Stuttgarts Geyer: Leichtgewicht löst schwere Aufgaben

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Thomas Geyer vom Drittligisten VfB Stuttgart II besitzt eine Fähigkeit, die Fußballer nur schwer erlernen können. Der 20-jährige Abwehrspezialist versteht es, Spiele hervorragend zu lesen, Situationen bereits im Vorfeld erahnen. „So bin ich in der Lage, körperliche Nachteile gegenüber älteren Gegenspielern auszugleichen“, sagte der 1,79 Meter große und 73 Kilo leichte Innenverteidiger gegenüber DFB.de.

Mit seinen Leistungen hat Geyer, der erst am 6. März das 20. Lebensjahr vollendete, großen Anteil daran, dass die Stuttgarter U 23 wohl nicht mehr um den Klassenverbleib bangen muss. Im Gegensatz zu den Zweitvertretungen aus München und Bremen, die aktuell beide einen Abstiegsplatz belegen, rangieren die Schwaben mit zwölf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze im Mittelfeld.

Das Torverhältnis der Süddeutschen von 28:29 nach 29 Partien lässt bereits erahnen, wo die Qualität des VfB liegt. „Wir lassen hinten nur wenig zu“, sagt Geyer, der rund 100 Kilometer von Stuttgart entfernt im 25.000-Einwohner-Städtchen Ehingen geboren wurde, nicht ohne Stolz. „Nach vorne müssen wir aber noch mehr Durchschlagskraft entwickeln.“ Ein Beleg für seine Aussage: Stuttgart stellt zwar die drittbeste Defensive, aber auch den fünftschlechtesten Angriff.

Stuttgarter Zweitvertretung der Unentschieden-König

In einer Statistik sind die Schwaben top. Bereits zwölfmal in dieser Saison endete eine Partie mit VfB-Beteiligung Unentschieden. „Ein Punkt ist ein Punkt“, grinst der aktuelle U 20-Nationalspieler. „Ohne die zwölf Zähler würden wir tief in der Bredouille stecken.“

Auffällig ist, dass Geyer bei seiner Defensivarbeit sehr fair agiert. Im Rahmen seiner 24 Einsätze in dieser Runde sah er lediglich in drei Spielen den gelben Karton. Bemerkenswert für einen Verteidiger. Beim 2:1 im Derby gegen Heidenheim musste Schiedsrichter Patrick Alt (Illingen) gegen Geyer allerdings nach zwei Gelben Karten „Gelb-Rot“ zeigen und den Verteidiger vorzeitig unter die Dusche schicken.

„Da waren auch viele Emotionen im Spiel“, erinnert sich Geyer. „Ich bin froh, dass der Platzverweis in den Schlussminuten keine negativen Auswirkungen mehr hatte und wir trotzdem gewonnen haben.“



[bild1]

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Thomas Geyer vom Drittligisten VfB Stuttgart II besitzt eine Fähigkeit, die Fußballer nur schwer erlernen können. Der 20-jährige Abwehrspezialist versteht es, Spiele hervorragend zu lesen, Situationen bereits im Vorfeld erahnen. „So bin ich in der Lage, körperliche Nachteile gegenüber älteren Gegenspielern auszugleichen“, sagte der 1,79 Meter große und 73 Kilo leichte Innenverteidiger gegenüber DFB.de.

Mit seinen Leistungen hat Geyer, der erst am 6. März das 20. Lebensjahr vollendete, großen Anteil daran, dass die Stuttgarter U 23 wohl nicht mehr um den Klassenverbleib bangen muss. Im Gegensatz zu den Zweitvertretungen aus München und Bremen, die aktuell beide einen Abstiegsplatz belegen, rangieren die Schwaben mit zwölf Zählern Vorsprung auf die Abstiegsplätze im Mittelfeld.

Das Torverhältnis der Süddeutschen von 28:29 nach 29 Partien lässt bereits erahnen, wo die Qualität des VfB liegt. „Wir lassen hinten nur wenig zu“, sagt Geyer, der rund 100 Kilometer von Stuttgart entfernt im 25.000-Einwohner-Städtchen Ehingen geboren wurde, nicht ohne Stolz. „Nach vorne müssen wir aber noch mehr Durchschlagskraft entwickeln.“ Ein Beleg für seine Aussage: Stuttgart stellt zwar die drittbeste Defensive, aber auch den fünftschlechtesten Angriff.

