Beachsoccer-Nationaltrainer Böringschulte: "Es gibt immer volle Action!"

Böringschulte: Ich bin sehr guter Dinge für die nächsten Jahre. Mit Hilfe der Landesverbände soll Beachsoccer vor allem regional weiter verwurzelt werden, und dabei muss das Ziel sein, den Sport durch viele Wettkämpfe auch im Frauen- und Nachwuchsbereich zu fördern. Durch die positiven Entwicklungen der German Beach Soccer League wird sich die spielerische Qualität im Land automatisch erhöhen. Für die Nationalmannschaft wollen wir in Kooperation mit dem DFB noch mehr an den Trainingsmöglichkeiten arbeiten, um dauerhaft in Europas Spitzengruppe zu bleiben.

FUSSBALL.DE: Am 23. Und 24. August findet in Warnemünde zum zweiten Mal der DFB-Beachsoccer-Cup statt. Der Saisonhöhepunkt für Sie?

Böringschulte: Definitiv. Es treffen dort die Top-Teams des Landes aufeinander. Der Sieger des Turniers darf den deutschen Beachsoccer beim Euro Winners Cup vertreten, der Champions League im Sand. Ich habe bereits mit einigen Spielern gesprochen, die alle unglaublich heiß auf Warnemünde sind. Ich bin mir sicher, dass der DFB wieder richtig auffahren wird, womit das Turnier ein absolutes Highlight für alle Sportbegeisterten wird.

FUSSBALL.DE: Dieser Frage entkommen Sie nicht - wer ist Ihr Turnierfavorit?

Böringschulte: Der Nationaltrainer ist natürlich neutral. Dennoch räume ich den beiden Finalisten der GBSL, Rostock und Titelverteidiger Chemnitz, die besten Chancen ein. Aber im Beachsoccer ist bekanntlich alles möglich und ich freue mich auf ein spannendes Turnier live vor Ort.

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FUSSBALL.DE traf den Trainer der deutschen Beachsoccer-Nationalauswahl, Nils Böringschulte (33), zum Exklusiv-Interview. Der geborene Wittener spricht über die erfolgreiche Entwicklung, das erste Mal und das bevorstehende Saison-Highlight.

FUSSBALL.DE: Mal ehrlich, Herr Böringschulte, kaltes Deutschland und Beachsoccer, passt das zusammen?

Nils Böringschulte: Auf jeden Fall, gerade wenn man die Entwicklung der vergangenen zwei bis vier Jahre sieht. Nicht nur der Zulauf bei den Mannschaften ist groß, auch das Zuschauerinteresse nimmt immer mehr zu. Bestes Beispiel ist der DFB-Beachsoccer-Cup oder die Spieltage der German Beach Soccer League.

FUSSBALL.DE: Was macht die Faszination am Beachsoccer für Sie aus?

Böringschulte: Sonne, Strand, Musik, spektakuläre Aktionen und vor allem viele Tore. Es gibt immer volle Action und kein langweiliges Ballgeschiebe wie beim Rasenfußball. Zudem kann es nicht jeder gute Fußballer auch im Sand.

FUSSBALL.DE: Auch Sie kommen ursprünglich vom Rasenfußball. Wann haben Sie die Rasen-Grätsche gegen den Sand-Seitfallzieher eingetauscht?

Böringschulte: Das ist über zehn Jahre her. Ich erinnere mich, dass ich 2004 das erste Mal das Trikot der deutschen Auswahl tragen durfte, bei der EM in Lüttich. Hat dich das Strandfieber einmal gepackt, kommst Du nicht mehr los.

FUSSBALL.DE: Mittlerweile spielen Sie nicht mehr selbst, sondern sind im dritten Jahr Trainer der deutschen Beachsoccer-Nationalauswahl. Wie kam es dazu?

Böringschulte: Im Rahmen meines Studiums an der Sporthochschule Köln habe ich die Trainer-A-Lizenz erworben und trainierte anschließend eine Jugendmannschaft des 1. FC Köln. Zudem habe ich Erfahrung im Nachwuchsbereich von Schalke 04 sammeln können. Mit dem Wissen, das ich mir über die Jahre im Beachsoccer angeeignet habe, habe ich es mir 2012 zugetraut, dieses Amt zu übernehmen. Bisher läuft es ja ganz gut.

