Steffen: "Es war Zeit für eine neue Herausforderung"

Steffen: Das stimmt. Ich hatte bei der Borussia eine gute Zeit und viel Spaß. Es war jedoch Zeit für eine neue Herausforderung. Ich wollte den nächsten Schritt machen und mal wieder im Seniorenfußball arbeiten.

DFB.de: An welche Unterschiede müssen Sie sich jetzt gewöhnen?

Steffen: Das Spiel ist viel athletischer, das Drumherum mit dem viel größeren Medien- und Zuschauerinteresse ganz anders. Das hat mich gereizt.

DFB.de: Weltmeister Guido Buchwald war gleich nach Ihrer Verpflichtung als Präsidiumsmitglied zurückgetreten. Haben Sie ihn noch kennen gelernt?

Steffen: Es gab kein Gespräch. Der Rücktritt war für mich allerdings auch kein Thema, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, die Mannschaft auf Darmstadt vorzubereiten. Ich hätte gerne mit Guido Buchwald zusammengearbeitet, kenne seine Beweggründe aber nicht.

DFB.de: Als nächste Aufgabe steht das Pokalspiel beim Landesligisten TSV Heimerdingen am Freitag (ab 18 Uhr) an. Eine Pflichtaufgabe?

Steffen: Wir werden den Gegner ganz bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ziel ist es, die Partie für uns zu entscheiden und uns als Mannschaft weiterzuentwickeln.

DFB.de: Kurzfristiges Ziel ist der Klassenverbleib. Wie sehen Sie die Perspektiven für die Kickers?



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Aller guten Dinge sind drei! Darauf setzen die Stuttgarter Kickers, die nach nur zwölf Spieltagen in der 3. Liga schon zweimal den Trainer gewechselt haben. Die abstiegsbedrohten Schwaben streben jetzt mit Horst Steffen den Klassenverbleib an. Der 44-jährige Ex-Profi kam von der A-Junioren-Bundesligamannschaft von Borussia Mönchengladbach in den Süden. Er beerbte Interimstrainer Jürgen Hartmann, der für den beurlaubten Massimo Morales übernommen hatte. Noch unter Morales’ Regie konnten die Stuttgarter in der abgelaufenen Saison den Ligaverbleib erst am 38. und letzten Spieltag unter Dach und Fach bringen.

Auch für Horst Steffen, der Kickers-Sportdirektor Michael Zeyer bereits aus der gemeinsamen Zeit beim MSV Duisburg kennt, geht es zunächst darum, den Verein ins ruhige Fahrwasser zu bringen. Der Rückstand der Stuttgarter auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt nach dem missglückten Steffen-Einstand (0:1 beim SV Darmstadt 98) drei Zähler.

Im exklusiven DFB.de-Interview spricht Horst Steffen mit dem Journalisten Thomas Ziehn über das bevorstehende Verbandspokalspiel in Heimerdingen, seine vorrangigen Aufgaben und die Gründe für seinen Wechsel in den Seniorenfußball.

DFB.de: Ihr Einstand war mit dem 0:1 beim SV Darmstadt 98 alles andere als optimal verlaufen. Welche Gründe haben Sie ausgemacht, Herr Steffen?

Horst Steffen: Man hat gemerkt, dass Darmstadt derzeit einen guten Lauf hat. Insgesamt habe ich eine recht ausgeglichene Partie gesehen, in der eine Standardsituation zum einzigen Tor geführt hat. Nach unserem Rückstand hat der Gegner gut verteidigt und wir haben uns durch Fehler im Mittelfeld das Leben selbst schwer gemacht.

DFB.de: Sind Sie froh, dass Sie jetzt knapp zwei Wochen Zeit bis zum nächsten Meisterschaftsspiel haben?

Steffen: Wir haben in der Tat viel zu tun. Ich möchte der Mannschaft einen Plan an die Hand geben. Es geht offensiv darum, eine hohe Laufbereitschaft an den Tag zu legen, immer in Bewegung zu sein und sich so Lücken zu erarbeiten. Diese gilt es dann auch zu sehen und zu nutzen. Defensiv müssen wir die Abstände eng halten. Das umzusetzen, geht nicht von heute auf morgen. Im nächsten Heimspiel gegen Hansa Rostock wollen wir aber schon wieder einen großen Schritt weiter sein.

DFB.de: Worauf kommt es jetzt an, damit die Kickers die Abstiegszone so schnell wie möglich verlassen?

