Sattelmaier: "Alles ist optimal für mich gelaufen"

Da ist sie wieder, die Frage nach dem Tick mit den Handschuhen. Rouven Sattelmaier hat sie erwartet, deshalb lächelt er nur milde. Eine Zeit lang hatte der Torwart von Jahn Regensburg nach jedem Sieg die Handschuhe gewechselt, sie nach Niederlagen aber weiter getragen. „Das ging ziemlich lange gut. Bis ich einem Journalisten davon erzählt habe“, sagt der 22-Jährige zu DFB.de.

Die Geschichte machte die Runde, und der SSV Jahn verlor Spiel um Spiel. „Jeder Fußballer hat einen Schlag“, sagt Sattelmaier. Und deshalb ließ er den Handschuh-Tick bleiben. Dafür hat er sich einen neuen zugelegt. Doch diesmal verrät er ihn nicht, „das hat mir kein Glück gebracht“.

Feste Größe, toller Notenschnitt

Rouven Sattelmaier ist einer von nur 56 Stammkeepern in den ersten drei deutschen Ligen. Begehrte Posten also. Sattelmaier hat ihn sich schon kurz nach seinem 21. Geburtstag gesichert. Gegen Paderborn wurde er nach 65 Minuten für Bastian Becker, die bisherige Nummer eins, eingewechselt. Und hielt als dessen Vertreter dermaßen gut, dass er gleich drin blieb. Bis heute. „Es ist alles optimal für mich gelaufen“, sagt Sattelmaier.

In Regensburg ist er zur festen Größe geworden, sitzt im Spielerrat, wurde 2009 als erster Mannschaftsspieler zum Sportler des Jahres in der Stadt gewählt. Die Kicker-Rangliste weist ihn mit einem Notendurchschnitt von 2,65 aus. Nur Darius Kampa (Unterhaching, 2,52), Robert Wulnikowski (Offenbach, 2,62) und Carsten Nulle (Jena, 2,63) liegen knapp vor ihm. Alle sind jenseits der 30.

Beste Abwehr der Liga: 22 Gegentore

Elfmal hat der gebürtige Schwabe Sattelmaier, der mit 17 nach Regensburg gewechselt war, in dieser Saison schon zu Null gespielt, nur der Offenbacher Wulnikowski hat das noch einmal öfter geschafft. Mit 21 Gegentoren stellt der Jahn obendrein die beste Defensive. „Das liegt nicht nur an mir“, wiegelt Sattelmeier ab. „Unser Trainer Markus Weinzierl legt sein Hauptaugenmerk auf die Abwehrarbeit. Das trägt Früchte.“

Bis zum 10. Spieltag lagen die Regensburger an der Spitze. Als Höhepunkt gab es ein 5:0 bei Bayern München II. „Wenn man oben steht, will man auch oben bleiben“, sagt Sattelmaier. Doch nach nur zwei Punkten aus den folgenden sechs Spielen ging die Rolltreppe abwärts – nachdem der Torwart das Ding mit den Handschuhen verraten hatte.

Regensburg, das in der Vorsaison mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, hat sich inzwischen im Mittelfeld der Liga etabliert. „Das war unser Ziel. Der Klassenverbleib hat eindeutig Priorität. Aber was nach den 45 Punkten kommt, nehmen wir gerne mit“, sagt Sattelmaier, den einst der damalige Jahn-Trainer Mario Basler geholt hatte.

"Die 3. Liga ist ein absoluter Erfolg"

Sieben Punkte sind es nach oben, acht nach unten, „doch in der Liga kann es so schnell gehen, jeder muss aufpassen. Wie gut das Niveau ist, sieht man daran, dass die drei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn und Union Berlin in der 2. Liga mit fast unveränderter Mannschaft eine so gute Rolle spielen. Die 3. Liga ist ein absoluter Erfolg“.

Persönliche Erfolge erlebte er in dieser Saison schon einige: Das 3:2 gegen die Reserve seines alten Klubs VfB Stuttgart, das 1:1 gegen Carl Zeiss Jena, bei dem er per Kopf den späten Ausgleich vorbereitete. Der Test gegen die Profis des FC Bayern, bei dem er seinen Kasten sauber hielt, sowie das Meisterschaftsspiel gegen Bayern II - mit den Stars Luca Toni und Alexander Baumjohann.

