"Auf Augenhöhe und konstruktiv": Grindel beim FC Internationale Berlin

Ehrenamt, Sportanlagen, Platzsperren, Integration unterschiedlicher Kulturen - all das stellt Amateurvereine vor große Herausforderungen. DFB-Präsident Reinhard Grindel nahm sich am Mittwoch die Zeit, um mit den Verantwortlichen des FC Internationale Berlin über diese Themen zu sprechen. Auslöser für das Treffen war ein offener Brief des Vereins, in dem Wolfgang Abitz und Gerd Thomas vom FC Internationale Ende November einen sogenannten "Wunschzettel" an den DFB-Präsidenten verfasst hatten. Aufgelistet waren zwölf Punkte, bei denen sich die Basis mehr Unterstützung vom Verband wünscht. Der vermutlich wichtigste Wunsch: "Werden Sie der Präsident der Amateure!"

Grindel zeigte sich davon tief beeindruckt. "So einen Brief bekommt man nicht alle Tage", sagte er bei dem Treffen in Berlin, an dem auch der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und Bernd Schultz, der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), teilnahmen. "Ich möchte daher bei diesem Gespräch erfahren, wo Ihre Probleme sind, aber auch erklären, wo unsere Probleme liegen."

In angenehmer Atmosphäre wurde mehr als zwei Stunden diskutiert - manchmal lebhaft, immer respektvoll. "Wir müssen ein bisschen der Reparaturbetrieb der Gesellschaft sein", erläuterte Gerd Thomas seinen Eindruck. "Wir müssen vieles auffangen, was im Elternhaus und in der Schule nicht funktioniert. Viele gut geführte Amateurvereine bekommen Probleme. Wir sorgen uns um die Zukunftsfähigkeit des Amateurfußballs."

Grindel: "Gute Rahmenbedingungen für Amateurvereine schaffen"

Grindel nahm diese Worte sehr ernst. Schließlich kenne er die Sorgen von Amateurklubs doch aus eigener Erfahrung: "Ich komme aus einem Oberligaverein und bringe meine eigenen Erfahrungen mit ein. Es ist mein oberstes Ziel, für die Amateurvereine gute Rahmenbedingungen zu schaffen." In einigen Fällen sei das bereits gelungen. Der DFB-Präsident verwies darauf, dass die Problematik mit dem Mindestlohn aus der Welt geschaffen wurde. "Und auch beim Thema Lärmschutz bin ich zuversichtlich, dass wir dieses Problem in den Griff bekommen", fügte er hinzu. Insgesamt helfe der DFB dem Amateurfußball in vielfältigster Weise.

Doch gibt es eben auch Probleme, bei denen der DFB nicht helfen kann. Grindel nannte das Thema Gebühren: "Die Kosten, die zum Beispiel für einen Spielerpass oder für eine Spielverlegung entstehen, sind abhängig von den Landesverbänden." Auch das Problem maroder Sportanlagen könne ein Fußball-Verband nicht aus der Welt schaffen. "Selbst wenn wir im Geld schwimmen würden, könnten wir nicht alle Vereine unterstützen", so der Präsident. "Aber wir geben 40 Millionen Euro im Jahr aus, um zum Beispiel die Stützpunkte oder Fanprojekte zu unterstützen. Wenn ein neuer Vertrag mit adidas zustande kommt, würden auch die Landesverbände weitere Unterstützung erhalten. Dadurch könnten die Gebühren für die Vereine gesenkt werden."



Ehrenamt, Sportanlagen, Platzsperren, Integration unterschiedlicher Kulturen - all das stellt Amateurvereine vor große Herausforderungen. DFB-Präsident Reinhard Grindel nahm sich am Mittwoch die Zeit, um mit den Verantwortlichen des FC Internationale Berlin über diese Themen zu sprechen. Auslöser für das Treffen war ein offener Brief des Vereins, in dem Wolfgang Abitz und Gerd Thomas vom FC Internationale Ende November einen sogenannten "Wunschzettel" an den DFB-Präsidenten verfasst hatten. Aufgelistet waren zwölf Punkte, bei denen sich die Basis mehr Unterstützung vom Verband wünscht. Der vermutlich wichtigste Wunsch: "Werden Sie der Präsident der Amateure!"

Grindel zeigte sich davon tief beeindruckt. "So einen Brief bekommt man nicht alle Tage", sagte er bei dem Treffen in Berlin, an dem auch der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau und Bernd Schultz, der Präsident des Berliner Fußball-Verbandes (BFV), teilnahmen. "Ich möchte daher bei diesem Gespräch erfahren, wo Ihre Probleme sind, aber auch erklären, wo unsere Probleme liegen."

