Wollitz: "Mit dem VfL verbindet mich mehr"

"Diese Konstellation ist für die Köpfe der Spieler nicht ganz einfach", erklärt Claus-Dieter Wollitz. "Wenn du zweimal gewinnst, bist du plötzlich oben, hast aber noch nichts erreicht, weil die Verfolger nur knapp dahinter liegen. Bei zwei Niederlagen geht es in der Tabelle zwar nach unten, dennoch ist der Zug selbst dann nicht abgefahren. Darauf muss und werde ich meine Jungs vorbereiten."

Erster der Zuschauertabelle: Wollitz baut auf VfL-Fans

Erster Gegner im Jahr 2012 für Wollitz und seine neue Mannschaft ist mit Wehen Wiesbaden ausgerechnet die Mannschaft, die als Aufstiegsfavorit Nummer eins in die Saison gestartet war, diesen Vorschusslorbeeren aber noch nicht gerecht werden konnte. "Für Wehen hat das Auftaktspiel im Vergleich zu uns eine noch größere Bedeutung", so der VfL-Trainer. "Bei einer Niederlage wird es für den SVWW ganz schwer, noch einmal nach oben zu kommen. Für uns kommt es nicht nur gegen Wehen darauf an, auf Sieg zu gehen. Unentschieden bringen uns nicht entscheidend weiter."

Dabei setzt Wollitz auch auf die Unterstützung der eigenen Fans: "Meine Spieler haben sich vor Start der Restrunde angriffslustig geäußert und so eine Art Aufbruchstimmung entfacht. Unsere Anhänger glauben auch daran, dass wir es noch schaffen können. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel, das wir verfolgen werden. Meine Spieler müssen alles dafür tun, die Fans in jedem Spiel mit ihren Leistungen hinter sich zu bringen. Dann haben wir mit unseren Zuschauern ein richtiges Pfund. Schließlich ist der VfL in der Zuschauertabelle Erster."

Ab Sommer auch Sportlicher Leiter

Vertrauen in den Klub und seine Arbeit hat "Pele" Wollitz genug - und bei seiner Rückkehr nach Osnabrück deshalb gleich einen Dreieinhalbjahresvertrag unterschrieben. Für das schnelllebige Fußballgeschäft ist eine solche Laufzeit eher ungewöhnlich. Ab Sommer wird der Trainer zusätzlich Sportlicher Leiter, weil der langjährige Manager Lothar Gans dann aufhören wird.

"Die Verantwortlichen wissen, dass ich bei meiner ersten Trainerstation in Osnabrück über Jahre nachhaltig etwas aufgebaut habe", sagt Wollitz. "Deshalb war es der Wunsch der Verantwortlichen nach einer längeren Vertragslaufzeit."

Die Arbeit von Gans will er auf mehrere Schultern verteilt wissen. Unter anderem soll dann Teammanager Thomas Reichenberger, ein langjähriger Weggefährte von Wollitz, stärker eingebunden werden.



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"Pele" ist zurück! Wenn der VfL Osnabrück am 21. Januar (ab 14 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden in der 3. Liga in das Fußballjahr 2012 startet, dann sitzt erstmals seit exakt 964 Tagen wieder Claus-Dieter Wollitz auf der Trainerbank der Niedersachsen.

Verabschiedet hatte sich der 46-Jährige im Juni 2009 ausgerechnet mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga. Jetzt aber soll der Fußball-Lehrer, der bis vor wenigen Wochen noch beim Zweitligisten FC Energie Cottbus gearbeitet hatte, beim aktuellen Tabellenachten der 3. Liga im besten Fall noch den direkten Wiederaufstieg realisieren.

"Mit dem VfL verbindet mich mehr als mit anderen Klubs", sagt Wollitz im Gespräch mit DFB.de. "Schließlich war ich hier viele Jahre Spieler und Trainer. Ich bin davon überzeugt, dass wir uns gegenseitig helfen können."

Einst teuerster Einkauf der Vereinsgeschichte

Rückblick: Sein erstes Engagement in Osnabrück hatte Wollitz 1989 begonnen. Damals war er als Zugang von Bayer 04 Leverkusen der teuerste Einkauf der Vereinsgeschichte - er kostete für die Zeit stolze 600.000 Mark. In vier Jahren absolvierte der Mittelfeldstratege und Publikumsliebling über 140 Einsätze.

2004, elf Jahre später, kehrte er als Trainer nach Osnabrück zurück, führte den Verein 2007 in die 2. Bundesliga und dort in der ersten Saison zum Klassenverbleib. Am Ende der Saison 2008/2009 scheiterte der im ostwestfälischen Brakel geborene Wollitz jedoch mit dem VfL in der Relegation am SC Paderborn 07 (zweimal 0:1).

Es war der bisher einzige Abstieg in Wollitz' Trainerlaufbahn. "Wenn ich die Erwartungen nicht erfüllen kann, ziehe ich Konsequenzen", lautet die Devise des Trainers, der Osnabrück für knapp zweieinhalb Jahre in Richtung Cottbus verließ und nun wieder zurück ist.

Komplett neuer Kader nach nur zweieinhalb Jahren

An neue Wege musste sich der Vater von drei Töchtern freilich nicht gewöhnen. "Ich kenne in Osnabrück noch jeden Stein", meint der Fußball-Lehrer grinsend. "Mit den Leuten aus dem Präsidium und von der Geschäftsstelle habe ich fünf Jahre lang recht erfolgreich und gut zusammengearbeitet. Das Vertrauen ist bereits da, und das ist sicher ein Vorteil."

