Sven Sökler: Schon früh verrückt nach dem Ball

Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Saarbrückens Sven Sökler.

Auch Sven Sökler hat früher als Kind gerne mal geweint. Aber seine Mutter wusste genau, wie sie ihren Sohn wieder friedlich stimmen kommen – nicht mit einem Schnuller, nicht mit gutem Zureden, sie musste ihm nur einen Ball in die Hand geben. "Schon damals war ich verrückt danach, das erzählt sie mir immer wieder gerne", sagt Sökler heute, gut 28 Jahre später.

Inzwischen spielt er professionell Fußball, seit eineinhalb Jahren steht er beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag. Obwohl die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger nur eine durchwachsene erste Saisonhälfte gespielt hat, ist Sökler einer der herausragenden Spieler der 3. Liga. Zwölf Treffer hat der Mittelfeldspezialist vorbereitet, zeitweise war er der notenbesten Spieler im Fachmagazin "kicker". Aber – und das ist noch das große Manko – er hat nur zwei Tore selbst gemacht.

Zufrieden mit den letzten sechs Monaten

"Daran muss ich sicher arbeiten", sagt Sökler selbstkritisch. "Ich hatte viele Möglichkeiten. Vor dem gegnerischen Tor muss ich noch ruhiger und zielstrebiger werden." Trotzdem ist er zufrieden mit den vergangenen sechs Monaten: "Das war vielleicht die beste Halbserie meiner Karriere. Ich brauche ein Umfeld, in dem ich mich wohl fühle. Das ist in Saarbrücken der Fall. Kameradschaftlich ist alles bestens. Sportlich haben wir sicher Luft nach oben, da haben wir unser Potenzial noch nicht abgerufen." Auf Sökler selbst trifft das eher nicht zu, auch wenn er sich niemals aus der Kritik herausnehmen würde. Sie verlieren zusammen, sie gewinnen zusammen – er ist ein Teamspieler. In Saarbrücken genauso wie bei seinen vorherigen Stationen. Viel Negatives gibt es nicht zu erzählen über ihn.

Interessant ist besonders seine Geschichte bei Darmstadt 98, wo er vor seinem Wechsel nach Saarbrücken unter Vertrag stand. Er kam in der Winterpause 2008/2009, der Klub war abgeschlagen Letzter. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung gelang doch noch irgendwie der Klassenerhalt in der Regionalliga. Auch die nächsten beiden Jahre standen voll im Zeichen des Abstiegskampfs. "Es war immer knapp", erinnert sich Sökler. "Aber am Ende standen wir doch wieder über dem Strich."

Wundersame Saison 2010/11

Und dann kam die wundersame Saison 2010/2011. Plötzlich lief scheinbar alles wie von selbst. Am Ende war der Aufstieg in die 3. Liga perfekt, eine Überraschung, ein Wunder, eine Sensation. "Damit hatte niemand gerechnet. Wir sind alle über uns hinaus gewachsen. Es ist ein Geist in der Mannschaft entstanden, der uns durch die Saison getragen hat", sagt Sökler rückblickend.



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Es kann ein ehemaliger Nationalspieler sein. Oder ein Talent. Oder ein Trainer. Oder ein Urgestein. Die 3. Liga hat in ihrer fünften Saison eine Menge Charakterköpfe zu bieten, Figuren und Protagonisten, die ihren Vereinen und der Liga Profil verleihen. Sie sind die "Gesichter der 3. Liga". DFB.de stellt sie jeden Freitag in seiner neuen Serie vor. Heute: Saarbrückens Sven Sökler.

Auch Sven Sökler hat früher als Kind gerne mal geweint. Aber seine Mutter wusste genau, wie sie ihren Sohn wieder friedlich stimmen kommen – nicht mit einem Schnuller, nicht mit gutem Zureden, sie musste ihm nur einen Ball in die Hand geben. "Schon damals war ich verrückt danach, das erzählt sie mir immer wieder gerne", sagt Sökler heute, gut 28 Jahre später.

Inzwischen spielt er professionell Fußball, seit eineinhalb Jahren steht er beim 1. FC Saarbrücken unter Vertrag. Obwohl die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger nur eine durchwachsene erste Saisonhälfte gespielt hat, ist Sökler einer der herausragenden Spieler der 3. Liga. Zwölf Treffer hat der Mittelfeldspezialist vorbereitet, zeitweise war er der notenbesten Spieler im Fachmagazin "kicker". Aber – und das ist noch das große Manko – er hat nur zwei Tore selbst gemacht.