Steffen: Die Kampf- und die Laufbereitschaft sind in unserer Situation die Basis. Hinzu kommen auch Arbeiten im technischen Bereich. Zum Beispiel benötigen wir bei meiner Vorstellung vom Fußball eine sehr gute Ballkontrolle. Ziel ist es, die Mannschaft zu stabilisieren und Sicherheit zu erlangen. Ich bin davon überzeugt, dass uns das schnell gelingen wird. Denn ich habe eine Mannschaft kennen gelernt, die willig ist und einen hervorragenden Charakter besitzt. Bessere Voraussetzungen gibt es kaum.

DFB.de: Erwarten Sie bis zum 38. Spieltag ein Rennen um den Klassenverbleib?

Steffen: Das lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. Fakt ist, dass der Klassenverbleib oberste Priorität hat. Wir werden in den Partien zielgerichtet auf Sieg spielen, um so früh wie möglich den Verbleib in der 3. Liga perfekt zu machen.

DFB.de: Auswärts sprang bisher noch kein Sieg heraus. Wo müssen Sie in diesem Bereich ansetzen?

Steffen: Die meisten Ergebnisse waren knapp. Da spielen dann auch häufig Glück und Pech eine Rolle. Ich bin dabei, mir alle Spiele auf Video anzuschauen und genau zu analysieren, warum die Mannschaft einen Abstiegsplatz belegt.

DFB.de: Was hat den Ausschlag für Ihren Wechsel gegeben?

Steffen: Ich hatte bei den Gesprächen mit den verantwortlichen Personen schnell das Gefühl, dass es passt. Den Sportlichen Leiter Michael Zeyer kenne ich ja noch aus gemeinsamen Duisburger Zeiten. Ich wollte mir vor meiner endgültigen Entscheidung aber auch ein Bild von der Mannschaft machen. Daher habe ich mir einige Spiele angeschaut und schnell erkannt, dass wir etwas erreichen können.

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DFB.de: War der Wechsel von einem A-Junioren-Bundesligisten zu einem Drittligisten nicht auch ein Risiko für Sie?

Steffen: Das stimmt. Ich hatte bei der Borussia eine gute Zeit und viel Spaß. Es war jedoch Zeit für eine neue Herausforderung. Ich wollte den nächsten Schritt machen und mal wieder im Seniorenfußball arbeiten.

DFB.de: An welche Unterschiede müssen Sie sich jetzt gewöhnen?

Steffen: Das Spiel ist viel athletischer, das Drumherum mit dem viel größeren Medien- und Zuschauerinteresse ganz anders. Das hat mich gereizt.

DFB.de: Weltmeister Guido Buchwald war gleich nach Ihrer Verpflichtung als Präsidiumsmitglied zurückgetreten. Haben Sie ihn noch kennen gelernt?

Steffen: Es gab kein Gespräch. Der Rücktritt war für mich allerdings auch kein Thema, weil ich viel zu sehr damit beschäftigt war, die Mannschaft auf Darmstadt vorzubereiten. Ich hätte gerne mit Guido Buchwald zusammengearbeitet, kenne seine Beweggründe aber nicht.

DFB.de: Als nächste Aufgabe steht das Pokalspiel beim Landesligisten TSV Heimerdingen am Freitag (ab 18 Uhr) an. Eine Pflichtaufgabe?

Steffen: Wir werden den Gegner ganz bestimmt nicht auf die leichte Schulter nehmen. Ziel ist es, die Partie für uns zu entscheiden und uns als Mannschaft weiterzuentwickeln.

DFB.de: Kurzfristiges Ziel ist der Klassenverbleib. Wie sehen Sie die Perspektiven für die Kickers?

Steffen: Das Wichtigste ist der Verbleib in der 3. Liga. Über mittelfristige Ziele mache ich mir noch keine Gedanken. Dafür bin ich auch noch nicht lange genug hier.

DFB.de: Wie haben Sie sich in Stuttgart eingelebt?

Steffen: Ich wohne noch im Hotel, bin aber bereits auf Wohnungssuche und habe auch schon einige Termine. Es ist wichtig, dass ich einen Ort habe, an den ich mich zurückziehen kann.

DFB.de: Was hatten Sie Ihren Spielern bei der Begrüßung gesagt?

Steffen: Ich habe der Mannschaft Vertrauen und Mut zugesprochen. Schon beim ersten Videostudium habe ich gesehen, dass mehr in der Mannschaft steckt. Das ist meine Überzeugung. Ich bin sicher, dass wir das auch schon bald in entsprechende Ergebnisse ummünzen werden.