EM der Gehörlosen: Nach den Regeln der FIFA

Bisheriger Verlauf der EM 2015

Am Schlusstag der Fußball-Europameisterschaft der Gehörlosen in Hannover lässt sich sowohl in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht eine positive Bilanz ziehen. In den Finalspielen stehen sich am Samstag um 13 Uhr bei den Frauen Russland und Deutschland gegenüber, das Finale der Männer bestreiten um 16 Uhr Russland und die Türkei.

Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Gastgebers ist das Ausscheiden der deutschen Herren im Viertelfinale gegen Russland. Der DGS-Elf gelang ein halbwegs versöhnlicher Abschluss, als sie im Spiel um Platz fünf Irland mit 4:1 bezwang.

Modus

Der Modus ist mit dem derzeitigen EM-Modus der Hörenden vergleichbar. 16 Teilnehmer spielen zunächst jeder gegen jeden in vier Gruppen. Danach geht es im K.o.-System weiter. Der Erste und Zweite jeder Gruppe qualifiziert sich fürs Viertelfinale. Danach folgen Halbfinale und Endspiel. Die Dauer der EM beträgt allerdings nur zwei Wochen, die Mannschaften müssen also alle zwei Tage spielen. Zudem werden alle Plätze von eins bis 16 ausgespielt.

Die Frauen-EM steckt noch in den Kinderschuhen. In Hannover findet dieser Wettbewerb erst zum zweiten Mal statt. Teilgenommen haben nur vier Mannschaften, die erst eine Gruppenphase und anschließend ein Halbfinale absolviert haben.

Wie funktioniert Gehörlosenfußball

Große Unterschiede zum Fußball der Hörenden gibt es eigentlich nicht. Auch hier ist der Ball rund, auch hier dauert ein Spiel 90 Minuten. Die Spielregeln werden komplett von der FIFA übernommen. Im nationalen Spielbetrieb gibt es keine deutschlandweite Bundesliga. Die Deutsche Meisterschaft wird nach dem Oberligasystem der früheren Jahre ausgespielt. Die einzelnen Bundesländer bzw. Regionen spielen von Frühjahr bis Herbst ihre Landesmeister aus, daran anschließend wird der Deutsche Meister im K.o.-System ermittelt.



Bisheriger Verlauf der EM 2015

Am Schlusstag der Fußball-Europameisterschaft der Gehörlosen in Hannover lässt sich sowohl in sportlicher als auch organisatorischer Hinsicht eine positive Bilanz ziehen. In den Finalspielen stehen sich am Samstag um 13 Uhr bei den Frauen Russland und Deutschland gegenüber, das Finale der Männer bestreiten um 16 Uhr Russland und die Türkei.

Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Gastgebers ist das Ausscheiden der deutschen Herren im Viertelfinale gegen Russland. Der DGS-Elf gelang ein halbwegs versöhnlicher Abschluss, als sie im Spiel um Platz fünf Irland mit 4:1 bezwang.

Modus

Der Modus ist mit dem derzeitigen EM-Modus der Hörenden vergleichbar. 16 Teilnehmer spielen zunächst jeder gegen jeden in vier Gruppen. Danach geht es im K.o.-System weiter. Der Erste und Zweite jeder Gruppe qualifiziert sich fürs Viertelfinale. Danach folgen Halbfinale und Endspiel. Die Dauer der EM beträgt allerdings nur zwei Wochen, die Mannschaften müssen also alle zwei Tage spielen. Zudem werden alle Plätze von eins bis 16 ausgespielt.

Die Frauen-EM steckt noch in den Kinderschuhen. In Hannover findet dieser Wettbewerb erst zum zweiten Mal statt. Teilgenommen haben nur vier Mannschaften, die erst eine Gruppenphase und anschließend ein Halbfinale absolviert haben.

Wie funktioniert Gehörlosenfußball

Große Unterschiede zum Fußball der Hörenden gibt es eigentlich nicht. Auch hier ist der Ball rund, auch hier dauert ein Spiel 90 Minuten. Die Spielregeln werden komplett von der FIFA übernommen. Im nationalen Spielbetrieb gibt es keine deutschlandweite Bundesliga. Die Deutsche Meisterschaft wird nach dem Oberligasystem der früheren Jahre ausgespielt. Die einzelnen Bundesländer bzw. Regionen spielen von Frühjahr bis Herbst ihre Landesmeister aus, daran anschließend wird der Deutsche Meister im K.o.-System ermittelt.

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Kommunikation mit dem Schiedsrichter

Da es für Schiedsrichter im Fußball ohnehin auch auf Kommunikation mit Körpersprache, Gestik und Mimik ankommt, ist der Unterschied gar nicht so groß, wie man vermuten könnte. Im Gehörlosenfußball kommt dem Pfiff eine untergeordnete Rolle zu, stattdessen benutzen die Schiedsrichter Flaggen. Spielen Gehörlose im Hörenden-Fußball, macht man den Schiedsrichter vor dem Spiel darauf aufmerksam. So wird zum Beispiel der gehörlose Fußballer in der Regel nicht mit Gelb bedacht, wenn er bei einer Abseitsentscheidung weiterspielt und eventuell gar ein Tor schießt, obwohl das Spiel längst abgepfiffen ist.

Abschneiden deutscher Teams in der Vergangenheit

Im internationalen Gehörlosenfußball gibt es drei bedeutende Wettbewerbe: Deaflympics, Welt- und Europameisterschaften. Die Deaflympics (bis 2001 Weltspiele der Gehörlosen) sind der renommierteste Wettbewerb. Sie gibt es schon seit 1924 und fast immer haben deutsche Männer daran teilgenommen. Erfolge in jüngerer Vergangenheit: Silber 2001 in Rom und jeweils Bronze bei den Deaflympics 2005 in Melbourne, 2009 in Taipeh und 2013 in Sofia. Bronze gab es also schon genug, 2017 in der Türkei soll es mehr sein. Die deutschen Frauen haben erst zweimal an Deaflympics teilgenommen: 2009 gewannen sie in Taipeh ebenfalls Bronze und in Sofia reichte es 2013 zu Platz fünf.

Die Weltmeisterschaften sind ein ziemlich junger Wettbewerb, der erst zweimal ausgetragen wurde. 2008 im griechischen Patras waren die deutschen Männer Titelträger, 2012 kehrten sie ohne Medaille heim.

Europameisterschaften gibt es bei den Männern seit 1987, bei den Frauen erst seit 2011. Die DGS-Frauen erreichten 2011 in Albena (Bulgarien) den zweiten Platz, bei allerdings nur drei Teilnehmern. Die Männer haben schon einige Medaillengewinne zu verzeichnen. 2003 feierte das Team durch einen Finalsieg gegen Italien den Europameister-Titel, 1995 in Berlin und 2011 im dänischen Odense reichte es jeweils zu Bronze.