Zufrieden mit den letzten sechs Monaten

"Daran muss ich sicher arbeiten", sagt Sökler selbstkritisch. "Ich hatte viele Möglichkeiten. Vor dem gegnerischen Tor muss ich noch ruhiger und zielstrebiger werden." Trotzdem ist er zufrieden mit den vergangenen sechs Monaten: "Das war vielleicht die beste Halbserie meiner Karriere. Ich brauche ein Umfeld, in dem ich mich wohl fühle. Das ist in Saarbrücken der Fall. Kameradschaftlich ist alles bestens. Sportlich haben wir sicher Luft nach oben, da haben wir unser Potenzial noch nicht abgerufen." Auf Sökler selbst trifft das eher nicht zu, auch wenn er sich niemals aus der Kritik herausnehmen würde. Sie verlieren zusammen, sie gewinnen zusammen – er ist ein Teamspieler. In Saarbrücken genauso wie bei seinen vorherigen Stationen. Viel Negatives gibt es nicht zu erzählen über ihn.

Interessant ist besonders seine Geschichte bei Darmstadt 98, wo er vor seinem Wechsel nach Saarbrücken unter Vertrag stand. Er kam in der Winterpause 2008/2009, der Klub war abgeschlagen Letzter. Dank einer deutlichen Leistungssteigerung gelang doch noch irgendwie der Klassenerhalt in der Regionalliga. Auch die nächsten beiden Jahre standen voll im Zeichen des Abstiegskampfs. "Es war immer knapp", erinnert sich Sökler. "Aber am Ende standen wir doch wieder über dem Strich."

Wundersame Saison 2010/11

Und dann kam die wundersame Saison 2010/2011. Plötzlich lief scheinbar alles wie von selbst. Am Ende war der Aufstieg in die 3. Liga perfekt, eine Überraschung, ein Wunder, eine Sensation. "Damit hatte niemand gerechnet. Wir sind alle über uns hinaus gewachsen. Es ist ein Geist in der Mannschaft entstanden, der uns durch die Saison getragen hat", sagt Sökler rückblickend.

Trotz des riesigen Erfolgs nahm er Abschied. Er wusste, dass er in Darmstadt alles erreicht hatte, viel mehr ging nicht. Also ging es nach Saarbrücken, ein Verein mit Ambitionen. "Wir schauen schon nach oben. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga wäre ein Traum", betont Sökler. "In dieser Saison ist das aber nicht realistisch. Wir müssen zusehen, dass wir nicht in Abstiegsgefahr geraten."

Also ein neuer Angriff in der kommenden Serie? Mit Sven Sökler? Das sind die entscheidenden Fragen. Denn sein Vertrag läuft im Sommer aus. Er wird zuerst mit den Saarbrücker Verantwortlichen sprechen. Natürlich wird er das tun, das gehört sich schließlich so. Aber ob er auch verlängert? Sökler macht keinen Hehl daraus, dass er sich den nächsten Schritt zutraut: "Ich bin mit 28 Jahren im besten Fußballeralter. Ich würde schon gerne noch ein paar Spiele eine Klasse höher mitnehmen."

"Herz schlägt für den VfB"

Oder sogar Bundesliga? "Ich bin in der Nähe von Stuttgart groß geworden. Es ist kein Geheimnis, dass mein Herz für den VfB schlägt. Für mich wäre es das größte, wenn ich irgendwann das Trikot noch mal überziehen dürfte." Aber ist das realistisch? "Ich weiß es nicht. Es ist natürlich nicht sehr wahrscheinlich. Im Fußball geht es manchmal ganz schnell, da passieren oft die kuriosesten Dinge."

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Das war auch am ersten Spieltag dieser Saison der Fall. Da gab es beim 1:0 gegen die Reserve des VfB Stuttgart einen kuriosen Wechsel – Sökler für Sökler, Marcel für Sven, Bruder für Bruder. "Wir wohnen jetzt hier zusammen. Es hilft mir sehr weiter, dass mein sechs Jahre jüngerer Bruder seit dem Sommer bei mir." Wenn Sven Sökler abends Hunger hat, muss er nicht mehr nur eine Pizza in den Backofen schieben, er kann zwei warm machen. Und dann können sie reden, übers Training, über das letzte Spiel, über die Zukunft, über die Vergangenheit.

Unter Dutt viel gelernt

Sven Sökler hat früh mit dem Fußball begonnen. Vom TSV Halterbach ging es zum TuS Ergenzingen und von dort in die Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart. Dort konnte er sich nicht durchsetzen, also ging es zurück nach Ergenzingen. Und dann ging es konsequent nur noch nach oben: Erst zu den Stuttgarter Kickers, wo Robin Dutt verantwortlich war – "Ein großartiger Trainer, von dem ich viel gelernt habe." Danach der SSV Reutlingen, Darmstadt 98, 1. FC Saarbrücken.

Und nun? Was ist der nächste logische Schritt für den Fan von Cristiano Ronaldo? "Das regelt mein Berater. Es ist alles offen. Ich höre mir alles an", sagt er. "Aber egal, was kommt. Bis zum Saisonende gebe ich alles für Saarbrücken. Ich kann mir auch gut vorstellen, hier zu bleiben. Es passt einfach. Außerdem habe ich dem Klub viel zu verdanken. Wichtig ist nur, dass ich gesund bleibe." Und dass ein Ball in der Nähe ist.