Ukrow vor Relegation: "In Osnabrück den Grundstein legen"

Alexander Ukrow (gesprochen: "Ukro") steht vor seiner bisher größten Bewährungsprobe als Trainer. Mit dem VfL Osnabrück tritt der 42-Jährige in der Relegation im Hin- und Rückspiel gegen Dynamo Dresden an, am Freitag und Dienstag (jeweils ab 20.30 Uhr). Es geht für die Niedersachsen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, das Hinspiel steigt in Osnabrück. Es ist die Neuauflage des Relegationsduells 2011. Damals war allerdings Osnabrück der Zweit- und Dresden der Drittligist. Dynamo schaffte durch ein 1:1 im Hin- und durch ein 3:1 nach Verlängerung im Rückspiel den Aufstieg.

Ex-Profi Ukrow ist erst seit wenigen Tagen im Amt. Nach der Trennung von Cheftrainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz war er vom Co- zum Interimstrainer befördert worden und schaffte, was kaum jemand noch für möglich gehalten hatte: Dank eines 4:0 gegen den Absteiger Alemannia Aachen am letzten Spieltag und des gleichzeitigen Remis im Duell zwischen dem 1. FC Heidenheim und Kickers Offenbach (0:0) kletterte Osnabrück doch noch auf Rang drei.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Alexander Ukrow mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Relegation, die erneuten Duelle mit Dresden und seine persönliche Zukunft.

DFB.de: Hand aufs Herz, Herr Ukrow: Hätten Sie mit dem Erreichen von Rang drei am letzten Spieltag überhaupt noch gerechnet?

Alexander Ukrow: Gehofft ja, gerechnet nicht. Wir wollten gegen Aachen so schnell wie möglich das 1:0 erzielen, um Druck auf die Konkurrenz auszuüben. Unser nächstes Ziel war es, die Partie schnell zu entscheiden und unsere Hausaufgaben zu erledigen.

DFB.de: Hatten Sie während des Aachen-Spiels eigentlich einen heißen Draht nach Heidenheim?

Ukrow: Ich hatte in der zweiten Halbzeit häufiger gefragt, wie es in Heidenheim steht. Im Stadion herrschte eine komische Stimmung. Das Handynetz war nicht optimal, deshalb kannte kaum jemand das Ergebnis aus Heidenheim. Erst Minuten nach unserem Schlusspfiff stand auf der Anzeigetafel ein 0:0. Der Jubel war selbstverständlich riesig.

DFB.de: Jetzt steht die Relegation gegen Dynamo Dresden auf dem Programm. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Relegations-Duell vor zwei Jahren?



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Alexander Ukrow (gesprochen: "Ukro") steht vor seiner bisher größten Bewährungsprobe als Trainer. Mit dem VfL Osnabrück tritt der 42-Jährige in der Relegation im Hin- und Rückspiel gegen Dynamo Dresden an, am Freitag und Dienstag (jeweils ab 20.30 Uhr). Es geht für die Niedersachsen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga, das Hinspiel steigt in Osnabrück. Es ist die Neuauflage des Relegationsduells 2011. Damals war allerdings Osnabrück der Zweit- und Dresden der Drittligist. Dynamo schaffte durch ein 1:1 im Hin- und durch ein 3:1 nach Verlängerung im Rückspiel den Aufstieg.

Ex-Profi Ukrow ist erst seit wenigen Tagen im Amt. Nach der Trennung von Cheftrainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz war er vom Co- zum Interimstrainer befördert worden und schaffte, was kaum jemand noch für möglich gehalten hatte: Dank eines 4:0 gegen den Absteiger Alemannia Aachen am letzten Spieltag und des gleichzeitigen Remis im Duell zwischen dem 1. FC Heidenheim und Kickers Offenbach (0:0) kletterte Osnabrück doch noch auf Rang drei.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Alexander Ukrow mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Relegation, die erneuten Duelle mit Dresden und seine persönliche Zukunft.

DFB.de: Hand aufs Herz, Herr Ukrow: Hätten Sie mit dem Erreichen von Rang drei am letzten Spieltag überhaupt noch gerechnet?

Alexander Ukrow: Gehofft ja, gerechnet nicht. Wir wollten gegen Aachen so schnell wie möglich das 1:0 erzielen, um Druck auf die Konkurrenz auszuüben. Unser nächstes Ziel war es, die Partie schnell zu entscheiden und unsere Hausaufgaben zu erledigen.

DFB.de: Hatten Sie während des Aachen-Spiels eigentlich einen heißen Draht nach Heidenheim?

