RB-Keeper Bellot: "Leipzig ist heiß auf den Aufstieg"

Benjamin Bellot ist der große Gewinner der vergangenen Wochen. Der 23-Jährige von RasenBallsport Leipzig kam aufgrund der Verletzungen von Fabio Coltorti und Erik Domaschke am 24. Spieltag der 3. Liga zu seinem ersten Profieinsatz. Die Bilanz des Torhüters ist beeindruckend: sieben Spiele, nur ein Gegentor.

Am Mittwoch (ab 20.15 Uhr, live im MDR) nun steht das Topspiel an. Der Tabellenzweite RB Leipzig (59 Punkte) empfängt am 31. Spieltag den Spitzenreiter 1. FC Heidenheim (65). Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Benjamin Bellot über seine ersten Erfahrungen in der 3. Liga, seine Anfänge bei RB Leipzig und das Topspiel gegen Heidenheim.

DFB.de: Herr Bellot, hätten Sie es vor einigen Wochen für möglich gehalten, dass Sie nun Woche für Woche im Tor stehen würden?

Benjamin Bellot: Für möglich gehalten habe ich das schon. Aber dass es so gut laufen würde, damit habe ich nicht gerechnet.

DFB.de: Zuvor haben Sie für die zweite Mannschaft in der Regionalliga gespielt. Wie groß ist da der Unterschied?

Bellot: Ein großer Unterschied ist, dass wir den Gegnern in der 3. Liga nicht ganz so überlegen sind. In der zweiten Mannschaft war es nicht immer notwendig, 100 Prozent abzurufen. Das ist in der 3. Liga anders. Wenn wir nur ein bisschen nachlassen, gewinnen wir die Spiele nicht. Das hat man zum Beispiel bei der Niederlage gegen Burghausen gesehen. (RB Leipzig verlor am 22. Spieltag 0:1 gegen das damalige Tabellenschlusslicht; Anm. d. Red.)

DFB.de: Und wie ist es für Sie persönlich? Haben Sie in der 3. Liga mehr oder weniger zu tun?

Bellot: Sicherlich mehr. Das lässt sich eigentlich nicht vergleichen.



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Benjamin Bellot ist der große Gewinner der vergangenen Wochen. Der 23-Jährige von RasenBallsport Leipzig kam aufgrund der Verletzungen von Fabio Coltorti und Erik Domaschke am 24. Spieltag der 3. Liga zu seinem ersten Profieinsatz. Die Bilanz des Torhüters ist beeindruckend: sieben Spiele, nur ein Gegentor.

Am Mittwoch (ab 20.15 Uhr, live im MDR) nun steht das Topspiel an. Der Tabellenzweite RB Leipzig (59 Punkte) empfängt am 31. Spieltag den Spitzenreiter 1. FC Heidenheim (65). Im aktuellen DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Oliver Jensen spricht Benjamin Bellot über seine ersten Erfahrungen in der 3. Liga, seine Anfänge bei RB Leipzig und das Topspiel gegen Heidenheim.

DFB.de: Herr Bellot, hätten Sie es vor einigen Wochen für möglich gehalten, dass Sie nun Woche für Woche im Tor stehen würden?

Benjamin Bellot: Für möglich gehalten habe ich das schon. Aber dass es so gut laufen würde, damit habe ich nicht gerechnet.

DFB.de: Zuvor haben Sie für die zweite Mannschaft in der Regionalliga gespielt. Wie groß ist da der Unterschied?

Bellot: Ein großer Unterschied ist, dass wir den Gegnern in der 3. Liga nicht ganz so überlegen sind. In der zweiten Mannschaft war es nicht immer notwendig, 100 Prozent abzurufen. Das ist in der 3. Liga anders. Wenn wir nur ein bisschen nachlassen, gewinnen wir die Spiele nicht. Das hat man zum Beispiel bei der Niederlage gegen Burghausen gesehen. (RB Leipzig verlor am 22. Spieltag 0:1 gegen das damalige Tabellenschlusslicht; Anm. d. Red.)

DFB.de: Und wie ist es für Sie persönlich? Haben Sie in der 3. Liga mehr oder weniger zu tun?

Bellot: Sicherlich mehr. Das lässt sich eigentlich nicht vergleichen.

DFB.de: Inwiefern?

Bellot: Mit der zweiten Mannschaft haben wir eigentlich nur Chancen zugelassen, wenn wir einmal nicht aufmerksam waren. In der 3. Liga sind die Gegner stärker. Sie haben die Qualität, um sich Chancen zu erspielen.

DFB.de: Sie standen zuletzt im Tor, weil Stammtorhüter Fabio Coltorti verletzt war. Sehen Sie die Chance, auch langfristig die Nummer eins zu bleiben?

