Platins und Riemann: Torhüterduell im Aufstiegsendspiel

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Showdown in Ostwestfalen: Wenn am Samstag (ab 13.30 Uhr, live im NDR und WDR) die beiden Drittligisten Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück am 37. und vorletzten Spieltag aufeinandertreffen, steht die Arbeit einer ganzen Saison auf dem Spiel. Die Ausgangslage: Der Karlsruher SC (spielt zeitgleich gegen Hansa Rostock) führt die Tabelle mit 75 Punkten an. Dahinter rangiert Bielefeld mit 73 Zählern, Osnabrück liegt mit 70 Punkten auf Relegationsrang drei. Dahinter lauern Preußen Münster (69/bei der SpVgg Unterhaching) und der 1. FC Heidenheim (68/beim 1. FC Saarbrücken).

Sollte Arminia gewinnen, stünde der Aufstieg der Bielefelder in die 2. Bundesliga definitiv fest - und Osnabrück würde Rang drei möglicherweise einbüßen. Bei einem Sieg des VfL in der ausverkauften Bielefelder Arena würde dagegen Osnabrück auf jeden Fall Rang zwei und und damit einen direkten Aufstiegsplatz erobern und hätte beim Saisonfinale alle Trümpfe in der Hand. Ein Remis würde der Arminia zwar reichen, um Platz zwei zu verteidigen, am letzten Spieltag könnte es dann aber ein Herzschlagfinale für gleich vier Klubs geben.

Über das wohl wichtigste Spiel in dieser Saison sprechen Arminia-Torwart Patrick Platins und sein VfL-Pendant Manuel Riemann im DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Thomas Ziehn. Beide hielten ihren Kasten in dieser Saison bereits 17-mal sauber.

DFB.de: Herr Platins und Herr Riemann, wie sehr fiebern Sie dem "Aufstiegsendspiel" mit Derbycharakter vor großer Kulisse am Samstag entgegen?

Patrick Platins: Von einem solchen Spiel träumt man schon als kleiner Junge. Die Konstellation ist etwas Besonderes, und daher ist es weit mehr als ein normales Derby. Ich freue mich auf eine volle SchücoArena und die grandiose Stimmung, werde aber deshalb an meinen Gewohnheiten nichts verändern.

Manuel Riemann: Ich sehe das relativ unaufgeregt. Selbstverständlich gehört eine gewisse Nervosität dazu. Schließlich weiß man nie so genau, wie sich das Spiel entwickelt. Bei der Konstellation mit einem Duell zwischen zwei Lokalrivalen kann es passieren, dass die Emotionen hochkochen.

DFB.de: Arminia wäre bei einem Sieg aufgestiegen, Osnabrück würde im Siegfall Rang zwei erobern. Ist Verlieren für beide Mannschaften verboten? Und: Werden im Gegensatz zum 0:0 im Hinspiel diesmal Tore fallen?

Platins: Verlieren will ich sowieso nie, gerade in so einem wichtigen Derby und vor heimischem Publikum nicht. Wir wollen den Fans einen Sieg schenken. Das Hinspiel hat für mich keine Bedeutung mehr, alle Konzentration liegt auf Samstag. Ich werde natürlich versuchen, meinen Kasten sauber zu halten. Das heißt, Osnabrück wird kein Tor schießen. In unsere Stürmer habe ich Vertrauen, die sind immer für ein Tor gut.

Riemann: Es müssen Tore fallen, denn wir wollen die Partie ja für uns entscheiden. Vielleicht ist die Verfolgerrolle ein Vorteil für uns. Dadurch können wir eigentlich nur gewinnen. Das ist ein positiver Druck. Bielefeld will Rang zwei verteidigen und kann daher nur verlieren. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, nicht in Rückstand zu geraten und nicht mit zu offenem Visier aufzutreten. Im Hinspiel waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten es aber versäumt, aus unserer Überlegenheit Kapital zu schlagen.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Ihr Verein die Spitzenpartie in Bielefeld gewinnen wird?

Platins: Wir verfügen über ein sehr homogenes Team auf und außerhalb des Platzes. Die Gemeinschaft ist unsere große Stärke in dieser Saison - egal, wer auf dem Platz steht. Man kann uns nie ganz ausschalten und wir sind unberechenbar. Ich denke, dass am Ende die geringere Anzahl an individuellen Fehlern dieses Spiel entscheiden wird, da die Osnabrücker ja auch guten Fußball spielen.

Riemann: Vor dem 2:1 beim Halleschen FC Mitte April war uns allen bewusst, dass wir nur noch eine Aufstiegschance haben, wenn wir alle fünf verbleibenden Spiele gewinnen. Dreimal ist uns das bis jetzt gelungen, und diese Serie hat Selbstvertrauen erzeugt. Wir müssen ähnlich auftreten wie im Hinspiel, dann nur unsere Chancen nutzen. Ein Vorteil ist, dass wir kaum verletzte und gesperrte Spieler haben. Bei Arminia fehlt dagegen mit Fabian Klos ein Stürmer, der aus keiner Chance ein Tor machen kann.

DFB.de: Wieviel Einfluss können Sie als Torhüter nehmen? Wie ist das Gefühl zu wissen, dass schon ein Fehler die Arbeit einer gesamten Saison in Gefahr bringen kann?

