Robin Koch: "Die Facetime-Bilder waren schlimm"

Die Bilder der Hochwasserkatastrophe in seiner Heimatregion konnte Robin Koch nicht tatenlos ansehen. Gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger, den DFB-Allstars und der LOTTO-Elf Rheinland-Pfalz entwickelte der deutsche Nationalspieler, der sich aktuell mit Leeds United auf die Saison vorbereitet, die Idee, ein Benefizspiel zugunsten der Flutgeschädigten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen auf die Beine zu stellen. Am kommenden Mittwoch ist es soweit. Eine Auswahl der DFB-All-Stars trifft in einem Benefiz-Event im Trierer Moselstadion auf die LOTTO-Elf und die deutsche Bürgermeister-Nationalmannschaft. "Hilfe nach der Flut: Das Benefizspiel des Fußballs" findet am Mittwoch, 11. August, ab 20.30 Uhr statt und wird von Sport1 live übertragen. DFB.de hat beim heutigen Pressetermin mitgeschrieben.

Robin Koch über…

seinen persönlichen Bezug zu der Hochwasserregion: Ich komme aus der Region Trier, ich bin dort aufgewachsen und habe bei Eintracht Trier fast meine ganze Jugend gespielt. Natürlich habe ich da immer noch einen großen Freundeskreis. Viele Jungs, mit denen ich zusammen aufgewachsen und zur Schule gegangen bin und zu denen der Kontakt bis heute nie abgerissen ist, haben mir Bilder und Videos geschickt. Auch in der Zeit danach, als die Aufräumarbeiten begonnen, haben wir viel telefoniert und "gefacetimed". Für mich war es schockierend. Man sieht die Bilder in den Nachrichten und ist geschockt, aber wenn man dann bei Facetime live dabei ist und mir die Jungs zeigen, wie es da aussieht, ist es nochmal schlimmer. Alles ist komplett verwüstet… Häuser weggeschwemmt, Autos weggeschwemmt, keine Straßen mehr und Orte, die ich als Fußballplatz kenne, erkennt man heute gar nicht wieder.

… seine Idee zu dem Benefizspiel: Für mich war nach diesen schrecklichen Eindrücken schnell klar, dass ich helfen und so schnell wie möglich anpacken will, auch wenn ich leider nicht vor Ort sein kann. Ich möchte hier aus der Ferne so gut es geht etwas bewirken. So kam die Idee mit dem Benefizspiel, weil ich meine Kontakte und Reichweite so nutzen kann, dass ich dadurch mehr bewirken kann, als wenn ich nur einen Betrag spende.

…sein Bedauern, nicht vor Ort sein zu können: Für mich ist es leider nicht möglich, vorbeizukommen. Zum einen wegen der Vorbereitung mit Leeds United, wir haben am Wochenende unser erstes Spiel. Außerdem ist es aufgrund der aktuellen Situation leider schwierig, die Wege von England nach Deutschland zu machen. Ich finde es wirklich sehr schade, aber ich werde das Spiel natürlich aus der Ferne verfolgen.

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe über…

… die aktuelle Lage in der Region Trier: Wir haben in Ehrang 4200 Menschen, das ist die Hälfte der Bevölkerung, evakuiert. Es sind rund 1000 Häuser vom Hochwasser betroffen, 700 haben wir ausgepumpt, das Wasser stand teilweise bis zur Decke des ersten Obergeschosses. Diese kurzfristige Hilfe ist fantastisch, aber wir müssen es schaffen, die Menschen peu à peu zu unterstützen. Sie brauchen Heizungen, sie müssen Statikgutachten für ihre Häuser machen lassen. Wir gehen davon aus, dass lediglich 30 Prozent der Menschen gegen die Schäden adäquat versichert sind. Wir müssen von einem langfristigen Prozess ausgehen, der mindestens ein Jahr dauern wird. Und über dieses Jahr hinweg den Menschen kontinuierlich zu helfen, ist einfach sehr wichtig. Die Sporthalle der Grundschule ist kaputt, zwei Kindergärten müssen komplett saniert und ausgelagert werden und der Jugendtreff ist ruiniert. All das müssen wir in Angriff nehmen, und natürlich auch ganz vielen Menschen in kleinen älteren Häuschen Geld geben. Ich will aber auch das Positive erwähnen: In Trier wurde niemand verletzt und niemand getötet.

Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski über…

… die Aktivierung der DFB-Allstars: Wir waren sehr schnell davon überzeugt, dass dieses traurige und katastrophale Ereignis ein richtiger Anlass ist, um die DFB-Allstars zu aktivieren. Die DFB-Allstars sind eine Gruppe ehemaliger Nationalspielerinnen und Nationalspieler, die sich gemeinsam darauf verständigt haben, unter dem Dach der DFB-Stiftung Sepp Herberger Gutes zu tun. Wir hatten sehr viele Rückmeldungen, zum Teil auch Rückmeldungen, über die man sprachlos war. Gerade Spielerinnen, die eine Zeit ihrer aktiven Karriere in der Hochwasserregion verbrachten, empfinden eine sehr große und auch persönliche Betroffenheit, weil Familie und Freunde noch dort leben und sehr schlimme Schicksale gemeldet haben.

