Trainer-Rückkehrer Dais: "Ich gehe vom Klassenverbleib aus"

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Die Vorzeichen für Gerd Dais beim SV Sandhausen in der 3. Liga haben sich komplett umgekehrt. Der 47-jährige Trainer, der fast auf den Tag genau ein Jahr nach seiner Beurlaubung wieder zu den Süddeutschen zurückgekehrt ist, steht für die größten Erfolge des Vereins. Dais führte den Klub aus Baden-Württemberg aus der Oberliga bis in die 3. Liga.

Nun ist der ehemalige Stürmer, der für den SV Waldhof Mannheim und den Karlsruher SC in der Bundesliga und 2. Bundesliga am Ball war, als "Retter" gefragt. In den verbleibenden 13 Partien soll er den Abstieg in die Regionalliga verhindern.

Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Matthias Jansen mit dem neuen, alten SVS-Trainer Gerd Dais gesprochen, der am Freitag (ab 19 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken erstmals wieder als Hauptverantwortlicher im Sandhauser Hardtwaldstadion auf der Trainerbank Platz nehmen wird.

DFB.de: Seit gut einer Woche sind Sie wieder beim SV Sandhausen im Amt, Herr Dais. Haben Sie sich nach Ihrer Rückkehr schon gut eingelebt?

Gerd Dais: (lacht) Das ist mir nicht schwer gefallen. Ich komme ja aus der Umgebung. Ich habe nach den vielen Jahren in Sandhausen auch alles wieder gefunden.

DFB.de: Ihre Beurlaubung vor einem Jahr kam recht überraschend. Der SVS stand mit dem Trainer Dais auf dem sechsten Tabellenplatz. Warum haben Sie nach der für Sie sicher enttäuschenden Erfahrung erneut in Sandhausen unterschrieben?

Dais: Ich habe beim SVS alles mit aufgebaut. Während meiner Zeit als Trainer stieg der Verein aus der Oberliga bis in die 3. Liga auf. Nun will ich mithelfen, dass der SVS in der Klasse bleibt. Die Enttäuschung über meine Entlassung war in der Tat sehr groß. Aber nach einem Jahr bin ich nicht nachtragend. Ich bin froh, dass mir das Vertrauen gegeben wurde.

DFB.de: Hätten Sie damit gerechnet, dass der SV Sandhausen so abstürzen könnte von Platz sechs auf Platz 19?

Dais: Nach meiner Beurlaubung waren verschiedene Trainer tätig, hatten unterschiedliche Schwerpunkte. Es wurde ein Riesenschnitt gemacht. Dennoch war mit dieser Entwicklung nicht zu rechnen.

DFB.de: Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Dais: Ich habe einige Fortbildungen beim Bund Deutscher Fußball-Lehrer absolviert. Zusätzlich durfte ich bei Dieter Hecking, dem Trainer des Bundesligisten 1. FC Nürnberg, hospitieren. Um auf dem Laufenden zu bleiben, habe ich viele Fußballspiele besucht. Meist war ich in den Stadien der 3. Liga oder beim Zweitligisten FSV Frankfurt, da ich mit dessen Trainer Hans-Jürgen Boysen befreundet bin.

DFB.de: Kurz vor der Trennung von Ihrem Vorgänger Pawel Dotschew erklärte Präsident Jürgen Machmeier, den Spielern fehle der Antrieb, um sich aus der misslichen Lage zu befreien. Können sich die SVS-Akteure jetzt für den Abstiegskampf aufraffen?

Dais: Ja. Die Jungs sind jetzt bereit, für den Klassenverbleib alles in die Waagschale zu werfen. Sie haben schon bei meinem Einstand in Dresden eine gute Partie gezeigt. Wir waren trotz der 1:3-Auswärtsniederlage zumindest in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Um erfolgreich zu sein, müssen wir uns aber weiter verbessern. Bei 42 Gegentoren gilt es, den Hebel dort anzusetzen. Eine sichere Abwehr ist die Basis für den Erfolg. Meine Spieler haben das verstanden und sind gewillt, es umzusetzen.

