Würzburg gegen Dresden: Das "Spiel der Woche" im Faktencheck

Am zweiten Spieltag der Drittligasaison 2015/2016 kommt es zu einer Premiere: Noch nie zuvor standen sich der Aufsteiger Würzburger Kickers und die von vielen Experten als Aufstiegsfavorit gehandelte SG Dynamo Dresden in einem Pflichtspiel gegenüber. Wenn die Mannschaft von Kickers-Trainer Bernd Hollerbach am Samstag (ab 14 Uhr, live im BR) die Sachsen empfängt, ist es für die Unterfranken darüber hinaus das erste Heimspiel im Profifußball seit 1978 (damals noch in der Süd-Staffel der 2. Bundesliga).

Beide Teams starteten vielversprechend in die neue Spielzeit: Dresden siegte zum Auftakt 4:1 gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart. Würzburg erreichte ein torloses Unentschieden beim ambitionierten SV Wehen Wiesbaden. Jetzt stehen sich Bernd Hollerbach und Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus im direkten Duell gegenüber. Das Spiel der Woche in der 3. Liga im DFB.de-Faktencheck.

Erhöhtes Kartenkontingent für Dynamo: Die Würzburger Kickers erwarten gegen Dynamo Dresden eine nahezu ausverkaufte Arena. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass mindestens 9000 Zuschauer die Partie live im Stadion verfolgen. Wegen der großen Anhängerschaft der Gäste wurde das reguläre Auswärtskontingent aufgestockt. Von den rund 10.000 Tickets gehen 1800 Karten an die Fans der SG Dynamo, die einen Weg von über 350 Kilometern auf sich nehmen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Wie groß die Euphorie bei den Fans der Schwarz-Gelben ist, zeigte bereits der Saisonauftakt gegen Stuttgart II. Über 25.500 Besucher sahen den deutlichen Erfolg des ehemaligen Bundesligisten (1991 bis 1995).

Premiere mit Gegensätzen: Vor der ersten Begegnung der Würzburger Kickers und Dynamo Dresden könnten die Zielsetzungen beider Mannschaften nicht unterschiedlicher sein. Während die Kickers den Klassenverbleib erreichen und sich in der 3. Liga etablieren möchten, sind die Dresdner darauf aus, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. "Wir wollen hoch - und das so schnell wie möglich", hatte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus bereits vor dem Beginn der Saison im Gespräch mit DFB.de betont. Der achtmalige DDR-Meister konnte nach dem Zweitligaabstieg 2014 den direkten Wiederaufstieg in der vergangenen Saison nicht realisieren. Am Ende standen ein sechster Platz und eine Trainer-Entlassung zu Buche. Nach dem 25. Spieltag hatte es Stefan Böger getroffen. Bögers Nachfolger Peter Németh ist nun "Co" des neuen Cheftrainers Uwe Neuhaus, der zuvor sieben Jahre die Geschicke beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin leitete.

Ex-Schalker gegen Ex-Dortmunder: Das Trainerduell zwischen Bernd Hollerbach und Uwe Neuhaus ist auch das Aufeinandertreffen eines ehemaligen Schalkers und eines Ex-Dortmunders. Der 45-jährige Hollerbach hatte von Juli 2009 bis März 2011 als "Co" von Cheftrainer Felix Magath beim FC Schalke 04 gearbeitet. Neuhaus war von Juli 1998 bis Juni 2004 in gleicher Funktion bei Borussia Dortmund tätig und unterstützte in dieser Zeit vier unterschiedliche Cheftrainer: Zunächst war er Co-Trainer von Michael Skibbe (aktuell Eskisehirspor/Türkei). Später saß er auch neben Bernd Krauss und Udo Lattek auf der Trainerbank. Zusammen mit Matthias Sammer, heute im Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, wurde Uwe Neuhaus mit den Schwarz-Gelben 2002 Deutscher Meister.

