Serientäter und Rekorde: Das war die Saison

Eine komplette Saison in der 3. Liga nahezu ohne Zuschauer*innen. Was undenkbar schien, war in der Saison 2020/2021 Realität. Gewöhnen mag sich daran keiner. Das wurde nicht erst am letzten Spieltag deutlich, als der F.C. Hansa Rostock vor 7500 Fans im Ostseestadion seine Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machte.

Keine Frage: Es war eine komplizierte und anstrengende Saison. 39 Spielabsagen verzeichnete die 3. Liga, 24 davon wegen Mannschaftsquarantänen im Zuge der Pandemie. 15 Partien mussten aufgrund widriger Witterungsbedingungen und unbespielbarer Plätze verlegt werden. Dennoch konnte die Saison mithilfe des gemeinsamen Hygienekonzepts von DFB und DFL sportlich pünktlich zu Ende gebracht werden.

Dabei ging es gewohnt spannend in der 3. Liga zu. Wie in den vergangenen Jahren blieben einige Auf- und Abstiegsfragen bis in die Schlussminuten offen. Auch Rekorde purzelten in der abgelaufenen Saison wieder: DFB.de fasst die bemerkenswertesten Zahlen, Daten und Fakten der Saison 2020/2021 in der 3. Liga zusammen.

So viele Auswärtssiege wie noch nie

In den 380 Spielen gab es 129 Auswärtssiege, so viele wie nie zuvor in einer Drittliga-Saison. Am 33. Spieltag gewann lediglich der 1. FC Saarbrücken sein Heimspiel gegen Waldhof Mannheim. Mit 35 Punkten in 19 Partien war Hansa Rostock die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga.

Entgegen des allgemeinen Trends war die starke Heimbilanz das Faustpfand des FC Ingolstadt im Rennen um die vorderen Plätze. Die Elf von Thomas Oral glänzte als bestes Heimteam mit 44 Zählern und blieb in den letzten 17 Partien (zwölf Siege, fünf Remis) im eigenen Stadion unbesiegt. Mit 71 Zählern spielten die Schanzer ihre beste Drittliga-Saison der Vereinshistorie, trotzdem reichte es wegen der schlechteren Tordifferenz nicht zum Direktaufstieg.

Rekord-Relegationsteilnehmer unter sich

Im Derby gegen den direkten Verfolger 1860 München setzte sich der FC Ingolstadt am letzten Spieltag mit 3:1 durch und sicherte sich damit seine vierte Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga, die dritte in Serie. Dort bekamen es die Ingolstädter mit dem VfL Osnabrück zu tun, der ebenfalls zum vierten Mal in der Relegation vertreten war. Osnabrück scheiterte bei allen bisherigen Teilnahmen, auch jetzt. Der FCI setzte sich durch - natürlich aufgrund seiner Heimstärke. Der 3:0-Sieg im heimischen Stadion legte den Grundstein für die Rückkehr der Schanzer in die 2. Bundesliga. Damit hatte in der Relegation zum neunten Mal in 13 Jahren der Drittligavertreter das bessere Ende für sich.

Die Aufsteiger: Defensive gewinnt Meisterschaften

Die beiden direkten Aufsteiger Dynamo Dresden (29) und Hansa Rostock (33) kassierten die wenigsten Gegentore. Beide stellten damit jeweils einen neuen Vereinsrekord auf. Zum fünften Mal belegen die Teams mit den wenigsten Gegentreffern die beiden direkten Aufstiegsränge, zuletzt war dies 2016/2017 der Fall.

Dynamo Dresden ist mit dem dritten Aufstieg nun alleiniger Rekordaufsteiger der 3. Liga. Zweimal wurde Dynamo Meister, nur der VfL Osnabrück weist ebenfalls zwei Titel in der 3. Liga auf. Lediglich zwei Zweitliga-Absteiger waren in der Vergangenheit stärker in der 3. Liga als Dynamo Dresden mit 75 Punkten. Mit weiteren Vereinsrekorden wie 19 Spielen ohne Gegentor, 23 Siegen in einer Saison sowie 37 Punkten in der Rückrunde untermauerten die Sachsen ihre Ausnahmestellung.

