Sportdirektor Hock: "Den Aufstieg kann niemand garantieren"

Hock: Während meiner Zeit als Trainer habe ich die Spieler noch intensiver kennen gelernt. Ich weiß sehr genau, woran es in der abgelaufenen Saison gehapert hat. Nachholbedarf gibt es vor allem in den Bereichen Mentalität und Teamgeist. Gerade in engen Situationen waren wir nur selten in der Lage, das Spiel für uns zu entscheiden.

DFB.de: Mit Sven Demandt wurde ein neuer Trainer verpflichtet. Sie kennen sich gut, oder?

Hock: Das stimmt. Wir waren gemeinsam für den FSV Mainz am Ball und bei Auswärtsfahrten häufig Zimmerkollegen. Mit der Verpflichtung von Sven hatte ich allerdings nichts zu tun. Das war schon kurz vor meinem Dienstantritt als Sportdirektor perfekt gemacht worden. Es ist sicher kein Nachteil, wenn man weiß, wie der Gegenüber tickt. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Es geht für uns beide darum zu schauen, was für den Verein das Beste ist.

DFB.de: Was erhoffen Sie sich von Ex-Torjäger Demandt?

Hock: Er soll die Mannschaft mit einer klaren Handschrift nach vorne bringen. Wichtig ist es, die Leidenschaft zu entwickeln, die uns dazu berechtigt, oben anzugreifen. Da ist aber nicht nur der Trainer, sondern auch die Mannschaft und der Sportdirektor gefordert.

DFB.de: Wie sehen die Ziele für die kommende Saison aus?

Hock: Unser Präsident Markus Hankammer hat es klar formuliert: Wir wollen aufsteigen. Garantieren kann das niemand. Wir wollen aber garantieren, dass der Kader eine reelle Chance auf einen der ersten drei Tabellenplätze besitzt. Konstanz ist dabei der entscheidende Faktor. Ein schweres Stück Arbeit liegt vor uns, zumal uns mit Jänicke und Vunguidica wichtige Spieler verlassen haben.

DFB.de: Welche Mannschaften werden zu den größten Konkurrenten gehören?



Viel Flexibilität war in den vergangenen Wochen von Christian Hock gefordert. Der jetzige Sportdirektor des Drittligisten SV Wehen Wiesbaden war Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, U 19-Trainer und Interimstrainer der ersten Mannschaft. Seit Mitte Mai konzentriert sich der 45-Jährige, der im Herbst 2013 zum SVWW zurückgekehrt war, nun voll und ganz auf seine Aufgabe als Sportchef.

Beim Tabellenneunten der abgelaufenen Saison steht Hock für einen Neuanfang im sportlichen Bereich. Der ehemalige Profi des FSV Mainz hat Michael Feichtenbeiner beerbt. Mit Sven Demandt, der zuletzt mit Borussia Mönchengladbach II Meister der Regionalliga West wurde, aber in den Aufstiegsspielen an Werder Bremen II scheiterte, kommt ein neuer Trainer.

Im DFB.de-Drittliga-Interview der Woche spricht Christian Hock, der den SV Wehen Wiesbaden 2007 als Trainer in die 2. Bundesliga geführt hatte, mit dem Journalisten Thomas Ziehn über die Kaderplanungen, die Ziele und die "Einsamkeit" als Sportdirektor.

DFB.de: Die Zeit unmittelbar nach der Saison ist für Sportliche Leiter in der Regel besonders arbeitsintensiv. Wie sieht es bei Ihnen aus, Herr Hock?

Christian Hock: Arbeitsintensiv und auch ein Stück weit einsam (lacht). Die Spieler und viele Geschäftsstellen-Mitarbeiter sind schließlich bereits im Urlaub.

DFB.de: Mit Torwart Maximilian Reule vom Chemnitzer FC sowie den Verteidigern Michael Vitzthum vom 1. FC Heidenheim und Fabian Franke von RB Leipzig stehen drei Zugänge fest. Wie viele Verpflichtungen sollen es werden?

Hock: Nach den feststehenden Abgängen von Mittelfeldspieler Tobias Jänicke und Angreifer José Pierre Vunguidica suchen wir einen Stürmer und einen Außenbahnspieler. Auch auf der Sechser-Position im defensiven Mittelfeld besteht Bedarf. Zusätzlich wollen wir ein bis zwei U 23-Spieler von außerhalb unter Vertrag nehmen.