Ob er der Liga erhalten bleibt? Sattelmaier ist Profi genug, um darauf mit einem unverbindlichen „Kann ich noch nicht sagen“ zu antworten. Sein Vertrag läuft aus. Der Verein hat schon signalisiert, dass man ihn halten möchte. „Rouven ist derzeit ein Punktegarant für uns. Er hält sehr konstant und ist für sein Alter schon sehr weit, auch wenn er sich fußballerisch und in der Strafraumbeherrschung sicher noch verbessern kann“, sagt Jahn-Trainer Markus Weinzierl.

"Nicht immer nur um den Klassenverbleib kämpfen"

Sattelmaier freut das Kompliment seines Übungsleiters, wünscht sich aber eine klare Perspektive: „Ich möchte nicht immer nur um den Klassenverbleib kämpfen müssen. Ich möchte oben angreifen.“ Dennoch weiß er den Respekt, den er in Regensburg genießt, zu schätzen. „Ich weiß, was ich hier aufgeben würde. Ich würde ganz bestimmt nicht als Nummer drei oder vier in die Bundesliga wechseln. Ich will spielen.“ Beim Jahn würde er das, das weiß er.

Sattelmaiers Laufbahn ging bislang immer nur nach vorne. Im schnellen Tempo. Wohin ihn seine Reise führt, in die Bundesliga vielleicht? „Die Bundesliga ist ein Traum“, sagt er. „Irgendwann möchte ich da gerne mal spielen.“ Mit dem richtigen Tick wird das irgendwann schon klappen. Wenn er Glück bringt.

Zur Person: Rouven Sattelmaier

Rouven Sattelmaier, geboren am 7. August 1987, spielte beim TSV Affalterbach, VfB Stuttgart, SGV Freiberg und bei den Stuttgarter Kickers, ehe er mit 17 Jahren zu Jahn Regensburg in die A-Junioren-Bundesliga wechselte. Anschließend wurde er Keeper der U 23 des Klubs, ehe er am vierten Spieltag der Saison 2008/2009 zum Stammtorwart wurde - und dies bis heute geblieben ist.

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Da ist sie wieder, die Frage nach dem Tick mit den Handschuhen. Rouven Sattelmaier hat sie erwartet, deshalb lächelt er nur milde. Eine Zeit lang hatte der Torwart von Jahn Regensburg nach jedem Sieg die Handschuhe gewechselt, sie nach Niederlagen aber weiter getragen. „Das ging ziemlich lange gut. Bis ich einem Journalisten davon erzählt habe“, sagt der 22-Jährige zu DFB.de.

Die Geschichte machte die Runde, und der SSV Jahn verlor Spiel um Spiel. „Jeder Fußballer hat einen Schlag“, sagt Sattelmaier. Und deshalb ließ er den Handschuh-Tick bleiben. Dafür hat er sich einen neuen zugelegt. Doch diesmal verrät er ihn nicht, „das hat mir kein Glück gebracht“.

Feste Größe, toller Notenschnitt

Rouven Sattelmaier ist einer von nur 56 Stammkeepern in den ersten drei deutschen Ligen. Begehrte Posten also. Sattelmaier hat ihn sich schon kurz nach seinem 21. Geburtstag gesichert. Gegen Paderborn wurde er nach 65 Minuten für Bastian Becker, die bisherige Nummer eins, eingewechselt. Und hielt als dessen Vertreter dermaßen gut, dass er gleich drin blieb. Bis heute. „Es ist alles optimal für mich gelaufen“, sagt Sattelmaier.

In Regensburg ist er zur festen Größe geworden, sitzt im Spielerrat, wurde 2009 als erster Mannschaftsspieler zum Sportler des Jahres in der Stadt gewählt. Die Kicker-Rangliste weist ihn mit einem Notendurchschnitt von 2,65 aus. Nur Darius Kampa (Unterhaching, 2,52), Robert Wulnikowski (Offenbach, 2,62) und Carsten Nulle (Jena, 2,63) liegen knapp vor ihm. Alle sind jenseits der 30.