Ukrow: Ich hatte in der zweiten Halbzeit häufiger gefragt, wie es in Heidenheim steht. Im Stadion herrschte eine komische Stimmung. Das Handynetz war nicht optimal, deshalb kannte kaum jemand das Ergebnis aus Heidenheim. Erst Minuten nach unserem Schlusspfiff stand auf der Anzeigetafel ein 0:0. Der Jubel war selbstverständlich riesig.

DFB.de: Jetzt steht die Relegation gegen Dynamo Dresden auf dem Programm. Welche Erinnerungen haben Sie an dieses Relegations-Duell vor zwei Jahren?

Ukrow: Ich war damals noch U 17-Trainer beim VfL und selbst im Stadion. Die Serie war damals nach dem 1:1 im Hinspiel noch nicht entschieden und davon gehe ich auch jetzt wieder aus. Wir haben Dresden mehrfach beobachtet, um für den Fall der Fälle vorbereitet zu sein. Jetzt sind wir dabei, ins Detail zu gehen und eine Marschroute zu erarbeiten.

DFB.de: Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?

Ukrow: Unmittelbar nach dem Aachen-Spiel war eine große Euphorie zu spüren. Die Vorfreude auf zwei Begegnungen vor einer riesigen Kulisse und unter großer medialer Beachtung ist immer noch groß. Es herrscht aber mittlerweile auch eine extreme Fokussierung und Konzentration auf Freitag.

DFB.de: Bisher hat sich in der Relegation zwischen der 3. Liga und der 2. Bundesliga immer der Drittligist durchgesetzt. Ein Zufall?

Ukrow: Man befindet sich am Ende einer Saison, die für den Drittligisten meist erfolgreich und für den Zweitligisten nicht nach Wunsch verlaufen ist. Die Mannschaft aus der 3. Liga hatte weniger Negativerlebnisse und ist rein vom Kopf her in der besseren Position. Wir können nur aufsteigen. Der Druck ist für Dynamo größer.

DFB.de: Wie schätzen Sie Dynamo ein?

Ukrow: Als klassenhöherer Verein sehe ich die Favoritenrolle trotzdem eher bei Dynamo. Dresden verfügt über eine gute Mannschaft mit einem breiten Kader. In zwei Spielen ist aber alles möglich.

DFB.de: Worauf wird es in den beiden Duellen ganz besonders ankommen?

Ukrow: Wie schon gesagt: Ich erwarte zwei enge Spiele. Es geht für uns darum, trotz der angespannten Situation mit der nötigen Ruhe zu agieren. Man darf nicht zuviel nachdenken, sonst werden die Beine schwer.

DFB.de: Ist es ein Vor- oder Nachteil, dass der VfL zunächst Heimrecht hat?

Ukrow: Wir nehmen es so, wie es kommt, und hoffen darauf, dass es ein Vorteil ist.

DFB.de: Wie sehr mögen Sie solche Endspiele?

Ukrow: Jeder wird Fußballer und Trainer, um bei solchen Begegnungen dabei zu sein.

DFB.de: Mussten Sie nach der Trennung von Claus-Dieter Wollitz lange überlegen, als das Angebot kam, zumindest interimsweise Cheftrainer zu werden?

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Ukrow: Im Fußball ist die Option bekannt, dass man nach der Entlassung des Cheftrainers den Assistenten zum Chef befördert. Es war eine naheliegende Lösung, weil ich die Mannschaft kenne. Für mich geht es darum, die erfolgreiche Arbeit des Trainerteams fortzuführen.

DFB.de: Gibt es schon konkrete Planungen, wie es mit Ihnen weitergeht?

Ukrow: Nein. Wir konzentrieren uns jetzt voll und ganz auf die Relegation. Ich habe nicht die für die 3. Liga erforderliche Fußballlehrer-Lizenz, mein Vertrag läuft noch ein Jahr. Ich denke, dass wir uns nach den beiden Partien zusammensetzen werden.

DFB.de: Warum wird Osnabrück die 2. Liga erreichen?

Ukrow: Weil wir die besseren Nerven haben und weil uns gelingen wird, mit der Euphorie aus dem Aachen-Spiel bereits in Osnabrück einen Grundstein für den Aufstieg zu legen.

DFB.de: Peter Neururer hat sich dem Klassenverbleib mit dem VfL Bochum die Haare blau und weiß gefärbt. Was würden Sie im Aufstiegsfall machen?

Ukrow: Nichts. Vielleicht gehe ich abends ein Bier trinken - oder auch zwei.