Sprungbrett 3. Liga: Sechs Klubs schafften es nach ganz oben

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Drittligisten, die es bis in die Bundesliga schafften. 

Etwas mehr als drei Jahre oder exakt 1222 Tage! Diese bemerkenswert kurze Zeit lag zwischen dem letzten Spiel von RB Leipzig in der 3. Liga und dem ersten Auftritt des aktuellen deutschen Vizemeisters in der Champions League.

Die Leipziger sind zwar der bislang erfolgreichste, allerdings keineswegs der einzige Verein, der die 3. Liga gewissermaßen als Sprungbrett nutzte und es zumindest bis in die Bundesliga schaffte. Auch Fortuna Düsseldorf, der SC Paderborn 07, der FC Ingolstadt 04, Eintracht Braunschweig und der SV Darmstadt 98 gingen, nachdem sie die 3. Liga nach oben verlassen hatten, zeitweise im Oberhaus des deutschen Fußballs an den Start. Erstklassig ist aktuell allerdings nur noch RB Leipzig.

Mit Joshua Kimmich direkt in die 2. Bundesliga

RB Leipzig ist von den genannten Vereinen auch einer von drei Klubs, der nur eine einzige Saison in Liga drei verbrachte. Nach dem Aufstieg 2013 als Meister der Regionalliga Nordost in den Playoff-Spielen gegen den aktuellen Drittligisten Sportfreunde Lotte (2:0/2:2) war die 3. Liga für RB nur Durchgangsstation. Punktgleich mit dem Meister 1. FC Heidenheim (beide 79 Zähler) sicherten sich die damals noch von Alexander Zorniger trainierten Sachsen die Vizemeisterschaft und stiegen damit direkt in die 2. Bundesliga auf. Einer der Aufstiegshelden war der heutige Nationalspieler Joshua Kimmich (FC Bayern München), den die Leipziger aus der U 19 des VfB Stuttgarter verpflichtet hatten.

Einen Rekord stellte Leipzig während der Zeit in Liga drei auch auf. Das bisher schnellste Drittligator erzielte Daniel Frahn (aktuell Chemnitzer FC) in der Partie gegen die U 23 des VfB Stuttgart (3:1) am 9. Spieltag nach nur neun Sekunden.

Die Premierensaison 2014/2015 in der 2. Bundesliga beendete Leipzig mit 50 Zählern auf Rang fünf, neun Punkte vom zweitplatzierten SV Darmstadt 98 entfernt. Ein Jahr später holte RB dann mit 67 Punkten die Vizemeisterschaft hinter dem SC Freiburg (72) und schaffte den direkten Sprung in das Oberhaus. Aufstiegstrainer war Sportdirektor Ralf Rangnick, der das Traineramt in Doppelfunktion übernommen hatte.

In der Bundesliga angekommen, starteten die Leipziger unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl durch und wurden als Neuling mit erneut 67 Zählern Vizemeister hinter dem FC Bayern München (82) und qualifizierten sich so als erster ehemaliger Drittligist für die "Königsklasse". Aktuell ist RB Tabellenvierter, mischt also erneut in der Spitzengruppe mit.

Auch Ingolstadt nur ein Jahr in der 3. Liga

Trainer Hasenhüttl spielte auch in der jüngeren Geschichte des FC Ingolstadt 04 eine wichtige Rolle. Der Österreicher war es nämlich, der den FCI als Zweitligameister der Saison 2014/2015 in die Bundesliga führte. Ein Jahr hielten sich die Bayern (Platz elf) im Oberhaus, danach schafften die "Schanzer" den Klassenverbleib als Vorletzter nicht.

Die Ingolstädter Zeit in der 3. Liga ist wie bei RB Leipzig überschaubar. Im Jahr 2008 hatte es der FCI als Vizemeister der Regionalliga Süd in der damals noch zweigleisigen dritthöchsten Spielklasse (Regionalliga Nord und Süd) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga geschafft. Der Klassenverbleib gelang als Vorletzter nicht, Ingolstadt stieg in die inzwischen eingleisige 3. Liga ab.

Unter Trainer Michael Wiesinger, aktuell in der Regionalliga West beim KFC Uerdingen 05 tätig, stieg der FCI jedoch direkt wieder auf. Hinter dem VfL Osnabrück und dem FC Erzgebirge Aue kamen die Süddeutschen 2009/2010 auf Rang drei. In der Relegation gab es gegen den FC Hansa Rostock (1:0/2:0) zwei Siege. Bis zum erstmaligen Sprung in die Bundesliga dauerte es anschließend weitere fünf Jahre.