19 zu 19 - Torjäger gleichauf: Kickers-Angreifer Christopher Bieber und Dynamo-Stürmer Justin Eilers gehörten in der vergangenen Spielzeit zu den Erfolgsgaranten ihrer Mannschaften. Sowohl Bieber (in der Regionalliga Bayern) als auch Eilers (in der 3. Liga) erzielten jeweils 19 Tore. Der 1,96 Meter große Christopher Bieber, seit 2012 in Würzburg am Ball (zuvor FC Oss/Niederlande), hat eine beeindruckende Gesamtbilanz bei den Weiß-Roten aufzuweisen. In 108 Partien gelangen dem beim Zweitligisten Karlsruher SC ausgebildeten Mittelstürmer 53 Treffer. Die Torausbeute von Justin Eilers ist ebenfalls bemerkenswert. Der seit Juli 2014 für die Schwarz-Gelben spielende gebürtige Braunschweiger (zuvor VfL Wolfsburg II) markierte in bisher 40 Begegnungen 24 Tore. Bereits beim 4:1 am ersten Spieltag gegen Stuttgart II trug sich Eilers zweimal in die Torschützenliste ein und wurde bei DFB.de zum Spieler des 1. Spieltages gewählt.

Königstransfers auf beiden Seiten: Während die Kickers in der Sommerpause gleich elfmal auf dem Transfermarkt tätig wurden, lotste Dynamo "nur" sieben externe Zugänge ins sächsische Dresden. Prominenteste Verpflichtung der Dresdner war Andreas "Lumpi" Lambertz, der in den vergangenen zwölf Jahren beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf spielte und dort zu den Vereinsikonen zählt. Der Würzburger Königstransfer ist Rico Benatelli (23/zuvor FC Erzgebirge Aue). Der Mittelfeldakteur wurde in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildet und war Wunschspieler von Bernd Hollerbach. Benatelli entschied sich unter anderem gegen einen Wechsel zum Ligakonkurrenten SC Preußen Münster. Mit Angreifer Nejmeddin Daghfous (28), Ex-Profi des Erstligisten FSV Mainz 05, nahmen die Würzburger vor wenigen Stunden einen weiteren Hoffnungsträger unter Vertrag. Daghfous wechselt vom Ligakonkurrenten VfR Aalen zu den Kickers, laborierte zuletzt aber an einem Kreuzbandriss. "Wir geben ihm die Zeit, die er benötigt, um wieder fit zu werden", so Bernd Hollerbach. "Wir werden nichts überstürzen."

[mspw]

Am zweiten Spieltag der Drittligasaison 2015/2016 kommt es zu einer Premiere: Noch nie zuvor standen sich der Aufsteiger Würzburger Kickers und die von vielen Experten als Aufstiegsfavorit gehandelte SG Dynamo Dresden in einem Pflichtspiel gegenüber. Wenn die Mannschaft von Kickers-Trainer Bernd Hollerbach am Samstag (ab 14 Uhr, live im BR) die Sachsen empfängt, ist es für die Unterfranken darüber hinaus das erste Heimspiel im Profifußball seit 1978 (damals noch in der Süd-Staffel der 2. Bundesliga).

Beide Teams starteten vielversprechend in die neue Spielzeit: Dresden siegte zum Auftakt 4:1 gegen die Zweitvertretung des VfB Stuttgart. Würzburg erreichte ein torloses Unentschieden beim ambitionierten SV Wehen Wiesbaden. Jetzt stehen sich Bernd Hollerbach und Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus im direkten Duell gegenüber. Das Spiel der Woche in der 3. Liga im DFB.de-Faktencheck.

Erhöhtes Kartenkontingent für Dynamo: Die Würzburger Kickers erwarten gegen Dynamo Dresden eine nahezu ausverkaufte Arena. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass mindestens 9000 Zuschauer die Partie live im Stadion verfolgen. Wegen der großen Anhängerschaft der Gäste wurde das reguläre Auswärtskontingent aufgestockt. Von den rund 10.000 Tickets gehen 1800 Karten an die Fans der SG Dynamo, die einen Weg von über 350 Kilometern auf sich nehmen, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Wie groß die Euphorie bei den Fans der Schwarz-Gelben ist, zeigte bereits der Saisonauftakt gegen Stuttgart II. Über 25.500 Besucher sahen den deutlichen Erfolg des ehemaligen Bundesligisten (1991 bis 1995).

