Sebastian Tyrala: "Ich möchte meine Karriere wieder ankurbeln"

[bild1]

Drei Kreuzbandrisse und ein Knorpelschaden warfen Sebastian Tyrala in den vergangenen Jahren immer wieder zurück. Doch der 26-Jährige, der einst bei Borussia Dortmund als großes Talent galt, ist immer wieder auf den Platz zurückgekehrt. Nach drei Jahren bei der SpVgg Greuther Fürth hat sich der Mittelfeldspieler nun dem Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt angeschlossen. Mit Rot-Weiß will der bundesligaerfahrene Tyrala das "Projekt 2016" angehen. Das sieht vor, dass die Thüringer möglichst bis zum Jahr des 50-Vereinsjubiläums den Aufstieg in die 2. Liga schaffen.

Für Tyrala, der auch schon ein Länderspiel für die polnische A-Nationalmannschaft bestritt (2008, 1:0 gegen Serbien), ist die 3. Liga kein Neuland. Für die Zweitvertretung von Borussia Dortmund absolvierte der gebürtige Pole in der Saison 2009/2010 36 Partien in Liga drei.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Carsten Neuhaus spricht Sebastian Tyrala über seine neue Herausforderung in Erfurt, seine Verletzungszeit und seinen Kontakt zu BVB-Star Nuri Sahin.

DFB.de: Seit einigen Wochen sind Sie in Erfurt. Wie ist Ihr erster Eindruck von der Stadt und haben Sie sich schon eingelebt, Herr Tyrala?

Sebastian Tyrala: Ich habe am vergangenen Wochenende meine Wohnung in Erfurt eingerichtet und muss nun nicht mehr im Hotel wohnen. Das ist sehr angenehm. Nun verfüge ich endlich über meinen ganz persönlichen Rückzugsraum.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit Erfurt?

Tyrala: Ich möchte helfen, das "Projekt 2016" in Erfurt voranzutreiben. Die vergangene Saison von Erfurt war bereits sehr ordentlich, leider hat es für den ganz großen Wurf noch nicht gereicht. Daher wollen wir in den kommenden Monaten den nächsten Schritt machen und uns im oberen Tabellendrittel etablieren. Für mich persönlich geht es darum, endlich wieder gebraucht zu werden.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die 3. Liga?

Tyrala: Zwar habe ich nun vier Jahre nicht in dieser Klasse gespielt, doch ich kenne noch viele Spieler aus meiner Drittliga-Zeit mit dem VfL Osnabrück und Dortmund II. Außerdem bin ich ein fußballbegeisterter Typ, der sich mit jeder Liga beschäftigt. Es ist eine starke Klasse, in der uns alles abverlangt wird.

DFB.de: Vor Ihrem Engagement in Thüringen standen Sie bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, kamen dort jedoch wegen Verletzungen nur selten zum Einsatz. Was erhoffen Sie sich vom Wechsel nach Erfurt?

Tyrala: Ich möchte wieder Spaß am Fußball haben. Dazu gehört, dass ich wieder mehr spiele und gesund bleibe. Die vergangenen zwei Jahre waren nicht einfach. Daher will ich nun in der 3. Liga wieder Fuß fassen.

DFB.de: In Sachen Verletzungen kennen Sie sich aus. Drei Kreuzbandrisse und ein Knorpelschaden mussten Sie bereits überstehen. Wie schwer ist es, sich immer wieder zurück auf den Platz zu kämpfen?

Tyrala: Es ist für jeden Fußballer schwer, sechs Monate in der Reha und ohne den Ball zu verbringen. Jeden Tag auf dem Laufband und ausschließlich im Kraftraum zu sein, ist alles andere als optimal. Aber man hat ein Ziel vor Augen, das man unbedingt erreichen will.

DFB.de: Hatten Sie zwischendurch bereits ans Aufgeben gedacht?

Tyrala: Dieser Gedanke kommt einem schon einmal in den Kopf. Für mich war es wichtig, dass ich den Rückhalt meiner Familie hatte. Dieser hat mir in dieser Zeit sehr geholfen. Auch für meine Frau war das keine leichte Zeit, denn sie hat mitbekommen, wie sehr ich unter den Verletzungen gelitten habe. Den Gedanken ans Karriereende habe ich unter dem Strich aber immer wieder schnell beiseite geschoben.

DFB.de: In Fürth haben Sie bereits zeitweise als Co-Trainer der U 17 gearbeitet. Wäre das Trainergeschäft eine Alternative für Sie?

Tyrala: Der Trainerjob interessiert mich sehr. Ich werde versuchen, parallel zu meinem Engagement in Erfurt meine B-Lizenz zu machen. Doch zunächst möchte ich meine eigene Spielerkarriere noch einmal ankurbeln und möglichst lange selbst auf dem Platz stehen.

[bild2]

DFB.de: Was haben Sie aus der Zeit in Fürth mitgenommen?

