Amateure: Scharf - Vorbild seit 31 Jahren

Sie leben für den Fußball und verleihen dem Amateurbereich ein Gesicht. Aus vielen tausenden Bewerbern wurden sie ausgewählt, um die Werte, Arbeit und Passion des Amateurfußballs zu symbolisieren. DFB.de hat mit den Protagonisten der Kampagne "Unsere Amateure. Echte Profis" über ihre persönliche Geschichte und Leidenschaft für den Sport gesprochen. Heute: Jakob Scharf.

50 Jahre Liebe, Leidenschaft, Lebensglück. Im kommenden Sommer hat Jakob Scharf tatsächlich das halbe Jahrhundert voll. Scharf war dabei, als sie 1964 die DJK SV Steinberg am See gegründet haben. Er ist noch heute dabei, inzwischen seit über 30 Jahren als Jugendleiter.

Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Er hatte gar keine Möglichkeit, lange über das nachzudenken, was eigentlich passiert ist. Er war zu beschäftigt. Mit seiner Familie. Mit seinem Beruf. Aber vor allem: Mit dem Fußball. Er ist das Gesicht dieses Vereins. Die gute Seele. Der Helfer in der Not. Der Antreiber. Alles ehrenamtlich. Alles, weil es ihm Spaß macht. Sein Fazit fällt daher eindeutig aus: "Ohne Fußball geht es nicht."

"Dann habe ich noch mehr Zeit für den Fußball"

Der 65-Jährige ist seit einem Jahr pensionierter Lehrer. Jetzt hat er nur noch zwei Aufgaben: Natürlich die Vereinsarbeit. Aber auch seine Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Steinberg am See. Beides erfüllt er mit Herz und Seele. Allerdings kandidiert er nicht für eine weitere Amtszeit im Rathaus. Im kommenden Jahr ist Schluss, dort ist Schluss. Ein jüngerer Nachfolger soll übernehmen. Er könnte sich dann verstärkt seiner Familie widmen. Das jedoch wird nur teilweise funktionieren. Denn auf dem Platz ist es ja noch nicht vorbei: Bei der DJK geht es weiter. Hier wird er gebraucht. Ohne ihn geht es nicht. "Dann habe ich noch mehr Zeit für den Fußball", sagt er.

Aber was ist für ihn der Anreiz? Warum opfert er all seine Freizeit? Warum riskiert er manchmal sogar einen Streit mit seiner Frau, um drei- oder viermal in der Woche abends auf der Anlage zu sein? Am Wochenende sowieso. Bei Wind und Wetter. Bei Sonne und Regen. Bei Schnee und Hitze. An guten wie an schlechten Tagen. Schließlich ist er nicht nur Jugendleiter, er trainiert derzeit ja auch noch die D- und E-Junioren. "Manchmal sehe ich samstags und sonntags zusammen bis zu fünf Begegnungen, ich liebe einfach diesen Sport", sagt Scharf. "Das ist keine Belastung, das ist ein Vergnügen."

Allerdings ist es nicht so, dass er nur seine Zeit zur Verfügung stellen würde. Scharf sieht auch eine gewisse Gegenleistung: "Der Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen hält mich jung." Und was zudem ganz wichtig ist: die unbezahlbaren Erinnerungen, die Kuriositäten, die Schwierigkeiten. All die schönen Erlebnisse.

"Ein Fußballer wird nie ein Lump"

Scharf hat schon längst festgestellt, dass die Fußballabteilung eines Vereins meist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft ist - allerdings mit einer Besonderheit, wie er in dem ihm ganz eigenen bayerischen Dialekt betont: "Ein Fußballer wird nie ein Lump. Auf dem Platz, in der Gemeinschaft wird jeder sozialisiert. Auch die schwierigen Charaktere bekommen auf diesem Weg die Chance, sich völlig normal zu entwickeln. Man lernt unheimlich viel fürs Leben." Eine Mannschaft lässt niemanden fallen - elf Spieler, elf Freunde, ein Team. Einer für alle, alle für einen. Es klingt so abgedroschen, aber so ist es.

Scharf hat zahlreiche Spieler kommen und gehen gesehen. Aber viele sind geblieben, einige auch wegen ihm. "Manchmal schaue ich mir auch gerne die Begegnungen unsere Alten Herren an", sagt er. "Dem einen oder anderen habe ich vor vielen, vielen Jahren bei den F-Junioren die Nase geputzt oder die Tränen getrocknet. Heute sitzen wir zusammen an der Theke."

Es geht auch um Anstand, Respekt und Zuverlässigkeit



Sie leben für den Fußball und verleihen dem Amateurbereich ein Gesicht. Aus vielen tausenden Bewerbern wurden sie ausgewählt, um die Werte, Arbeit und Passion des Amateurfußballs zu symbolisieren. DFB.de hat mit den Protagonisten der Kampagne "Unsere Amateure. Echte Profis" über ihre persönliche Geschichte und Leidenschaft für den Sport gesprochen. Heute: Jakob Scharf.