Beste Abwehr der Liga: 22 Gegentore

Elfmal hat der gebürtige Schwabe Sattelmaier, der mit 17 nach Regensburg gewechselt war, in dieser Saison schon zu Null gespielt, nur der Offenbacher Wulnikowski hat das noch einmal öfter geschafft. Mit 21 Gegentoren stellt der Jahn obendrein die beste Defensive. „Das liegt nicht nur an mir“, wiegelt Sattelmeier ab. „Unser Trainer Markus Weinzierl legt sein Hauptaugenmerk auf die Abwehrarbeit. Das trägt Früchte.“

Bis zum 10. Spieltag lagen die Regensburger an der Spitze. Als Höhepunkt gab es ein 5:0 bei Bayern München II. „Wenn man oben steht, will man auch oben bleiben“, sagt Sattelmaier. Doch nach nur zwei Punkten aus den folgenden sechs Spielen ging die Rolltreppe abwärts – nachdem der Torwart das Ding mit den Handschuhen verraten hatte.

Regensburg, das in der Vorsaison mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte, hat sich inzwischen im Mittelfeld der Liga etabliert. „Das war unser Ziel. Der Klassenverbleib hat eindeutig Priorität. Aber was nach den 45 Punkten kommt, nehmen wir gerne mit“, sagt Sattelmaier, den einst der damalige Jahn-Trainer Mario Basler geholt hatte.

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"Die 3. Liga ist ein absoluter Erfolg"

Sieben Punkte sind es nach oben, acht nach unten, „doch in der Liga kann es so schnell gehen, jeder muss aufpassen. Wie gut das Niveau ist, sieht man daran, dass die drei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn und Union Berlin in der 2. Liga mit fast unveränderter Mannschaft eine so gute Rolle spielen. Die 3. Liga ist ein absoluter Erfolg“.

Persönliche Erfolge erlebte er in dieser Saison schon einige: Das 3:2 gegen die Reserve seines alten Klubs VfB Stuttgart, das 1:1 gegen Carl Zeiss Jena, bei dem er per Kopf den späten Ausgleich vorbereitete. Der Test gegen die Profis des FC Bayern, bei dem er seinen Kasten sauber hielt, sowie das Meisterschaftsspiel gegen Bayern II - mit den Stars Luca Toni und Alexander Baumjohann.

Ob er der Liga erhalten bleibt? Sattelmaier ist Profi genug, um darauf mit einem unverbindlichen „Kann ich noch nicht sagen“ zu antworten. Sein Vertrag läuft aus. Der Verein hat schon signalisiert, dass man ihn halten möchte. „Rouven ist derzeit ein Punktegarant für uns. Er hält sehr konstant und ist für sein Alter schon sehr weit, auch wenn er sich fußballerisch und in der Strafraumbeherrschung sicher noch verbessern kann“, sagt Jahn-Trainer Markus Weinzierl.

"Nicht immer nur um den Klassenverbleib kämpfen"

Sattelmaier freut das Kompliment seines Übungsleiters, wünscht sich aber eine klare Perspektive: „Ich möchte nicht immer nur um den Klassenverbleib kämpfen müssen. Ich möchte oben angreifen.“ Dennoch weiß er den Respekt, den er in Regensburg genießt, zu schätzen. „Ich weiß, was ich hier aufgeben würde. Ich würde ganz bestimmt nicht als Nummer drei oder vier in die Bundesliga wechseln. Ich will spielen.“ Beim Jahn würde er das, das weiß er.

Sattelmaiers Laufbahn ging bislang immer nur nach vorne. Im schnellen Tempo. Wohin ihn seine Reise führt, in die Bundesliga vielleicht? „Die Bundesliga ist ein Traum“, sagt er. „Irgendwann möchte ich da gerne mal spielen.“ Mit dem richtigen Tick wird das irgendwann schon klappen. Wenn er Glück bringt.

Zur Person: Rouven Sattelmaier

Rouven Sattelmaier, geboren am 7. August 1987, spielte beim TSV Affalterbach, VfB Stuttgart, SGV Freiberg und bei den Stuttgarter Kickers, ehe er mit 17 Jahren zu Jahn Regensburg in die A-Junioren-Bundesliga wechselte. Anschließend wurde er Keeper der U 23 des Klubs, ehe er am vierten Spieltag der Saison 2008/2009 zum Stammtorwart wurde - und dies bis heute geblieben ist.