Als zweites ostdeutsches Team kehrt Hansa Rostock 2011/2012 in die 2. Bundesliga zurück. Dank einer famosen Rückrunde, in deren Verlauf die "Kogge" 42 Zähler einfuhr, arbeitete sie sich von Rang sechs auf Platz zwei. Mit lediglich 52 Saisontoren gelang den Rostockern als erst viertem Team mit derart wenigen Treffern der Aufstieg.

Die Absteiger: Novum nach Meisterschaft, neue Negativrekorde

In der Saison 2019/20 legte die zweite Mannschaft des FC Bayern München eine furiose Rückrunde hin und krönte sich zum Meister. Ein Jahr später folgt der Abstieg. Damit ist Bayern II die zweite Mannschaft in der Geschichte des deutschen Profifußballs, die dieses Schicksal ereilt nach dem 1. FC Nürnberg 1969 in der Bundesliga. Mit nur elf Punkten und einer Torbilanz von -12 war Bayern II das schwächste Rückrundenteam der Liga. Nur zwei Mannschaften sammelten in der Drittliga-Historie weniger Punkte in einer Rückrunde: Werder Bremen II (2011/2012) und der FSV Frankfurt (2016/17) brachten es jeweils auf lediglich acht Zähler.

In der dritten Saison in Folge musste ein Aufsteiger aus der Regionalliga den bitteren Gang zurück antreten (vorher Cottbus und Chemnitz). Es erwischte den VfB Lübeck. Mit 35 Punkten waren die Lübecker der schwächste Aufsteiger seit Gründung der 3. Liga im Sommer 2008. Der VfB ließ außerdem in dieser Saison insgesamt 27 Punkte nach Führung liegen – das ist geteilter Ligahöchstwert mit Viktoria Köln.

Der SV Meppen spielte mit 41 Punkten seine schwächste Drittliga-Saison. Zuvor hatten die Meppener immer mindestens 47 Zähler gesammelt. Im Schlussspurt ging den Emsländern die Puste aus: Vom 30. bis zum 37. Spieltag holte das Team von Rico Schmitt nur zwei Zähler. Erst mit dem Sieg am letzten Spieltag gegen Duisburg beendete es den Negativtrend – zu spät. Vor allem im Angriff haperte es: In 15 Begegnungen gelang dem Team kein Treffer – Ligahöchstwert. Außerdem ließen die Spieler die nötige Nehmerqualität nach Rückständen vermissen. So gab es nach Rückstand nur vier Punkte (ein Sieg, ein Remis).

Die SpVgg Unterhaching stand bereits drei Spieltage vor Saisonende als erster Absteiger fest. In den letzten elf Jahren hatte von allen Tabellenletzten einzig der FSV Frankfurt 2016/2017 mit 34 Punkten eine höhere Punktzahl.

Die Rekordmänner: Von Mölders bis Müller

Alter schützt vor Toren nicht: Sascha Mölders wurde mit 22 Toren im Alter von 36 Jahren ältester Torschützenkönig in der Geschichte des deutschen Profifußballs. Ähnlich bemerkenswert: Er war in dieser Saison gleichzeitig der Drittliga-Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten.

Ein anderer Routinier, Verls Torjäger Zlatko Janjic, verhalf seiner Mannschaft mit 14 Treffern zum Klassenerhalt und schoss sich in der ewigen Torjägerliste der 3. Liga auf den zweiten Rang. Der 35-Jährige erzielte gegen Unterhaching sein 81. Tor in der Liga. Anton Fink (136 Treffer) ist allerdings weit entfernt.

Perfekter Service: Markus Schwabl, der mit Unterhaching als Tabellenletzter abstieg, war mit zwölf Assists bester Vorbereiter der Liga. Sein ehemaliger Teamkollege Sascha Bigalke war der letzte Spieler, der so viele Vorlagen in einer Saison geliefert hatte (2017/18).

Sieben auf einen Streich: Nach Paderborn, Sandhausen, Preußen Münster, Aue, Hansa Rostock und Viktoria Köln ist der MSV Duisburg bereits der siebte Klub für Pavel Dotchev in der 3. Liga – kein anderer Trainer hat in der 3. Liga so viele verschiedene Stationen. Auf Platz zwei folgt mit sechs Vereinen unter anderem Rico Schmitt, der im Saisonendspurt den nun abgestiegenen SV Meppen übernahm.

Meilensteine: Dotchev ist auch der erste Coach, der die Marke von 250 Spielen in der 3. Liga an der Seitenlinie geknackt hat (aktuell 284). Stefan Krämer (262) setzte diesen Meilenstein als Zweiter, ehe sich der KFC Uerdingen kürzlich von ihm trennte.