… die zu erwartende Partie: Wir freuen uns, dass wir sehr namenhafte Spieler und Spielerinnen gewinnen konnten. Marcell Jansen aus Hamburg hat wahrscheinlich den weitesten Weg. Roman Weidenfeller kommt aus Dortmund, Guido Buchwald aus Baden-Württemberg, Renate Lingor aus Frankfurt. Doris Fitschen ist mit dabei und Otto Rehhagel betreut die Allstars. Er hat natürlich auch direkt zugesagt, denn er hat als ehemaliger Spieler und Trainer des 1. FC Kaiserslautern eine direkte Verbundenheit. Der dreimalige Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk übernimmt die Spielleitung. Alle haben sie direkt zugesagt mitanzupacken.

… den Zweck der Veranstaltung: Wir wollen natürlich Solidarität zeigen. Die Solidarität mit den betroffenen Menschen, den Angehörigen, aber vor allem aber auch die Solidarität mit den Helferinnen und Helfern, die ehrenamtlich sehr viel leisten. Genau diesen Menschen wollen wir zeigen, dass wir aller größte Hochachtung vor ihrem Engagement haben und das auch wertschätzen. Deshalb haben wir uns zusammen mit der Deutschen Stiftung von Engagement und Ehrenamt darauf verständigt, dass wir 100 Helfer*innen zur Partie einladen werden. Neben der Solidarität geht es uns auch darum, Geld für den guten Zweck zu sammeln. 100.000 Euro Sockelspende aus den DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger sind im Topf und wir hoffen, dass da noch mehr hinzukommen wird. Wir sind uns aber auch bewusst, dass die Hilfe als solche kein Sprint sein wird, sondern ein Ultra-Marathon. Insofern werden wir auch dann noch engagiert sein, wenn die Betroffenheit nicht mehr so akut wie im Moment ist.

Oliver Forster, der das Spiel für Sport1 kommentieren wird, über…

… die Übertragung: Wir freuen uns natürlich, dass wir dazu beitragen können, dass das Spiel eine entsprechende Öffentlichkeit bekommt. Wir werden alles daransetzen, möglichst viele Spenden zu generieren und dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben. Ich freue mich, dass Robin Koch so etwas initiiert hat, das ist fabelhaft und großartig und hat ein großes Kompliment verdient.

[fh]

Die Bilder der Hochwasserkatastrophe in seiner Heimatregion konnte Robin Koch nicht tatenlos ansehen. Gemeinsam mit der DFB-Stiftung Sepp Herberger, den DFB-Allstars und der LOTTO-Elf Rheinland-Pfalz entwickelte der deutsche Nationalspieler, der sich aktuell mit Leeds United auf die Saison vorbereitet, die Idee, ein Benefizspiel zugunsten der Flutgeschädigten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfahlen auf die Beine zu stellen. Am kommenden Mittwoch ist es soweit. Eine Auswahl der DFB-All-Stars trifft in einem Benefiz-Event im Trierer Moselstadion auf die LOTTO-Elf und die deutsche Bürgermeister-Nationalmannschaft. "Hilfe nach der Flut: Das Benefizspiel des Fußballs" findet am Mittwoch, 11. August, ab 20.30 Uhr statt und wird von Sport1 live übertragen. DFB.de hat beim heutigen Pressetermin mitgeschrieben.

Robin Koch über…

seinen persönlichen Bezug zu der Hochwasserregion: Ich komme aus der Region Trier, ich bin dort aufgewachsen und habe bei Eintracht Trier fast meine ganze Jugend gespielt. Natürlich habe ich da immer noch einen großen Freundeskreis. Viele Jungs, mit denen ich zusammen aufgewachsen und zur Schule gegangen bin und zu denen der Kontakt bis heute nie abgerissen ist, haben mir Bilder und Videos geschickt. Auch in der Zeit danach, als die Aufräumarbeiten begonnen, haben wir viel telefoniert und "gefacetimed". Für mich war es schockierend. Man sieht die Bilder in den Nachrichten und ist geschockt, aber wenn man dann bei Facetime live dabei ist und mir die Jungs zeigen, wie es da aussieht, ist es nochmal schlimmer. Alles ist komplett verwüstet… Häuser weggeschwemmt, Autos weggeschwemmt, keine Straßen mehr und Orte, die ich als Fußballplatz kenne, erkennt man heute gar nicht wieder.

… seine Idee zu dem Benefizspiel: Für mich war nach diesen schrecklichen Eindrücken schnell klar, dass ich helfen und so schnell wie möglich anpacken will, auch wenn ich leider nicht vor Ort sein kann. Ich möchte hier aus der Ferne so gut es geht etwas bewirken. So kam die Idee mit dem Benefizspiel, weil ich meine Kontakte und Reichweite so nutzen kann, dass ich dadurch mehr bewirken kann, als wenn ich nur einen Betrag spende.

