Wechselkönig Landeka: Pauken statt Fußball

Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Josip Landeka von der SG Sonnenhof Großaspach, dem einzigen Spieler, der schon für sechs Drittligisten am Ball war. Heute (ab 14 Uhr) gegen den FC Energie Cottbus fehlt er noch verletzungsbedingt.

Für Josip "Jo" Landeka vom Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist das Glas meistens halb voll. Der einzige Spieler, der in der 3. Liga für sechs verschiedene Vereine am Ball war, kann daher selbst seiner Verletzungspause wegen einer Schulteroperation noch etwas Positives abgewinnen. "Dann lerne ich eben intensiver für meine Prüfungen im Winter", sagt der 28-jährige Defensivspieler und angehende Steuerberater im Gespräch mit DFB.de.

Viel Zeit für Bücher

Noch rund zwei Wochen kann sich Landeka - dann doch eher notgedrungen - auf seine Bücher stürzen. Bis dahin ist der in Offenbach geborene Kroate nämlich zum Nichtstun verurteilt. Nicht einmal an Lauftraining ist zu denken. Grund: Während einer Einheit war dem Defensivspezialisten die Schulter herausgesprungen. "Sie hing fast vor der Brust", erinnert sich Landeka nur ungern: "Zwar konnte sie wieder eingerenkt werden. Ärzte stellten aber einen Knorpelriss fest."

Diese Verletzung muss zwar nicht zwingend operiert werden. Landeka besprach sich aber mit Kollegen, die schon einmal eine ähnliche Blessur erlitten hatten - und fällte schnell eine Entscheidung. "Wenn so etwas nicht operiert wird, besteht die Gefahr, dass die Schulter schon bei kleinen Erschütterungen immer wieder herausspringt. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen."

Schulter-OP: Zwangspause bis Jahresende

Seinem Verein fehlt Landeka mindestens bis Jahresende. "Ich benötige Geduld, bin aber guter Dinge, dass ich zum Vorbereitungsstart auf die Rückrunde wieder dabei bin", meint der Abwehrspieler, der von Trainer Rüdiger Rehm meist auf der linken Seite eingesetzt wird. Bei seinen acht Saisoneinsätzen gelangen Landeka ein Tor (beim 4:0 bei Werder Bremen II) sowie zwei Vorlagen.

Überhaupt läuft es bei den Süddeutschen, die in der vergangenen Spielzeit lange um den Klassenverbleib zittern mussten, hervorragend. Völlig überraschend ist die SGS auf Rang zwei erster Verfolger des souveränen Spitzenreiters Dynamo Dresden. Für Landeka kommt die positive Entwicklung nicht ganz unerwartet: "Wir alle spielen schon länger zusammen. Dadurch kennen wir zum Beispiel die Laufwege sehr genau. Darüber hinaus haben wir keinen Star in der Mannschaft. Es gibt keinen Neid, weil das Gehaltsgefüge nicht gesprengt wird. Wir wissen, dass wir nur als Einheit erfolgreich sein können, weil wir im Vergleich zu anderen Mannschaft individuell vielleicht nicht ganz so stark sind."



Zeigt's uns! DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Josip Landeka von der SG Sonnenhof Großaspach, dem einzigen Spieler, der schon für sechs Drittligisten am Ball war. Heute (ab 14 Uhr) gegen den FC Energie Cottbus fehlt er noch verletzungsbedingt.

Für Josip "Jo" Landeka vom Drittligisten SG Sonnenhof Großaspach ist das Glas meistens halb voll. Der einzige Spieler, der in der 3. Liga für sechs verschiedene Vereine am Ball war, kann daher selbst seiner Verletzungspause wegen einer Schulteroperation noch etwas Positives abgewinnen. "Dann lerne ich eben intensiver für meine Prüfungen im Winter", sagt der 28-jährige Defensivspieler und angehende Steuerberater im Gespräch mit DFB.de.

Viel Zeit für Bücher

Noch rund zwei Wochen kann sich Landeka - dann doch eher notgedrungen - auf seine Bücher stürzen. Bis dahin ist der in Offenbach geborene Kroate nämlich zum Nichtstun verurteilt. Nicht einmal an Lauftraining ist zu denken. Grund: Während einer Einheit war dem Defensivspezialisten die Schulter herausgesprungen. "Sie hing fast vor der Brust", erinnert sich Landeka nur ungern: "Zwar konnte sie wieder eingerenkt werden. Ärzte stellten aber einen Knorpelriss fest."

Diese Verletzung muss zwar nicht zwingend operiert werden. Landeka besprach sich aber mit Kollegen, die schon einmal eine ähnliche Blessur erlitten hatten - und fällte schnell eine Entscheidung. "Wenn so etwas nicht operiert wird, besteht die Gefahr, dass die Schulter schon bei kleinen Erschütterungen immer wieder herausspringt. Dieses Risiko wollte ich nicht eingehen."