50 Jahre Liebe, Leidenschaft, Lebensglück. Im kommenden Sommer hat Jakob Scharf tatsächlich das halbe Jahrhundert voll. Scharf war dabei, als sie 1964 die DJK SV Steinberg am See gegründet haben. Er ist noch heute dabei, inzwischen seit über 30 Jahren als Jugendleiter.

Die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Er hatte gar keine Möglichkeit, lange über das nachzudenken, was eigentlich passiert ist. Er war zu beschäftigt. Mit seiner Familie. Mit seinem Beruf. Aber vor allem: Mit dem Fußball. Er ist das Gesicht dieses Vereins. Die gute Seele. Der Helfer in der Not. Der Antreiber. Alles ehrenamtlich. Alles, weil es ihm Spaß macht. Sein Fazit fällt daher eindeutig aus: "Ohne Fußball geht es nicht."

"Dann habe ich noch mehr Zeit für den Fußball"

Der 65-Jährige ist seit einem Jahr pensionierter Lehrer. Jetzt hat er nur noch zwei Aufgaben: Natürlich die Vereinsarbeit. Aber auch seine Tätigkeit als Bürgermeister der Gemeinde Steinberg am See. Beides erfüllt er mit Herz und Seele. Allerdings kandidiert er nicht für eine weitere Amtszeit im Rathaus. Im kommenden Jahr ist Schluss, dort ist Schluss. Ein jüngerer Nachfolger soll übernehmen. Er könnte sich dann verstärkt seiner Familie widmen. Das jedoch wird nur teilweise funktionieren. Denn auf dem Platz ist es ja noch nicht vorbei: Bei der DJK geht es weiter. Hier wird er gebraucht. Ohne ihn geht es nicht. "Dann habe ich noch mehr Zeit für den Fußball", sagt er.

Aber was ist für ihn der Anreiz? Warum opfert er all seine Freizeit? Warum riskiert er manchmal sogar einen Streit mit seiner Frau, um drei- oder viermal in der Woche abends auf der Anlage zu sein? Am Wochenende sowieso. Bei Wind und Wetter. Bei Sonne und Regen. Bei Schnee und Hitze. An guten wie an schlechten Tagen. Schließlich ist er nicht nur Jugendleiter, er trainiert derzeit ja auch noch die D- und E-Junioren. "Manchmal sehe ich samstags und sonntags zusammen bis zu fünf Begegnungen, ich liebe einfach diesen Sport", sagt Scharf. "Das ist keine Belastung, das ist ein Vergnügen."

Allerdings ist es nicht so, dass er nur seine Zeit zur Verfügung stellen würde. Scharf sieht auch eine gewisse Gegenleistung: "Der Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen hält mich jung." Und was zudem ganz wichtig ist: die unbezahlbaren Erinnerungen, die Kuriositäten, die Schwierigkeiten. All die schönen Erlebnisse.

"Ein Fußballer wird nie ein Lump"

Scharf hat schon längst festgestellt, dass die Fußballabteilung eines Vereins meist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft ist - allerdings mit einer Besonderheit, wie er in dem ihm ganz eigenen bayerischen Dialekt betont: "Ein Fußballer wird nie ein Lump. Auf dem Platz, in der Gemeinschaft wird jeder sozialisiert. Auch die schwierigen Charaktere bekommen auf diesem Weg die Chance, sich völlig normal zu entwickeln. Man lernt unheimlich viel fürs Leben." Eine Mannschaft lässt niemanden fallen - elf Spieler, elf Freunde, ein Team. Einer für alle, alle für einen. Es klingt so abgedroschen, aber so ist es.

Scharf hat zahlreiche Spieler kommen und gehen gesehen. Aber viele sind geblieben, einige auch wegen ihm. "Manchmal schaue ich mir auch gerne die Begegnungen unsere Alten Herren an", sagt er. "Dem einen oder anderen habe ich vor vielen, vielen Jahren bei den F-Junioren die Nase geputzt oder die Tränen getrocknet. Heute sitzen wir zusammen an der Theke."

Es geht auch um Anstand, Respekt und Zuverlässigkeit

So ist der Lauf der Dinge, so ist das Leben, so ist der Fußball. Aus einem Kind ist ein Erwachsener geworden. Scharf hat das in all der Zeit wahrscheinlich mehrere tausend Mal erlebt. Nicht als Vater - aber als Freund, als Respektperson. Denn das ist das Besondere, er hatte nie Probleme mit den Kindern.

Vielleicht liegt es auch daran, dass es auf der Anlage der DJK SV Steinberg nicht mehr der Herr Scharf ist, sondern der Jakl – du statt Sie. Er ist eben einer von ihnen. Sie können sich auf ihn verlassen, er ist immer für sie da. Während der Woche, am Wochenende, tagsüber, im Notfall sogar nachts. Dafür erwartet der Fan des 1. FC Nürnberg jedoch auch Anstand, Respekt und Zuverlässigkeit. Es geht ums Einordnen, es geht ums Unterordnen. Es sind genau die Attribute, die er den Kindern und Jugendlichen vorlebt. Nichts anderes. Seit über 30 Jahren. Jeden Tag.