DFB.de: Nach nur einem Jahr sind Sie auf einen deutlich veränderten Kader getroffen. Benötigen Sie noch Zeit, um die Mannschaft kennenzulernen?

Dais: Nein, das nicht. Das Kennenlernen ging recht schnell und einfach. Zehn Spieler aus meiner Zeit waren noch da. Die übrigen Akteure kannte ich aus den Partien, die ich nach meiner Beurlaubung gesehen habe.

DFB.de: Die Situation für den SV Sandhausen ist alles andere als angenehm. Wie wollen Sie den Abstieg noch verhindern?

Dais: Einfach formuliert: Wir müssen möglichst viele Punkte holen. Natürlich ist das Restprogramm nicht besonders günstig. Wir spielen zwar noch gegen fast alle Mannschaften, die ebenfalls im unteren Tabellendrittel rangieren. Mit Ausnahme der Partien gegen Saarbrücken und Rot Weiss Ahlen müssen wir gegen unsere direkten Konkurrenten aber jeweils auswärts antreten.

DFB.de: Sollte es für Sandhausen nicht für den Klassenverbleib reichen: Stehen Sie dann für den Neuaufbau in der Regionalliga zur Verfügung?

Dais: Ich habe zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni unterschrieben. Ich gehe davon aus, dass wir den Klassenverbleib schaffen. Über alles Weitere wurde noch nicht gesprochen.

DFB.de: Freitag steht für Sie das erste Heimspiel gegen Saarbrücken auf dem Programm. Kribbelt es schon vor der Rückkehr in Ihr "Wohnzimmer"?

Dais: Die Vorfreude und die Anspannung sind schon da. Ich denke, dass sich das bis zum Spiel am Freitag noch steigert. Wir werden alles geben, um die drei Punkte in Sandhausen zu behalten. Ich hoffe auch, dass die Fans uns dabei bedingungslos unterstützen.

DFB.de: Was ist von der Mannschaft gefordert, um gegen den FCS erfolgreich zu sein?

Dais: Wir müssen in der Defensive gut stehen und die Zweikämpfe gewinnen. Das ist die Grundvoraussetzung. Meine Spieler wissen jetzt, um was es geht.

DFB.de: In der Saison 2009/2010 erzielte Regis Dorn 22 Treffer für Sandhausen, wurde Torschützenkönig der 3. Liga. 16 Tore erzielte der heute 31-Jährige dabei unter Ihrer Regie. In der aktuellen Saison sind es nur vier Treffer. Kommt er jetzt wieder in die Spur?

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Dais: Wir haben seit meinem Amtsantritt schon viele Gespräche geführt. Regis hatte bereits in Dresden zwei gute Möglichkeiten. Er ist ein wichtiger Spieler in der Offensive. Ich hoffe, dass er jetzt wieder trifft oder die Tore vorbereitet. Die Hauptsache ist aber, dass wir die Spiele gewinnen. Für Regis Dorn gilt wie für den Rest der Mannschaft: Den Jungs fehlt ein Erfolgserlebnis.

DFB.de: In den jüngsten Partien wechselte der SVS häufig seinen Torwart. Frederic Löhe, Jean-Francois Kornetzky und Daniel Ischdonat wechselten sich zwischen den Pfosten ab. Setzen Sie nun wieder auf eine klare Nummer eins?

Dais: Daniel Ischdonat wird unser Tor hüten. Er verfügt über die nötige Erfahrung und kann der Abwehr Sicherheit geben.

DFB.de: Mit Ihnen kehrt ein bekanntes Trainergesicht in die 3. Liga zurück. Sie haben in Ihrer freien Zeit viele Partien dieser Spielklasse gesehen, trainieren jetzt wieder selbst. Welche Bedeutung hat die 3. Liga für Sie?

Dais: Die Spielklasse als dritthöchste Profiliga hat einen hohen Stellenwert. Sie ist wichtiger als die ehemalige Regionalliga Süd, weil Sie die Vereine nicht regional, sondern deutschlandweit präsentiert. Die 3. Liga ist ein großer Fortschritt.