Tyrala: Ich habe noch einmal eine ganz andere Sicht auf den Fußball bekommen. Nun kann ich die eine oder andere Trainerentscheidung eher verstehen. Mir hat dieser Job viel Spaß gemacht.

DFB.de: Als Elfjähriger waren Sie 1999 zu Borussia Dortmund gewechselt, durchliefen anschließend die gesamte Nachwuchsabteilung des BVB und galten als eines der ganz großen Talente in Dortmund. Warum hat es nicht mit dem Durchbruch bei den Profis geklappt?

Tyrala: Das ist schwer zu sagen. Ich bin froh, dass ich damals in so jungen Jahren überhaupt bei den Profis zum Einsatz gekommen bin. Rückblickend muss man sagen, dass vielleicht auch ein Stück Qualität gefehlt hat.

DFB.de: Beim BVB haben Sie unter anderem mit Nuri Sahin, Roman Weidenfeller, Lars Ricken, Dede und Sebastian Kehl zusammengespielt. Haben Sie noch Kontakt?

Tyrala: Im Fußball läuft man sich immer mal wieder über den Weg. Aber besonders zu Nuri Sahin habe ich noch regelmäßig Kontakt. Wir schreiben uns häufig. Zu einem Treffen kommt es wegen unserer engen Terminpläne aber leider nur selten.

DFB.de: Sie absolvierten bereits ein Länderspiel für die polnische Nationalmannschaft. Ist das noch einmal ein persönliches Ziel für Sie?

Tyrala: Daran verschwende ich keinen Gedanken, denn das ist derzeit absolut unrealistisch. Ich möchte mich erst einmal wieder in der 3. Liga beweisen, hege keine Hoffnungen auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft.

DFB.de: In den U-Auswahlen trugen Sie bis zur U 20 auch das deutsche Trikot. Danach haben Sie sich für den polnischen Verband entschieden. Was gab damals den Ausschlag?

Tyrala: Ich bin in Polen geboren und habe nie den Bezug zu meinem Heimatland verloren. In meiner Jugendzeit kam nie eine Anfrage vom polnischen Verband. Die Freude über die Nominierung für das Serbien-Spiel war daher umso größer. Die Entscheidung für Polen ist auch nicht schwer gefallen, da die deutsche Mannschaft extrem stark war und ist. Sportlich waren meine Chancen, für Polen spielen zu dürfen, sicher realistischer. Ich würde es wieder so machen.

[mspw]

[bild1]

Drei Kreuzbandrisse und ein Knorpelschaden warfen Sebastian Tyrala in den vergangenen Jahren immer wieder zurück. Doch der 26-Jährige, der einst bei Borussia Dortmund als großes Talent galt, ist immer wieder auf den Platz zurückgekehrt. Nach drei Jahren bei der SpVgg Greuther Fürth hat sich der Mittelfeldspieler nun dem Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt angeschlossen. Mit Rot-Weiß will der bundesligaerfahrene Tyrala das "Projekt 2016" angehen. Das sieht vor, dass die Thüringer möglichst bis zum Jahr des 50-Vereinsjubiläums den Aufstieg in die 2. Liga schaffen.

Für Tyrala, der auch schon ein Länderspiel für die polnische A-Nationalmannschaft bestritt (2008, 1:0 gegen Serbien), ist die 3. Liga kein Neuland. Für die Zweitvertretung von Borussia Dortmund absolvierte der gebürtige Pole in der Saison 2009/2010 36 Partien in Liga drei.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Carsten Neuhaus spricht Sebastian Tyrala über seine neue Herausforderung in Erfurt, seine Verletzungszeit und seinen Kontakt zu BVB-Star Nuri Sahin.

DFB.de: Seit einigen Wochen sind Sie in Erfurt. Wie ist Ihr erster Eindruck von der Stadt und haben Sie sich schon eingelebt, Herr Tyrala?

Sebastian Tyrala: Ich habe am vergangenen Wochenende meine Wohnung in Erfurt eingerichtet und muss nun nicht mehr im Hotel wohnen. Das ist sehr angenehm. Nun verfüge ich endlich über meinen ganz persönlichen Rückzugsraum.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit Erfurt?

Tyrala: Ich möchte helfen, das "Projekt 2016" in Erfurt voranzutreiben. Die vergangene Saison von Erfurt war bereits sehr ordentlich, leider hat es für den ganz großen Wurf noch nicht gereicht. Daher wollen wir in den kommenden Monaten den nächsten Schritt machen und uns im oberen Tabellendrittel etablieren. Für mich persönlich geht es darum, endlich wieder gebraucht zu werden.

DFB.de: Wie gut kennen Sie die 3. Liga?

Tyrala: Zwar habe ich nun vier Jahre nicht in dieser Klasse gespielt, doch ich kenne noch viele Spieler aus meiner Drittliga-Zeit mit dem VfL Osnabrück und Dortmund II. Außerdem bin ich ein fußballbegeisterter Typ, der sich mit jeder Liga beschäftigt. Es ist eine starke Klasse, in der uns alles abverlangt wird.