Mit "Lumpi" Lambertz durch die Ligen

Der bemerkenswerte Aufschwung von Fortuna Düsseldorf ist eng mit dem Namen Andreas "Lumpi" Lambertz verknüpft. Bundesweit bekannt ist der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler, weil er in 13 Jahren bei Fortuna Düsseldorf von der Oberliga Nordrhein bis in die Bundesliga nahezu durchmarschiert war. "Aufstiegsexperte" Lambertz ist auch der einzige Spieler, der in den vier höchsten Spielklassen Tore für ein und denselben Verein erzielt hat. Im Sommer 2015 verließ er die NRW-Landeshauptstädter und schloss sich Dynamo Dresden. Mit den Sachsen gelang ihm direkt der Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga.

Ganz ähnlich war es für Lambertz auch mit Düsseldorf. Die Drittliga-Premierensaison 2008/2009 war auch schon die letzte Spielzeit in der 3. Liga für die Fortuna, die als Vizemeister hinter dem 1. FC Union Berlin direkt aufstieg. Am 38. und damit letzten Spieltag machte Düsseldorf Rang zwei dank eines 1:0-Heimsieges gegen die U 23 des SV Werder Bremen perfekt. Die Zuschauerzahl: 50.095! Das ist bis heute Drittligarekord.

Nach den Plätzen vier und sieben im Unterhaus belegte der Deutsche Meister von 1933 und zweimalige DFB-Pokalsieger (1979 und 1980) dann in der Saison 2011/2012 Relegationsplatz drei. In zwei dramatischen Duellen mit Hertha BSC (2:1/2:2) setzte sich der Traditionsverein aus dem Westen durch. Besonders das Rückspiel hatte es in sich, weil die Fortuna-Fans schon vor dem Abpfiff den Rasen gestürmt hatten. Der Einspruch der Hertha blieb erfolglos. Das Kapitel Bundesliga war aus Sicht der Düsseldorfer (Platz 17) dann nach nur einem Jahr wieder beendet. Aktuell führt die Fortuna unter dem erfahrenen Trainer Friedhelm Funkel die Zweitligatabelle an, träumt von der Rückkehr ins Oberhaus.

Braunschweig steigt mit Rekordausbeute auf

Fortuna Düsseldorf war auch noch an einem anderen Rekordspiel beteiligt. In der ersten Saison der 3. Liga 2008/2009 gab es am 35. Spieltag das bisher torreichste Duell. Eintracht Braunschweig und Düsseldorf trennten sich 5:5. Fortuna-Schlussmann Michael Melka wehrte dabei sogar noch zwei Elfmeter der Braunschweiger ab. Während Düsseldorf am Saisonende direkt in die 2. Bundesliga aufstieg, blieben die Braunschweiger unter ihrem immer noch aktuellen Trainer Torsten Lieberknecht insgesamt drei Spielzeiten in der 3. Liga.

Dann aber ließ sich die Eintracht nicht mehr aufhalten. Mit 85 Punkten bei 26 Siegen, sieben Unentschieden und fünf Niederlagen holten sich die Niedersachsen die Meisterschaft. Eine bessere Bilanz konnte bis jetzt kein anderer Drittligameister vorweisen. In der 2. Bundesliga fanden sich die "Löwen" schnell zurecht. Das erste Jahr nach dem Aufstieg endete auf Rang acht, das zweite auf Platz zwei. Braunschweig war nach 28 Jahren Abstinenz wieder erstklassig. Allerdings nur eine Saison: Als Schlusslicht ging es wieder eine Klasse nach unten.

SC Paderborn 07 wie "Phönix aus der Asche"

Der SC Paderborn 07 erlebte in den vergangenen Jahren eine extreme Achterbahnfahrt durch die Ligen. Dem Abstieg aus der 2. Bundesliga folgte zunächst in der ersten Drittligasaison der direkte Wiederaufstieg als Tabellendritter in der Relegation gegen den VfL Osnabrück (1:0/1:0). In den folgenden vier Jahren etablierte sich der SCP in der 2. Bundesliga. Im fünften Jahr dann der große Wurf: Die Paderborner wurden unter Trainer André Breitenreiter (inzwischen Hannover 96) sensationell Tabellenzweiter und stiegen zum ersten und einzigen Mal in ihrer Vereinsgeschichte in das Oberhaus auf.

