"Spieler des Monats März": Dirk Orlishausen verteidigt Titel

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Die Jagd auf den Titelverteidiger hat den Verfolgern keine Beute beschert. Dirk Orlishausen ist zum zweiten Mal in Folge zum Spieler des Monats in der 3. Liga gewählt worden. Der Torwart des Karlsruher SC behauptete sich bei der März-Abstimmung von DFB.de und FUSSBALL.de gegen starke Konkurrenz. Am Ende lag der 30-Jährige in der Gunst der Fans klar vor Fabian Klos (Arminia Bielefeld), Timo Furuholm (Hallescher FC), Marc Schnatterer (FC Heidenheim) und Aytac Sulu (SV Darmstadt 98).

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Dirk Orlishausen über ein besonderes Erlebnis, ein besonderes Spiel und Spieler, die ihn besonders beeindrucken.

DFB.de: Herr Orlishausen, das Rampenlicht gehört oft den Offensivspielern. Spieler des Monats in der 3. Liga aber sind zum zweiten Mal in Folge Sie.

Dirk Orlishausen: Für mich war es schon überraschend, dass ich überhaupt noch einmal nominiert worden bin für die Wahl. Ich habe der Mannschaft ja nicht reihenweise Spiele gerettet, sondern nur meinen Teil dazu beigetragen, dass wir unsere Serie im vergangenen Monat ausgebaut haben. Die Wahl empfinde ich als Bestätigung meiner Arbeit, die ich Woche für Woche leiste.

DFB.de: Welche Spieler beeindrucken Sie zurzeit in der 3. Liga?

Orlishausen: Die beiden Topstürmer Fabian Klos und Anton Fink. Klos ist bei Arminia Bielefeld immer für ein Tor gut, er spielt eine starke Saison. Und mein alter Kumpel Toni Fink ist beim Chemnitzer FC eine Lebensversicherung in der 3. Liga. Wir sind seit unserer gemeinsamen Zeit in Karlsruhe gute Freunde, auch unsere Frauen haben regelmäßigen Kontakt.

DFB.de:Der KSC hat zuletzt beim 1:2 in Unterhaching einen Rückschlag erlitten. Wie sehr wird das Aufstiegsrennen jetzt zur Nervensache?

Orlishausen: Bei uns haben alle ihre Nerven im Griff. Wir wussten, dass irgendwann wieder eine Niederlage kommt. Die erste Halbzeit in Unterhaching war gar nichts, das steht außer Frage. Und eine gute Halbzeit reicht in der 3. Liga nicht. Wir sind gestolpert, aber wir sind nicht gefallen. Wir werden uns mental und körperlich schnell wieder fangen.

DFB.de: Im Nachholspiel am Mittwoch wartet Ihr Ex-Klub Rot-Weiß Erfurt als Gegner. Ein besonderes Spiel für Sie?

Orlishausen: Selbstverständlich. Ich habe noch sehr viele Kontakte nach Erfurt und bin dem Verein weiterhin verbunden. Die Mannschaft ist besser als ihr aktueller Tabellenplatz. Ich gehe davon aus, dass sich Rot-Weiß schnell retten wird. Aber am Mittwoch muss das noch warten.

DFB.de: Mit 22 standen Sie noch in der siebten Liga beim FSV Sömmerda im Tor. Warum haben Sie so lange unterklassig gespielt?

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Orlishausen: Es hat sich nie eine Gelegenheit für mich geboten. In der Jugend wurde ich mal zur Thüringen-Auswahl eingeladen, das war's. Ich war zwar immer ehrgeizig, aber ich habe das Ziel Fußballprofi nicht zielgerichtet verfolgt. Ich war nicht der Typ, der ein Probetraining nach dem anderen gesucht hat. Ich habe daher erst eine normale berufliche Karriere eingeschlagen: Schulabschluss, Lehre als Kfz-Lackierer, Zivildienst, Job.

DFB.de: Wie sind Sie dann doch zum "größeren" Fußball gekommen?