Premiere mit Gegensätzen: Vor der ersten Begegnung der Würzburger Kickers und Dynamo Dresden könnten die Zielsetzungen beider Mannschaften nicht unterschiedlicher sein. Während die Kickers den Klassenverbleib erreichen und sich in der 3. Liga etablieren möchten, sind die Dresdner darauf aus, in die 2. Bundesliga aufzusteigen. "Wir wollen hoch - und das so schnell wie möglich", hatte Dynamo-Trainer Uwe Neuhaus bereits vor dem Beginn der Saison im Gespräch mit DFB.de betont. Der achtmalige DDR-Meister konnte nach dem Zweitligaabstieg 2014 den direkten Wiederaufstieg in der vergangenen Saison nicht realisieren. Am Ende standen ein sechster Platz und eine Trainer-Entlassung zu Buche. Nach dem 25. Spieltag hatte es Stefan Böger getroffen. Bögers Nachfolger Peter Németh ist nun "Co" des neuen Cheftrainers Uwe Neuhaus, der zuvor sieben Jahre die Geschicke beim Zweitligisten 1. FC Union Berlin leitete.

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Ex-Schalker gegen Ex-Dortmunder: Das Trainerduell zwischen Bernd Hollerbach und Uwe Neuhaus ist auch das Aufeinandertreffen eines ehemaligen Schalkers und eines Ex-Dortmunders. Der 45-jährige Hollerbach hatte von Juli 2009 bis März 2011 als "Co" von Cheftrainer Felix Magath beim FC Schalke 04 gearbeitet. Neuhaus war von Juli 1998 bis Juni 2004 in gleicher Funktion bei Borussia Dortmund tätig und unterstützte in dieser Zeit vier unterschiedliche Cheftrainer: Zunächst war er Co-Trainer von Michael Skibbe (aktuell Eskisehirspor/Türkei). Später saß er auch neben Bernd Krauss und Udo Lattek auf der Trainerbank. Zusammen mit Matthias Sammer, heute im Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München, wurde Uwe Neuhaus mit den Schwarz-Gelben 2002 Deutscher Meister.

19 zu 19 - Torjäger gleichauf: Kickers-Angreifer Christopher Bieber und Dynamo-Stürmer Justin Eilers gehörten in der vergangenen Spielzeit zu den Erfolgsgaranten ihrer Mannschaften. Sowohl Bieber (in der Regionalliga Bayern) als auch Eilers (in der 3. Liga) erzielten jeweils 19 Tore. Der 1,96 Meter große Christopher Bieber, seit 2012 in Würzburg am Ball (zuvor FC Oss/Niederlande), hat eine beeindruckende Gesamtbilanz bei den Weiß-Roten aufzuweisen. In 108 Partien gelangen dem beim Zweitligisten Karlsruher SC ausgebildeten Mittelstürmer 53 Treffer. Die Torausbeute von Justin Eilers ist ebenfalls bemerkenswert. Der seit Juli 2014 für die Schwarz-Gelben spielende gebürtige Braunschweiger (zuvor VfL Wolfsburg II) markierte in bisher 40 Begegnungen 24 Tore. Bereits beim 4:1 am ersten Spieltag gegen Stuttgart II trug sich Eilers zweimal in die Torschützenliste ein und wurde bei DFB.de zum Spieler des 1. Spieltages gewählt.

Königstransfers auf beiden Seiten: Während die Kickers in der Sommerpause gleich elfmal auf dem Transfermarkt tätig wurden, lotste Dynamo "nur" sieben externe Zugänge ins sächsische Dresden. Prominenteste Verpflichtung der Dresdner war Andreas "Lumpi" Lambertz, der in den vergangenen zwölf Jahren beim Zweitligisten Fortuna Düsseldorf spielte und dort zu den Vereinsikonen zählt. Der Würzburger Königstransfer ist Rico Benatelli (23/zuvor FC Erzgebirge Aue). Der Mittelfeldakteur wurde in der Jugend von Borussia Dortmund ausgebildet und war Wunschspieler von Bernd Hollerbach. Benatelli entschied sich unter anderem gegen einen Wechsel zum Ligakonkurrenten SC Preußen Münster. Mit Angreifer Nejmeddin Daghfous (28), Ex-Profi des Erstligisten FSV Mainz 05, nahmen die Würzburger vor wenigen Stunden einen weiteren Hoffnungsträger unter Vertrag. Daghfous wechselt vom Ligakonkurrenten VfR Aalen zu den Kickers, laborierte zuletzt aber an einem Kreuzbandriss. "Wir geben ihm die Zeit, die er benötigt, um wieder fit zu werden", so Bernd Hollerbach. "Wir werden nichts überstürzen."