VfL-Trainer Walpurgis: "Sofort Top-Level gefragt"

Auch im Jahr 2015 steht Trainer Maik Walpurgis beim Drittligisten VfL Osnabrück vor einem schwierigen Spagat. Der ehrgeizige Fußball-Lehrer mit dem feuerroten Haar muss beim Traditionsverein von der Bremer Brücke die hohen Erwartungen im Umfeld erfüllen, aber auch den Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung mitgehen.

Trotz eines erneuten personellen Umbruchs vor dieser Saison hat sich der 41-Jährige, der mit seinem langjährigen Co-Trainer Ovid Hajou im Sommer 2013 von den Sportfreunden Lotte gekommen war, mit den Niedersachsen eine gute Ausgangsposition für die Restrunde erspielt. Vor dem Restrundenauftakt gegen seinen Ex-Klub Arminia Bielefeld (Samstag, 14 Uhr) sind die Lila-Weißen nur drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maik Walpurgis, den VfL-Vizepräsident Uwe Brunn als Taktikfuchs beschreibt, mit dem Journalisten Dominik Sander über die Vorbereitung auf den Angriff in Richtung 2. Bundesliga, seine mögliche Vertragsverlängerung und die große Hoffnung auf Kontinuität in Osnabrück.

DFB.de: Nur noch drei Tage sind es bis zum Restrundenstart. Wie gut ist der VfL Osnabrück nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Türkei für das Auftaktderby gegen Spitzenreiter Arminia Bielefeld gerüstet, Herr Walpurgis?

Maik Walpurgis: Das Trainingslager hatte eine sehr positive Wirkung für die gesamte Mannschaft, die jetzt einen Schritt weiter ist. Wir konnten intensiv im taktischen Bereich arbeiten und unser System weiter verbessern. Aktuell geht es vor allem darum, die beste Alternative für die Innenverteidigung zu finden. Mit Tobias Willers steht eine Stütze wegen einer Rotsperre nicht zur Verfügung. Davide Grassi und David Pisot sind angeschlagen.

DFB.de: Der Start hat es mit den Derbys gegen die Arminia sowie beim SC Preußen Münster gleich in sich. Sind diese Spiele schon mehr als ein Gradmesser?

Walpurgis: Klar ist: Wir treffen gleich zu Beginn auf zwei Mannschaften, die unbedingt aufsteigen wollen und auch die besten Voraussetzungen für die 2. Bundesliga besitzen. Von uns ist daher sofort ein Top-Level gefragt. Doch das macht den Start auch besonders interessant. Wir werden ein unangenehmer Gegner sein und alles versuchen, um den Abstand nach oben möglichst zu reduzieren.

DFB.de: In Bielefeld (2003 bis 2005) hatte Ihre Trainerkarriere Fahrt aufgenommen. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Duell mit der Arminia?

Walpurgis: Mit schönen Erinnerungen an eine großartige Zeit und Weggefährten wie Hannes Scholz (langjähriger Teammanager der Bielefelder Reserve; Anm. d. Red.). In der Saison 2003/2004 haben wir mit der U 23-Mannschaft trotz der schlechteren Ausgangslage am letzten Spieltag noch die Westfalenmeisterschaft geholt und damit den Aufstieg in die damals drittklassige Regionalliga Nord geschafft. Auf Grund von Differenzen mit dem damaligen Arminia-Cheftrainer Uwe Rapolder bin ich im Januar 2005 zurückgetreten.

DFB.de: Sehen Sie Ihren VfL ebenfalls schon als Spitzenmannschaft an?

Walpurgis: Wir verfügen auf jeden Fall über starke Charakterköpfe in unserer Mannschaft und wollen dahin, wo Bielefeld und Münster schon sind. Diese Teams sind uns durch ihre bessere Breite im Kader noch einen Schritt voraus. Bei uns ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass bis zum Ablauf der Transferperiode kein neuer Spieler verpflichtet wird. Wir können und werden nicht die wirtschaftliche Risikokarte ausspielen.

DFB.de: Nach der recht unglücklichen Niederlage gegen Dynamo Dresden im letzten Spiel 2014 sprachen Sie davon, im neuen Jahr angreifen zu wollen!

Walpurgis: In Osnabrück lechzen alle nach mehr. Unsere Ziele sind die Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde in der kommenden Saison und das Maximum an Punkten aus den verbleibenden 16 Spielen in der 3. Liga.

DFB.de: Die Plätze zwei und zehn trennen nach 22 Spieltagen nur sechs Punkte. Was für ein Aufstiegsrennen erwarten Sie nach der Winterpause?

Walpurgis: Die Spitzengruppe wird sich meines Erachtens in den nächsten Wochen auf sechs bis sieben Mannschaften verkleinern. Enorm wichtig wird sein, welche Mannschaften gut aus den Startlöchern kommen und mit den schwierigen Bedingungen - wie beispielsweise schlechte Platzverhältnisse - am besten umgehen.