Was dann folgte, gab es im deutschen Fußball bis dahin noch nie. Mit gleich drei sportlichen Abstiegen in Folge schrieb Paderborn unfreiwillig Geschichte. Allerdings hatten die Ostwestfalen im Sommer - wenige Tage nach dem (sportlichen) Abstieg aus der 3. Liga - Glück. Wegen des Zwangsabstiegs des TSV 1860 München aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga Bayern blieb der SCP doch noch drittklassig. Unter der Regie von Trainer Steffen Baumgart gilt bei den Paderbornern aktuell offenbar das Motto: "Wie Phönix aus der Asche". Der SCP führt die Tabelle der 3. Liga mit 28 Punkten vor dem 1. FC Magdeburg (27) an, darf plötzlich wieder auf den Aufstieg hoffen.

Darmstädter Durchmarsch bislang einmalig

Ganz ähnlich wie den Paderbornern erging es auch dem SV Darmstadt 98. Im Jahr 2011 hatten es die "Lilien" als Meister der Regionalliga Süd bis in die 3. Liga geschafft. Nach dem Klassenverbleib (Platz 14) in der Aufstiegssaison reichte es eine Spielzeit später nur zu Rang 18. Sportlich war Darmstadt damit abgestiegen. Doch weil Kickers Offenbach (Rang 15) zwangsabsteigen musste, blieb der SVD doch noch in der 3. Liga.

Es war der Anfang eines kleinen "Fußballmärchens". Denn in der folgenden Saison 2013/2014 wurden die von Dirk Schuster trainierten Darmstädter völlig überraschend Dritter und behaupteten sich in der Relegation gegen Arminia Bielefeld - und wie! Das Hinspiel hatte Darmstadt am heimischen Böllenfalltor 1:3 verloren. Im Rückspiel sorgte dann ein Treffer von Elton da Costa in der Nachspielzeit der Verlängerung für einen 4:2-Auswärtserfolg. Der Aufstieg war perfekt. Doch damit nicht genug. Auch in der 2. Liga sorgte der SVD für Furore und belegte in der Abschlusstabelle hinter Meister FC Ingolstadt 04 völlig unerwartet Platz zwei.

In der Bundesliga war zunächst als 14. der Klassenverbleib gelungen, die vergangenen Saison schloss Darmstadt dann allerdings auf Rang 18 ab und musste wieder eine Etage runter. Bis heute sind die "Lilien" jedoch die einzige Mannschaft, die den direkten Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga realisieren konnte. Selbst die "Himmelsstürmer" von RB Leipzig können da nicht mithalten.

[mspw]

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB geht in ihre zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Drittligisten, die es bis in die Bundesliga schafften. 

Etwas mehr als drei Jahre oder exakt 1222 Tage! Diese bemerkenswert kurze Zeit lag zwischen dem letzten Spiel von RB Leipzig in der 3. Liga und dem ersten Auftritt des aktuellen deutschen Vizemeisters in der Champions League.

Die Leipziger sind zwar der bislang erfolgreichste, allerdings keineswegs der einzige Verein, der die 3. Liga gewissermaßen als Sprungbrett nutzte und es zumindest bis in die Bundesliga schaffte. Auch Fortuna Düsseldorf, der SC Paderborn 07, der FC Ingolstadt 04, Eintracht Braunschweig und der SV Darmstadt 98 gingen, nachdem sie die 3. Liga nach oben verlassen hatten, zeitweise im Oberhaus des deutschen Fußballs an den Start. Erstklassig ist aktuell allerdings nur noch RB Leipzig.

Mit Joshua Kimmich direkt in die 2. Bundesliga

RB Leipzig ist von den genannten Vereinen auch einer von drei Klubs, der nur eine einzige Saison in Liga drei verbrachte. Nach dem Aufstieg 2013 als Meister der Regionalliga Nordost in den Playoff-Spielen gegen den aktuellen Drittligisten Sportfreunde Lotte (2:0/2:2) war die 3. Liga für RB nur Durchgangsstation. Punktgleich mit dem Meister 1. FC Heidenheim (beide 79 Zähler) sicherten sich die damals noch von Alexander Zorniger trainierten Sachsen die Vizemeisterschaft und stiegen damit direkt in die 2. Bundesliga auf. Einer der Aufstiegshelden war der heutige Nationalspieler Joshua Kimmich (FC Bayern München), den die Leipziger aus der U 19 des VfB Stuttgarter verpflichtet hatten.

Einen Rekord stellte Leipzig während der Zeit in Liga drei auch auf. Das bisher schnellste Drittligator erzielte Daniel Frahn (aktuell Chemnitzer FC) in der Partie gegen die U 23 des VfB Stuttgart (3:1) am 9. Spieltag nach nur neun Sekunden.

