VfL-Trainer Uwe Fuchs: "Eigenes Verschulden"

Vor der Saison trauten viele Drittligatrainer dem VfL Osnabrück nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga die sofortige Rückkehr zu. Die Realität sieht aktuell anders aus. Die Mannschaft von Trainer Uwe Fuchs, der erst seit Sommer für die Niedersachsen verantwortlich ist, rangiert momentan auf dem 15. Rang. Seit dem 1:0 am ersten Spieltag bei Neuling SV Darmstadt 98 konnten die Lila-Weißen in sechs aufeinander folgenden Partien nicht mehr gewinnen.

Trotz des mäßigen Auftakts sieht Fuchs seine Mannschaft auf einem richtigen Weg. Die Länderspielpause will der 45-Jährige nutzen, um seine Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einzustimmen. Am kommenden Spieltag trifft der VfL am Samstag, 10. September (ab 14 Uhr, live ab 13.55 Uhr im NDR Fernsehen), im Derby auf den ungeschlagenen Aufsteiger SC Preußen Münster.

Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Matthias Jansen mit Fuchs über den personellen Umbruch, den schwierigen Saisonstart und die verbleibenden Ziele in dieser Saison gesprochen.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft?

Uwe Fuchs: Gemessen an den Leistungen und unseren Spielanteilen haben wir drei bis vier Punkte zu wenig gesammelt. Das wirkt sich in der Tabelle aus und ist für uns unbefriedigend.

DFB.de: Warum liegt der VfL hinter den Erwartungen zurück?

Fuchs: Das war eigenes Verschulden. Wir haben die Gegentore zu leicht hergeschenkt und unsere eigenen Offensivsituationen nicht konsequent genutzt. Aber wir sind auf einem richtigen, einem guten Weg. Wir haben es zeitweise geschafft, in den Partien Dominanz zu entwickeln. Zu einem erfolgreichen Spiel gehört aber auch Entschlossenheit.

DFB.de: Beim lange unbesiegten 1. FC Saarbrücken erkämpfte Ihre Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2. Stimmt Sie die Leistung zuversichtlich?



[bild1]

Vor der Saison trauten viele Drittligatrainer dem VfL Osnabrück nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga die sofortige Rückkehr zu. Die Realität sieht aktuell anders aus. Die Mannschaft von Trainer Uwe Fuchs, der erst seit Sommer für die Niedersachsen verantwortlich ist, rangiert momentan auf dem 15. Rang. Seit dem 1:0 am ersten Spieltag bei Neuling SV Darmstadt 98 konnten die Lila-Weißen in sechs aufeinander folgenden Partien nicht mehr gewinnen.

Trotz des mäßigen Auftakts sieht Fuchs seine Mannschaft auf einem richtigen Weg. Die Länderspielpause will der 45-Jährige nutzen, um seine Mannschaft auf die nächsten Aufgaben einzustimmen. Am kommenden Spieltag trifft der VfL am Samstag, 10. September (ab 14 Uhr, live ab 13.55 Uhr im NDR Fernsehen), im Derby auf den ungeschlagenen Aufsteiger SC Preußen Münster.

Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Matthias Jansen mit Fuchs über den personellen Umbruch, den schwierigen Saisonstart und die verbleibenden Ziele in dieser Saison gesprochen.

DFB.de: Wie bewerten Sie den Saisonstart Ihrer Mannschaft?

Uwe Fuchs: Gemessen an den Leistungen und unseren Spielanteilen haben wir drei bis vier Punkte zu wenig gesammelt. Das wirkt sich in der Tabelle aus und ist für uns unbefriedigend.

DFB.de: Warum liegt der VfL hinter den Erwartungen zurück?

Fuchs: Das war eigenes Verschulden. Wir haben die Gegentore zu leicht hergeschenkt und unsere eigenen Offensivsituationen nicht konsequent genutzt. Aber wir sind auf einem richtigen, einem guten Weg. Wir haben es zeitweise geschafft, in den Partien Dominanz zu entwickeln. Zu einem erfolgreichen Spiel gehört aber auch Entschlossenheit.

DFB.de: Beim lange unbesiegten 1. FC Saarbrücken erkämpfte Ihre Mannschaft nach einem 0:2-Rückstand noch ein 2:2. Stimmt Sie die Leistung zuversichtlich?

Fuchs: Über die Leistungsbereitschaft meiner Mannschaft habe ich mir keine Sorgen gemacht. Die Jungs zeigen im Training permanent ihren Willen. Wir haben in Saarbrücken gezeigt, dass uns Rückstände nicht umwerfen.

DFB.de: Im DFB-Pokal lieferte Osnabrück dem Zweitligisten TSV 1860 München einen großen Kampf und unterlag erst nach Verlängerung 2:3. Zeigte Ihre Mannschaft in dieser Partie ihr wahres Potenzial?

Fuchs: Die Leistung gegen 1860 München war in der ersten Halbzeit fantastisch. Nach der Pause haben wir gegen die Münchner, die eine Topmannschaft der 2. Bundesliga sind, den Kampf sehr gut angenommen und unglücklich verloren. Aber wir haben nicht nur im Pokal gezeigt, was wir können.