Dauertorschütze: Marcus Piossek baute seinen Torrekord mit dem Führungstreffer beim 2:0-Erfolg seines SV Meppen am 2. Spieltag beim KFC Uerdingen aus. Piossek hat nun in elf verschiedenen Spielzeiten für seinen jeweiligen Verein in der 3. Liga getroffen.

Serientäter: Viktoria Kölns Mike Wunderlich und 1860 Münchens Richard Neudecker waren zwischenzeitlich in absoluter Topform. Wunderlich traf im März in fünf aufeinanderfolgenden Partien. Es war die längste Trefferserie eines Spielers in dieser Saison. Neudecker war in den Monaten April und Mai in sieben Spielen hintereinander an mindestens einem Tor beteiligt. Kein Akteur legte eine vergleichbare Serie hin. Dennis Dressel (1860) ließ es vor allem in einem Spiel krachen: Gegen den Halleschen FC gelang ihm als einzigem Akteur in dieser Saison ein Viererpack.

Elfmeterkönige mal anders: Einen unrühmlicheren Bestwert teilen sich Wehen Wiesbadens Dennis Kempe und Türkgücü Münchens Alexander Sorge: Beide verursachten in dieser Saison jeweils drei Strafstöße.

Rekordspieler: Unterhachings Drittliga-Dauerbrenner Robert Müller lief Ende Januar gegen Lübeck zum 333. Mal in der 3. Liga auf. Er überholte damit Tim Danneberg und ist mit aktuell 348 Einsätzen alleiniger Rekordhalter.

Von historischen 600-Punkte-Marken und Eigentor-Rekorden

Mit dem 1:0-Sieg am 32. Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching knackte der SV Wehen Wiesbaden als erster Verein die 600-Punkte-Marke in der Historie der 3. Liga. Inzwischen stehen die Wiesbadener bei 605 Zählern, die sie in elf Spielzeiten eingefahren haben – Höchstwert. Zudem absolvierte der SVWW gemeinsam mit Unterhaching als erster Verein 400 Drittliga-Partien (aktuell 418). Da die Münchener Vorstädter abstiegen, werden die Hessen in der kommenden Saison zum alleinigen Rekordhalter.

Über die zehnte Drittliga-Spielzeit in Folge darf sich der Hallesche FC freuen. Damit stellt der Klub aus Sachsen-Anhalt den Rekord von Rot-Weiß Erfurt und Wehen Wiesbaden ein.

Der SC Verl schaffte mit 66 geschossenen Toren Historisches. Nur der 1. FC Heidenheim hatte in der Saison 2009/2010 als Aufsteiger mehr Treffer erzielt.

Auch der FSV Zwickau und Waldhof Mannheim präsentierten sich treffsicher – jedoch in die falsche Richtung. Mit jeweils fünf Eigentoren stellen beide Teams einen neuen Saisonrekord für die 3. Liga auf.

Der 1. FC Kaiserslautern sicherte sich den Klassenerhalt, obwohl die Pfälzer nur eines ihrer ersten 13 Heimspiele gewannen. Lediglich Werder Bremen II (2011/2012) und Sonnenhof Großaspach (2012/2013) starteten zuhause ähnlich holprig in die Saison, beide stiegen am Ende ab.

Und dann war da noch…

Verls famose Aufholjagd im Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching am 9. Spieltag: Bis zur 85. Minute lag der Aufsteiger mit 1:3 zurück. Dank drei Treffern drehte der SCV die Begegnung noch zu einem 4:3.

Kaiserslauterns Flut an Platzverweisen: Acht Akteure der Roten Teufel mussten vorzeitig das Feld verlassen. Nur Borussia Dortmund II agierte 2014/2015 in der 3. Liga noch ruppiger, als ein Dutzend Spieler vom Platz flogen.

Duisburgs heißer Trainerstuhl: Inklusive der beiden Interimstrainer Marvin Compper und Uwe Schubert saßen beim MSV Duisburg in dieser Saison fünf verschiedene Cheftrainer auf der Bank (dazu Torsten Lieberknecht, Gino Lettieri und Pavel Dotchev) - so viele wie bei keinem anderen Team.