DFB.de: Ist das starke Sturmduo mit Addy-Waku Menga, der kürzlich sogar zum "Nordsportler des Jahres" gewählt wurde, und Stanislav Iljutcenko die Trumpfkarte für den VfL, um ganz oben dabeizubleiben?

Walpurgis: Beide passen mit ihren Fähigkeiten ideal zusammen und werden auch in der Restrunde ihre Tore machen. Da bin ich mir sicher. Besonders stolz macht mich die Entwicklung von Addy-Waku Menga. Es ist bemerkenswert, mit welcher Professionalität er jeden Tag arbeitet und sich in den Profifußball zurückgekämpft hat. Er ist ein absoluter Glücksgriff für uns. Stanislav Iljutcenko hatte verletzungsbedingt zwei Wochen der Vorbereitung verpasst, ist aber für den Saisonstart hoffentlich fit.

DFB.de: In den nächsten Wochen werden auch vermehrt die Planungen für die kommende Saison in den Vordergrund rücken. Wovon machen Sie eine Vertragsverlängerung in Osnabrück abhängig?

Walpurgis: Die Perspektive ist entscheidend. Seit meinem Amtsantritt im Sommer 2013 wurde der Etat zweimal heruntergefahren. Es wäre wichtig, nicht erneut mit einem für Drittliga-Verhältnisse unterdurchschnittlichen Etat in die kommende Saison zu starten. Die Gespräche mit Jürgen Wehlend und Lothar Gans in diese Richtung laufen aber gut. Da herrscht ein angenehmes Klima. Zeitlich machen wir uns aber keinen Druck.

DFB.de: Gab es schon Anfragen von anderen Vereinen?

Walpurgis: Der eine oder andere Verein hat sich gemeldet. Doch mein erster Ansprechpartner ist und bleibt der VfL.

DFB.de: Wie groß ist nach zwei personellen Umbrüchen Ihre Hoffnung und Lust auf Kontinuität im Kader?

Walpurgis: Enorm. Wir verfügen jetzt über eine Mannschaft, die sämtliche taktische Basics und das System verinnerlicht hat. Ich bin optimistisch, dass diesmal ein großer Teil des Teams zusammenbleiben wird. Dazu stehen wir mit Stammspielern wie Stanislav Iljutcenko, Michael Hohnstedt oder Torhüter Daniel Heuer Fernandes in Kontakt, um sie weiter an den Verein zu binden und den Angriff in der kommenden Saison vorzubereiten.

[mspw]

Auch im Jahr 2015 steht Trainer Maik Walpurgis beim Drittligisten VfL Osnabrück vor einem schwierigen Spagat. Der ehrgeizige Fußball-Lehrer mit dem feuerroten Haar muss beim Traditionsverein von der Bremer Brücke die hohen Erwartungen im Umfeld erfüllen, aber auch den Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung mitgehen.

Trotz eines erneuten personellen Umbruchs vor dieser Saison hat sich der 41-Jährige, der mit seinem langjährigen Co-Trainer Ovid Hajou im Sommer 2013 von den Sportfreunden Lotte gekommen war, mit den Niedersachsen eine gute Ausgangsposition für die Restrunde erspielt. Vor dem Restrundenauftakt gegen seinen Ex-Klub Arminia Bielefeld (Samstag, 14 Uhr) sind die Lila-Weißen nur drei Punkte von einem direkten Aufstiegsplatz entfernt.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Maik Walpurgis, den VfL-Vizepräsident Uwe Brunn als Taktikfuchs beschreibt, mit dem Journalisten Dominik Sander über die Vorbereitung auf den Angriff in Richtung 2. Bundesliga, seine mögliche Vertragsverlängerung und die große Hoffnung auf Kontinuität in Osnabrück.

DFB.de: Nur noch drei Tage sind es bis zum Restrundenstart. Wie gut ist der VfL Osnabrück nach der Rückkehr aus dem Trainingslager in der Türkei für das Auftaktderby gegen Spitzenreiter Arminia Bielefeld gerüstet, Herr Walpurgis?

Maik Walpurgis: Das Trainingslager hatte eine sehr positive Wirkung für die gesamte Mannschaft, die jetzt einen Schritt weiter ist. Wir konnten intensiv im taktischen Bereich arbeiten und unser System weiter verbessern. Aktuell geht es vor allem darum, die beste Alternative für die Innenverteidigung zu finden. Mit Tobias Willers steht eine Stütze wegen einer Rotsperre nicht zur Verfügung. Davide Grassi und David Pisot sind angeschlagen.

DFB.de: Der Start hat es mit den Derbys gegen die Arminia sowie beim SC Preußen Münster gleich in sich. Sind diese Spiele schon mehr als ein Gradmesser?

Walpurgis: Klar ist: Wir treffen gleich zu Beginn auf zwei Mannschaften, die unbedingt aufsteigen wollen und auch die besten Voraussetzungen für die 2. Bundesliga besitzen. Von uns ist daher sofort ein Top-Level gefragt. Doch das macht den Start auch besonders interessant. Wir werden ein unangenehmer Gegner sein und alles versuchen, um den Abstand nach oben möglichst zu reduzieren.