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Die Vorzeichen für Gerd Dais beim SV Sandhausen in der 3. Liga haben sich komplett umgekehrt. Der 47-jährige Trainer, der fast auf den Tag genau ein Jahr nach seiner Beurlaubung wieder zu den Süddeutschen zurückgekehrt ist, steht für die größten Erfolge des Vereins. Dais führte den Klub aus Baden-Württemberg aus der Oberliga bis in die 3. Liga.

Nun ist der ehemalige Stürmer, der für den SV Waldhof Mannheim und den Karlsruher SC in der Bundesliga und 2. Bundesliga am Ball war, als "Retter" gefragt. In den verbleibenden 13 Partien soll er den Abstieg in die Regionalliga verhindern.

Im exklusiven DFB.de-Interview hat der Journalist Matthias Jansen mit dem neuen, alten SVS-Trainer Gerd Dais gesprochen, der am Freitag (ab 19 Uhr) im Heimspiel gegen den 1. FC Saarbrücken erstmals wieder als Hauptverantwortlicher im Sandhauser Hardtwaldstadion auf der Trainerbank Platz nehmen wird.

DFB.de: Seit gut einer Woche sind Sie wieder beim SV Sandhausen im Amt, Herr Dais. Haben Sie sich nach Ihrer Rückkehr schon gut eingelebt?

Gerd Dais: (lacht) Das ist mir nicht schwer gefallen. Ich komme ja aus der Umgebung. Ich habe nach den vielen Jahren in Sandhausen auch alles wieder gefunden.

DFB.de: Ihre Beurlaubung vor einem Jahr kam recht überraschend. Der SVS stand mit dem Trainer Dais auf dem sechsten Tabellenplatz. Warum haben Sie nach der für Sie sicher enttäuschenden Erfahrung erneut in Sandhausen unterschrieben?

Dais: Ich habe beim SVS alles mit aufgebaut. Während meiner Zeit als Trainer stieg der Verein aus der Oberliga bis in die 3. Liga auf. Nun will ich mithelfen, dass der SVS in der Klasse bleibt. Die Enttäuschung über meine Entlassung war in der Tat sehr groß. Aber nach einem Jahr bin ich nicht nachtragend. Ich bin froh, dass mir das Vertrauen gegeben wurde.

DFB.de: Hätten Sie damit gerechnet, dass der SV Sandhausen so abstürzen könnte von Platz sechs auf Platz 19?

Dais: Nach meiner Beurlaubung waren verschiedene Trainer tätig, hatten unterschiedliche Schwerpunkte. Es wurde ein Riesenschnitt gemacht. Dennoch war mit dieser Entwicklung nicht zu rechnen.

DFB.de: Was haben Sie in der Zwischenzeit gemacht?

Dais: Ich habe einige Fortbildungen beim Bund Deutscher Fußball-Lehrer absolviert. Zusätzlich durfte ich bei Dieter Hecking, dem Trainer des Bundesligisten 1. FC Nürnberg, hospitieren. Um auf dem Laufenden zu bleiben, habe ich viele Fußballspiele besucht. Meist war ich in den Stadien der 3. Liga oder beim Zweitligisten FSV Frankfurt, da ich mit dessen Trainer Hans-Jürgen Boysen befreundet bin.

DFB.de: Kurz vor der Trennung von Ihrem Vorgänger Pawel Dotschew erklärte Präsident Jürgen Machmeier, den Spielern fehle der Antrieb, um sich aus der misslichen Lage zu befreien. Können sich die SVS-Akteure jetzt für den Abstiegskampf aufraffen?

Dais: Ja. Die Jungs sind jetzt bereit, für den Klassenverbleib alles in die Waagschale zu werfen. Sie haben schon bei meinem Einstand in Dresden eine gute Partie gezeigt. Wir waren trotz der 1:3-Auswärtsniederlage zumindest in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft. Um erfolgreich zu sein, müssen wir uns aber weiter verbessern. Bei 42 Gegentoren gilt es, den Hebel dort anzusetzen. Eine sichere Abwehr ist die Basis für den Erfolg. Meine Spieler haben das verstanden und sind gewillt, es umzusetzen.