Bellot: Ich muss davon ausgehen, dass Fabio wieder ins Tor zurückkehren wird, wenn er fit ist. Er ist schließlich unsere Nummer eins. Damit muss ich leben.

DFB.de: Sie haben in der Jugend für den VfB Leipzig und den FC Sachsen Leipzig gespielt. Warum sind Sie nie in der Nachwuchsabteilung eines Erst- oder Zweitligisten gelandet?

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Bellot: Als ich zu Sachsen Leipzig gegangen bin, gab es auch dort die Zielsetzung, wieder professioneller Fußball zu spielen. Die 2. Bundesliga oder zumindest die 3. Liga war anvisiert. Es gab also schon den Traum, irgendwann mit einem Verein aus Leipzig Profifußball zu spielen.

DFB.de: Nun ist das mit RB Leipzig geschehen. Sie sind der einzige Spieler im Kader, der seit der Vereinsgründung im Jahre 2009 dabei ist. Wie sidn Sie zu dem neuen und ambitionierten Verein gekommen?

Bellot: Es gab damals ein Probetraining mit unserem Torwarttrainer Perry Bräutigam. Er war der Meinung, dass man mich ruhig verpflichten könnte. Also bin ich zu RB Leipzig gegangen.

DFB.de: Allzu beliebt war man als Spieler von RB Leipzig in den Anfangsjahren nicht, oder?

Bellot: Überhaupt nicht. Speziell von den Anhängern anderer Leipziger Klubs, aber auch von neutralen Fußballfans gab es viel Gegenwind. Auch die Presse war uns gegenüber nicht immer positiv gestimmt. Man hat regelrecht auf Ausrutscher von uns gewartet.

DFB.de: Wie ist es jetzt?

Bellot: Das alles hat sich total geändert. Die Menschen haben gemerkt, dass wir ein gut durchdachtes Konzept haben und vor allem mit jungen Spielern viel erreichen möchten.

DFB.de: Nicht nur die Anhängerschaft, sondern auch der Verein an sich ist über die Jahre gewachsen. Was sind die größten Unterschiede zu damals?

Bellot: Anfangs haben wir ja noch bei unserem Vorgängerverein in Markranstädt trainiert. Es gab nur einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz. Aber bereits nach wenigen Wochen sind wir in eine Sportschule umgezogen. Von diesem Zeitpunkt an war alles viel professioneller. Die Kabine, die Trainingsplätze, das Material, die Kleidung - all das war vorher ja aus der Not heraus geboren. Ich hätte auch noch ein anderes Beispiel.

DFB.de: Erzählen Sie!

Bellot: Unsere Büros. Am Anfang standen zwei LKW von unserem Sponsor auf dem Parkplatz, die zu Büros umfunktioniert wurden. Mittlerweile haben wir eine sensationelle Geschäftsstelle in der Innenstadt von Leipzig. Außerdem haben wir heute viel mehr Mitarbeiter als früher.

DFB.de: Haben Sie im ersten Jahr schon geahnt, dass ein erfolgreicher Verein heranwächst?

Bellot: Es wurde ja von Anfang an das Ziel ausgegeben, dass der Verein irgendwann in der Bundesliga spielen soll. Aber so richtig abzusehen war das alles nicht.

DFB.de: Nun ist zumindest die 2. Bundesliga zum Greifen nahe. Merken Sie schon was davon?

Bellot: Ganz Leipzig ist heiß auf den Aufstieg. Ich habe schon von einigen Menschen gehört, dass sie erst ins Stadion kommen möchten, wenn es richtigen Bundesligafußball zu sehen gibt. Aber auch jetzt kommen schon immer mehr Zuschauer zu unseren Spielen. Zumal wir noch einige Highlights im eigenen Stadion vor uns haben.

DFB.de: Ein absoluter Höhepunkt steht am Mittwoch an, wenn Tabellenführer Heidenheim zu Gast sein wird.

Bellot: Klar, so ein Highlight in der Woche ist schön. Es wird unter Flutlicht gespielt, sicherlich werden wir auch viele Zuschauer im Stadion begrüßen können. Das ist schon etwas Besonderes.

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck von Heidenheim?

Bellot: Die Mannschaft ist schon relativ lange beisammen und daher eingespielt. Aber im Hinspiel haben wir das gut gemacht und 2:0 gewonnen.

DFB.de: Letzte Frage: Sie haben bei RB Leipzig einen Vertrag bis 2015. Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Können Sie sich langfristig mit einer Rolle als Ersatztorhüter arrangieren - oder wäre ein Vereinswechsel die Konsequenz?

Bellot: So etwas muss man abwarten. Ich habe ja gerade erlebt, wie schnell es plötzlich gehen kann. Natürlich macht es mir am meisten Spaß, auf dem Feld zu stehen. Alles andere wird man sehen.