DFB.de: In Bielefeld (2003 bis 2005) hatte Ihre Trainerkarriere Fahrt aufgenommen. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Duell mit der Arminia?

Walpurgis: Mit schönen Erinnerungen an eine großartige Zeit und Weggefährten wie Hannes Scholz (langjähriger Teammanager der Bielefelder Reserve; Anm. d. Red.). In der Saison 2003/2004 haben wir mit der U 23-Mannschaft trotz der schlechteren Ausgangslage am letzten Spieltag noch die Westfalenmeisterschaft geholt und damit den Aufstieg in die damals drittklassige Regionalliga Nord geschafft. Auf Grund von Differenzen mit dem damaligen Arminia-Cheftrainer Uwe Rapolder bin ich im Januar 2005 zurückgetreten.

DFB.de: Sehen Sie Ihren VfL ebenfalls schon als Spitzenmannschaft an?

Walpurgis: Wir verfügen auf jeden Fall über starke Charakterköpfe in unserer Mannschaft und wollen dahin, wo Bielefeld und Münster schon sind. Diese Teams sind uns durch ihre bessere Breite im Kader noch einen Schritt voraus. Bei uns ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass bis zum Ablauf der Transferperiode kein neuer Spieler verpflichtet wird. Wir können und werden nicht die wirtschaftliche Risikokarte ausspielen.

DFB.de: Nach der recht unglücklichen Niederlage gegen Dynamo Dresden im letzten Spiel 2014 sprachen Sie davon, im neuen Jahr angreifen zu wollen!

Walpurgis: In Osnabrück lechzen alle nach mehr. Unsere Ziele sind die Qualifikation für die DFB-Pokal-Hauptrunde in der kommenden Saison und das Maximum an Punkten aus den verbleibenden 16 Spielen in der 3. Liga.

DFB.de: Die Plätze zwei und zehn trennen nach 22 Spieltagen nur sechs Punkte. Was für ein Aufstiegsrennen erwarten Sie nach der Winterpause?

Walpurgis: Die Spitzengruppe wird sich meines Erachtens in den nächsten Wochen auf sechs bis sieben Mannschaften verkleinern. Enorm wichtig wird sein, welche Mannschaften gut aus den Startlöchern kommen und mit den schwierigen Bedingungen - wie beispielsweise schlechte Platzverhältnisse - am besten umgehen.

DFB.de: Ist das starke Sturmduo mit Addy-Waku Menga, der kürzlich sogar zum "Nordsportler des Jahres" gewählt wurde, und Stanislav Iljutcenko die Trumpfkarte für den VfL, um ganz oben dabeizubleiben?

Walpurgis: Beide passen mit ihren Fähigkeiten ideal zusammen und werden auch in der Restrunde ihre Tore machen. Da bin ich mir sicher. Besonders stolz macht mich die Entwicklung von Addy-Waku Menga. Es ist bemerkenswert, mit welcher Professionalität er jeden Tag arbeitet und sich in den Profifußball zurückgekämpft hat. Er ist ein absoluter Glücksgriff für uns. Stanislav Iljutcenko hatte verletzungsbedingt zwei Wochen der Vorbereitung verpasst, ist aber für den Saisonstart hoffentlich fit.

DFB.de: In den nächsten Wochen werden auch vermehrt die Planungen für die kommende Saison in den Vordergrund rücken. Wovon machen Sie eine Vertragsverlängerung in Osnabrück abhängig?

Walpurgis: Die Perspektive ist entscheidend. Seit meinem Amtsantritt im Sommer 2013 wurde der Etat zweimal heruntergefahren. Es wäre wichtig, nicht erneut mit einem für Drittliga-Verhältnisse unterdurchschnittlichen Etat in die kommende Saison zu starten. Die Gespräche mit Jürgen Wehlend und Lothar Gans in diese Richtung laufen aber gut. Da herrscht ein angenehmes Klima. Zeitlich machen wir uns aber keinen Druck.

DFB.de: Gab es schon Anfragen von anderen Vereinen?

Walpurgis: Der eine oder andere Verein hat sich gemeldet. Doch mein erster Ansprechpartner ist und bleibt der VfL.

DFB.de: Wie groß ist nach zwei personellen Umbrüchen Ihre Hoffnung und Lust auf Kontinuität im Kader?

Walpurgis: Enorm. Wir verfügen jetzt über eine Mannschaft, die sämtliche taktische Basics und das System verinnerlicht hat. Ich bin optimistisch, dass diesmal ein großer Teil des Teams zusammenbleiben wird. Dazu stehen wir mit Stammspielern wie Stanislav Iljutcenko, Michael Hohnstedt oder Torhüter Daniel Heuer Fernandes in Kontakt, um sie weiter an den Verein zu binden und den Angriff in der kommenden Saison vorzubereiten.