…sein Bedauern, nicht vor Ort sein zu können: Für mich ist es leider nicht möglich, vorbeizukommen. Zum einen wegen der Vorbereitung mit Leeds United, wir haben am Wochenende unser erstes Spiel. Außerdem ist es aufgrund der aktuellen Situation leider schwierig, die Wege von England nach Deutschland zu machen. Ich finde es wirklich sehr schade, aber ich werde das Spiel natürlich aus der Ferne verfolgen.

Triers Oberbürgermeister Wolfram Leibe über…

… die aktuelle Lage in der Region Trier: Wir haben in Ehrang 4200 Menschen, das ist die Hälfte der Bevölkerung, evakuiert. Es sind rund 1000 Häuser vom Hochwasser betroffen, 700 haben wir ausgepumpt, das Wasser stand teilweise bis zur Decke des ersten Obergeschosses. Diese kurzfristige Hilfe ist fantastisch, aber wir müssen es schaffen, die Menschen peu à peu zu unterstützen. Sie brauchen Heizungen, sie müssen Statikgutachten für ihre Häuser machen lassen. Wir gehen davon aus, dass lediglich 30 Prozent der Menschen gegen die Schäden adäquat versichert sind. Wir müssen von einem langfristigen Prozess ausgehen, der mindestens ein Jahr dauern wird. Und über dieses Jahr hinweg den Menschen kontinuierlich zu helfen, ist einfach sehr wichtig. Die Sporthalle der Grundschule ist kaputt, zwei Kindergärten müssen komplett saniert und ausgelagert werden und der Jugendtreff ist ruiniert. All das müssen wir in Angriff nehmen, und natürlich auch ganz vielen Menschen in kleinen älteren Häuschen Geld geben. Ich will aber auch das Positive erwähnen: In Trier wurde niemand verletzt und niemand getötet.

Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski über…

… die Aktivierung der DFB-Allstars: Wir waren sehr schnell davon überzeugt, dass dieses traurige und katastrophale Ereignis ein richtiger Anlass ist, um die DFB-Allstars zu aktivieren. Die DFB-Allstars sind eine Gruppe ehemaliger Nationalspielerinnen und Nationalspieler, die sich gemeinsam darauf verständigt haben, unter dem Dach der DFB-Stiftung Sepp Herberger Gutes zu tun. Wir hatten sehr viele Rückmeldungen, zum Teil auch Rückmeldungen, über die man sprachlos war. Gerade Spielerinnen, die eine Zeit ihrer aktiven Karriere in der Hochwasserregion verbrachten, empfinden eine sehr große und auch persönliche Betroffenheit, weil Familie und Freunde noch dort leben und sehr schlimme Schicksale gemeldet haben.

… die zu erwartende Partie: Wir freuen uns, dass wir sehr namenhafte Spieler und Spielerinnen gewinnen konnten. Marcell Jansen aus Hamburg hat wahrscheinlich den weitesten Weg. Roman Weidenfeller kommt aus Dortmund, Guido Buchwald aus Baden-Württemberg, Renate Lingor aus Frankfurt. Doris Fitschen ist mit dabei und Otto Rehhagel betreut die Allstars. Er hat natürlich auch direkt zugesagt, denn er hat als ehemaliger Spieler und Trainer des 1. FC Kaiserslautern eine direkte Verbundenheit. Der dreimalige Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk übernimmt die Spielleitung. Alle haben sie direkt zugesagt mitanzupacken.

… den Zweck der Veranstaltung: Wir wollen natürlich Solidarität zeigen. Die Solidarität mit den betroffenen Menschen, den Angehörigen, aber vor allem aber auch die Solidarität mit den Helferinnen und Helfern, die ehrenamtlich sehr viel leisten. Genau diesen Menschen wollen wir zeigen, dass wir aller größte Hochachtung vor ihrem Engagement haben und das auch wertschätzen. Deshalb haben wir uns zusammen mit der Deutschen Stiftung von Engagement und Ehrenamt darauf verständigt, dass wir 100 Helfer*innen zur Partie einladen werden. Neben der Solidarität geht es uns auch darum, Geld für den guten Zweck zu sammeln. 100.000 Euro Sockelspende aus den DFB-Stiftungen Egidius Braun und Sepp Herberger sind im Topf und wir hoffen, dass da noch mehr hinzukommen wird. Wir sind uns aber auch bewusst, dass die Hilfe als solche kein Sprint sein wird, sondern ein Ultra-Marathon. Insofern werden wir auch dann noch engagiert sein, wenn die Betroffenheit nicht mehr so akut wie im Moment ist.

Oliver Forster, der das Spiel für Sport1 kommentieren wird, über…

… die Übertragung: Wir freuen uns natürlich, dass wir dazu beitragen können, dass das Spiel eine entsprechende Öffentlichkeit bekommt. Wir werden alles daransetzen, möglichst viele Spenden zu generieren und dem ganzen einen würdigen Rahmen zu geben. Ich freue mich, dass Robin Koch so etwas initiiert hat, das ist fabelhaft und großartig und hat ein großes Kompliment verdient.

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