Ex-DFB-Torhüter Bussmann: Happy End in Spaniens 4. Liga

Köln, Blackburn, München, DFB-Nachwuchs – und nun Spanien. Das sind nur einige Stationen der bemerkenswerten Reise des erst 24 Jahre alten Torhüters Björn Bussmann. Er hatte beste Voraussetzungen, spielte in diversen U-Nationalmannschaften des DFB und stand mehrmals kurz vor dem Schritt zum Profi, am Ende reichte es aber nie für ganz oben. Inzwischen steht Bussmann beim spanischen Viertligisten Caudal Deportivo zwischen den Pfosten, hat aber seine Heimat Deutschland immer fest im Blick und möchte irgendwann einmal zurückkehren. Eine Geschichte über Rückschläge, geplatzte Träume und Sprachbarrieren - mit einem vorläufigen Happy End in Spanien.

Björn Bussmann hat im nordspanischen Örtchen Mieres ein schönes Leben. In seiner Wahlheimat fühlt er sich wohl, wohnt nur 200 Meter vom Meer entfernt und ist Stammtorhüter des Viertligisten Caudal Deportivo, mit dem er an der Spitze der Tabelle der Tercera División (Grupo II) steht. In 13 Ligaspielen kassierte das Team um Bussmann nur eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten - und dabei mit dem 0:1 das bisher einzige Gegentor der laufenden Saison. Das beeindruckende Torverhältnis derzeit: 30:1. Schier unglaublich: Kein Team aus der ersten, zweiten, dritten (vier Staffeln) und vierten (18 Staffeln) Liga des spanischen Fußballs kann die Gegentorqoute von Caudal Deportivo mit dem deutschen Schlussmann unterbieten. Bussmann, der Beste.

Sein Können stellte der Torhüter auch in 32 Spielen für verschiedene U-Teams des DFB unter Beweis. Von der U 16 bis zur U 20 durchlief Bussmann alle Nachwuchsmannschaften. Zuletzt spielte er im Februar 2011 beim 3:1-Heimsieg der U 20 gegen Italien für Deutschland.

Mit 16 Jahren ins Internat nach England

Einfach hatte es der gebürtige Bergisch Gladbacher nicht immer in seiner Karriere. Sie begann einst erfolgreich in den U-Teams des 1. FC Köln. Mit sieben Jahren war er von seinem Heimatverein Telekom Post Köln zum FC gewechselt und spielte dort neun Spielzeiten lang, ehe es ihn mit nur 16 Jahren ins Ausland nach England zog. Ein großer Schritt für den Jugendlichen, der früh das Elternhaus verlassen musste und ins Internat der Blackburn Rovers zog. Für Bussmann begann eine Zeit, in der er immer wieder Rückschläge zu verkraften hatte.

"Die ersten Monate in England waren schon schwer für mich. Da ich zu der Zeit aber schon Junioren-Nationalspieler war, konnte ich relativ häufig in die Heimat fliegen", blickt Bussmann zurück. Von der U 16 bis zur U 20 durchlief das Talent alle Junioren-Teams des DFB und absolvierte dabei insgesamt 32 Länderspiele. Während seiner Zeit in Blackburn hatte er beste Trainingsvoraussetzungen, trotzdem ging es für den damals 16-Jährigen auf der Insel auf und ab. "Anfangs lief es richtig gut. Ich habe gut trainiert und hatte sogar Kontakt zu den Profis", sagt Bussmann.

Im zweiten Jahr bekam die Mannschaft ein neues Trainerteam, das andere Vorstellungen vom modernen Torwartspiel hatte – Björn Bussmann passte plötzlich nicht mehr ins System. "Es lief dann nicht mehr so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Daher brauchte ich eine Veränderung."

Bussmann kehrte der britischen Insel den Rücken zu und beschloss, sein Glück wieder in Deutschland zu suchen. Die nächste Station hieß 1860 München . "Die Zeit in München war für mich nicht einfach", sagt der 24-Jährige. Auch hier das gleiche Bild wie in Blackburn: Zunächst lief es für den Torhüter gut, er trainierte bei den Profis an der Seite von Kult-Keeper Gabor Kiraly, spielte für die zweite Mannschaft oder die U 19. Doch auch hier kam nach einem ersten guten Jahr der Rückschlag. "Im zweiten Jahr veränderte sich einiges auf den Torhüter-Positionen im Verein, ich war nicht mehr im Rhythmus. Im Sommer 2011 lief mein Vertrag in München aus und wurde nicht verlängert."



