Pokalfinale 1959: Neuauflage am Uhlenkrug

Auf höchster Ebene spielen weder der ETB Schwarz-Weiß Essen, noch Borussia Neunkirchen - und das schon seit Jahrzehnten nicht mehr. 1959 war das anders: Vor 20.000 Zuschauern im Auestadion von Kassel standen sich die Teams beider Klubs im Finale um den DFB-Pokal gegenüber. Nach einem 5:2 ging der Titel damals ins Ruhrgebiet. Nun trafen sich Schwarz-Weiß und die Borussia zu einer Neuauflage des Endspiels am Uhlenkrug. Und wieder behielten die Essener die Oberhand.

"Tradition verbindet!" Unter diesem Motto reiste die saarländische Delegation kürzlich nach Essen. Es ging um mehr als nur ein Testspiel kurz vor dem Start in die neue Saison in der Saarlandliga, wie Delegationsleiter Josef Frisch - zugleich seit einigen Monaten Mitarbeiter im Pressestab des Vereins - betont: "Wir sind gerne auch der Gegeneinladung der Schwarz-Weißen gefolgt, nachdem sie vergangenes Jahr bei uns im Ellenfeld schon zu Gast waren (und 2:0 gewannen; Anm. d. Red). So wollten wir auch unsere guten Verbindungen zu unserem früheren Pokalfinalgegner weiter vertiefen. Tradition verbindet - das wurde auch bei dem neuerlichen Treffen deutlich."

Ex-Bundesligist nun sechstklassig

Der 61-jährige Gymnasiallehrer fühlt sich gerade jetzt, nachdem der frühere Bundesligist aus Neunkirchen (1964 bis 1966 und 1967/1968) erstmals in seiner Vereinsgeschichte nur noch sechstklassig spielt, der Borussia eng verbunden: "Schalkes Kultbetreuer Charly Neumann hatte mal gesagt: 'Ihr müsst Schalker sein, wenn es dem Klub schlecht geht. Wenn wir Erfolg haben, sind alle gerne Schalker!'"

Mit acht oder neun Jahren, so genau weiß es der im 100 Kilometer entfernten Trier lebende Frisch nicht mehr genau, besuchte er mit seinem Vater ein Bundesligaspiel der Borussen. "Wir sind wegen der früheren Eintracht-Spieler Elmar May und Paul Pidancet hingefahren. Nachhaltig fasziniert war ich seitdem von dem Verein und seiner Ausstrahlung. Das Interesse ist in den all den Jahrzehnten nie abgeebbt."

FC Bayern schaut ab und zu vorbei

Gerade deshalb hatte der Besuch bei Schwarz-Weiß Essen auch für Frisch eine ganz besondere Bedeutung. Eingebettet war die Neuauflage des DFB-Finales von 1959 in das Stadionfest von ETB. Hier traf mit Heinz Ingenbold auch ein damaliger Akteur des Cup-Gewinners ein. Selbst 48 Jahre nach dem größten Vereinserfolg kann dieser "noch jede Spielsituation nacherzählen". Gerne hätte der 80-jährige Ex-Mittelfeldspieler auch einen einstigen Kontrahenten von der Borussia begrüßt, doch der einzig noch lebende Spieler aus deren Team, Hennes Schreier, konnte die Reise aus gesundheitlichen Gründen nicht mit antreten.

In der Partie auf dem sehr gepflegten Grün am Uhlenkrug - selbst Bayern München nutzt den Rasen öfters zum Training, wenn er im Ruhrgebiet spielt - hielt eine ersatzgeschwächte Borussia gegen die klassenhöheren, in der Niederrheinliga angesiedelten Schwarz-Weißen lange Zeit gut mit, musste sich aber am Ende doch klar und verdient mit 0:3 geschlagen geben. Dennoch: Das sympathische Auftreten der Schützlinge von Trainer Tobias Grimm sorgte für viel Beifall auf den Rängen. Vor allem mit der ersten Halbzeit war der Borussen-Trainer zufrieden. Außerdem bilanzierte er: "Die Jungs konnten sich der Bedeutung von Traditionsvereinen bewusst werden. Rasenplatz und Hotel waren Highlights, und für den Teamgeist war es gut, dass wir abends mal zusammen ausgegangen sind. Auch die mitgereisten Fans hatten Freude daran, mit der Mannschaft in engeren Kontakt zu treten. Rundum eine gelungene Sache."

ETB-Vorsitzender Heinz Hofer und Vorstandsmitglied Toni Völker hatten der Neunkircher Delegation um Josef Frisch viel Gastfreudschaft entgegengebracht. Zum Abschluss gab es auf Einladung des ETB-Klubheim-Betreibers sogar noch eine große Portion Spaghetti Bolognese. In beiden Vereinen sind sie sich sicher: "Wir wollen die Verbindung nicht nur aufrechterhalten, sondern im kommenden Jahr auch weiter vertiefen." Und vielleicht gelingt der Borussia ja irgendwann die Revanche für die Pokalpleite vor 58 Jahren.