Stuttgarter Zweitvertretung der Unentschieden-König

In einer Statistik sind die Schwaben top. Bereits zwölfmal in dieser Saison endete eine Partie mit VfB-Beteiligung Unentschieden. „Ein Punkt ist ein Punkt“, grinst der aktuelle U 20-Nationalspieler. „Ohne die zwölf Zähler würden wir tief in der Bredouille stecken.“

Auffällig ist, dass Geyer bei seiner Defensivarbeit sehr fair agiert. Im Rahmen seiner 24 Einsätze in dieser Runde sah er lediglich in drei Spielen den gelben Karton. Bemerkenswert für einen Verteidiger. Beim 2:1 im Derby gegen Heidenheim musste Schiedsrichter Patrick Alt (Illingen) gegen Geyer allerdings nach zwei Gelben Karten „Gelb-Rot“ zeigen und den Verteidiger vorzeitig unter die Dusche schicken.

„Da waren auch viele Emotionen im Spiel“, erinnert sich Geyer. „Ich bin froh, dass der Platzverweis in den Schlussminuten keine negativen Auswirkungen mehr hatte und wir trotzdem gewonnen haben.“

Heiße Duelle mit Kumbela

Besonders die Duelle mit den Traditionsklubs der 3. Liga stellen für Thomas Geyer eine Herausforderung dar, der er sich nur zu gerne stellt: „Auf diese Weise wird die 3. Liga für junge Spieler zu einem Sprungbrett. Es ist eine hervorragende Klasse, um sich weiterzuentwickeln und im Profifußball zu etablieren. Dazu tragen die Duelle mit erfahrenen Gegenspielern entscheidend bei. Ich denke, dass ich ein gutes Auge habe und im Zweikampf recht geschickt bin. So klappt es meistens auch gegen die Routiniers.“

Die größte „Hürde“ für Geyer in dieser Saison war sein Gegenspieler Dominick Kumbela aus Braunschweig. „Ein extrem quirliger und schneller Stürmer, der zudem auch noch über eine enorme Sprungkraft verfügt“, beschreibt Geyer den Eintracht-Stürmer. „Er war sehr schwer zu verteidigen.“

Die Herausforderung hat der Stuttgarter Abwehrspieler beim 0:0 in der Hinrunde freilich gemeistert. Das Rückspiel beim Tabellenführer aus Niedersachsen steigt übrigens am 30. April.

[bild2]

Karrierebeginn bei der SG Dettingen

Die Karriere von Thomas Geyer hatte einst bei der SG Dettingen begonnen. Bereits im Alter von neun Jahren schloss er sich dem SSV Ulm an, für den er von 2000 bis 2007 am Ball war. In dieser Zeit gab es regelmäßig auch Duelle mit den jeweiligen Jugendmannschaften des VfB Stuttgart. „Der VfB wollte mich schon recht früh verpflichten“, so Geyer. „Aber ich habe Familie und Freunden zunächst den Vorzug gegeben.“

Dirk Mack, Geyers Verbandssportlehrer, gerät noch heute ins Schwärmen, wenn er über seinen ehemaligen Schützling spricht: „Die Qualitäten, das Spiel zu lesen, seine Mitspieler auf dem Platz zu führen und Verantwortung zu übernehmen, waren schon im Schülerbereich zu erkennen. Seine Schnelligkeit, sein gutes Passspiel verschafften ihm in den Spielen immer wieder entscheidende Vorteile.“

Ähnlich beurteilt auch DFB-Stützpunkttrainer Fritz Quien Geyers Qualitäten: „Thomas verfolgte schon früh das Ziel, Profi zu werden. Er war in der Lage, vorausschauend zu handeln und ein Spiel zu analysieren. Seine Cleverness auf dem Spielfeld war bemerkenswert.“

Fußball und Schule im VfB-Internat

Diese Attribute bringt Thomas Geyer seit 2007 beim VfB Stuttgart ein. Nach seinem Wechsel pendelte er zunächst für ein Jahr zwischen seinem Wohnort und Stuttgart, ging dann ins VfB-Internat. Dort arbeitete er neben seiner Fußballerkarriere auch an seiner schulischen Bildung. „Ich habe mein Abitur gemacht. Eventuell werde ich noch ein Fernstudium absolvieren. Das steht aber noch nicht fest“, sagt Geyer, der in der Jugend einen Kreuzbandriss überstehen musste.

Erst einmal möchte sich Geyer, der in seiner Freizeit gerne auch Basketball spielt, auf den Saisonendspurt konzentrieren. „Ständige Weiterentwicklung“, lautet das Ziel des Abwehrtalents.

Wie aber sehen seine mittelfristigen Ambitionen aus? „Ich habe noch ein Jahr Vertrag, würde den Sprung in den Bundesligabereich selbstverständlich am liebsten beim VfB schaffen. Aber ich mache mir keinen Druck, lasse alles auf mich zukommen.“