Köln, Blackburn, München, DFB-Nachwuchs – und nun Spanien. Das sind nur einige Stationen der bemerkenswerten Reise des erst 24 Jahre alten Torhüters Björn Bussmann. Er hatte beste Voraussetzungen, spielte in diversen U-Nationalmannschaften des DFB und stand mehrmals kurz vor dem Schritt zum Profi, am Ende reichte es aber nie für ganz oben. Inzwischen steht Bussmann beim spanischen Viertligisten Caudal Deportivo zwischen den Pfosten, hat aber seine Heimat Deutschland immer fest im Blick und möchte irgendwann einmal zurückkehren. Eine Geschichte über Rückschläge, geplatzte Träume und Sprachbarrieren - mit einem vorläufigen Happy End in Spanien.

Björn Bussmann hat im nordspanischen Örtchen Mieres ein schönes Leben. In seiner Wahlheimat fühlt er sich wohl, wohnt nur 200 Meter vom Meer entfernt und ist Stammtorhüter des Viertligisten Caudal Deportivo, mit dem er an der Spitze der Tabelle der Tercera División (Grupo II) steht. In 13 Ligaspielen kassierte das Team um Bussmann nur eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten - und dabei mit dem 0:1 das bisher einzige Gegentor der laufenden Saison. Das beeindruckende Torverhältnis derzeit: 30:1. Schier unglaublich: Kein Team aus der ersten, zweiten, dritten (vier Staffeln) und vierten (18 Staffeln) Liga des spanischen Fußballs kann die Gegentorqoute von Caudal Deportivo mit dem deutschen Schlussmann unterbieten. Bussmann, der Beste.

Sein Können stellte der Torhüter auch in 32 Spielen für verschiedene U-Teams des DFB unter Beweis. Von der U 16 bis zur U 20 durchlief Bussmann alle Nachwuchsmannschaften. Zuletzt spielte er im Februar 2011 beim 3:1-Heimsieg der U 20 gegen Italien für Deutschland.

Mit 16 Jahren ins Internat nach England

Einfach hatte es der gebürtige Bergisch Gladbacher nicht immer in seiner Karriere. Sie begann einst erfolgreich in den U-Teams des 1. FC Köln. Mit sieben Jahren war er von seinem Heimatverein Telekom Post Köln zum FC gewechselt und spielte dort neun Spielzeiten lang, ehe es ihn mit nur 16 Jahren ins Ausland nach England zog. Ein großer Schritt für den Jugendlichen, der früh das Elternhaus verlassen musste und ins Internat der Blackburn Rovers zog. Für Bussmann begann eine Zeit, in der er immer wieder Rückschläge zu verkraften hatte.

"Die ersten Monate in England waren schon schwer für mich. Da ich zu der Zeit aber schon Junioren-Nationalspieler war, konnte ich relativ häufig in die Heimat fliegen", blickt Bussmann zurück. Von der U 16 bis zur U 20 durchlief das Talent alle Junioren-Teams des DFB und absolvierte dabei insgesamt 32 Länderspiele. Während seiner Zeit in Blackburn hatte er beste Trainingsvoraussetzungen, trotzdem ging es für den damals 16-Jährigen auf der Insel auf und ab. "Anfangs lief es richtig gut. Ich habe gut trainiert und hatte sogar Kontakt zu den Profis", sagt Bussmann.

Im zweiten Jahr bekam die Mannschaft ein neues Trainerteam, das andere Vorstellungen vom modernen Torwartspiel hatte – Björn Bussmann passte plötzlich nicht mehr ins System. "Es lief dann nicht mehr so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Daher brauchte ich eine Veränderung."

Bussmann kehrte der britischen Insel den Rücken zu und beschloss, sein Glück wieder in Deutschland zu suchen. Die nächste Station hieß 1860 München . "Die Zeit in München war für mich nicht einfach", sagt der 24-Jährige. Auch hier das gleiche Bild wie in Blackburn: Zunächst lief es für den Torhüter gut, er trainierte bei den Profis an der Seite von Kult-Keeper Gabor Kiraly, spielte für die zweite Mannschaft oder die U 19. Doch auch hier kam nach einem ersten guten Jahr der Rückschlag. "Im zweiten Jahr veränderte sich einiges auf den Torhüter-Positionen im Verein, ich war nicht mehr im Rhythmus. Im Sommer 2011 lief mein Vertrag in München aus und wurde nicht verlängert."

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Neuanfang in der Regionalliga?

