Steffen: "Wollen zeigen, wer Herr im Haus ist"

Ausgerechnet vor dem einzigen innerstädtischen Derby in der 3. Liga gegen den VfB Stuttgart II am Sonntag (ab 15.30 Uhr) ist der Motor der Stuttgarter Kickers ins Stottern geraten. Der Viertplatzierte der Vorsaison rutschte nach drei Niederlagen in Folge auf Rang zehn ab. Das jüngste 0:4 im Lokalduell gegen die SG Sonnenhof Großaspach war die höchste Saisonniederlage.

Kickers-Trainer Horst Steffen, seit rund zwei Jahren im Amt, will nun im Derby in die Erfolgsspur zurück. Diskussionen um seine Person - einige Erst- und Zweitligisten sollen Interesse an dem 46 Jahre alten Ex-Profi gezeigt haben - beendete Steffen mit einem Bekenntnis zu den Kickers. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Horst Steffen über die jüngsten Rückschläge, das Interesse anderer Klubs und das bevorstehende Stadtduell.

DFB.de: Das Derby der Kickers gegen den VfB Stuttgart II ist in der Regel schon Tage vor dem Spiel Thema in der Stadt. Wie ist es diesmal, Herr Steffen?

Horst Steffen: Für uns ist es nach dem 0:4 im Duell mit der SG Sonnenhof Großaspach das zweite Derby in Folge. Man merkt, dass der innerstädtische Vergleich aber noch einmal etwas anderes ist. Die Fans sprechen die Mannschaft und mich seit Tagen darauf an.

DFB.de: Wie ist es für Sie als gebürtigen Krefelder?

Steffen: Ich bin jetzt seit knapp zwei Jahren bei den Kickers und hatte sehr schnell mitbekommen, welchen Stellenwert das Derby besitzt. Das Besondere ist ja auch, dass beide Teams im Gazi-Stadion spielen. Wir sind zwar am Wochenende laut Spielplan die Gastmannschaft. Es ist aber gefühlt eindeutig unsere Heimspielstätte, in der wir zeigen wollen, wer Herr im Haus ist.

DFB.de: Welche Bedeutung besitzt die Partie sportlich?

Steffen: Wir wollen unter Beweis stellen, dass wir gegen Großaspach nicht unser wahres Gesicht gezeigt haben. Es war so vieles schlecht und verkehrt, dass ich sogar auf eine Videoanalyse verzichtet habe. Die Fehler waren so offensichtlich, da musste ich keinem meiner Spieler erklären, was schief gelaufen ist. Gegen den VfB wollen wir wieder an unsere normale Form anknüpfen.



Ausgerechnet vor dem einzigen innerstädtischen Derby in der 3. Liga gegen den VfB Stuttgart II am Sonntag (ab 15.30 Uhr) ist der Motor der Stuttgarter Kickers ins Stottern geraten. Der Viertplatzierte der Vorsaison rutschte nach drei Niederlagen in Folge auf Rang zehn ab. Das jüngste 0:4 im Lokalduell gegen die SG Sonnenhof Großaspach war die höchste Saisonniederlage.

Kickers-Trainer Horst Steffen, seit rund zwei Jahren im Amt, will nun im Derby in die Erfolgsspur zurück. Diskussionen um seine Person - einige Erst- und Zweitligisten sollen Interesse an dem 46 Jahre alten Ex-Profi gezeigt haben - beendete Steffen mit einem Bekenntnis zu den Kickers. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Horst Steffen über die jüngsten Rückschläge, das Interesse anderer Klubs und das bevorstehende Stadtduell.

DFB.de: Das Derby der Kickers gegen den VfB Stuttgart II ist in der Regel schon Tage vor dem Spiel Thema in der Stadt. Wie ist es diesmal, Herr Steffen?

Horst Steffen: Für uns ist es nach dem 0:4 im Duell mit der SG Sonnenhof Großaspach das zweite Derby in Folge. Man merkt, dass der innerstädtische Vergleich aber noch einmal etwas anderes ist. Die Fans sprechen die Mannschaft und mich seit Tagen darauf an.

DFB.de: Wie ist es für Sie als gebürtigen Krefelder?

Steffen: Ich bin jetzt seit knapp zwei Jahren bei den Kickers und hatte sehr schnell mitbekommen, welchen Stellenwert das Derby besitzt. Das Besondere ist ja auch, dass beide Teams im Gazi-Stadion spielen. Wir sind zwar am Wochenende laut Spielplan die Gastmannschaft. Es ist aber gefühlt eindeutig unsere Heimspielstätte, in der wir zeigen wollen, wer Herr im Haus ist.

DFB.de: Welche Bedeutung besitzt die Partie sportlich?

Steffen: Wir wollen unter Beweis stellen, dass wir gegen Großaspach nicht unser wahres Gesicht gezeigt haben. Es war so vieles schlecht und verkehrt, dass ich sogar auf eine Videoanalyse verzichtet habe. Die Fehler waren so offensichtlich, da musste ich keinem meiner Spieler erklären, was schief gelaufen ist. Gegen den VfB wollen wir wieder an unsere normale Form anknüpfen.

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DFB.de: Im Verbandspokal gab es während der Länderspielpause mit dem 3:1 beim Verbandsligisten TSG Backnang ein Erfolgserlebnis nach längerer Zeit. Wie wichtig war der Sieg für das Selbstvertrauen?

Steffen: Wichtig war nicht nur das Erfolgserlebnis nach dem 0:4. Unsere Mannschaft hat auch mit Selbstvertrauen gespielt, das Tempo ständig hochgehalten. Das hat mir gefallen.

DFB.de: In der Liga hatte es zuvor drei Niederlagen am Stück mit 3:10 Toren gegeben. Was war los?

