Schädlich: "Wort 'zufrieden' höre ich nicht gerne"

Der Chemnitzer FC hatte auch während der Punktspielpause in der 3. Liga Grund zum Jubeln. Denn die Stadt Chemnitz hat den Bau eines neuen Fußballstadions beschlossen. Zahlreiche Fans feierten den positiven Entscheid euphorisch auf dem Marktplatz. Bei laufendem Spielbetrieb wird am Standort der bisherigen CFC-Spielstätte eine neue 15.000 Zuschauer fassende und komplett überdachte Arena entstehen. Die Kosten sollen rund 23 Millionen Euro betragen. Bereits für Frühsommer 2012 ist der Baubeginn geplant, die Fertigstellung soll bis Ende 2013 erfolgen.

Aktuell läuft es für den Aufsteiger aus Sachsen aber auch im alten Stadion an der Gellertstraße nicht schlecht. Immerhin zehn seiner insgesamt 17 Punkte fuhren die Chemnitzer vor eigenem Publikum ein. Als bester Aufsteiger belegt der ehemalige Zweitligist Rang acht. Architekt des Erfolges ist Gerd Schädlich. Der 58 Jahre alte Trainer ist bereits seit Sommer 2008 im Amt und führte den Klub in der abgelaufenen Saison in die 3. Liga. Mittelfristig ist die Rückkehr ins Unterhaus des Profi-Fußballs geplant. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach CFC-Trainer Gerd Schädlich über seine Ziele in Chemnitz.

DFB.de: Hallo, Herr Schädlich! Die Stadt Chemnitz hat den Bau eines neuen Stadions endgültig beschlossen. Wie wurde die Nachricht aufgenommen?

Gerd Schädlich: Selbstverständlich sehr positiv. Meine Mannschaft, der gesamte Verein und ich fanden es prima, dass sich so viele Initiativen für den Bau eingesetzt hatten. Wir sind froh, auch sportlich die richtigen Argumente gefunden zu haben. Schließlich sind wir Achter und nicht Vorletzter. Für die Zukunft des Vereins ist das neue Stadion sehr wichtig.

DFB.de: Häufig sorgt ein neues Stadion bereits während der Bauphase für zusätzliche Motivation und Euphorie. Hoffen auch Sie auf diesen Effekt?

Schädlich: Entscheidend ist erst einmal, dass das Stadion kommt. Es hatte bereits in vielen anderen deutschen Städten geklappt, jetzt ist es auch in Chemnitz passiert. Ich weiß nicht, ob bereits der Bau neue Kräfte freisetzt. Dagegen wehren würde ich mich freilich nicht. Ich lasse mich einfach überraschen.

DFB.de: Der Stadionbau ist sicher ein Baustein auf dem Weg zurück in die 2. Bundesliga. Für wann ist der Aufstieg angepeilt?

Schädlich: Es gibt dafür keinen konkreten Zeitplan. Wir haben uns vorgenommen, uns von Saison zu Saison zu steigern. Das ist uns in den vergangenen drei Jahren gelungen.

DFB.de: Welche Faktoren sind entscheidend, um den Sprung in Liga zwei zu realisieren?

Schädlich: Die wirtschaftliche Seite hat dabei entscheidenden Einfluss auf den sportlichen Bereich. Die Rahmenbedingungen müssen passen. Wir werden weiter daran arbeiten, die eigenen Spieler weiterzuentwickeln und - wenn möglich - die Mannschaft auch von außen zu verstärken. Kommt allerdings - wie im Fall von Chris Löwe - ein Verein wie Borussia Dortmund, dann hat der CFC kaum eine Chance, den Spieler zu halten.

DFB.de: Kommen wir zur Gegenwart: Mit 17 Punkten aus zwölf Spielen belegt der CFC in der Tabelle Rang acht, ist aktuell bester Aufsteiger. Sie können zufrieden sein, oder?

Schädlich: Das Wort ‚zufrieden’ hört kein Trainer gerne, auch ich nicht. Nach anfänglichen Problemen haben wir aber die Kurze bekommen. Anfangs hat uns die Dynamik und das Tempo in der 3. Liga überrascht. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen.

DFB.de: Nach zwischenzeitlich vier Siegen in Serie holte Ihre Mannschaft aus den beiden Spielen vor der Länderspielpause lediglich einen von sechs möglichen Zählern. Wo lagen die Gründe?

Schädlich: Das 1:1 gegen die Stuttgarter Reserve beendete zwar unsere Siegesserie, insgesamt ging das Remis aber in Ordnung. Beim 0:1 in Osnabrück hatten wir einfach einen schlechten Tag erwischt. Dann kannst du in dieser engen Liga kaum ein Spiel gewinnen.

DFB.de: Wie haben Sie die Auszeit genutzt?

Schädlich: Uns kam die Pause nicht ganz ungelegen. So konnten einige Spieler ihre Wehwehchen auskurieren und die Stammspieler regenerieren. Beim 11:0 im Test gegen FSV Krumhermersdorf kamen vor allem Spieler zum Einsatz, die bisher in der Liga noch nicht so häufig zum Zug gekommen sind. Auch Pavel Dobry geht es nach seinem Schwächeanfall besser. Ich habe die Hoffnung, dass er bis zum Aalen-Spiel wieder fit ist.

