Würzburg gewinnt Kellerduell - Zwickau bleibt Letzter

Trotz einer rund halbstündigen Unterzahl hat Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers die schwarze Serie von 252 Tagen ohne Pflichtspielsieg beendet und den Absturz ans Tabellenende der 3. Liga verhindert. Die Unterfranken setzten sich zum Abschluss des 6. Spieltags beim Schlusslicht FSV Zwickau mit 1:0 (1:0) durch und kletterten mit dem ersten Sieg im Kalenderjahr 2017 auf Platz 14. Hansa Rostock verpasste im Parallelspiel den ersten Heimsieg der Saison und trennte sich mit 1:1 (0:1) von Preußen Münster.

Der Deutsch-Grieche Jannis Nikolaou stand aufseiten der Würzburger gleich doppelt im Mittelpunkt. Erst traf er in der 27. Minute in einer Drangphase zur Führung für die Gäste, in der 64. Minute ließ er seine Mannschaft noch einmal richtig zittern, als er wegen eines wiederholten Foulspiels mit der Gelb-Roten Karte vorzeitig in die Kabine geschickt worden war. Nach dem Abpfiff durfte er also gleich doppelt erleichtert sein.

Schmidt: "Darüber müssen wir sprechen"

"Wir hatten das Spiel gut im Griff, dann kommt die dumme Gelb-Rote Karte. Darüber müssen wir sprechen, dass wir uns da in Unterzahl begeben", sagte Kickers-Trainer Stephan Schmidt bei Telekom Sport. "Aber dann haben wir toll gefightet. Ich glaube, dass wir dieses Spiel gebraucht haben."

Der bislang letzte Sieg war den Würzburgern am 18. Dezember 2016 gelungen, in der 2. Bundesliga hatten sie sich gegen den späteren Aufsteiger VfB Stuttgart mit 3:0 durchgesetzt. In der folgenden Rückrunde war der Klub komplett ohne Dreier geblieben. Die Gastgeber aus Sachsen bleiben mit zwei Zählern Letzter.

Würzburg steckt Verunsicherung besser weg

Vor 4222 Zuschauern in Zwickau war beiden Mannschaften die Verunsicherung der hohen Niederlagen aus der vergangenen Woche zunächst deutlich anzumerken. Die Partie war zerfahren und von Stockfehlern geprägt. Nach rund 20 Minuten wurde der Absteiger aus Unterfranken mutiger. Erst konnte FSV-Torwart Johannes Brinkies nach einem Schlenzer von Dennis Mast den Rückstand zwar noch verhindern (26.), eine Minute später war er nach einem Schuss von der Strafraumgrenze von Nikolaou dann aber machtlos.

Die Würzburger versuchten die Gunst der Stunde zu nutzen und erspielten sich fortan Chancen fast im Minutentakt, ohne diese jedoch zu nutzen. Dafür wurde der Gast unmittelbar vor der Pause beinahe bestraft, als ein Schuss von Robert Koch knapp am Pfosten vorbeistrich (45.).

Zwickau kam aktiver aus der Kabine und stellte den Kickers-Torwart Wolfgang Hesl immer wieder vor schwierige Aufgaben - wie in der 59. Minute, als er gegen Mike Könnecke parierte. In Unterzahl erhöhten die Hausherren noch einmal den Druck, während sich Würzburg in der Defensive einigelte. Trotz vieler brenzliger Szenen hielt die Festung der Gäste stand. "Das Eigenartige am Fußball ist, dass wir heute eigentlich nicht das beste Spiel gemacht haben. Da haben wir schon viel bessere gespielt", sagte Schmidt weiter. "Aber heute gewinnen wir und die anderen Spiele nicht. Es dreht sich wieder in die richtige Richtung."

Benyamina im fünften Versuch

Über weite Strecken der ersten Halbzeit hatte Hansa das Spielgeschehen vor 12.900 Zuschauern im Ostseestadion im Griff und erspielte sich zahlreiche gute Torgelegenheiten. Doch Soufian Benyamina (13., 19., 26.) vergab eine Chance nach der anderen oder fand im für die U 21 berufenen Münsteraner Torwart Nils Körber seinen Meister. "Wir standen eigentlich ganz gut, haben zwar auch was zugelassen, sind selbst aber auch zu Chancen gekommen", sagte Körber, einer der Hauptgaranten für den Punktgewinn der Preußen. Und das Tor fiel dann auch auf der anderen Seite, als Sebastian Mai (32.) den Ball nach einer Ecke per Kopf aus heiterem Himmel über die Linie drückte.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte: Mit stürmischen Rostockern und guten Chancen von Benyamina. Scheiterte er in der 48. Minute erneut, machte er es in der 58. Minute besser und traf zum hochverdienten Ausgleich. Nach dem Treffer blieb Rostock am Drücker, die Preußen blieben aber stets mit Kontersituationen gefährlich. Die Ostseestädter waren zwar nah dran, müssen aber zumindest bis zum nächsten Heimspiel auf einen Erfolg vor heimischer Kulisse warten.

"Es waren zu wenig Tore für die Vielzahl an Chancen - auf beiden Seiten. Insgesamt bin ich zufrieden mit der Leistung der Mannschaft", sagte Preußen-Coach Benno Möhlmann und auch kein Kollege Pavel Dotchev attestierte ein höchst unterhaltsames Spiel: "Ein offenes, emotionales Spiel mit sehr viel Aufwand." In der Tabelle verbesserte sich Hansa nun auf Platz fünf, Münster ist Achter.

