Walter Kogler: "Den Wiener Schmäh vermisse ich ein wenig"

Kogler: In den Niederlanden können wir im Vergleich zum "normalen" Training in Erfurt viel konzentrierter arbeiten. Es geht darum, unseren Rhythmus zu finden. Außerdem können wir an möglichen Umstellungen arbeiten. Die sind nämlich gleich zum Auftakt gegen den FC Energie Cottbus notwendig. Jens Möckel ist verletzt und außerdem gesperrt, Christoph Menz und Kevin Möhwald müssen Gelbsperren absitzen.

DFB.de: Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf die Niederlande?

Kogler: Wir absolvieren sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise ein Testspiel. So nutzen wir jeden Tag optimal aus. Das Wetter ist voraussichtlich etwas milder als in Erfurt, trotzdem aber nicht komplett anders. Umgewöhnen müssen wir uns also nicht. In Erfurt sind die Bedingungen im Winter immer etwas schwierig. Einen Kunstrasenplatz in unmittelbarer Nähe zu unserem normalen Trainingsgelände haben wir zum Beispiel nicht. Auch dieses Problem lösen wir mit unserem Aufenthalt in Delden.

DFB.de: Die Rückrunde beginnt mit Spielen gegen Energie Cottbus (31. Januar), bei Dynamo Dresden (7. Februar), gegen Preußen Münster (14. Februar) und gegen den VfL Osnabrück (21. Februar) - allesamt Mannschaften, die in der Tabelle vor Rot-Weiß stehen. Wie beurteilen Sie das Startprogramm?

Kogler: Die ersten Partien werden damit gleich entscheidend sein. Es wird sich auf Anhieb zeigen, ob wir in der Lage sind, oben mitzumischen. Wir sehen dieses Startprogramm mit gleich drei Heimspielen positiv und freuen uns darauf.

DFB.de: Was ist in der zweiten Saisonhälfte möglich?

Kogler: Wir starten als eine der Mannschaften, die ein wenig hinten dranhängen. Die Abstände nach oben sind allerdings nicht sehr groß. Wenn wir gut aus den Startlöchern kommen, bin ich überzeugt, dass wir lange eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Platz drei in der Heimtabelle, Rang 15 in der Auswärtsbilanz. Warum klafft die Schere so weit auseinander?



Die Vita von Walter Kogler, seit eineinhalb Jahren Trainer des Drittligisten Rot-Weiß Erfurt, liest sich durchaus beeindruckend. Der heute 47-jährige Österreicher war während seiner aktiven Laufbahn gleich fünfmal Meister in seiner Heimat (dreimal mit dem FC Tirol, je einmal mit Austria Wien und Austria Salzburg), spielte insgesamt 495 Mal in der österreichischen Bundesliga und bestritt 28 Länderspiele. Als Trainer führte er Wacker Innsbruck 2010 als Meister in die 1. Liga.

Seine Premierensaison in Erfurt schloss Kogler auf Rang zehn ab. Diesmal soll es ein Stück weiter nach oben gehen. Aktuell steht der achte Platz zu Buche, der Rückstand auf Relegationsrang drei beträgt allerdings nur vier Zähler.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Walter Kogler mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Wintervorbereitung, die "Mission 2016" und den Wiener Schmäh in Thüringen.

DFB.de: Seit etwas mehr als einer Woche läuft bei Rot-Weiß Erfurt die Vorbereitung. Wie ist der aktuelle Stand, Herr Kogler?

Walter Kogler: Die ersten Tage haben wir vor allem für Tests im Kraft- und Ausdauerbereich genutzt. Das ist wichtig, um zu wissen, auf welchem Stand wir uns befinden. Die Vorbereitung ist diesmal mit knapp vier Wochen kurz. In dieser Zeit ist es nahezu unmöglich, alle Elemente ins Training einzubauen. Deshalb setzen wir Schwerpunkte, unter anderem im athletischen Bereich.

DFB.de: Gab es bei den Leistungstests Überraschungen?

Kogler: Ich bin seit eineinhalb Jahren in Erfurt tätig und es ist uns in dieser Zeit gelungen, die Werte stetig zu steigern. Als Mannschaft konnten wir uns im Schnitt jedes Mal verbessern. Das zeigt, dass die Spieler gut mitziehen.

DFB.de: Ab dem 15. Januar geht es ins zehntägige Trainingslager im niederländischen Delden. Zum ersten Mal seit fünf Jahren steht damit wieder ein Winter-Trainingslager auf dem Programm. Wie wichtig ist das?

Kogler: In den Niederlanden können wir im Vergleich zum "normalen" Training in Erfurt viel konzentrierter arbeiten. Es geht darum, unseren Rhythmus zu finden. Außerdem können wir an möglichen Umstellungen arbeiten. Die sind nämlich gleich zum Auftakt gegen den FC Energie Cottbus notwendig. Jens Möckel ist verletzt und außerdem gesperrt, Christoph Menz und Kevin Möhwald müssen Gelbsperren absitzen.