DFB.de: Vor Ihrem Engagement in Thüringen standen Sie bei der SpVgg Greuther Fürth unter Vertrag, kamen dort jedoch wegen Verletzungen nur selten zum Einsatz. Was erhoffen Sie sich vom Wechsel nach Erfurt?

Tyrala: Ich möchte wieder Spaß am Fußball haben. Dazu gehört, dass ich wieder mehr spiele und gesund bleibe. Die vergangenen zwei Jahre waren nicht einfach. Daher will ich nun in der 3. Liga wieder Fuß fassen.

DFB.de: In Sachen Verletzungen kennen Sie sich aus. Drei Kreuzbandrisse und ein Knorpelschaden mussten Sie bereits überstehen. Wie schwer ist es, sich immer wieder zurück auf den Platz zu kämpfen?

Tyrala: Es ist für jeden Fußballer schwer, sechs Monate in der Reha und ohne den Ball zu verbringen. Jeden Tag auf dem Laufband und ausschließlich im Kraftraum zu sein, ist alles andere als optimal. Aber man hat ein Ziel vor Augen, das man unbedingt erreichen will.

DFB.de: Hatten Sie zwischendurch bereits ans Aufgeben gedacht?

Tyrala: Dieser Gedanke kommt einem schon einmal in den Kopf. Für mich war es wichtig, dass ich den Rückhalt meiner Familie hatte. Dieser hat mir in dieser Zeit sehr geholfen. Auch für meine Frau war das keine leichte Zeit, denn sie hat mitbekommen, wie sehr ich unter den Verletzungen gelitten habe. Den Gedanken ans Karriereende habe ich unter dem Strich aber immer wieder schnell beiseite geschoben.

DFB.de: In Fürth haben Sie bereits zeitweise als Co-Trainer der U 17 gearbeitet. Wäre das Trainergeschäft eine Alternative für Sie?

Tyrala: Der Trainerjob interessiert mich sehr. Ich werde versuchen, parallel zu meinem Engagement in Erfurt meine B-Lizenz zu machen. Doch zunächst möchte ich meine eigene Spielerkarriere noch einmal ankurbeln und möglichst lange selbst auf dem Platz stehen.

[bild2]

DFB.de: Was haben Sie aus der Zeit in Fürth mitgenommen?

Tyrala: Ich habe noch einmal eine ganz andere Sicht auf den Fußball bekommen. Nun kann ich die eine oder andere Trainerentscheidung eher verstehen. Mir hat dieser Job viel Spaß gemacht.

DFB.de: Als Elfjähriger waren Sie 1999 zu Borussia Dortmund gewechselt, durchliefen anschließend die gesamte Nachwuchsabteilung des BVB und galten als eines der ganz großen Talente in Dortmund. Warum hat es nicht mit dem Durchbruch bei den Profis geklappt?

Tyrala: Das ist schwer zu sagen. Ich bin froh, dass ich damals in so jungen Jahren überhaupt bei den Profis zum Einsatz gekommen bin. Rückblickend muss man sagen, dass vielleicht auch ein Stück Qualität gefehlt hat.

DFB.de: Beim BVB haben Sie unter anderem mit Nuri Sahin, Roman Weidenfeller, Lars Ricken, Dede und Sebastian Kehl zusammengespielt. Haben Sie noch Kontakt?

Tyrala: Im Fußball läuft man sich immer mal wieder über den Weg. Aber besonders zu Nuri Sahin habe ich noch regelmäßig Kontakt. Wir schreiben uns häufig. Zu einem Treffen kommt es wegen unserer engen Terminpläne aber leider nur selten.

DFB.de: Sie absolvierten bereits ein Länderspiel für die polnische Nationalmannschaft. Ist das noch einmal ein persönliches Ziel für Sie?

Tyrala: Daran verschwende ich keinen Gedanken, denn das ist derzeit absolut unrealistisch. Ich möchte mich erst einmal wieder in der 3. Liga beweisen, hege keine Hoffnungen auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft.

DFB.de: In den U-Auswahlen trugen Sie bis zur U 20 auch das deutsche Trikot. Danach haben Sie sich für den polnischen Verband entschieden. Was gab damals den Ausschlag?

Tyrala: Ich bin in Polen geboren und habe nie den Bezug zu meinem Heimatland verloren. In meiner Jugendzeit kam nie eine Anfrage vom polnischen Verband. Die Freude über die Nominierung für das Serbien-Spiel war daher umso größer. Die Entscheidung für Polen ist auch nicht schwer gefallen, da die deutsche Mannschaft extrem stark war und ist. Sportlich waren meine Chancen, für Polen spielen zu dürfen, sicher realistischer. Ich würde es wieder so machen.