Die Premierensaison 2014/2015 in der 2. Bundesliga beendete Leipzig mit 50 Zählern auf Rang fünf, neun Punkte vom zweitplatzierten SV Darmstadt 98 entfernt. Ein Jahr später holte RB dann mit 67 Punkten die Vizemeisterschaft hinter dem SC Freiburg (72) und schaffte den direkten Sprung in das Oberhaus. Aufstiegstrainer war Sportdirektor Ralf Rangnick, der das Traineramt in Doppelfunktion übernommen hatte.

In der Bundesliga angekommen, starteten die Leipziger unter dem neuen Trainer Ralph Hasenhüttl durch und wurden als Neuling mit erneut 67 Zählern Vizemeister hinter dem FC Bayern München (82) und qualifizierten sich so als erster ehemaliger Drittligist für die "Königsklasse". Aktuell ist RB Tabellenvierter, mischt also erneut in der Spitzengruppe mit.

Auch Ingolstadt nur ein Jahr in der 3. Liga

Trainer Hasenhüttl spielte auch in der jüngeren Geschichte des FC Ingolstadt 04 eine wichtige Rolle. Der Österreicher war es nämlich, der den FCI als Zweitligameister der Saison 2014/2015 in die Bundesliga führte. Ein Jahr hielten sich die Bayern (Platz elf) im Oberhaus, danach schafften die "Schanzer" den Klassenverbleib als Vorletzter nicht.

Die Ingolstädter Zeit in der 3. Liga ist wie bei RB Leipzig überschaubar. Im Jahr 2008 hatte es der FCI als Vizemeister der Regionalliga Süd in der damals noch zweigleisigen dritthöchsten Spielklasse (Regionalliga Nord und Süd) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in die 2. Bundesliga geschafft. Der Klassenverbleib gelang als Vorletzter nicht, Ingolstadt stieg in die inzwischen eingleisige 3. Liga ab.

Unter Trainer Michael Wiesinger, aktuell in der Regionalliga West beim KFC Uerdingen 05 tätig, stieg der FCI jedoch direkt wieder auf. Hinter dem VfL Osnabrück und dem FC Erzgebirge Aue kamen die Süddeutschen 2009/2010 auf Rang drei. In der Relegation gab es gegen den FC Hansa Rostock (1:0/2:0) zwei Siege. Bis zum erstmaligen Sprung in die Bundesliga dauerte es anschließend weitere fünf Jahre.

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Mit "Lumpi" Lambertz durch die Ligen

Der bemerkenswerte Aufschwung von Fortuna Düsseldorf ist eng mit dem Namen Andreas "Lumpi" Lambertz verknüpft. Bundesweit bekannt ist der 32 Jahre alte Mittelfeldspieler, weil er in 13 Jahren bei Fortuna Düsseldorf von der Oberliga Nordrhein bis in die Bundesliga nahezu durchmarschiert war. "Aufstiegsexperte" Lambertz ist auch der einzige Spieler, der in den vier höchsten Spielklassen Tore für ein und denselben Verein erzielt hat. Im Sommer 2015 verließ er die NRW-Landeshauptstädter und schloss sich Dynamo Dresden. Mit den Sachsen gelang ihm direkt der Sprung von der 3. Liga in die 2. Bundesliga.

Ganz ähnlich war es für Lambertz auch mit Düsseldorf. Die Drittliga-Premierensaison 2008/2009 war auch schon die letzte Spielzeit in der 3. Liga für die Fortuna, die als Vizemeister hinter dem 1. FC Union Berlin direkt aufstieg. Am 38. und damit letzten Spieltag machte Düsseldorf Rang zwei dank eines 1:0-Heimsieges gegen die U 23 des SV Werder Bremen perfekt. Die Zuschauerzahl: 50.095! Das ist bis heute Drittligarekord.

Nach den Plätzen vier und sieben im Unterhaus belegte der Deutsche Meister von 1933 und zweimalige DFB-Pokalsieger (1979 und 1980) dann in der Saison 2011/2012 Relegationsplatz drei. In zwei dramatischen Duellen mit Hertha BSC (2:1/2:2) setzte sich der Traditionsverein aus dem Westen durch. Besonders das Rückspiel hatte es in sich, weil die Fortuna-Fans schon vor dem Abpfiff den Rasen gestürmt hatten. Der Einspruch der Hertha blieb erfolglos. Das Kapitel Bundesliga war aus Sicht der Düsseldorfer (Platz 17) dann nach nur einem Jahr wieder beendet. Aktuell führt die Fortuna unter dem erfahrenen Trainer Friedhelm Funkel die Zweitligatabelle an, träumt von der Rückkehr ins Oberhaus.