DFB.de: Warum fiel die Wahl ausgerechnet auf die Niederlande?

Kogler: Wir absolvieren sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückreise ein Testspiel. So nutzen wir jeden Tag optimal aus. Das Wetter ist voraussichtlich etwas milder als in Erfurt, trotzdem aber nicht komplett anders. Umgewöhnen müssen wir uns also nicht. In Erfurt sind die Bedingungen im Winter immer etwas schwierig. Einen Kunstrasenplatz in unmittelbarer Nähe zu unserem normalen Trainingsgelände haben wir zum Beispiel nicht. Auch dieses Problem lösen wir mit unserem Aufenthalt in Delden.

DFB.de: Die Rückrunde beginnt mit Spielen gegen Energie Cottbus (31. Januar), bei Dynamo Dresden (7. Februar), gegen Preußen Münster (14. Februar) und gegen den VfL Osnabrück (21. Februar) - allesamt Mannschaften, die in der Tabelle vor Rot-Weiß stehen. Wie beurteilen Sie das Startprogramm?

Kogler: Die ersten Partien werden damit gleich entscheidend sein. Es wird sich auf Anhieb zeigen, ob wir in der Lage sind, oben mitzumischen. Wir sehen dieses Startprogramm mit gleich drei Heimspielen positiv und freuen uns darauf.

DFB.de: Was ist in der zweiten Saisonhälfte möglich?

Kogler: Wir starten als eine der Mannschaften, die ein wenig hinten dranhängen. Die Abstände nach oben sind allerdings nicht sehr groß. Wenn wir gut aus den Startlöchern kommen, bin ich überzeugt, dass wir lange eine gute Rolle spielen können.

DFB.de: Platz drei in der Heimtabelle, Rang 15 in der Auswärtsbilanz. Warum klafft die Schere so weit auseinander?

Kogler: Leistungsmäßig lagen wir bei Heim- und Auswärtspartien aus meiner Sicht gar nicht einmal so weit auseinander. Der Unterschied war, dass wir zu Hause häufiger das bessere Ende für uns hatten. In der Fremde haben wir in vier bis fünf Begegnungen jeweils einen bis zwei Punkte liegen lassen.

DFB.de: Im nächsten Jahr steht für Rot-Weiß das 50-jährige Vereinsjubiläum an. Laut der "Mission 2016" will der Verein dann auch wieder in die 2. Bundesliga. Ein realistisches Ziel?

Kogler: Die "Mission 2016" war vor eineinhalb Jahren ins Leben gerufen worden. Damals war jedem klar, dass sich der gesamte Verein in nahezu allen Bereichen steigern muss, um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen. Das ist uns zwar schon gelungen. Aktuell sind wir mit den Spitzenvereinen trotzdem noch nicht ganz auf Augenhöhe. Bei der Infrastruktur und im wirtschaftlichen Sektor haben wir Nachteile. Es geht für uns darum, aus den vorhandenen Gegebenheiten das Optimale herauszuholen. Dieser Herausforderung stelle ich mich gerne, denn sie macht für mich auch einen großen Reiz meiner Tätigkeit in Erfurt aus.

DFB.de: Im Moment ist im und rund um den Verein viel in Bewegung. Eine Fananleihe wird ausgegeben, Umbauarbeiten am Stadion sind in vollem Gange. Beeinflusst das Ihre Arbeit?

Kogler: An der Stadion-Baustelle gehen wir jeden Tag auf dem Weg zum Trainingsplatz vorbei. Wir werden die Fortschritte also regelmäßig zu sehen bekommen. Ich bewerte das positiv, denn für jeden Spieler wird das sicher ein Ansporn sein. Auch im Umfeld erwarte ich eine größere Aufbruchstimmung, wenn erste Konturen zu erkennen sind.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft bis zum Ende der Saison. Wann werden Gespräche stattfinden?

Kogler: Ich denke, dass es im Trainingslager die Gelegenheit gibt, über die Zukunft zu sprechen.

DFB.de: Sie sind seit 2013 in Erfurt. Was ist Ihnen bisher am meisten in Erinnerung geblieben?

Kogler: Das Abschiedsspiel vom Steigerwaldstadion war emotional. Auch die Derbys gegen die anderen Klubs aus dem Osten sind jedes Mal aufs Neue etwas Besonderes. Da trifft meist viel Tradition aufeinander und die Rivalitäten sind entsprechend groß.

DFB.de: Was vermissen Sie als Österreicher in Thüringen am meisten?

Kogler: Ich fühle mich in Erfurt sehr wohl. Die Stadt hat ihren ganz eigenen Charme, und auch die Umgebung ist reizvoll. In Österreich gibt es einige Mehlspeisen und auch süßes Gebäck, das ich in Thüringen etwas vermisse. Außerdem würde ich mir manchmal ein wenig mehr Wiener Schmäh, den recht speziellen österreichischen Humor, wünschen.