In angenehmer Atmosphäre wurde mehr als zwei Stunden diskutiert - manchmal lebhaft, immer respektvoll. "Wir müssen ein bisschen der Reparaturbetrieb der Gesellschaft sein", erläuterte Gerd Thomas seinen Eindruck. "Wir müssen vieles auffangen, was im Elternhaus und in der Schule nicht funktioniert. Viele gut geführte Amateurvereine bekommen Probleme. Wir sorgen uns um die Zukunftsfähigkeit des Amateurfußballs."

Grindel: "Gute Rahmenbedingungen für Amateurvereine schaffen"

Grindel nahm diese Worte sehr ernst. Schließlich kenne er die Sorgen von Amateurklubs doch aus eigener Erfahrung: "Ich komme aus einem Oberligaverein und bringe meine eigenen Erfahrungen mit ein. Es ist mein oberstes Ziel, für die Amateurvereine gute Rahmenbedingungen zu schaffen." In einigen Fällen sei das bereits gelungen. Der DFB-Präsident verwies darauf, dass die Problematik mit dem Mindestlohn aus der Welt geschaffen wurde. "Und auch beim Thema Lärmschutz bin ich zuversichtlich, dass wir dieses Problem in den Griff bekommen", fügte er hinzu. Insgesamt helfe der DFB dem Amateurfußball in vielfältigster Weise.

Doch gibt es eben auch Probleme, bei denen der DFB nicht helfen kann. Grindel nannte das Thema Gebühren: "Die Kosten, die zum Beispiel für einen Spielerpass oder für eine Spielverlegung entstehen, sind abhängig von den Landesverbänden." Auch das Problem maroder Sportanlagen könne ein Fußball-Verband nicht aus der Welt schaffen. "Selbst wenn wir im Geld schwimmen würden, könnten wir nicht alle Vereine unterstützen", so der Präsident. "Aber wir geben 40 Millionen Euro im Jahr aus, um zum Beispiel die Stützpunkte oder Fanprojekte zu unterstützen. Wenn ein neuer Vertrag mit adidas zustande kommt, würden auch die Landesverbände weitere Unterstützung erhalten. Dadurch könnten die Gebühren für die Vereine gesenkt werden."

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Cacau: "Es gibt so viele Ehrenamtler, die tolle Arbeit leisten"

Cacau zeigte sich von der Vielfalt seines Sports beeindruckt: "Der Fußball ist vielfältiger, als ich früher gedacht habe. Es gibt die großen Fußballspiele im Stadion, die vielen Fans und die Livespiele im Fernsehen. Aber das ist lediglich die Spitze. Der Fußball besteht aus so vielen Vereinen und so vielen Ehrenamtlern, die tolle Arbeit leisten. Das ist beeindruckend."

Nicht nur diese Worte kamen bei den Amateurfußballern gut an. Das Gespräch offenbarte, dass viele Maßnahmen des DFB von der Basis sehr geschätzt werden. Bernd Fiedler vom SFC Stern 1900 etwa sagte: "Dass der DFB den Vereinen Laptops und Drucker zur Verfügung gestellt hat, war eine große Hilfe."

Grindel hofft auf Hilfe aus der Politik

Generell, hielt der DFB-Präsident fest, seien viele Probleme, mit denen Amateurvereine zu kämpfen haben, auch gesellschaftliche Probleme: "Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, ist heute leider nicht mehr so ausgeprägt wie früher." Umso wichtiger sei es, die Ehrenamtler bestmöglich zu unterstützen. Das Onlineangebot des DFB sei dabei ein wichtiger Bestandteil. Reinhard Grindel: "Nicht jeder hat die Zeit, sich zweimal die Woche in ein Trainer-Seminar zu setzen, um den C-Trainerschein zu machen. Deshalb haben wir ein E-Learning-Angebot."

Grindel nahm viele positive Ansätze aus dem Gespräch mit. "Die Probleme in Berlin sind andere als im Schwarzwald oder in Mecklenburg", sagte er. "Es geht vor allem auch um Themen, bei denen wir Hilfe brauchen von der Politik. Es geht um mehr Sportplätze und den großen Bedarf der Jugendmannschaften. Wir müssen Antworten finden, wie wir mehr Menschen für das Ehrenamt begeistern können - ob nun als Schiedsrichter oder als Übungsleiter. Heute wurden viele Ideen entwickelt, wie man das gut hinbekommt."

Auch die Briefeschreiber vom FC Internationale behalten das Treffen in guter Erinnerung. Gerd Thomas sagte: "Das Gespräch war ausführlich, auf Augenhöhe und konstruktiv. Es wäre schön, wenn der eine oder andere Gedanke davon hängen bleibt."

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