[mam]

Eine komplette Saison in der 3. Liga nahezu ohne Zuschauer*innen. Was undenkbar schien, war in der Saison 2020/2021 Realität. Gewöhnen mag sich daran keiner. Das wurde nicht erst am letzten Spieltag deutlich, als der F.C. Hansa Rostock vor 7500 Fans im Ostseestadion seine Rückkehr in die 2. Bundesliga perfekt machte.

Keine Frage: Es war eine komplizierte und anstrengende Saison. 39 Spielabsagen verzeichnete die 3. Liga, 24 davon wegen Mannschaftsquarantänen im Zuge der Pandemie. 15 Partien mussten aufgrund widriger Witterungsbedingungen und unbespielbarer Plätze verlegt werden. Dennoch konnte die Saison mithilfe des gemeinsamen Hygienekonzepts von DFB und DFL sportlich pünktlich zu Ende gebracht werden.

Dabei ging es gewohnt spannend in der 3. Liga zu. Wie in den vergangenen Jahren blieben einige Auf- und Abstiegsfragen bis in die Schlussminuten offen. Auch Rekorde purzelten in der abgelaufenen Saison wieder: DFB.de fasst die bemerkenswertesten Zahlen, Daten und Fakten der Saison 2020/2021 in der 3. Liga zusammen.

So viele Auswärtssiege wie noch nie

In den 380 Spielen gab es 129 Auswärtssiege, so viele wie nie zuvor in einer Drittliga-Saison. Am 33. Spieltag gewann lediglich der 1. FC Saarbrücken sein Heimspiel gegen Waldhof Mannheim. Mit 35 Punkten in 19 Partien war Hansa Rostock die auswärtsstärkste Mannschaft der Liga.

Entgegen des allgemeinen Trends war die starke Heimbilanz das Faustpfand des FC Ingolstadt im Rennen um die vorderen Plätze. Die Elf von Thomas Oral glänzte als bestes Heimteam mit 44 Zählern und blieb in den letzten 17 Partien (zwölf Siege, fünf Remis) im eigenen Stadion unbesiegt. Mit 71 Zählern spielten die Schanzer ihre beste Drittliga-Saison der Vereinshistorie, trotzdem reichte es wegen der schlechteren Tordifferenz nicht zum Direktaufstieg.

Rekord-Relegationsteilnehmer unter sich

Im Derby gegen den direkten Verfolger 1860 München setzte sich der FC Ingolstadt am letzten Spieltag mit 3:1 durch und sicherte sich damit seine vierte Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga, die dritte in Serie. Dort bekamen es die Ingolstädter mit dem VfL Osnabrück zu tun, der ebenfalls zum vierten Mal in der Relegation vertreten war. Osnabrück scheiterte bei allen bisherigen Teilnahmen, auch jetzt. Der FCI setzte sich durch - natürlich aufgrund seiner Heimstärke. Der 3:0-Sieg im heimischen Stadion legte den Grundstein für die Rückkehr der Schanzer in die 2. Bundesliga. Damit hatte in der Relegation zum neunten Mal in 13 Jahren der Drittligavertreter das bessere Ende für sich.

Die Aufsteiger: Defensive gewinnt Meisterschaften

Die beiden direkten Aufsteiger Dynamo Dresden (29) und Hansa Rostock (33) kassierten die wenigsten Gegentore. Beide stellten damit jeweils einen neuen Vereinsrekord auf. Zum fünften Mal belegen die Teams mit den wenigsten Gegentreffern die beiden direkten Aufstiegsränge, zuletzt war dies 2016/2017 der Fall.

Dynamo Dresden ist mit dem dritten Aufstieg nun alleiniger Rekordaufsteiger der 3. Liga. Zweimal wurde Dynamo Meister, nur der VfL Osnabrück weist ebenfalls zwei Titel in der 3. Liga auf. Lediglich zwei Zweitliga-Absteiger waren in der Vergangenheit stärker in der 3. Liga als Dynamo Dresden mit 75 Punkten. Mit weiteren Vereinsrekorden wie 19 Spielen ohne Gegentor, 23 Siegen in einer Saison sowie 37 Punkten in der Rückrunde untermauerten die Sachsen ihre Ausnahmestellung.

Als zweites ostdeutsches Team kehrt Hansa Rostock 2011/2012 in die 2. Bundesliga zurück. Dank einer famosen Rückrunde, in deren Verlauf die "Kogge" 42 Zähler einfuhr, arbeitete sie sich von Rang sechs auf Platz zwei. Mit lediglich 52 Saisontoren gelang den Rostockern als erst viertem Team mit derart wenigen Treffern der Aufstieg.