Für Bussmann war es wieder Zeit für einen Neuanfang. Er hatte einige Anfragen aus der Regionalliga, doch für den Torhüter sollte es eine höhere Liga sein. Zunächst blieb er arbeitslos, hielt sich in der U 23 des FC Schalke 04 fit und wartete auf passende Angebote.

Das folgende Engagement bei Jahn Regensburg betrachtet Bussmann "im Nachhinein als Fehler". Dort hatte er keine Chance auf Einsätze, blieb nur ein Torhüter fürs Training. "Gerade als junger Spieler ist es schwierig, wenn man nicht spielen darf", so Bussmann. Im nächsten Kapitel seiner Karriere beim VfL Osnabrück zeigte der Torhüter wieder konstant gute Leistungen und empfahl sich so sogar für Hannover 96, wo Bussmann zum Probetraining eingeladen wurde.

"Es war eine komische Situation", sagt der 1,84-Meter-Mann. In Osnabrück war Bussmann zweiter Torhüter hinter Manuel Riemann, Hannover wollte den Torhüter verpflichten, doch der VfL lehnte ab. "Die Begründung war, ich hätte noch einen Vertrag und solle diesen erfüllen. Ich habe mich wohl gefühlt, bin auch gern geblieben", so Bussmann. Doch zur neuen Saison gab es einen neuen Trainer, der Bussmann gleich zu verstehen gab, dass er bei ihm keine Chance auf den Platz zwischen den Pfosten habe, auch nachdem der Stammtorhüter Riemann gewechselt war. Die Chance Hannover war da natürlich bereits verstrichen. "Zu der Zeit ist so viel schiefgelaufen, das war für meine Karriere sehr schlecht. Ich habe da wieder ein halbes Jahr verloren."

Der Wechsel nach Spanien

Zur Winterpause der Saison 2013/14 wurde Bussmann dann an den Regionalligisten SV Lippstadt ausgeliehen und spielte wieder regelmäßig. Nach der Saison kehrte er kurz zurück nach Osnabrück, wurde dann aber zu seinem jetzigen Verein nach Spanien verkauft. Beraten wird der 24-Jährige von seinem Vater Norbert und einem Bekannten, durch den der Kontakt nach Spanien zustande kam. Zunächst versuchte es Bussmann in der zweiten Mannschaft des Erstligisten Sporting Gijon, dort war für ihn aber kein Platz. Stattdessen war Caudal Deportivo auf Bussmann aufmerksam geworden und nutzte die Chance, den früheren U-Nationalspieler zu verpflichten.

"Der Schritt nach Spanien war richtig für mich. Wir haben eine sehr gute Mannschaft mit Spielern, die schon höherklassig gespielt haben und über viel Erfahrung verfügen", sagt Bussmann. Seit August 2014 spielt er nun im Norden Spaniens, die erste Zeit war für den Deutschen im Ausland aber vor allem aufgrund der Sprache schwierig. "Hier spricht keiner Englisch, sodass ich gezwungen war, sehr schnell Spanisch zu lernen", sagt Bussmann. Also brachte er sich die Sprache innerhalb kürzester Zeit in Eigenregie bei. Dass dabei nicht alles auf Anhieb klappte, ist natürlich klar.

"Anfangs war es schwierig. Bei einem Spiel habe ich das Wort 'portero' für Torwart mit 'patata', was Kartoffel bedeutet, verwechselt. Also habe ich über 90 Minuten ständig 'patata' gerufen. Nach dem Spiel fragten mich meine Mitspieler, ob ich Hunger gehabt habe“, lacht Bussmann. In einer anderen Situation versuchte er im Restaurant ein Essen zu bestellen, bekam stattdessen aber nur zwei Bier. "Inzwischen ist es aber viel besser geworden. Vor kurzem habe ich sogar mein erstes Interview auf Spanisch gegeben."

Er fühlt sich wohl in Spanien, auch wenn er seine Heimat, seine Familie und seine Freundin vermisst. "Meine Schwester wohnt in London, ich in Spanien, meine Eltern in Köln und meine Freundin in Osnabrück. Wir sind über ganz Europa verteilt. Leider sieht man sich nicht oft, aber ich genieße die Zeit zusammen immer sehr", sagt Bussmann. Auch deshalb soll sein Weg irgendwann wieder zurück nach Deutschland führen. Ob das direkt nach Ende seines derzeitigen Vertrages im Sommer 2016 sein wird, weiß Bussmann nicht. "Davon möchte ich im Moment nichts wissen, das lenkt mich nur von meinen Aufgaben bei Caudal ab. Ich hoffe, dass wir in dieser Saison den Aufstieg in die dritte Liga packen, danach kann man weitersehen."