Saarbrückens Straith: "Jedes Spiel bringt mich weiter"

Geboren wurde Adam Straith in Surrey, nahe Vancouver. Dass er jetzt Fußballer ist, verdankt er seiner Mutter Delphine. "Sie war Fußball-Trainerin meines älteren Bruders Luke und da mein Vater zu den Trainingszeiten noch arbeiten war und sie auf mich aufpassen musste, hat sie mich immer mitgenommen", erklärt Straith, wie er schon früh den Fußball kennen lernte. Luke spielt inzwischen Rugby, dafür tritt Adam Straiths jüngerer Bruder Manny in dessen Fußstapfen.

Auf die Karriere von Adam Straith hatte der Wechsel zu den Vancouver Whitecaps im Alter von 15 Jahren entscheidenden Einfluss. Denn dort wurde der deutsche Thomas Niendorf auf den jungen Defensivspieler aufmerksam. Niendorf hatte zuvor bereits Owen Hargreaves und Kevin McKenna an deutsche Profiklubs vermittelt. Straith sagt: "Über Thomas Niendorf bin ich nach Cottbus gekommen."

In seinem ersten Jahr bei den Lausitzern absolvierte Straith Einsätze für die U 19 und für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord. Zu seinem ersten Zweitligaspiel kam er am zehnten Spieltag der Saison 2009/2010 beim 1:1 auf St. Pauli. Insgesamt stehen 38 Partien in der 2. Liga in Straiths Vita. Sein einziger Treffer im Profibereich gelang ihm am 29. November 2009 beim 3:0 gegen den aktuellen Ligakonkurrenten Rot-Weiß Oberhausen.

Länderspiel-Debüt in Argentinien vor 50.000 Fans

Nie vergessen wird Straith wohl den 24. Mai 2010. Denn an jenem Tag debütierte der damals 19-Jährige in der kanadischen A-Nationalmannschaft. Beim 0:5 in Argentinien wurde er eingewechselt. "Dass ich spiele, war überhaupt nicht geplant", so Straith: "Doch Routinier Richard Hastings hatte sich verletzt und ich war der Einzige, der für seine Position in Frage kam. Es war einfach unglaublich, vor über 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen."

Stephen Hart, aktueller Nationaltrainer Kanadas, beobachtet seinen Schützling in Deutschland ganz genau. "Er hat mir bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass er sich für mich freut, dass ich nun regelmäßig Einsatzzeiten bekomme. Das sei sehr wichtig für mich", so Straith, der sich vorgenommen hat, in Deutschland so hoch wie möglich zu spielen.

Wo der Abwehrspieler in der kommenden Saison aktiv sein wird, ist noch offen. Ein Gespräch mit Rudi Bommer, Trainer in Cottbus, hat bereits stattgefunden. "Ich soll mich erst einmal auf meine Aufgabe in Saarbrücken konzentrieren und so viel Erfahrung wie möglich sammeln. Dann setzen wir uns noch einmal zusammen und finden die für mich bestmögliche Lösung. Ich bin sehr froh, dass ich aus Cottbus diese Art der Unterstützung erhalte", betont Straith.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Bernd Leno: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Im heutigen Serienteil: Adam Straith vom 1. FC Saarbrücken.

Denkt man an Sport in Kanada, fällt einem in der Regel zuerst Eishockey ein. Dann vielleicht Basketball, Baseball, Football oder Curling, aber gewiss nicht Fußball. Mit dem Puck konnte der Kanadier Adam Straith vom Drittligisten 1. FC Saarbrücken allerdings nur wenig anfangen und entschied sich daher für Fußball, in Nordamerika meist Soccer genannt.

Und das durchaus erfolgreich. Beim FC Energie Cottbus kam der 21 Jahre alte Abwehrspieler bereits zu einigen Einsätzen in der 2. Liga und bei der A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes zählt Straith regelmäßig zum Aufgebot. "Die Deutschen lieben den Fußball, aber auch in Kanada entwickelt sich langsam etwas", sagt Straith mit typisch nordamerikanischem Akzent im Gespräch mit DFB.de.