Die Absteiger: Novum nach Meisterschaft, neue Negativrekorde

In der Saison 2019/20 legte die zweite Mannschaft des FC Bayern München eine furiose Rückrunde hin und krönte sich zum Meister. Ein Jahr später folgt der Abstieg. Damit ist Bayern II die zweite Mannschaft in der Geschichte des deutschen Profifußballs, die dieses Schicksal ereilt nach dem 1. FC Nürnberg 1969 in der Bundesliga. Mit nur elf Punkten und einer Torbilanz von -12 war Bayern II das schwächste Rückrundenteam der Liga. Nur zwei Mannschaften sammelten in der Drittliga-Historie weniger Punkte in einer Rückrunde: Werder Bremen II (2011/2012) und der FSV Frankfurt (2016/17) brachten es jeweils auf lediglich acht Zähler.

In der dritten Saison in Folge musste ein Aufsteiger aus der Regionalliga den bitteren Gang zurück antreten (vorher Cottbus und Chemnitz). Es erwischte den VfB Lübeck. Mit 35 Punkten waren die Lübecker der schwächste Aufsteiger seit Gründung der 3. Liga im Sommer 2008. Der VfB ließ außerdem in dieser Saison insgesamt 27 Punkte nach Führung liegen – das ist geteilter Ligahöchstwert mit Viktoria Köln.

Der SV Meppen spielte mit 41 Punkten seine schwächste Drittliga-Saison. Zuvor hatten die Meppener immer mindestens 47 Zähler gesammelt. Im Schlussspurt ging den Emsländern die Puste aus: Vom 30. bis zum 37. Spieltag holte das Team von Rico Schmitt nur zwei Zähler. Erst mit dem Sieg am letzten Spieltag gegen Duisburg beendete es den Negativtrend – zu spät. Vor allem im Angriff haperte es: In 15 Begegnungen gelang dem Team kein Treffer – Ligahöchstwert. Außerdem ließen die Spieler die nötige Nehmerqualität nach Rückständen vermissen. So gab es nach Rückstand nur vier Punkte (ein Sieg, ein Remis).

Die SpVgg Unterhaching stand bereits drei Spieltage vor Saisonende als erster Absteiger fest. In den letzten elf Jahren hatte von allen Tabellenletzten einzig der FSV Frankfurt 2016/2017 mit 34 Punkten eine höhere Punktzahl.

Die Rekordmänner: Von Mölders bis Müller

Alter schützt vor Toren nicht: Sascha Mölders wurde mit 22 Toren im Alter von 36 Jahren ältester Torschützenkönig in der Geschichte des deutschen Profifußballs. Ähnlich bemerkenswert: Er war in dieser Saison gleichzeitig der Drittliga-Feldspieler mit den meisten Einsatzminuten.

Ein anderer Routinier, Verls Torjäger Zlatko Janjic, verhalf seiner Mannschaft mit 14 Treffern zum Klassenerhalt und schoss sich in der ewigen Torjägerliste der 3. Liga auf den zweiten Rang. Der 35-Jährige erzielte gegen Unterhaching sein 81. Tor in der Liga. Anton Fink (136 Treffer) ist allerdings weit entfernt.

Perfekter Service: Markus Schwabl, der mit Unterhaching als Tabellenletzter abstieg, war mit zwölf Assists bester Vorbereiter der Liga. Sein ehemaliger Teamkollege Sascha Bigalke war der letzte Spieler, der so viele Vorlagen in einer Saison geliefert hatte (2017/18).

Sieben auf einen Streich: Nach Paderborn, Sandhausen, Preußen Münster, Aue, Hansa Rostock und Viktoria Köln ist der MSV Duisburg bereits der siebte Klub für Pavel Dotchev in der 3. Liga – kein anderer Trainer hat in der 3. Liga so viele verschiedene Stationen. Auf Platz zwei folgt mit sechs Vereinen unter anderem Rico Schmitt, der im Saisonendspurt den nun abgestiegenen SV Meppen übernahm.

Meilensteine: Dotchev ist auch der erste Coach, der die Marke von 250 Spielen in der 3. Liga an der Seitenlinie geknackt hat (aktuell 284). Stefan Krämer (262) setzte diesen Meilenstein als Zweiter, ehe sich der KFC Uerdingen kürzlich von ihm trennte.