Braunschweig steigt mit Rekordausbeute auf

Fortuna Düsseldorf war auch noch an einem anderen Rekordspiel beteiligt. In der ersten Saison der 3. Liga 2008/2009 gab es am 35. Spieltag das bisher torreichste Duell. Eintracht Braunschweig und Düsseldorf trennten sich 5:5. Fortuna-Schlussmann Michael Melka wehrte dabei sogar noch zwei Elfmeter der Braunschweiger ab. Während Düsseldorf am Saisonende direkt in die 2. Bundesliga aufstieg, blieben die Braunschweiger unter ihrem immer noch aktuellen Trainer Torsten Lieberknecht insgesamt drei Spielzeiten in der 3. Liga.

Dann aber ließ sich die Eintracht nicht mehr aufhalten. Mit 85 Punkten bei 26 Siegen, sieben Unentschieden und fünf Niederlagen holten sich die Niedersachsen die Meisterschaft. Eine bessere Bilanz konnte bis jetzt kein anderer Drittligameister vorweisen. In der 2. Bundesliga fanden sich die "Löwen" schnell zurecht. Das erste Jahr nach dem Aufstieg endete auf Rang acht, das zweite auf Platz zwei. Braunschweig war nach 28 Jahren Abstinenz wieder erstklassig. Allerdings nur eine Saison: Als Schlusslicht ging es wieder eine Klasse nach unten.

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SC Paderborn 07 wie "Phönix aus der Asche"

Der SC Paderborn 07 erlebte in den vergangenen Jahren eine extreme Achterbahnfahrt durch die Ligen. Dem Abstieg aus der 2. Bundesliga folgte zunächst in der ersten Drittligasaison der direkte Wiederaufstieg als Tabellendritter in der Relegation gegen den VfL Osnabrück (1:0/1:0). In den folgenden vier Jahren etablierte sich der SCP in der 2. Bundesliga. Im fünften Jahr dann der große Wurf: Die Paderborner wurden unter Trainer André Breitenreiter (inzwischen Hannover 96) sensationell Tabellenzweiter und stiegen zum ersten und einzigen Mal in ihrer Vereinsgeschichte in das Oberhaus auf.

Was dann folgte, gab es im deutschen Fußball bis dahin noch nie. Mit gleich drei sportlichen Abstiegen in Folge schrieb Paderborn unfreiwillig Geschichte. Allerdings hatten die Ostwestfalen im Sommer - wenige Tage nach dem (sportlichen) Abstieg aus der 3. Liga - Glück. Wegen des Zwangsabstiegs des TSV 1860 München aus der 2. Bundesliga in die Regionalliga Bayern blieb der SCP doch noch drittklassig. Unter der Regie von Trainer Steffen Baumgart gilt bei den Paderbornern aktuell offenbar das Motto: "Wie Phönix aus der Asche". Der SCP führt die Tabelle der 3. Liga mit 28 Punkten vor dem 1. FC Magdeburg (27) an, darf plötzlich wieder auf den Aufstieg hoffen.

Darmstädter Durchmarsch bislang einmalig

Ganz ähnlich wie den Paderbornern erging es auch dem SV Darmstadt 98. Im Jahr 2011 hatten es die "Lilien" als Meister der Regionalliga Süd bis in die 3. Liga geschafft. Nach dem Klassenverbleib (Platz 14) in der Aufstiegssaison reichte es eine Spielzeit später nur zu Rang 18. Sportlich war Darmstadt damit abgestiegen. Doch weil Kickers Offenbach (Rang 15) zwangsabsteigen musste, blieb der SVD doch noch in der 3. Liga.

Es war der Anfang eines kleinen "Fußballmärchens". Denn in der folgenden Saison 2013/2014 wurden die von Dirk Schuster trainierten Darmstädter völlig überraschend Dritter und behaupteten sich in der Relegation gegen Arminia Bielefeld - und wie! Das Hinspiel hatte Darmstadt am heimischen Böllenfalltor 1:3 verloren. Im Rückspiel sorgte dann ein Treffer von Elton da Costa in der Nachspielzeit der Verlängerung für einen 4:2-Auswärtserfolg. Der Aufstieg war perfekt. Doch damit nicht genug. Auch in der 2. Liga sorgte der SVD für Furore und belegte in der Abschlusstabelle hinter Meister FC Ingolstadt 04 völlig unerwartet Platz zwei.

In der Bundesliga war zunächst als 14. der Klassenverbleib gelungen, die vergangenen Saison schloss Darmstadt dann allerdings auf Rang 18 ab und musste wieder eine Etage runter. Bis heute sind die "Lilien" jedoch die einzige Mannschaft, die den direkten Durchmarsch von der 3. Liga bis in die Bundesliga realisieren konnte. Selbst die "Himmelsstürmer" von RB Leipzig können da nicht mithalten.

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