Aktuell ist der Verteidiger, der seit mehr als drei Jahren in Deutschland lebt, von Cottbus an Saarbrücken ausgeliehen. Seit der Winterpause läuft er für die Saarländer auf und hat sich gleich einen Stammplatz erobert. In den vergangenen neun Partien gehörte er jeweils zur Startformation und verpasste keine einzige Minute. Straiths persönliches Ziel bis zum Saisonende: "Ich möchte so viele Spiele wie möglich absolvieren. Jede Minute hilft mir bei meiner Entwicklung."

1. FCS im Aufstiegsrennen als "Zünglein an der Waage"

In den Aufstiegskampf kann der 1. FCS bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf Relegationsplatz drei selbst wohl nicht mehr angreifen. Allerdings nimmt die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger noch starken Einfluss. Denn zu den Gegnern der Saarländer bis zum Saisonende zählen noch der Tabellensechste SV Wacker Burghausen (am kommenden Samstag), Spitzenreiter SV Sandhausen (Dienstag, 10. April) und der viertplatzierte 1. FC Heidenheim (Samstag, 21. April). Das Trio muss in Saarbrücken antreten.

Gerade vor eigenem Publikum haben die Saarbrücker schon zwei Aufstiegsanwärtern das Leben schwer gemacht. Im März setzten sich die Blau-Schwarzen nacheinander gegen den VfR Aalen (4:2) und gegen den SSV Jahn Regensburg (1:0) durch. "In Kanada nennt man eine Mannschaft, die die Meisterschaft mitentscheiden kann, 'Spoiler'. Dass uns diese Rolle durchaus liegt, haben wir gegen Aalen und Regensburg bewiesen", verrät Straith mit Blick auf die vergangenen Spiele und die Zukunft.

Vor dem Aalen-Spiel war Saarbrücken gleich achtmal in Folge sieglos geblieben und hatte die eigene gute Ausgangsposition - noch am 20. Spieltag war der FCS Tabellendritter - verspielt. "Der Aufstieg ist jetzt unrealistisch", weiß Straith: "Als ich gekommen bin, war die Mannschaft etwas verunsichert. Mittlerweile ist die Stimmung wieder viel besser."

Zuletzt auf der ungewohnten linken Abwehrseite im Einsatz

Straith lernt nach eigener Aussage in jedem Spiel in der 3. Liga dazu. In den ersten sieben Partien lief er auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung auf, in den vergangenen zwei Begegnungen auf der eher ungewohnten linken Abwehrseite. "Ich spiele da, wo ich gebraucht werde", sagt Straith: "Es ist gut für meine Entwicklung, auch mal auf anderen Positionen zu spielen. Nur so kannst du ein kompletter Spieler werden."

Am wohlsten fühlt sich der 1,88 Meter große Defensiv-Spezialist aber im Abwehrzentrum. "Was mir fehlt, ist Routine", schätzt sich Straith selbst ein: "Ich bin überzeugt, dass ich die Qualität habe, ein guter Innenverteidiger zu werden. Dazu fehlen mir aber noch Kleinigkeiten, die erst mit wachsender Erfahrung kommen. Mein Ziel ist es, ein guter Abwehrchef zu werden."

Freundin Monica auch schon für Kanada am Ball

Momentan verbringt Straith jede freie Minute mit Freundin Monica Lam-Feist, die für eine Woche auf Deutschland-Besuch ist. Die 21-jährige Kanadierin ist selbst eine exzellente Fußballerin, spielt derzeit an der Uni Wisconsin (USA) und war schon für kanadische Junioren-Nationalmannschaften aktiv.

Um das Kochen muss sich Lam-Feist in Deutschland keine Sorgen machen. Denn ihr Freund ist begeisterter Hobby-Koch. "Am besten kann ich Lachs", verrät Straith, dem es seit seiner Ankunft in Deutschland aber auch Bratwurst mit Pommes angetan hat. Davon konnten sich vor einigen Wochen auch seine Eltern überzeugen, die in Saarbrücken zu Besuch waren.

