Schwartz zum Relegationsrennen: "Wir können nur gewinnen"

Der Karlsruher SC oder der SV Wehen Wiesbaden? Im Rennen um Relegationsrang drei in der 3. Liga gibt es nur noch diese beiden Möglichkeiten. Der 1. FC Magdeburg (79 Punkte) und der SC Paderborn 07 (77) stehen bereits als Aufsteiger fest, machen noch die Meisterschaft unter sich aus. Dahinter kämpfen der ehemalige Bundesligist KSC (66) und der SVWW (65) Kopf an Kopf um ihre Aufstiegschance. Zweitligaabsteiger Karlsruhe hat sich erst unter der Regie von Trainer Alois Schwartz (seit 29. August 2017 im Amt) zu einem Aufstiegsanwärter entwickelt. Seine eindrucksvolle Bilanz aus 30 Spielen: 17 Siege, zehn Unentschieden, drei Niederlagen. Zu Hause ist der KSC als einzige Mannschaft unbesiegt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Alois Schwartz mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den Zweikampf mit dem SV Wehen Wiesbaden, die stabile Defensive und die schwierigen Planungen für die kommende Saison.

DFB.de: Bei Ihrem Amtsantritt Ende August war der KSC dem Abstieg aus der 3. Liga wesentlich näher als dem Aufstieg. Jetzt ist Karlsruhe zwei Spieltage vor dem Saisonende Tabellendritter, hat die Teilnahme an der Relegation weiter in der eigenen Hand. Sind Sie selbst ein wenig von der Entwicklung überrascht, Herr Schwartz?

Alois Schwartz: Damit hatte im August in der Tat wohl niemand gerechnet. Ich war auch nicht mit der Prämisse angetreten, unbedingt den Aufstieg erreichen zu müssen. Zunächst wollten wir uns stabilisieren und Konstanz in die Leistungen bekommen. Das hat unsere Mannschaft hervorragend hinbekommen.

DFB.de: Ihre Bilanz mit dem KSC ist bei aktuell 2,03 Punkten die eines Aufsteigers. Wie kommt dieser Punkteschnitt zu Stande?

Schwartz: Die Mannschaft tritt als Einheit auf. Jeder respektiert und akzeptiert jeden, alle stellen sich in den Dienst der Mannschaft. So etwas geht nicht von heute auf morgen, sondern ist das Resultat von jeder Menge Arbeit. Außerdem ist es uns gelungen, hinten eine bemerkenswerte Stabilität zu entwickeln. In 30 Meisterschaftsspielen unter meiner Regie sind wir in 20 Partien ohne Gegentreffer geblieben.

DFB.de: Bei Ihrem Amtsantritt hatten Sie gesagt, dass die A-Note, sprich die Punktausbeute, immer entscheidend sei. Wie steht es denn um die "B-Note"?

Schwartz: Auch die ist durchaus positiv. Wir waren mit 30 Punkten in die Winterpause gegangen und haben uns dann gesagt, dass wir die ganze Sache offensiver angehen wollen. Wir haben schnell die richtige Balance gefunden und erspielen uns seitdem auch mehr Tormöglichkeiten. Die defensive Stabilität haben wir dabei nie verloren. Deshalb gehen A- und B-Note durchaus Hand in Hand.

DFB.de: Zwei Siege trennen Ihre Mannschaft von der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga. Haben Sie aus Ihrer Sicht den Fuß in der Tür?

Schwartz: Ich möchte das nicht an Körperteilen festmachen. (lacht) Fakt ist, dass wir noch zweimal an unsere Leistungsgrenze gehen müssen.

DFB.de: Wie ist Ihr Blick auf das Restprogramm mit den Spielen beim VfR Aalen und gegen den Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena?

Schwartz: Niemand wird irgendetwas abschenken. Das haben wir selbst beim jüngsten 0:0 gegen den bereits feststehenden Aufsteiger SC Paderborn 07 gesehen. Aalen hat erst drei Heimspiele in dieser Saison verloren. Es wird also alles andere als einfach. Dass wir das letzte Saisonspiel gegen Jena im eigenen Stadion bestreiten, ist sicher kein Nachteil. Unsere Zuschauer honorieren unsere Leistungen und unterstützen uns daheim wie auswärts vorbildlich.

DFB.de: Worauf kommt es jetzt ganz besonders an?

Schwartz: Wir können nur gewinnen. Kurz nach dem Saisonstart war der KSC doch schon abgeschrieben. Wir sollten die beiden nächsten Herausforderungen mit Freude angehen.

DFB.de: Ein Abrutschen auf Platz vier wäre aber bei der aktuellen Ausgangsposition doch eine Enttäuschung, oder?

Schwartz: Mit diesem Szenario beschäftige ich mich gar nicht.

DFB.de: Haben Sie in den vergangenen Wochen kurz nach dem Abpfiff Ihrer Spiele gleich auf die Ergebnisse von Wehen Wiesbaden geschaut?