[sid/bt]

Trotz einer rund halbstündigen Unterzahl hat Zweitliga-Absteiger Würzburger Kickers die schwarze Serie von 252 Tagen ohne Pflichtspielsieg beendet und den Absturz ans Tabellenende der 3. Liga verhindert. Die Unterfranken setzten sich zum Abschluss des 6. Spieltags beim Schlusslicht FSV Zwickau mit 1:0 (1:0) durch und kletterten mit dem ersten Sieg im Kalenderjahr 2017 auf Platz 14. Hansa Rostock verpasste im Parallelspiel den ersten Heimsieg der Saison und trennte sich mit 1:1 (0:1) von Preußen Münster.

Der Deutsch-Grieche Jannis Nikolaou stand aufseiten der Würzburger gleich doppelt im Mittelpunkt. Erst traf er in der 27. Minute in einer Drangphase zur Führung für die Gäste, in der 64. Minute ließ er seine Mannschaft noch einmal richtig zittern, als er wegen eines wiederholten Foulspiels mit der Gelb-Roten Karte vorzeitig in die Kabine geschickt worden war. Nach dem Abpfiff durfte er also gleich doppelt erleichtert sein.

Schmidt: "Darüber müssen wir sprechen"

"Wir hatten das Spiel gut im Griff, dann kommt die dumme Gelb-Rote Karte. Darüber müssen wir sprechen, dass wir uns da in Unterzahl begeben", sagte Kickers-Trainer Stephan Schmidt bei Telekom Sport. "Aber dann haben wir toll gefightet. Ich glaube, dass wir dieses Spiel gebraucht haben."

Der bislang letzte Sieg war den Würzburgern am 18. Dezember 2016 gelungen, in der 2. Bundesliga hatten sie sich gegen den späteren Aufsteiger VfB Stuttgart mit 3:0 durchgesetzt. In der folgenden Rückrunde war der Klub komplett ohne Dreier geblieben. Die Gastgeber aus Sachsen bleiben mit zwei Zählern Letzter.

Würzburg steckt Verunsicherung besser weg

Vor 4222 Zuschauern in Zwickau war beiden Mannschaften die Verunsicherung der hohen Niederlagen aus der vergangenen Woche zunächst deutlich anzumerken. Die Partie war zerfahren und von Stockfehlern geprägt. Nach rund 20 Minuten wurde der Absteiger aus Unterfranken mutiger. Erst konnte FSV-Torwart Johannes Brinkies nach einem Schlenzer von Dennis Mast den Rückstand zwar noch verhindern (26.), eine Minute später war er nach einem Schuss von der Strafraumgrenze von Nikolaou dann aber machtlos.

Die Würzburger versuchten die Gunst der Stunde zu nutzen und erspielten sich fortan Chancen fast im Minutentakt, ohne diese jedoch zu nutzen. Dafür wurde der Gast unmittelbar vor der Pause beinahe bestraft, als ein Schuss von Robert Koch knapp am Pfosten vorbeistrich (45.).

Zwickau kam aktiver aus der Kabine und stellte den Kickers-Torwart Wolfgang Hesl immer wieder vor schwierige Aufgaben - wie in der 59. Minute, als er gegen Mike Könnecke parierte. In Unterzahl erhöhten die Hausherren noch einmal den Druck, während sich Würzburg in der Defensive einigelte. Trotz vieler brenzliger Szenen hielt die Festung der Gäste stand. "Das Eigenartige am Fußball ist, dass wir heute eigentlich nicht das beste Spiel gemacht haben. Da haben wir schon viel bessere gespielt", sagte Schmidt weiter. "Aber heute gewinnen wir und die anderen Spiele nicht. Es dreht sich wieder in die richtige Richtung."

Benyamina im fünften Versuch

Über weite Strecken der ersten Halbzeit hatte Hansa das Spielgeschehen vor 12.900 Zuschauern im Ostseestadion im Griff und erspielte sich zahlreiche gute Torgelegenheiten. Doch Soufian Benyamina (13., 19., 26.) vergab eine Chance nach der anderen oder fand im für die U 21 berufenen Münsteraner Torwart Nils Körber seinen Meister. "Wir standen eigentlich ganz gut, haben zwar auch was zugelassen, sind selbst aber auch zu Chancen gekommen", sagte Körber, einer der Hauptgaranten für den Punktgewinn der Preußen. Und das Tor fiel dann auch auf der anderen Seite, als Sebastian Mai (32.) den Ball nach einer Ecke per Kopf aus heiterem Himmel über die Linie drückte.

Der zweite Durchgang begann, wie der erste aufgehört hatte: Mit stürmischen Rostockern und guten Chancen von Benyamina. Scheiterte er in der 48. Minute erneut, machte er es in der 58. Minute besser und traf zum hochverdienten Ausgleich. Nach dem Treffer blieb Rostock am Drücker, die Preußen blieben aber stets mit Kontersituationen gefährlich. Die Ostseestädter waren zwar nah dran, müssen aber zumindest bis zum nächsten Heimspiel auf einen Erfolg vor heimischer Kulisse warten.

"Es waren zu wenig Tore für die Vielzahl an Chancen - auf beiden Seiten. Insgesamt bin ich zufrieden mit der Leistung der Mannschaft", sagte Preußen-Coach Benno Möhlmann und auch kein Kollege Pavel Dotchev attestierte ein höchst unterhaltsames Spiel: "Ein offenes, emotionales Spiel mit sehr viel Aufwand." In der Tabelle verbesserte sich Hansa nun auf Platz fünf, Münster ist Achter.

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