Der Kontakt nach Hause ist für Straith, der in Saarbrücken in einem Hotel wohnt, sehr wichtig. "Anfangs war das Heimweh sehr stark", erinnert sich der 21-Jährige: "Aber diese Erfahrung war sehr wichtig für meine Entwicklung. Sie hat mich stärker gemacht." Kontakt zur Familie und zur Freundin hält Straith in der Regel per Internet. "Ich glaube, dass ich zu den fleißigsten Skypern Deutschlands zähle", sagt der Abwehrspieler lachend.

Mit Mutter Delphine und Bruder Luke zum Fußballtraining

Geboren wurde Adam Straith in Surrey, nahe Vancouver. Dass er jetzt Fußballer ist, verdankt er seiner Mutter Delphine. "Sie war Fußball-Trainerin meines älteren Bruders Luke und da mein Vater zu den Trainingszeiten noch arbeiten war und sie auf mich aufpassen musste, hat sie mich immer mitgenommen", erklärt Straith, wie er schon früh den Fußball kennen lernte. Luke spielt inzwischen Rugby, dafür tritt Adam Straiths jüngerer Bruder Manny in dessen Fußstapfen.

Auf die Karriere von Adam Straith hatte der Wechsel zu den Vancouver Whitecaps im Alter von 15 Jahren entscheidenden Einfluss. Denn dort wurde der deutsche Thomas Niendorf auf den jungen Defensivspieler aufmerksam. Niendorf hatte zuvor bereits Owen Hargreaves und Kevin McKenna an deutsche Profiklubs vermittelt. Straith sagt: "Über Thomas Niendorf bin ich nach Cottbus gekommen."

In seinem ersten Jahr bei den Lausitzern absolvierte Straith Einsätze für die U 19 und für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Nord. Zu seinem ersten Zweitligaspiel kam er am zehnten Spieltag der Saison 2009/2010 beim 1:1 auf St. Pauli. Insgesamt stehen 38 Partien in der 2. Liga in Straiths Vita. Sein einziger Treffer im Profibereich gelang ihm am 29. November 2009 beim 3:0 gegen den aktuellen Ligakonkurrenten Rot-Weiß Oberhausen.

Länderspiel-Debüt in Argentinien vor 50.000 Fans

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Nie vergessen wird Straith wohl den 24. Mai 2010. Denn an jenem Tag debütierte der damals 19-Jährige in der kanadischen A-Nationalmannschaft. Beim 0:5 in Argentinien wurde er eingewechselt. "Dass ich spiele, war überhaupt nicht geplant", so Straith: "Doch Routinier Richard Hastings hatte sich verletzt und ich war der Einzige, der für seine Position in Frage kam. Es war einfach unglaublich, vor über 50.000 Zuschauern spielen zu dürfen."

Stephen Hart, aktueller Nationaltrainer Kanadas, beobachtet seinen Schützling in Deutschland ganz genau. "Er hat mir bei unserem letzten Gespräch gesagt, dass er sich für mich freut, dass ich nun regelmäßig Einsatzzeiten bekomme. Das sei sehr wichtig für mich", so Straith, der sich vorgenommen hat, in Deutschland so hoch wie möglich zu spielen.

Wo der Abwehrspieler in der kommenden Saison aktiv sein wird, ist noch offen. Ein Gespräch mit Rudi Bommer, Trainer in Cottbus, hat bereits stattgefunden. "Ich soll mich erst einmal auf meine Aufgabe in Saarbrücken konzentrieren und so viel Erfahrung wie möglich sammeln. Dann setzen wir uns noch einmal zusammen und finden die für mich bestmögliche Lösung. Ich bin sehr froh, dass ich aus Cottbus diese Art der Unterstützung erhalte", betont Straith.