DFB.de: Aalen gastiert Samstag in Chemnitz. Wie schätzen Sie den VfR ein?

Schädlich: Uns erwartet eine sehr spielstarke Mannschaft, die sich zuletzt gut präsentiert hat. Die Unterschiede in der 3. Liga sind allerdings minimal. Wir müssen sehen, dass wir unsere Leistung abrufen. Vielleicht sorgt die Stadion-Entscheidung ja dafür, dass noch ein paar Besucher mehr ins Stadion kommen und uns unterstützen.

DFB.de: Benjamin Förster hatte als Torschützenkönig mit 25 Treffern entscheidenden Anteil am Aufstieg in der abgelaufenen Saison. In dieser Runde hat er noch nicht getroffen. Woran liegt das?

Schädlich: Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die Umstellung auf die 3. Liga hat bei Benjamin Förster nicht so schnell funktioniert. Außerdem muss jeder Stürmer einmal eine Durststrecke überstehen. Benni muss einfach mal wieder treffen. Die Gelegenheiten dazu wird er erhalten.

DFB.de: Mit dem Ausfall von Kapitän Andreas Richter, der seine Karriere nach einem Herzinfarkt beenden musste, hat Ihre Mannschaft einen schmerzlichen Ausfall zu verkraften. Wie sind Ihre Spieler mit dem Schock umgegangen?

Schädlich: So etwas kannst du nicht von einem Moment auf den anderen ausblenden. Im ersten Training nach dem Vorfall war die Stimmung gedrückt. Sie wurde dann immer wieder besser, weil aus dem Krankenhaus recht positive Nachrichten gekommen sind.

DFB.de: Werden Sie versuchen, Ersatz für Andreas Richter zu verpflichten?

Schädlich: Aktuell ist das nicht geplant. Wir konnten den Ausfall bisher gut kompensieren und werden das auch in naher Zukunft schaffen. Es gibt Überlegungen, im Winter noch einmal zu reagieren.

DFB.de: Wie sieht Ihre Zielsetzung bis zum Saisonende aus?

Schädlich: Wir wollen nach wie vor mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Momentan sieht es so aus, als könnten wir den angestrebten Mittelfeldplatz erreichen. Wenn es uns gelingt, bester Aufsteiger zu bleiben, wäre ich bestimmt nicht böse.

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Der Chemnitzer FC hatte auch während der Punktspielpause in der 3. Liga Grund zum Jubeln. Denn die Stadt Chemnitz hat den Bau eines neuen Fußballstadions beschlossen. Zahlreiche Fans feierten den positiven Entscheid euphorisch auf dem Marktplatz. Bei laufendem Spielbetrieb wird am Standort der bisherigen CFC-Spielstätte eine neue 15.000 Zuschauer fassende und komplett überdachte Arena entstehen. Die Kosten sollen rund 23 Millionen Euro betragen. Bereits für Frühsommer 2012 ist der Baubeginn geplant, die Fertigstellung soll bis Ende 2013 erfolgen.

Aktuell läuft es für den Aufsteiger aus Sachsen aber auch im alten Stadion an der Gellertstraße nicht schlecht. Immerhin zehn seiner insgesamt 17 Punkte fuhren die Chemnitzer vor eigenem Publikum ein. Als bester Aufsteiger belegt der ehemalige Zweitligist Rang acht. Architekt des Erfolges ist Gerd Schädlich. Der 58 Jahre alte Trainer ist bereits seit Sommer 2008 im Amt und führte den Klub in der abgelaufenen Saison in die 3. Liga. Mittelfristig ist die Rückkehr ins Unterhaus des Profi-Fußballs geplant. Im exklusiven DFB.de-Interview sprach CFC-Trainer Gerd Schädlich über seine Ziele in Chemnitz.

DFB.de: Hallo, Herr Schädlich! Die Stadt Chemnitz hat den Bau eines neuen Stadions endgültig beschlossen. Wie wurde die Nachricht aufgenommen?

Gerd Schädlich: Selbstverständlich sehr positiv. Meine Mannschaft, der gesamte Verein und ich fanden es prima, dass sich so viele Initiativen für den Bau eingesetzt hatten. Wir sind froh, auch sportlich die richtigen Argumente gefunden zu haben. Schließlich sind wir Achter und nicht Vorletzter. Für die Zukunft des Vereins ist das neue Stadion sehr wichtig.

DFB.de: Häufig sorgt ein neues Stadion bereits während der Bauphase für zusätzliche Motivation und Euphorie. Hoffen auch Sie auf diesen Effekt?

Schädlich: Entscheidend ist erst einmal, dass das Stadion kommt. Es hatte bereits in vielen anderen deutschen Städten geklappt, jetzt ist es auch in Chemnitz passiert. Ich weiß nicht, ob bereits der Bau neue Kräfte freisetzt. Dagegen wehren würde ich mich freilich nicht. Ich lasse mich einfach überraschen.