Komplett verändert hat sich allerdings, vor allem verursacht durch den erneuten Auf- und Abstieg während seiner Abwesenheit, das Gesicht der Mannschaft. Keinen einzigen Spieler seines aktuellen Aufgebots hatte Wollitz bereits zuvor beim VfL trainiert.

Schwierigkeiten beim Kennenlernen hat der alte und neue VfL-Trainer jedoch nicht. "Ich bin ein offener Typ, gehe auf die Leute zu", sagt er. "Ich warte nicht, bis sie zu mir kommen. Mit der Mannschaft bin ich so schnell warm geworden."

"Die Hierarchie in der Mannschaft passt"

Zweimal hat "Pele" Wollitz die Osnabrücker Mannschaft, die mit nur drei Punkten Rückstand auf Relegationsrang drei überwintert, vor seiner Rückkehr auf den Trainerposten in der 3. Liga beobachtet - und ist von den Leistungen durchaus angetan. "Allzu viel Anlass zur Veränderung gibt es nicht", sagt er. "Die Hierarchie in der Mannschaft passt."

Wollitz wäre aber nicht Wollitz, wenn er nicht auch Ansatzpunkte für Verbesserungen finden würde. "Zwölf Unentschieden sind zu viel und 22 erzielte Tore nach 21 Spielen zu wenig", betont er. "Es geht darum, schneller die Abschlüsse zu suchen. Viele Mannschaften in der Liga stehen sehr tief. Wir wollen eben nicht abwarten und den Gegner so zu Fehlern zwingen. Die 17 Gegentore in der Defensive sind bereits eine gute Basis."

Konkurrenz im Aufstiegsrennen so groß wie nie

Mit 29 Punkten befindet sich der VfL Osnabrück zur Winterpause mittendrin in einem ganzen Pulk von Mannschaften, die sich noch Hoffnungen auf den Aufstieg machen dürfen. Den Tabellendritten 1. FC Saarbrücken (32 Zähler) und den SV Wehen Wiesbaden auf Platz 16 trennen gerade einmal sieben Punkte!

"Diese Konstellation ist für die Köpfe der Spieler nicht ganz einfach", erklärt Claus-Dieter Wollitz. "Wenn du zweimal gewinnst, bist du plötzlich oben, hast aber noch nichts erreicht, weil die Verfolger nur knapp dahinter liegen. Bei zwei Niederlagen geht es in der Tabelle zwar nach unten, dennoch ist der Zug selbst dann nicht abgefahren. Darauf muss und werde ich meine Jungs vorbereiten."

Erster der Zuschauertabelle: Wollitz baut auf VfL-Fans

Erster Gegner im Jahr 2012 für Wollitz und seine neue Mannschaft ist mit Wehen Wiesbaden ausgerechnet die Mannschaft, die als Aufstiegsfavorit Nummer eins in die Saison gestartet war, diesen Vorschusslorbeeren aber noch nicht gerecht werden konnte. "Für Wehen hat das Auftaktspiel im Vergleich zu uns eine noch größere Bedeutung", so der VfL-Trainer. "Bei einer Niederlage wird es für den SVWW ganz schwer, noch einmal nach oben zu kommen. Für uns kommt es nicht nur gegen Wehen darauf an, auf Sieg zu gehen. Unentschieden bringen uns nicht entscheidend weiter."

Dabei setzt Wollitz auch auf die Unterstützung der eigenen Fans: "Meine Spieler haben sich vor Start der Restrunde angriffslustig geäußert und so eine Art Aufbruchstimmung entfacht. Unsere Anhänger glauben auch daran, dass wir es noch schaffen können. Wir alle haben ein gemeinsames Ziel, das wir verfolgen werden. Meine Spieler müssen alles dafür tun, die Fans in jedem Spiel mit ihren Leistungen hinter sich zu bringen. Dann haben wir mit unseren Zuschauern ein richtiges Pfund. Schließlich ist der VfL in der Zuschauertabelle Erster."

Ab Sommer auch Sportlicher Leiter

Vertrauen in den Klub und seine Arbeit hat "Pele" Wollitz genug - und bei seiner Rückkehr nach Osnabrück deshalb gleich einen Dreieinhalbjahresvertrag unterschrieben. Für das schnelllebige Fußballgeschäft ist eine solche Laufzeit eher ungewöhnlich. Ab Sommer wird der Trainer zusätzlich Sportlicher Leiter, weil der langjährige Manager Lothar Gans dann aufhören wird.

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"Die Verantwortlichen wissen, dass ich bei meiner ersten Trainerstation in Osnabrück über Jahre nachhaltig etwas aufgebaut habe", sagt Wollitz. "Deshalb war es der Wunsch der Verantwortlichen nach einer längeren Vertragslaufzeit."

Die Arbeit von Gans will er auf mehrere Schultern verteilt wissen. Unter anderem soll dann Teammanager Thomas Reichenberger, ein langjähriger Weggefährte von Wollitz, stärker eingebunden werden.

"... sonst ist der Zug irgendwann abgefahren"

Sportlich ist der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga das Ziel der Osnabrücker, die im vergangenen Sommer in der Relegation an Dynamo Dresden scheiterten. Sollte es damit aber nicht auf Anhieb klappen, hat Wollitz schon jetzt genaue Vorstellungen: "Dann geht es darum, die Mannschaft so weit wie möglich zusammenzuhalten, punktuell zu verstärken und einen neuen Anlauf zu nehmen."

Ein wichtiges Anliegen bei der weiteren Entwicklung des Vereins sieht der künftige Sportliche Leiter in der Verbesserung der Trainingsbedingungen: "Im Bereich Stadion und Geschäftsstelle sind wir gut aufgestellt. Allerdings müssen wir die Infrastruktur im Bereich des Trainings verbessern. Sonst ist der Zug für den VfL irgendwann womöglich abgefahren."