Steffen: Aus einem ordentlichen Start konnten wir am 7. und 8. Spieltag mit dem 2:1 bei Holstein Kiel sowie dem 1:0 gegen den 1. FC Magdeburg einen guten Saisonauftakt machen. Im neunten Saisonspiel führten wir dann gegen den SV Wehen Wiesbaden schon 3:1 und hatten in der 65. Minute die Chance, mit einem Strafstoß das 4:1 zu erzielen. Die Partie endete jedoch 3:3, was für uns alle ein enttäuschendes Erlebnis war. Dass wir aus den folgenden drei Begegnungen keinen Punkt holen, kam dennoch überraschend, zumal wir beim 1:2 gegen Dynamo Dresden und beim 2:4 in Münster gut mitgehalten haben. Uns sind aber zu viele vermeidbare Fehler unterlaufen.

DFB.de: Mit je vier Siegen, Unentschieden und Niederlagen rangiert Ihre Mannschaft im Mittelfeld. Einige Medien berichten über eine Krise. Wie sehen Sie das?

Steffen: Dass wir kritisiert werden, wenn es einmal nicht so läuft, ist ganz normal. Fakt ist, dass wir jetzt viermal in Folge nicht gewonnen haben. Ich sehe das aber differenziert. Nur gegen Großaspach war ich mit der Leistung überhaupt nicht einverstanden.

DFB.de: Wie kommen Sie mit Ihrer Mannschaft aus dem Tal heraus?

Steffen: Die Aufgabe meines Trainerteams und mir ist es, der Mannschaft die nötige Sicherheit zu vermitteln. Es waren zuletzt kleine Momente der Unachtsamkeit, die bessere Ergebnisse verhindert haben. Mal war es ein Abwehrfehler, der dem Gegner das Toreschießen viel zu leicht gemacht hat, mal eine vergebene Chance. Die Reaktion der Mannschaft nach dem Großaspach-Spiel war eindeutig: So etwas wollen wir nicht noch einmal erleben. Wichtig sind nun klare Ansagen und Aufgaben. Das sorgt für Sicherheit.

DFB.de: Wie sehr fehlt ein exzellenter Vorbereiter wie Besar Halimi, der seit Saisonbeginn für den Zweitligisten FSV Frankfurt spielt?

Steffen: Ohne Zweifel verfügt Besar über beachtliche Qualitäten. Wir haben mit ihm oft gewonnen, aber auch mal verloren. Ich denke nicht, dass man das an einer Person festmachen sollte. Wir verfügen über eine Menge Spieler mit großer Qualität. Insgesamt sehe ich uns im Vergleich zur Vorsaison sogar besser aufgestellt. Ich bin optimistisch, dass wir das schon bald wieder auf den Platz bringen werden.

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DFB.de: Sie wurden in den vergangenen Wochen immer wieder mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht, darunter auch Ihr ehemaliger Klub Borussia Mönchengladbach, der SC Paderborn 07 und der TSV 1860 München. Sie haben die Diskussionen mit einem klaren Statement beendet. Was war der Grund?

Steffen: Ich wollte Ruhe reinbringen, weil mir das viel zu häufig ein Thema war. Ich bin Trainer bei den Stuttgarter Kickers. Die Aufgabe macht mir großen Spaß und wer mich auf dem Trainingsplatz beobachtet, sieht sofort, dass ich mit dem ganzen Herzen dabei bin. Darüber hinaus sollte die Mannschaft wissen, dass sie mit mir rechnen kann und nicht denkt, nächste Woche ist der Trainer weg.

DFB.de: Das Interesse der anderen Vereine zeigt, dass Sie nicht so viel falsch machen, oder?

Steffen: Ich habe der Mannschaft mit einem Augenzwinkern gesagt, dass es ihre Schuld ist (lacht). Im Ernst: Es ist schön für mich, offenbar das Interesse anderer Klubs geweckt zu haben. Aber meine Mannschaft hat einen großen Teil dazu beigetragen.

DFB.de: Die Kickers sind Ihre erste Station im Profifußball. Gibt es etwas, das Sie im Vergleich zur A-Junioren-Bundesliga, in der Sie unter anderem mit Borussia Mönchengladbach am Start waren, vermissen?

Steffen: Ich fühle mich sehr wohl dabei, bei den Kickers eine Mannschaft entwickeln zu können. Die blieb im Nachwuchsbereich phasenweise auf der Strecke, weil die Entwicklung der einzelnen Spieler ganz klar im Fokus stand. Mir macht es großen Spaß, Strategien zu entwickeln und jedes Wochenende bewertet zu werden.

DFB.de: Mit Daniel Engelbrecht haben Sie einen besonderen Spieler im Kader. Er spielt wegen einer Herzerkrankung mit einem Defibrillator, gab im Pokalspiel sein Comeback. Wie ist der Stand bei ihm?

Steffen: Er hatte im Sommer einige Schwierigkeiten, hat sich jetzt aber über Einsätze bei der U 23 wieder herangekämpft und kam auch im Pokalspiel zum Zug. Er hat bei mir keinen Bonus, aber auch keinen Nachteil. Ich beurteile ihn als Trainer wie jeden anderen Spieler auch. Der Erfolg der Mannschaft muss immer im Vordergrund stehen.

DFB.de: Können Sie im Derby auf Ihre Bestbesetzung zurückgreifen?

Steffen: Unser Kapitän Enzo Marchese sowie Abwehrspieler Manuel Bihr und Angreifer Gerrit Müller waren im Pokalspiel verletzungsbedingt nicht dabei. Bei ihnen müssen wir die kommenden Tage abwarten.