DFB.de: Der Stadionbau ist sicher ein Baustein auf dem Weg zurück in die 2. Bundesliga. Für wann ist der Aufstieg angepeilt?

Schädlich: Es gibt dafür keinen konkreten Zeitplan. Wir haben uns vorgenommen, uns von Saison zu Saison zu steigern. Das ist uns in den vergangenen drei Jahren gelungen.

DFB.de: Welche Faktoren sind entscheidend, um den Sprung in Liga zwei zu realisieren?

Schädlich: Die wirtschaftliche Seite hat dabei entscheidenden Einfluss auf den sportlichen Bereich. Die Rahmenbedingungen müssen passen. Wir werden weiter daran arbeiten, die eigenen Spieler weiterzuentwickeln und - wenn möglich - die Mannschaft auch von außen zu verstärken. Kommt allerdings - wie im Fall von Chris Löwe - ein Verein wie Borussia Dortmund, dann hat der CFC kaum eine Chance, den Spieler zu halten.

DFB.de: Kommen wir zur Gegenwart: Mit 17 Punkten aus zwölf Spielen belegt der CFC in der Tabelle Rang acht, ist aktuell bester Aufsteiger. Sie können zufrieden sein, oder?

Schädlich: Das Wort ‚zufrieden’ hört kein Trainer gerne, auch ich nicht. Nach anfänglichen Problemen haben wir aber die Kurze bekommen. Anfangs hat uns die Dynamik und das Tempo in der 3. Liga überrascht. Daran mussten wir uns erst einmal gewöhnen.

DFB.de: Nach zwischenzeitlich vier Siegen in Serie holte Ihre Mannschaft aus den beiden Spielen vor der Länderspielpause lediglich einen von sechs möglichen Zählern. Wo lagen die Gründe?

Schädlich: Das 1:1 gegen die Stuttgarter Reserve beendete zwar unsere Siegesserie, insgesamt ging das Remis aber in Ordnung. Beim 0:1 in Osnabrück hatten wir einfach einen schlechten Tag erwischt. Dann kannst du in dieser engen Liga kaum ein Spiel gewinnen.

DFB.de: Wie haben Sie die Auszeit genutzt?

Schädlich: Uns kam die Pause nicht ganz ungelegen. So konnten einige Spieler ihre Wehwehchen auskurieren und die Stammspieler regenerieren. Beim 11:0 im Test gegen FSV Krumhermersdorf kamen vor allem Spieler zum Einsatz, die bisher in der Liga noch nicht so häufig zum Zug gekommen sind. Auch Pavel Dobry geht es nach seinem Schwächeanfall besser. Ich habe die Hoffnung, dass er bis zum Aalen-Spiel wieder fit ist.

DFB.de: Aalen gastiert Samstag in Chemnitz. Wie schätzen Sie den VfR ein?

Schädlich: Uns erwartet eine sehr spielstarke Mannschaft, die sich zuletzt gut präsentiert hat. Die Unterschiede in der 3. Liga sind allerdings minimal. Wir müssen sehen, dass wir unsere Leistung abrufen. Vielleicht sorgt die Stadion-Entscheidung ja dafür, dass noch ein paar Besucher mehr ins Stadion kommen und uns unterstützen.

DFB.de: Benjamin Förster hatte als Torschützenkönig mit 25 Treffern entscheidenden Anteil am Aufstieg in der abgelaufenen Saison. In dieser Runde hat er noch nicht getroffen. Woran liegt das?

Schädlich: Mehrere Faktoren spielen dabei eine Rolle. Die Umstellung auf die 3. Liga hat bei Benjamin Förster nicht so schnell funktioniert. Außerdem muss jeder Stürmer einmal eine Durststrecke überstehen. Benni muss einfach mal wieder treffen. Die Gelegenheiten dazu wird er erhalten.

DFB.de: Mit dem Ausfall von Kapitän Andreas Richter, der seine Karriere nach einem Herzinfarkt beenden musste, hat Ihre Mannschaft einen schmerzlichen Ausfall zu verkraften. Wie sind Ihre Spieler mit dem Schock umgegangen?

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Schädlich: So etwas kannst du nicht von einem Moment auf den anderen ausblenden. Im ersten Training nach dem Vorfall war die Stimmung gedrückt. Sie wurde dann immer wieder besser, weil aus dem Krankenhaus recht positive Nachrichten gekommen sind.

DFB.de: Werden Sie versuchen, Ersatz für Andreas Richter zu verpflichten?

Schädlich: Aktuell ist das nicht geplant. Wir konnten den Ausfall bisher gut kompensieren und werden das auch in naher Zukunft schaffen. Es gibt Überlegungen, im Winter noch einmal zu reagieren.

DFB.de: Wie sieht Ihre Zielsetzung bis zum Saisonende aus?

Schädlich: Wir wollen nach wie vor mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Momentan sieht es so aus, als könnten wir den angestrebten Mittelfeldplatz erreichen. Wenn es uns gelingt, bester Aufsteiger zu bleiben, wäre ich bestimmt nicht böse.