Schulter-OP: Zwangspause bis Jahresende

Seinem Verein fehlt Landeka mindestens bis Jahresende. "Ich benötige Geduld, bin aber guter Dinge, dass ich zum Vorbereitungsstart auf die Rückrunde wieder dabei bin", meint der Abwehrspieler, der von Trainer Rüdiger Rehm meist auf der linken Seite eingesetzt wird. Bei seinen acht Saisoneinsätzen gelangen Landeka ein Tor (beim 4:0 bei Werder Bremen II) sowie zwei Vorlagen.

Überhaupt läuft es bei den Süddeutschen, die in der vergangenen Spielzeit lange um den Klassenverbleib zittern mussten, hervorragend. Völlig überraschend ist die SGS auf Rang zwei erster Verfolger des souveränen Spitzenreiters Dynamo Dresden. Für Landeka kommt die positive Entwicklung nicht ganz unerwartet: "Wir alle spielen schon länger zusammen. Dadurch kennen wir zum Beispiel die Laufwege sehr genau. Darüber hinaus haben wir keinen Star in der Mannschaft. Es gibt keinen Neid, weil das Gehaltsgefüge nicht gesprengt wird. Wir wissen, dass wir nur als Einheit erfolgreich sein können, weil wir im Vergleich zu anderen Mannschaft individuell vielleicht nicht ganz so stark sind."

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Cousine Iva Landeka spielt in der Frauen-Bundesliga

Die 3. Liga kennt Josip Landeka, dessen Cousine Iva Landeka in der Allianz Frauen-Bundesliga für FF USV Jena und für die kroatische Nationalmannschaft als Spielführerin aufläuft, wie seine Westentasche. Bei sechs verschiedenen Klubs hat er schon seine Fußstapfen hinterlassen. Kein anderer Spieler kickte für mehr Vereine. Beim aktuellen Drittligisten FSV Mainz 05 II hatte die Karriere des in Offenbach geborenen Kroaten in der Oberliga Fahrt aufgenommen. Im Sommer 2008 schloss er sich den Stuttgarter Kickers an, die sich damals für die 3. Liga qualifiziert hatten. Weitere Drittliga-Stationen waren der SV Wehen Wiesbaden, der FC Carl Zeiss Jena, der Chemnitzer FC, der SV Darmstadt 98 und seit Mitte 2014 die SGS. Insgesamt 184-mal lief Landeka in der 3. Liga bisher auf.

Über die genauen Gründe, warum er der "Wechselkönig" in Liga drei ist, darüber kann Josip Landeka auch nur spekulieren. "Unter Jürgen Klopp stand ich in Mainz kurz vor dem Sprung in die erste Mannschaft", erinnert sich der Verteidiger an seine Anfänge: "Leider hat es - auch wegen des Wechsels von Klopp zu Borussia Dortmund - nicht geklappt. Klopp meinte, dass ich für die Mainzer U 23 zu gut wäre. Danach wurde ein Kontakt zu den Stuttgarter Kickers hergestellt. Seitdem lief es häufig nach dem gleichen Schema ab. Mal habe ich eine gute Saison gespielt, der Klub ist aber abgestiegen. Dann bist du für Zweitligisten eher uninteressant. Zu meiner Zeit in Wiesbaden habe ich mir das Bein gebrochen. Auch dann nimmt dich kein Klub aus dem Unterhaus. Für die 4. Liga war ich im Gegenzug wohl immer zu stark."

"Ich bin nie wegen des Geldes gewechselt"

Den Begriff "Wandervogel" lässt Landeka trotz seiner häufigen Vereinswechsel nicht gelten: "Das Wort ist meiner Meinung nach negativ behaftet. Ich beziehe ihn nicht auf mich. Ein 'Wandervogel' ist für mich jemand, der immer auch auf den größtmöglichen Profit aus ist. Ich kann sagen, dass ich nie wegen des Geldes, sondern immer nur wegen der sportlichen Perspektive gewechselt bin."

Den nächsten Umzug der Familie Landeka wird es - geht es nach Josip und Ehefrau Julia - so schnell nicht geben. "Ich hatte mich 2014 aus mehreren Gründen für Großaspach entschieden. Die sportliche Perspektive passt, meine Frau Julia stammt aus Stuttgart und damit aus der Region. Das duale System bei der SGS ermöglichte es mir, gleichzeitig eine Ausbildung zum Steuerberater in Waiblingen zu beginnen und mir ein zweites Standbein aufzubauen. Im Mai möchte ich fertig sein. Ich werde alles geben, um lange für Großaspach zu spielen", hat Landeka die Marschroute abgesteckt.

Frühestens zum Rückrundenauftakt am vierten Januar-Wochenende im Gastspiel beim VfB Stuttgart II kann er wieder mithelfen, damit die SG Sonnenhof so erfolgreich wie möglich ist. Bis dahin muss Josip Landeka von draußen die Daumen drücken: So auch heute Nachmittag (ab 14 Uhr) gegen den FC Energie Cottbus. "Ich bin sicher, dass die Jungs das auch ohne mich hinbekommen", sagt Landeka mit einem breiten Grinsen.