Dauertorschütze: Marcus Piossek baute seinen Torrekord mit dem Führungstreffer beim 2:0-Erfolg seines SV Meppen am 2. Spieltag beim KFC Uerdingen aus. Piossek hat nun in elf verschiedenen Spielzeiten für seinen jeweiligen Verein in der 3. Liga getroffen.

Serientäter: Viktoria Kölns Mike Wunderlich und 1860 Münchens Richard Neudecker waren zwischenzeitlich in absoluter Topform. Wunderlich traf im März in fünf aufeinanderfolgenden Partien. Es war die längste Trefferserie eines Spielers in dieser Saison. Neudecker war in den Monaten April und Mai in sieben Spielen hintereinander an mindestens einem Tor beteiligt. Kein Akteur legte eine vergleichbare Serie hin. Dennis Dressel (1860) ließ es vor allem in einem Spiel krachen: Gegen den Halleschen FC gelang ihm als einzigem Akteur in dieser Saison ein Viererpack.

Elfmeterkönige mal anders: Einen unrühmlicheren Bestwert teilen sich Wehen Wiesbadens Dennis Kempe und Türkgücü Münchens Alexander Sorge: Beide verursachten in dieser Saison jeweils drei Strafstöße.

Rekordspieler: Unterhachings Drittliga-Dauerbrenner Robert Müller lief Ende Januar gegen Lübeck zum 333. Mal in der 3. Liga auf. Er überholte damit Tim Danneberg und ist mit aktuell 348 Einsätzen alleiniger Rekordhalter.

Von historischen 600-Punkte-Marken und Eigentor-Rekorden

Mit dem 1:0-Sieg am 32. Spieltag gegen die SpVgg Unterhaching knackte der SV Wehen Wiesbaden als erster Verein die 600-Punkte-Marke in der Historie der 3. Liga. Inzwischen stehen die Wiesbadener bei 605 Zählern, die sie in elf Spielzeiten eingefahren haben – Höchstwert. Zudem absolvierte der SVWW gemeinsam mit Unterhaching als erster Verein 400 Drittliga-Partien (aktuell 418). Da die Münchener Vorstädter abstiegen, werden die Hessen in der kommenden Saison zum alleinigen Rekordhalter.

Über die zehnte Drittliga-Spielzeit in Folge darf sich der Hallesche FC freuen. Damit stellt der Klub aus Sachsen-Anhalt den Rekord von Rot-Weiß Erfurt und Wehen Wiesbaden ein.

Der SC Verl schaffte mit 66 geschossenen Toren Historisches. Nur der 1. FC Heidenheim hatte in der Saison 2009/2010 als Aufsteiger mehr Treffer erzielt.

Auch der FSV Zwickau und Waldhof Mannheim präsentierten sich treffsicher – jedoch in die falsche Richtung. Mit jeweils fünf Eigentoren stellen beide Teams einen neuen Saisonrekord für die 3. Liga auf.

Der 1. FC Kaiserslautern sicherte sich den Klassenerhalt, obwohl die Pfälzer nur eines ihrer ersten 13 Heimspiele gewannen. Lediglich Werder Bremen II (2011/2012) und Sonnenhof Großaspach (2012/2013) starteten zuhause ähnlich holprig in die Saison, beide stiegen am Ende ab.

Und dann war da noch…

Verls famose Aufholjagd im Auswärtsspiel bei der SpVgg Unterhaching am 9. Spieltag: Bis zur 85. Minute lag der Aufsteiger mit 1:3 zurück. Dank drei Treffern drehte der SCV die Begegnung noch zu einem 4:3.

Kaiserslauterns Flut an Platzverweisen: Acht Akteure der Roten Teufel mussten vorzeitig das Feld verlassen. Nur Borussia Dortmund II agierte 2014/2015 in der 3. Liga noch ruppiger, als ein Dutzend Spieler vom Platz flogen.

Duisburgs heißer Trainerstuhl: Inklusive der beiden Interimstrainer Marvin Compper und Uwe Schubert saßen beim MSV Duisburg in dieser Saison fünf verschiedene Cheftrainer auf der Bank (dazu Torsten Lieberknecht, Gino Lettieri und Pavel Dotchev) - so viele wie bei keinem anderen Team.

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