Steffen Simon: "Die 3. Liga ist für Fußballromantiker"

Immer samstags hat die 3. Liga der Bundesliga etwas voraus: sie eröffnet die ARD-Sportschau. Die Spielzusammenfassungen im Vorfeld der Bundesligapartien locken regelmäßig ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Im Interview mit DFB.de erzählt Steffen Simon, Sportchef des WDR und Leiter der ARD-Sportschau, was den Reiz der 3. Liga ausmacht und warum er sich auf die zahlreichen Ostderbys freut.

DFB.de: Herr Simon, wie attraktiv ist die 3. Liga für das Fernsehen?

Steffen Simon: Wir gehen jetzt in das zehnte Jahr der Partnerschaft zwischen der Sportschau und der 3. Liga. Sie ist ein toller Erfolg und funktioniert wunderbar. Wir hatten in der vergangenen Saison bei den Zusammenfassungen der Drittligaspiele vor der Bundesliga eine durchschnittliche Einschaltquote von 3,19 Millionen Zuschauern und einen durchschnittlichen Marktanteil von 18,9 Prozent. Ohne im Detail zu wissen, was in Südamerika passiert, würde ich sagen: das ist weltweit einmalig.

DFB.de: Was macht den Reiz der 3. Liga aus?

Simon: Es ist die Mischung aus gutem Fußballspiel – dass Arminia Bielefeld im vergangenen Jahr auf dem Weg ins Halbfinale des DFB-Pokals drei Bundesligisten ausgeschaltet hat, war ja kein Zufall – und zum Teil großen Traditionsvereinen, von denen einige auch noch in erstligatauglichen Stadien spielen. Die Infrastruktur stimmt.

DFB.de: In dieser Saison kommt es außerdem noch zu zahlreichen Ostderbys.

Simon: Das macht die 3. Liga in dieser Saison zusätzlich attraktiv. Im Prinzip ist sie eine Miniatur-Ausgabe der DDR-Oberliga, mit acht Vereinen aus Ostdeutschland. Dort hat sie deswegen verständlicherweise einen noch höheren Stellenwert. Das Interesse ist überall hoch, aber dort noch einmal exorbitant höher. Mit dem 1. FC Magdeburg ist ein weiterer Ostklub mit großer Tradition aufgestiegen, auf den wir uns sehr freuen.

DFB.de: Wie hoch sind die Einschaltquoten bei den Live-Übertragungen im Fernsehen und im Internet?



Immer samstags hat die 3. Liga der Bundesliga etwas voraus: sie eröffnet die ARD-Sportschau. Die Spielzusammenfassungen im Vorfeld der Bundesligapartien locken regelmäßig ein Millionenpublikum vor die Bildschirme. Im Interview mit DFB.de erzählt Steffen Simon, Sportchef des WDR und Leiter der ARD-Sportschau, was den Reiz der 3. Liga ausmacht und warum er sich auf die zahlreichen Ostderbys freut.

DFB.de: Herr Simon, wie attraktiv ist die 3. Liga für das Fernsehen?

Steffen Simon: Wir gehen jetzt in das zehnte Jahr der Partnerschaft zwischen der Sportschau und der 3. Liga. Sie ist ein toller Erfolg und funktioniert wunderbar. Wir hatten in der vergangenen Saison bei den Zusammenfassungen der Drittligaspiele vor der Bundesliga eine durchschnittliche Einschaltquote von 3,19 Millionen Zuschauern und einen durchschnittlichen Marktanteil von 18,9 Prozent. Ohne im Detail zu wissen, was in Südamerika passiert, würde ich sagen: das ist weltweit einmalig.

DFB.de: Was macht den Reiz der 3. Liga aus?

Simon: Es ist die Mischung aus gutem Fußballspiel – dass Arminia Bielefeld im vergangenen Jahr auf dem Weg ins Halbfinale des DFB-Pokals drei Bundesligisten ausgeschaltet hat, war ja kein Zufall – und zum Teil großen Traditionsvereinen, von denen einige auch noch in erstligatauglichen Stadien spielen. Die Infrastruktur stimmt.

DFB.de: In dieser Saison kommt es außerdem noch zu zahlreichen Ostderbys.

Simon: Das macht die 3. Liga in dieser Saison zusätzlich attraktiv. Im Prinzip ist sie eine Miniatur-Ausgabe der DDR-Oberliga, mit acht Vereinen aus Ostdeutschland. Dort hat sie deswegen verständlicherweise einen noch höheren Stellenwert. Das Interesse ist überall hoch, aber dort noch einmal exorbitant höher. Mit dem 1. FC Magdeburg ist ein weiterer Ostklub mit großer Tradition aufgestiegen, auf den wir uns sehr freuen.

DFB.de: Wie hoch sind die Einschaltquoten bei den Live-Übertragungen im Fernsehen und im Internet?

Simon: Für die Stream-Übertragungen gibt es leider keine einheitliche Währung, sodass wir nicht wirklich wissen, wie viele Zuschauer die Spiele letztlich hatten. Bei den Live-Übertragungen im Fernsehen ist das Interesse sehr unterschiedlich. Im Sendegebiet des MDR sind die Einschaltquoten am höchsten, bis zu 30 Prozent Marktanteil in der Spitze. Was natürlich auch daran liegt, dass es im Osten derzeit keinen Bundesligaverein gibt. Würden im Westen Dortmund, Schalke und Gladbach in der 3. Liga spielen, hätten sie dort natürlich ein riesengroßes Interesse.

DFB.de: Können Sie bei den Einschaltquoten eine Entwicklung feststellen?

Simon: Die Einschaltquoten sind sehr konstant, es ist eine fast durchgängige Erfolgsgeschichte. Das Zuschauerinteresse ist nicht über die Jahre gewachsen, sondern war von Anfang an hoch. Mit den gut 19 Prozent Marktanteil, die wir in der vergangenen Saison erreicht haben, sind wir sehr zufrieden.

DFB.de: Welche Änderungen oder Neuerungen planen Sie für die kommenden Jahre?

Simon: Wir wollen unsere Partnerschaft mit Konstanz und Verlässlichkeit weiterführen. Deshalb haben wir auch ein großes Interesse am Erhalt des Kernspieltags Samstag. Für den Erfolg der Sportschau brauchen wir bei aller verständlichen Sorgfalt der ZIS (Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze, d. Red.) die Verlässlichkeit, dass die Topspiele samstags stattfinden.

DFB.de: Wenn sie jemandem die 3. Liga beschreiben müssten, wie würden Sie sie charakterisieren?

Simon: Sie ist hochprofessionell organisiert, bietet tollen Fußball, der mancherorts noch so ist wie in meiner Jugend. Die 3. Liga ist etwas für Fußballromantiker. Wer mit der Durchkommerzialisierung des Sports seine Probleme hat, wird sich in Drittligastadien sehr wohl fühlen. Die 3. Liga bietet eine sehr schöne Alternative zum Topprodukt Fußball, wie es die beiden höchsten Ligen in Deutschland anbieten.