Orlishausen: Ich hatte von Rot-Weiß Erfurt ein Angebot für die zweite Mannschaft erhalten, die gerade in die Oberliga aufgestiegen war. Die Anfrage kam zum richtigen Zeitpunkt, ich wollte das gerne probieren. Nach drei Monaten in Erfurt bin ich dann in die erste Mannschaft aufgerückt. Ab diesem Zeitpunkt im November 2005 habe ich auf die Karte Fußball gesetzt. Es war für mich ein Riesending, als ich den Vertrag in Erfurt unterschreiben durfte. Irgendwann habe ich gemerkt, dass sogar die 2. Bundesliga möglich ist. Auch diesen Traum habe ich mir später mit dem Wechsel nach Karlsruhe erfüllt.

DFB.de: Wie fällt der Vergleich zwischen dem jungen Orlishausen und dem heutigen Orlishausen aus?

Orlishausen: Da gibt es ziemlich gravierende Unterschiede. Ein Arbeiter war ich schon immer. Aber der junge Orlishausen war technisch alles andere als versiert, ziemlich hektisch mit Ball am Fuß und körperlich nicht so austrainiert wie heute.

DFB.de: Gab es in Ihrer Entwicklung ein Erlebnis, das sie besonders geprägt und beeinflusst hat?

Orlishausen: Einschneidend war während meiner Erfurter Zeit, als ich mir bei einem sehr windigen Spiel in Braunschweig zwei Eier ins Nest gelegt und gleich in der nächsten Partie gegen Babelsberg auch gepatzt habe. In Braunschweig verloren wir 2:3, gegen Babelsberg spielten wir 1:1, ich hatte der Mannschaft also innerhalb einer Woche drei bis vier Punkte gekostet. Es gab Pfiffe, ich musste auf die Bank. Ab diesem Zeitpunkt bin ich beständig besser geworden. Ich habe vieles ausgeblendet und mich nur noch aufs Wesentliche konzentriert, das hat mir sehr geholfen. Allerdings hatte ich auch das Glück, dass ich schnell wieder spielen durfte, weil sich mein Konkurrent im Tor verletzt hatte.

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Die Jagd auf den Titelverteidiger hat den Verfolgern keine Beute beschert. Dirk Orlishausen ist zum zweiten Mal in Folge zum Spieler des Monats in der 3. Liga gewählt worden. Der Torwart des Karlsruher SC behauptete sich bei der März-Abstimmung von DFB.de und FUSSBALL.de gegen starke Konkurrenz. Am Ende lag der 30-Jährige in der Gunst der Fans klar vor Fabian Klos (Arminia Bielefeld), Timo Furuholm (Hallescher FC), Marc Schnatterer (FC Heidenheim) und Aytac Sulu (SV Darmstadt 98).

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Redakteur Jochen Breideband spricht Dirk Orlishausen über ein besonderes Erlebnis, ein besonderes Spiel und Spieler, die ihn besonders beeindrucken.

DFB.de: Herr Orlishausen, das Rampenlicht gehört oft den Offensivspielern. Spieler des Monats in der 3. Liga aber sind zum zweiten Mal in Folge Sie.

Dirk Orlishausen: Für mich war es schon überraschend, dass ich überhaupt noch einmal nominiert worden bin für die Wahl. Ich habe der Mannschaft ja nicht reihenweise Spiele gerettet, sondern nur meinen Teil dazu beigetragen, dass wir unsere Serie im vergangenen Monat ausgebaut haben. Die Wahl empfinde ich als Bestätigung meiner Arbeit, die ich Woche für Woche leiste.

DFB.de: Welche Spieler beeindrucken Sie zurzeit in der 3. Liga?

Orlishausen: Die beiden Topstürmer Fabian Klos und Anton Fink. Klos ist bei Arminia Bielefeld immer für ein Tor gut, er spielt eine starke Saison. Und mein alter Kumpel Toni Fink ist beim Chemnitzer FC eine Lebensversicherung in der 3. Liga. Wir sind seit unserer gemeinsamen Zeit in Karlsruhe gute Freunde, auch unsere Frauen haben regelmäßigen Kontakt.