DFB.de: Nach nur einem Jahr sind Sie auf einen deutlich veränderten Kader getroffen. Benötigen Sie noch Zeit, um die Mannschaft kennenzulernen?

Dais: Nein, das nicht. Das Kennenlernen ging recht schnell und einfach. Zehn Spieler aus meiner Zeit waren noch da. Die übrigen Akteure kannte ich aus den Partien, die ich nach meiner Beurlaubung gesehen habe.

DFB.de: Die Situation für den SV Sandhausen ist alles andere als angenehm. Wie wollen Sie den Abstieg noch verhindern?

Dais: Einfach formuliert: Wir müssen möglichst viele Punkte holen. Natürlich ist das Restprogramm nicht besonders günstig. Wir spielen zwar noch gegen fast alle Mannschaften, die ebenfalls im unteren Tabellendrittel rangieren. Mit Ausnahme der Partien gegen Saarbrücken und Rot Weiss Ahlen müssen wir gegen unsere direkten Konkurrenten aber jeweils auswärts antreten.

DFB.de: Sollte es für Sandhausen nicht für den Klassenverbleib reichen: Stehen Sie dann für den Neuaufbau in der Regionalliga zur Verfügung?

Dais: Ich habe zunächst einen Vertrag bis zum 30. Juni unterschrieben. Ich gehe davon aus, dass wir den Klassenverbleib schaffen. Über alles Weitere wurde noch nicht gesprochen.

DFB.de: Freitag steht für Sie das erste Heimspiel gegen Saarbrücken auf dem Programm. Kribbelt es schon vor der Rückkehr in Ihr "Wohnzimmer"?

Dais: Die Vorfreude und die Anspannung sind schon da. Ich denke, dass sich das bis zum Spiel am Freitag noch steigert. Wir werden alles geben, um die drei Punkte in Sandhausen zu behalten. Ich hoffe auch, dass die Fans uns dabei bedingungslos unterstützen.

DFB.de: Was ist von der Mannschaft gefordert, um gegen den FCS erfolgreich zu sein?

Dais: Wir müssen in der Defensive gut stehen und die Zweikämpfe gewinnen. Das ist die Grundvoraussetzung. Meine Spieler wissen jetzt, um was es geht.

DFB.de: In der Saison 2009/2010 erzielte Regis Dorn 22 Treffer für Sandhausen, wurde Torschützenkönig der 3. Liga. 16 Tore erzielte der heute 31-Jährige dabei unter Ihrer Regie. In der aktuellen Saison sind es nur vier Treffer. Kommt er jetzt wieder in die Spur?

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Dais: Wir haben seit meinem Amtsantritt schon viele Gespräche geführt. Regis hatte bereits in Dresden zwei gute Möglichkeiten. Er ist ein wichtiger Spieler in der Offensive. Ich hoffe, dass er jetzt wieder trifft oder die Tore vorbereitet. Die Hauptsache ist aber, dass wir die Spiele gewinnen. Für Regis Dorn gilt wie für den Rest der Mannschaft: Den Jungs fehlt ein Erfolgserlebnis.

DFB.de: In den jüngsten Partien wechselte der SVS häufig seinen Torwart. Frederic Löhe, Jean-Francois Kornetzky und Daniel Ischdonat wechselten sich zwischen den Pfosten ab. Setzen Sie nun wieder auf eine klare Nummer eins?

Dais: Daniel Ischdonat wird unser Tor hüten. Er verfügt über die nötige Erfahrung und kann der Abwehr Sicherheit geben.

DFB.de: Mit Ihnen kehrt ein bekanntes Trainergesicht in die 3. Liga zurück. Sie haben in Ihrer freien Zeit viele Partien dieser Spielklasse gesehen, trainieren jetzt wieder selbst. Welche Bedeutung hat die 3. Liga für Sie?

Dais: Die Spielklasse als dritthöchste Profiliga hat einen hohen Stellenwert. Sie ist wichtiger als die ehemalige Regionalliga Süd, weil Sie die Vereine nicht regional, sondern deutschlandweit präsentiert. Die 3. Liga ist ein großer Fortschritt.