DFB.de: Sie waren bis vor wenigen Wochen Interimstrainer, kennen die Mannschaft also sehr genau. Inwieweit ist das ein Vorteil?

Hock: Während meiner Zeit als Trainer habe ich die Spieler noch intensiver kennen gelernt. Ich weiß sehr genau, woran es in der abgelaufenen Saison gehapert hat. Nachholbedarf gibt es vor allem in den Bereichen Mentalität und Teamgeist. Gerade in engen Situationen waren wir nur selten in der Lage, das Spiel für uns zu entscheiden.

DFB.de: Mit Sven Demandt wurde ein neuer Trainer verpflichtet. Sie kennen sich gut, oder?

Hock: Das stimmt. Wir waren gemeinsam für den FSV Mainz am Ball und bei Auswärtsfahrten häufig Zimmerkollegen. Mit der Verpflichtung von Sven hatte ich allerdings nichts zu tun. Das war schon kurz vor meinem Dienstantritt als Sportdirektor perfekt gemacht worden. Es ist sicher kein Nachteil, wenn man weiß, wie der Gegenüber tickt. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Es geht für uns beide darum zu schauen, was für den Verein das Beste ist.

DFB.de: Was erhoffen Sie sich von Ex-Torjäger Demandt?

Hock: Er soll die Mannschaft mit einer klaren Handschrift nach vorne bringen. Wichtig ist es, die Leidenschaft zu entwickeln, die uns dazu berechtigt, oben anzugreifen. Da ist aber nicht nur der Trainer, sondern auch die Mannschaft und der Sportdirektor gefordert.

DFB.de: Wie sehen die Ziele für die kommende Saison aus?

Hock: Unser Präsident Markus Hankammer hat es klar formuliert: Wir wollen aufsteigen. Garantieren kann das niemand. Wir wollen aber garantieren, dass der Kader eine reelle Chance auf einen der ersten drei Tabellenplätze besitzt. Konstanz ist dabei der entscheidende Faktor. Ein schweres Stück Arbeit liegt vor uns, zumal uns mit Jänicke und Vunguidica wichtige Spieler verlassen haben.

DFB.de: Welche Mannschaften werden zu den größten Konkurrenten gehören?

Hock: Eine ganze Reihe von Vereinen kommen dafür in Frage. Ich denke da neben den Absteigern aus der 2. Bundesliga unter anderem an Dynamo Dresden, Preußen Münster, den VfL Osnabrück, den Chemnitzer FC und den Halleschen FC.

DFB.de: Welche Art von Fußball wollen Sie sehen?

Hock: Wenn die Zuschauer in unser Stadion kommen, sollen sie Spaß haben. Das heißt nicht, dass wir ausschließlich Hurra-Fußball nach vorne zeigen werden. Nur hinten reinstellen wollen wir uns aber auch nicht. Unter dem Strich zählt ohnehin nur eines: Erfolgreich zu sein. Holstein Kiel hat in dieser Saison sicher nicht den attraktivsten Fußball gezeigt. Aber die Kieler waren erfolgreich und haben viele Partien mit nur einem Tor Unterschied gewonnen. Wichtig für mich ist auch, dass Verein und Mannschaft stets authentisch rüberkommen.

DFB.de: Werden Sie auf der Trainerbank oder auf der Tribüne sitzen?

Hock: Gute Frage. Darüber habe ich mir bis jetzt noch gar keine Gedanken gemacht. Ich denke, dass ich im Normalfall auf der Trainerbank Platz nehmen werde. Ich möchte nah an der Mannschaft sein.

DFB.de: Sie waren zunächst Nachwuchsleiter und U 19-Trainer, wurden dann Interimstrainer und jetzt Sportdirektor. Wird Ihnen der grüne Rasen nicht fehlen?

Hock: Ich bin ja nicht weit von ihm weg. Sicher stehe ich nicht mehr direkt auf dem Trainingsplatz. In der Regel bin ich jedoch bei den Einheiten dabei. Der enge Kontakt zum Trainerteam ist selbstverständlich. Dass ich nicht mehr als Trainer arbeite, ist kein Problem für mich. Ich bin jetzt Sportdirektor und bestrebt, diese Aufgabe so gut wie möglich zu erfüllen.