DFB.de:Der KSC hat zuletzt beim 1:2 in Unterhaching einen Rückschlag erlitten. Wie sehr wird das Aufstiegsrennen jetzt zur Nervensache?

Orlishausen: Bei uns haben alle ihre Nerven im Griff. Wir wussten, dass irgendwann wieder eine Niederlage kommt. Die erste Halbzeit in Unterhaching war gar nichts, das steht außer Frage. Und eine gute Halbzeit reicht in der 3. Liga nicht. Wir sind gestolpert, aber wir sind nicht gefallen. Wir werden uns mental und körperlich schnell wieder fangen.

DFB.de: Im Nachholspiel am Mittwoch wartet Ihr Ex-Klub Rot-Weiß Erfurt als Gegner. Ein besonderes Spiel für Sie?

Orlishausen: Selbstverständlich. Ich habe noch sehr viele Kontakte nach Erfurt und bin dem Verein weiterhin verbunden. Die Mannschaft ist besser als ihr aktueller Tabellenplatz. Ich gehe davon aus, dass sich Rot-Weiß schnell retten wird. Aber am Mittwoch muss das noch warten.

DFB.de: Mit 22 standen Sie noch in der siebten Liga beim FSV Sömmerda im Tor. Warum haben Sie so lange unterklassig gespielt?

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Orlishausen: Es hat sich nie eine Gelegenheit für mich geboten. In der Jugend wurde ich mal zur Thüringen-Auswahl eingeladen, das war's. Ich war zwar immer ehrgeizig, aber ich habe das Ziel Fußballprofi nicht zielgerichtet verfolgt. Ich war nicht der Typ, der ein Probetraining nach dem anderen gesucht hat. Ich habe daher erst eine normale berufliche Karriere eingeschlagen: Schulabschluss, Lehre als Kfz-Lackierer, Zivildienst, Job.

DFB.de: Wie sind Sie dann doch zum "größeren" Fußball gekommen?

Orlishausen: Ich hatte von Rot-Weiß Erfurt ein Angebot für die zweite Mannschaft erhalten, die gerade in die Oberliga aufgestiegen war. Die Anfrage kam zum richtigen Zeitpunkt, ich wollte das gerne probieren. Nach drei Monaten in Erfurt bin ich dann in die erste Mannschaft aufgerückt. Ab diesem Zeitpunkt im November 2005 habe ich auf die Karte Fußball gesetzt. Es war für mich ein Riesending, als ich den Vertrag in Erfurt unterschreiben durfte. Irgendwann habe ich gemerkt, dass sogar die 2. Bundesliga möglich ist. Auch diesen Traum habe ich mir später mit dem Wechsel nach Karlsruhe erfüllt.

DFB.de: Wie fällt der Vergleich zwischen dem jungen Orlishausen und dem heutigen Orlishausen aus?

Orlishausen: Da gibt es ziemlich gravierende Unterschiede. Ein Arbeiter war ich schon immer. Aber der junge Orlishausen war technisch alles andere als versiert, ziemlich hektisch mit Ball am Fuß und körperlich nicht so austrainiert wie heute.

DFB.de: Gab es in Ihrer Entwicklung ein Erlebnis, das sie besonders geprägt und beeinflusst hat?

Orlishausen: Einschneidend war während meiner Erfurter Zeit, als ich mir bei einem sehr windigen Spiel in Braunschweig zwei Eier ins Nest gelegt und gleich in der nächsten Partie gegen Babelsberg auch gepatzt habe. In Braunschweig verloren wir 2:3, gegen Babelsberg spielten wir 1:1, ich hatte der Mannschaft also innerhalb einer Woche drei bis vier Punkte gekostet. Es gab Pfiffe, ich musste auf die Bank. Ab diesem Zeitpunkt bin ich beständig besser geworden. Ich habe vieles ausgeblendet und mich nur noch aufs Wesentliche konzentriert, das hat mir sehr geholfen. Allerdings hatte ich auch das Glück, dass ich schnell wieder spielen durfte, weil sich mein Konkurrent im Tor verletzt hatte.