DFB.de: Die 3. Liga pausiert an diesem Wochenende. Wie froh sind Sie über die Auszeit?

Fuchs: Die Pause kommt uns schon gelegen. Wir planen einen Mix aus inhaltlicher Arbeit und Ruhephasen für die Spieler. Unsere extrem junge Mannschaft muss nach den vielen Englischen Wochen mal durchschnaufen. Wichtig wird es sein, den Schalter rechtzeitig umzulegen. Schließlich stehen nach der Länderspielpause sofort wieder wichtige Spiele an.

DFB.de: Woran genau werden Sie mit Ihrer Mannschaft arbeiten?

Fuchs: Zum einen werden wir an unserer Physis arbeiten. Fußballerisch stehen Spielformen auf dem Programm.

DFB.de: Nach dem Zweitligaabstieg gab es in Osnabrück einen heftigen personellen Umbruch. Nur vier Spieler aus der vergangenen Saison blieben, 18 neue Akteure kamen hinzu. Hat die Mannschaft sich mittlerweile gefunden?

Fuchs: Der VfL Osnabrück hatte sicher die schwierigsten Voraussetzungen. Schon alleine vom zeitlichen Ablauf. Der Abstieg stand erst nach den Relegationsspielen am 24. Mai fest. Danach sollte ein Kurswechsel eingeleitet werden. Als ich Anfang Juli beim VfL begann, war der Markt schon weitgehend geleert. Und wir standen vor dem Problem, dass nur wenige Spieler aus dem Zweitligakader verblieben waren und wir eine neue Mannschaft aufbauen mussten. Trotz der kürzesten Vorbereitung aller Drittligisten und der vielen Englischen Wochen zum Saisonstart ist uns der Umbruch gut gelungen.

DFB.de: Viele Spieler haben sich bei Ihnen vorgestellt. Worauf haben Sie bei der Kaderzusammenstellung besonders geachtet?

Fuchs: Wichtig war uns zunächst, dass die charakterlichen Eigenschaften der Jungs wie Leistungsbereitschaft stimmen. Bei der Zusammenstellung haben wir auf eine gute Mischung aus erfahrenen Akteuren und Spielern mit Entwicklungspotenzial Wert gelegt. Wir konnten bestimmte Spieler durch den spät feststehenden Abstieg nicht bekommen.

[bild2]

DFB.de: Sie kommunizieren intensiv mit den eigenen Fans. Am kommenden Montag findet ein zweites Treffen mit den VfL-Anhängern statt. Ein wichtiger Schritt, die Fans in den aktuellen Prozess einzubinden?

Fuchs: Ja. Ich wollte, dass diese Initiative wieder stattfindet. Die Zuschauer haben viele Fragen. Meist haben sie weder die Chance, ihre Fragen zu stellen, noch Antworten zu bekommen. Mir war es wichtig, das zu ändern und den Austausch mit den Fans zu suchen. Und es wird gut angenommen. Innerhalb kürzester Zeit gab es für das Treffen über 150 Anmeldungen.

DFB.de: Sie haben eine sehr junge Mannschaft. Wie sehr schmerzt Sie der langfristige Ausfall von Mittelfeldspieler Massimilian Porcello?

Fuchs: Das ist sehr unglücklich für uns. Wie wichtig Massi für uns ist, zeigt die Tatsache, dass er bei unserem bisher einzigen Sieg beim 1:0 in Darmstadt im zentralen Mittelfeld über 90 Minuten gespielt hat. Wir haben Massimilian verpflichtet, damit er auf und neben dem Platz eine Führungsrolle übernimmt.

DFB.de: Stürmer Gerrit Wegkamp bestritt nach nur wenigen Partien im Seniorenbereich kürzlich sein erstes U 19-Länderspiel. Wie sehen Sie seine Entwicklung?

Fuchs: Bei Gerrit sehe ich eine gute sportliche Perspektive, die nicht in der 3. Liga enden muss. Wir sind sehr glücklich, dass er bei uns ist. Gerrit ist ein schlauer Junge, der mit beiden Beinen auf dem Boden steht.

DFB.de: Das nächste Meisterschaftsspiel des VfL ist das Derby gegen den ungeschlagenen Neuling aus Münster. Genau die richtige Partie, um eine Serie zu starten?

Fuchs: Ein Sieg in einem Derby sorgt für bessere Stimmung und erleichtert danach sicher vieles. Diese Partien machen den besonderen Reiz des Fußballs aus, das weiß jeder. Aber es sollte auch jeder wissen, dass Gewalt, Hass und Missgunst dabei nicht angebracht sind. Das zu betonen, ist mir wichtig.

DFB.de: Wo landet der VfL am Saisonende?

Fuchs: Zwischen Platz eins und 20. Nein, mal im Ernst. Wichtig ist für uns, dass wir die Mannschaft weiterentwickeln. Ob wir nun Siebter oder Neunter werden, ist nicht entscheidend. Auch wenn viele im Umfeld von mehr träumen.