[aa]

Auf höchster Ebene spielen weder der ETB Schwarz-Weiß Essen, noch Borussia Neunkirchen - und das schon seit Jahrzehnten nicht mehr. 1959 war das anders: Vor 20.000 Zuschauern im Auestadion von Kassel standen sich die Teams beider Klubs im Finale um den DFB-Pokal gegenüber. Nach einem 5:2 ging der Titel damals ins Ruhrgebiet. Nun trafen sich Schwarz-Weiß und die Borussia zu einer Neuauflage des Endspiels am Uhlenkrug. Und wieder behielten die Essener die Oberhand.

"Tradition verbindet!" Unter diesem Motto reiste die saarländische Delegation kürzlich nach Essen. Es ging um mehr als nur ein Testspiel kurz vor dem Start in die neue Saison in der Saarlandliga, wie Delegationsleiter Josef Frisch - zugleich seit einigen Monaten Mitarbeiter im Pressestab des Vereins - betont: "Wir sind gerne auch der Gegeneinladung der Schwarz-Weißen gefolgt, nachdem sie vergangenes Jahr bei uns im Ellenfeld schon zu Gast waren (und 2:0 gewannen; Anm. d. Red). So wollten wir auch unsere guten Verbindungen zu unserem früheren Pokalfinalgegner weiter vertiefen. Tradition verbindet - das wurde auch bei dem neuerlichen Treffen deutlich."

Ex-Bundesligist nun sechstklassig

Der 61-jährige Gymnasiallehrer fühlt sich gerade jetzt, nachdem der frühere Bundesligist aus Neunkirchen (1964 bis 1966 und 1967/1968) erstmals in seiner Vereinsgeschichte nur noch sechstklassig spielt, der Borussia eng verbunden: "Schalkes Kultbetreuer Charly Neumann hatte mal gesagt: 'Ihr müsst Schalker sein, wenn es dem Klub schlecht geht. Wenn wir Erfolg haben, sind alle gerne Schalker!'"

Mit acht oder neun Jahren, so genau weiß es der im 100 Kilometer entfernten Trier lebende Frisch nicht mehr genau, besuchte er mit seinem Vater ein Bundesligaspiel der Borussen. "Wir sind wegen der früheren Eintracht-Spieler Elmar May und Paul Pidancet hingefahren. Nachhaltig fasziniert war ich seitdem von dem Verein und seiner Ausstrahlung. Das Interesse ist in den all den Jahrzehnten nie abgeebbt."

FC Bayern schaut ab und zu vorbei

Gerade deshalb hatte der Besuch bei Schwarz-Weiß Essen auch für Frisch eine ganz besondere Bedeutung. Eingebettet war die Neuauflage des DFB-Finales von 1959 in das Stadionfest von ETB. Hier traf mit Heinz Ingenbold auch ein damaliger Akteur des Cup-Gewinners ein. Selbst 48 Jahre nach dem größten Vereinserfolg kann dieser "noch jede Spielsituation nacherzählen". Gerne hätte der 80-jährige Ex-Mittelfeldspieler auch einen einstigen Kontrahenten von der Borussia begrüßt, doch der einzig noch lebende Spieler aus deren Team, Hennes Schreier, konnte die Reise aus gesundheitlichen Gründen nicht mit antreten.

In der Partie auf dem sehr gepflegten Grün am Uhlenkrug - selbst Bayern München nutzt den Rasen öfters zum Training, wenn er im Ruhrgebiet spielt - hielt eine ersatzgeschwächte Borussia gegen die klassenhöheren, in der Niederrheinliga angesiedelten Schwarz-Weißen lange Zeit gut mit, musste sich aber am Ende doch klar und verdient mit 0:3 geschlagen geben. Dennoch: Das sympathische Auftreten der Schützlinge von Trainer Tobias Grimm sorgte für viel Beifall auf den Rängen. Vor allem mit der ersten Halbzeit war der Borussen-Trainer zufrieden. Außerdem bilanzierte er: "Die Jungs konnten sich der Bedeutung von Traditionsvereinen bewusst werden. Rasenplatz und Hotel waren Highlights, und für den Teamgeist war es gut, dass wir abends mal zusammen ausgegangen sind. Auch die mitgereisten Fans hatten Freude daran, mit der Mannschaft in engeren Kontakt zu treten. Rundum eine gelungene Sache."

ETB-Vorsitzender Heinz Hofer und Vorstandsmitglied Toni Völker hatten der Neunkircher Delegation um Josef Frisch viel Gastfreudschaft entgegengebracht. Zum Abschluss gab es auf Einladung des ETB-Klubheim-Betreibers sogar noch eine große Portion Spaghetti Bolognese. In beiden Vereinen sind sie sich sicher: "Wir wollen die Verbindung nicht nur aufrechterhalten, sondern im kommenden Jahr auch weiter vertiefen." Und vielleicht gelingt der Borussia ja irgendwann die Revanche für die Pokalpleite vor 58 Jahren.

###more###