FUSSBALL.DE: Welche Rolle spielt der DFB im Beachsoccer?

Böringschulte: Die Kooperation mit dem DFB ist wahnsinnig wichtig für uns, da wir von diesem Partner in allen Belangen profitieren. Nicht zuletzt durch die organisatorische und finanzielle Unterstützung des DFB können wir den Erwartungen mittlerweile auch gerecht werden. Durch das enorme Ansehen der A-Nationalmannschaft wird international auch von der deutschen Beachsoccer-Auswahl erfolgreiches Auftreten erwartet.

FUSSBALL.DE: Mit vielen starken Spielern. Wie läuft die Sichtung für das Nationalteam ab?

Böringschulte: Trotz rasanter Entwicklungen haben wir hier noch eine Menge Potenzial auszuschöpfen. Die German Beach Soccer League, als nationaler Sichtungspool, besteht erst seit 2013. Doch nach dem Premierenjahr mit acht Mannschaften kämpften diese Saison bereits zwölf Mannschaften um den Titel und weiteres Wachstum wird erwartet. Das Scouting erfolgt hauptsächlich an den Liga-Spieltagen, auch die Landesverbands-Turniere haben wir im Auge. Anfangs wollten wir noch versuchen, gute Rasenfußballer zu akquirieren, aber es zeigte sich, dass ambitionierte Beachsoccer-Spieler regelmäßig im Sand spielen müssen.

FUSSBALL.DE: Ihre Saison verlief prächtig bisher. Kann man Deutschland seit diesem Jahr zu den Top-Nationen Europas zählen?

Böringschulte: Absolut, wir haben es dieses Jahr zum ersten Mal ins Superfinale der Euro Beach Soccer League und somit unter die acht besten Teams Europas geschafft. Wir brauchen uns vor keinem mehr zu verstecken. Im September steht die Qualifikation für die WM in Portugal an.

FUSSBALL.DE: Wie sehen Sie die Zukunft des deutschen Beachsoccer auf nationaler und internationaler Ebene und was muss sich noch verbessern?

Böringschulte: Ich bin sehr guter Dinge für die nächsten Jahre. Mit Hilfe der Landesverbände soll Beachsoccer vor allem regional weiter verwurzelt werden, und dabei muss das Ziel sein, den Sport durch viele Wettkämpfe auch im Frauen- und Nachwuchsbereich zu fördern. Durch die positiven Entwicklungen der German Beach Soccer League wird sich die spielerische Qualität im Land automatisch erhöhen. Für die Nationalmannschaft wollen wir in Kooperation mit dem DFB noch mehr an den Trainingsmöglichkeiten arbeiten, um dauerhaft in Europas Spitzengruppe zu bleiben.

FUSSBALL.DE: Am 23. Und 24. August findet in Warnemünde zum zweiten Mal der DFB-Beachsoccer-Cup statt. Der Saisonhöhepunkt für Sie?

Böringschulte: Definitiv. Es treffen dort die Top-Teams des Landes aufeinander. Der Sieger des Turniers darf den deutschen Beachsoccer beim Euro Winners Cup vertreten, der Champions League im Sand. Ich habe bereits mit einigen Spielern gesprochen, die alle unglaublich heiß auf Warnemünde sind. Ich bin mir sicher, dass der DFB wieder richtig auffahren wird, womit das Turnier ein absolutes Highlight für alle Sportbegeisterten wird.

FUSSBALL.DE: Dieser Frage entkommen Sie nicht - wer ist Ihr Turnierfavorit?

Böringschulte: Der Nationaltrainer ist natürlich neutral. Dennoch räume ich den beiden Finalisten der GBSL, Rostock und Titelverteidiger Chemnitz, die besten Chancen ein. Aber im Beachsoccer ist bekanntlich alles möglich und ich freue mich auf ein spannendes Turnier live vor Ort.