Schwartz: Nach dem 0:0 gegen Paderborn hat es sicher eine Viertelstunde gedauert, ehe ich den Kopf dafür hatte, auf die anderen Ergebnisse zu schauen. Zuerst wollte ich mit meiner Mannschaft reden. Der Blick auf uns steht immer im Vordergrund.

DFB.de: Lassen Sie sich denn an den abschließenden beiden Spieltagen von den Partien mit Wiesbadener Beteiligung informieren?

Schwartz: Nein. Wir werden jetzt nichts plötzlich an den Abläufen ändern. Wir schauen nur auf uns. Denn nur das können wir auch beeinflussen.

DFB.de: Es gab vor wenigen Wochen eine Phase, in der die beiden mittlerweile feststehenden Zweitliga-Aufsteiger Paderborn und Magdeburg den Atem des KSC und des SV Wehen Wiesbaden spüren konnten. Was ist dann passiert?

Schwartz: Häufig hängt das in den vielen engen Spielen in der 3. Liga von Kleinigkeiten ab. Paderborn hat zum Beispiel in letzter Minute 3:2 in Rostock gewonnen. Die Paderborner haben danach eine Serie gestartet, Rostock ist abgerutscht. Wir hatten beim 0:2 in Magdeburg kurz vor Schluss die Chance, einen Foulelfmeter zum 1:1 zu verwandeln. Dann wären wir ganz nah dran gewesen. Quasi im Gegenzug fiel die Entscheidung zugunsten der Magdeburger. Aber da sollten wir auch demütig bleiben. Ich denke, wir können mit der Entwicklung sehr zufrieden sein.

DFB.de: Haben Sie schon einmal in Richtung 2. Liga nach möglichen Relegationsgegnern geschaut?

Schwartz: Das steht gerade nicht im Vordergrund. Aber wir halten die Augen nicht verschlossen. Die 2. Liga spielt aber diesmal ein wenig verrückt. Über ein halbes Dutzend Mannschaften kommen schließlich noch für Rang 16 infrage. Die Entscheidung fällt voraussichtlich erst am letzten Spieltag.

DFB.de: Wie schwierig gestalten sich wegen der noch ungewissen Ligazugehörigkeit Ihre Planungen für die kommende Saison?

Schwartz: Das ist in unserer Situation in der Tat gar nicht so einfach. Wir haben die meisten Entscheidungen auch erst einmal zurückgestellt, um den Kopf für den Endspurt frei zu haben.

[mspw]

Der Karlsruher SC oder der SV Wehen Wiesbaden? Im Rennen um Relegationsrang drei in der 3. Liga gibt es nur noch diese beiden Möglichkeiten. Der 1. FC Magdeburg (79 Punkte) und der SC Paderborn 07 (77) stehen bereits als Aufsteiger fest, machen noch die Meisterschaft unter sich aus. Dahinter kämpfen der ehemalige Bundesligist KSC (66) und der SVWW (65) Kopf an Kopf um ihre Aufstiegschance. Zweitligaabsteiger Karlsruhe hat sich erst unter der Regie von Trainer Alois Schwartz (seit 29. August 2017 im Amt) zu einem Aufstiegsanwärter entwickelt. Seine eindrucksvolle Bilanz aus 30 Spielen: 17 Siege, zehn Unentschieden, drei Niederlagen. Zu Hause ist der KSC als einzige Mannschaft unbesiegt. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Alois Schwartz mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über den Zweikampf mit dem SV Wehen Wiesbaden, die stabile Defensive und die schwierigen Planungen für die kommende Saison.

DFB.de: Bei Ihrem Amtsantritt Ende August war der KSC dem Abstieg aus der 3. Liga wesentlich näher als dem Aufstieg. Jetzt ist Karlsruhe zwei Spieltage vor dem Saisonende Tabellendritter, hat die Teilnahme an der Relegation weiter in der eigenen Hand. Sind Sie selbst ein wenig von der Entwicklung überrascht, Herr Schwartz?

Alois Schwartz: Damit hatte im August in der Tat wohl niemand gerechnet. Ich war auch nicht mit der Prämisse angetreten, unbedingt den Aufstieg erreichen zu müssen. Zunächst wollten wir uns stabilisieren und Konstanz in die Leistungen bekommen. Das hat unsere Mannschaft hervorragend hinbekommen.

DFB.de: Ihre Bilanz mit dem KSC ist bei aktuell 2,03 Punkten die eines Aufsteigers. Wie kommt dieser Punkteschnitt zu Stande?

Schwartz: Die Mannschaft tritt als Einheit auf. Jeder respektiert und akzeptiert jeden, alle stellen sich in den Dienst der Mannschaft. So etwas geht nicht von heute auf morgen, sondern ist das Resultat von jeder Menge Arbeit. Außerdem ist es uns gelungen, hinten eine bemerkenswerte Stabilität zu entwickeln. In 30 Meisterschaftsspielen unter meiner Regie sind wir in 20 Partien ohne Gegentreffer geblieben.

DFB.de: Bei Ihrem Amtsantritt hatten Sie gesagt, dass die A-Note, sprich die Punktausbeute, immer entscheidend sei. Wie steht es denn um die "B-Note"?

Schwartz: Auch die ist durchaus positiv. Wir waren mit 30 Punkten in die Winterpause gegangen und haben uns dann gesagt, dass wir die ganze Sache offensiver angehen wollen. Wir haben schnell die richtige Balance gefunden und erspielen uns seitdem auch mehr Tormöglichkeiten. Die defensive Stabilität haben wir dabei nie verloren. Deshalb gehen A- und B-Note durchaus Hand in Hand.

DFB.de: Zwei Siege trennen Ihre Mannschaft von der Relegation gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga. Haben Sie aus Ihrer Sicht den Fuß in der Tür?

Schwartz: Ich möchte das nicht an Körperteilen festmachen. (lacht) Fakt ist, dass wir noch zweimal an unsere Leistungsgrenze gehen müssen.

DFB.de: Wie ist Ihr Blick auf das Restprogramm mit den Spielen beim VfR Aalen und gegen den Aufsteiger FC Carl Zeiss Jena?

Schwartz: Niemand wird irgendetwas abschenken. Das haben wir selbst beim jüngsten 0:0 gegen den bereits feststehenden Aufsteiger SC Paderborn 07 gesehen. Aalen hat erst drei Heimspiele in dieser Saison verloren. Es wird also alles andere als einfach. Dass wir das letzte Saisonspiel gegen Jena im eigenen Stadion bestreiten, ist sicher kein Nachteil. Unsere Zuschauer honorieren unsere Leistungen und unterstützen uns daheim wie auswärts vorbildlich.

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DFB.de: Worauf kommt es jetzt ganz besonders an?

Schwartz: Wir können nur gewinnen. Kurz nach dem Saisonstart war der KSC doch schon abgeschrieben. Wir sollten die beiden nächsten Herausforderungen mit Freude angehen.

DFB.de: Ein Abrutschen auf Platz vier wäre aber bei der aktuellen Ausgangsposition doch eine Enttäuschung, oder?

Schwartz: Mit diesem Szenario beschäftige ich mich gar nicht.

DFB.de: Haben Sie in den vergangenen Wochen kurz nach dem Abpfiff Ihrer Spiele gleich auf die Ergebnisse von Wehen Wiesbaden geschaut?

Schwartz: Nach dem 0:0 gegen Paderborn hat es sicher eine Viertelstunde gedauert, ehe ich den Kopf dafür hatte, auf die anderen Ergebnisse zu schauen. Zuerst wollte ich mit meiner Mannschaft reden. Der Blick auf uns steht immer im Vordergrund.

DFB.de: Lassen Sie sich denn an den abschließenden beiden Spieltagen von den Partien mit Wiesbadener Beteiligung informieren?

Schwartz: Nein. Wir werden jetzt nichts plötzlich an den Abläufen ändern. Wir schauen nur auf uns. Denn nur das können wir auch beeinflussen.

DFB.de: Es gab vor wenigen Wochen eine Phase, in der die beiden mittlerweile feststehenden Zweitliga-Aufsteiger Paderborn und Magdeburg den Atem des KSC und des SV Wehen Wiesbaden spüren konnten. Was ist dann passiert?

Schwartz: Häufig hängt das in den vielen engen Spielen in der 3. Liga von Kleinigkeiten ab. Paderborn hat zum Beispiel in letzter Minute 3:2 in Rostock gewonnen. Die Paderborner haben danach eine Serie gestartet, Rostock ist abgerutscht. Wir hatten beim 0:2 in Magdeburg kurz vor Schluss die Chance, einen Foulelfmeter zum 1:1 zu verwandeln. Dann wären wir ganz nah dran gewesen. Quasi im Gegenzug fiel die Entscheidung zugunsten der Magdeburger. Aber da sollten wir auch demütig bleiben. Ich denke, wir können mit der Entwicklung sehr zufrieden sein.

DFB.de: Haben Sie schon einmal in Richtung 2. Liga nach möglichen Relegationsgegnern geschaut?

Schwartz: Das steht gerade nicht im Vordergrund. Aber wir halten die Augen nicht verschlossen. Die 2. Liga spielt aber diesmal ein wenig verrückt. Über ein halbes Dutzend Mannschaften kommen schließlich noch für Rang 16 infrage. Die Entscheidung fällt voraussichtlich erst am letzten Spieltag.

DFB.de: Wie schwierig gestalten sich wegen der noch ungewissen Ligazugehörigkeit Ihre Planungen für die kommende Saison?

Schwartz: Das ist in unserer Situation in der Tat gar nicht so einfach. Wir haben die meisten Entscheidungen auch erst einmal zurückgestellt, um den Kopf für den Endspurt frei zu haben.

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