Platins: Dem Torwart kommt immer eine besondere Rolle zu. Wir dirigieren, pushen und rütteln wach. Ich möchte der Mannschaft einfach das Gefühl geben, dass sie sich auf mich verlassen kann. Alles andere blende ich völlig aus. Ich ziehe einfach mein Ding auf dem Platz durch und will dabei den größtmöglichen Erfolg haben.

Riemann: Ich hoffe, dass ich als Kapitän viel Einfluss nehmen und die Jungs von hinten zusätzlich pushen kann. Mit dem Gedanken an Fehler darf man nicht in ein Spiel gehen. Wer so denkt, hat schon verloren. Es ist ähnlich wie beim Autofahren. Wenn man sich in das Fahrzeug setzt und nachdenken muss, wo Gas und Bremse sind, funktioniert das nicht. Man muss sich auf das verlassen, was man kann.

DFB.de: Torhüter und Linksaußen gelten im Fußball als ein ganz besonderer Menschenschlag. Wie macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Platins: Da müssen Sie jemand anderen fragen, der ihnen mehr Auskunft über mich geben kann. Aber ich kann nur sagen, dass es definitiv nicht normal ist, sich eventuell aus drei Metern an den Kopf schießen zu lassen.

Riemann: Ich gebe zu, dass bei mir ab und zu mal ein Ausraster vorkommen kann. Ein bisschen verrückter sind Torhüter bestimmt auch noch heute. Früher war das meiner Meinung nach aber extremer. Mittlerweile müssen Torhüter eine gewisse Ruhe ausstrahlen.

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DFB.de: Warum spielt Ihr Verein in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga?

Platins: Weil wir als Mannschaft die SchücoArena am Samstag rocken werden und unser Ding durchziehen.

Riemann: Die Mannschaft und der Verein haben es sich verdient. Es gab rund um den Klub einige Querelen, die wir sehr gut wegstecken konnten. Wir haben in dieser Saison Herausragendes geleistet und wollen uns jetzt mit dem Aufstieg unbedingt belohnen.

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Showdown in Ostwestfalen: Wenn am Samstag (ab 13.30 Uhr, live im NDR und WDR) die beiden Drittligisten Arminia Bielefeld und VfL Osnabrück am 37. und vorletzten Spieltag aufeinandertreffen, steht die Arbeit einer ganzen Saison auf dem Spiel. Die Ausgangslage: Der Karlsruher SC (spielt zeitgleich gegen Hansa Rostock) führt die Tabelle mit 75 Punkten an. Dahinter rangiert Bielefeld mit 73 Zählern, Osnabrück liegt mit 70 Punkten auf Relegationsrang drei. Dahinter lauern Preußen Münster (69/bei der SpVgg Unterhaching) und der 1. FC Heidenheim (68/beim 1. FC Saarbrücken).

Sollte Arminia gewinnen, stünde der Aufstieg der Bielefelder in die 2. Bundesliga definitiv fest - und Osnabrück würde Rang drei möglicherweise einbüßen. Bei einem Sieg des VfL in der ausverkauften Bielefelder Arena würde dagegen Osnabrück auf jeden Fall Rang zwei und und damit einen direkten Aufstiegsplatz erobern und hätte beim Saisonfinale alle Trümpfe in der Hand. Ein Remis würde der Arminia zwar reichen, um Platz zwei zu verteidigen, am letzten Spieltag könnte es dann aber ein Herzschlagfinale für gleich vier Klubs geben.

Über das wohl wichtigste Spiel in dieser Saison sprechen Arminia-Torwart Patrick Platins und sein VfL-Pendant Manuel Riemann im DFB.de-Doppelinterview mit dem Journalisten Thomas Ziehn. Beide hielten ihren Kasten in dieser Saison bereits 17-mal sauber.

DFB.de: Herr Platins und Herr Riemann, wie sehr fiebern Sie dem "Aufstiegsendspiel" mit Derbycharakter vor großer Kulisse am Samstag entgegen?

Patrick Platins: Von einem solchen Spiel träumt man schon als kleiner Junge. Die Konstellation ist etwas Besonderes, und daher ist es weit mehr als ein normales Derby. Ich freue mich auf eine volle SchücoArena und die grandiose Stimmung, werde aber deshalb an meinen Gewohnheiten nichts verändern.

Manuel Riemann: Ich sehe das relativ unaufgeregt. Selbstverständlich gehört eine gewisse Nervosität dazu. Schließlich weiß man nie so genau, wie sich das Spiel entwickelt. Bei der Konstellation mit einem Duell zwischen zwei Lokalrivalen kann es passieren, dass die Emotionen hochkochen.

DFB.de: Arminia wäre bei einem Sieg aufgestiegen, Osnabrück würde im Siegfall Rang zwei erobern. Ist Verlieren für beide Mannschaften verboten? Und: Werden im Gegensatz zum 0:0 im Hinspiel diesmal Tore fallen?

Platins: Verlieren will ich sowieso nie, gerade in so einem wichtigen Derby und vor heimischem Publikum nicht. Wir wollen den Fans einen Sieg schenken. Das Hinspiel hat für mich keine Bedeutung mehr, alle Konzentration liegt auf Samstag. Ich werde natürlich versuchen, meinen Kasten sauber zu halten. Das heißt, Osnabrück wird kein Tor schießen. In unsere Stürmer habe ich Vertrauen, die sind immer für ein Tor gut.

Riemann: Es müssen Tore fallen, denn wir wollen die Partie ja für uns entscheiden. Vielleicht ist die Verfolgerrolle ein Vorteil für uns. Dadurch können wir eigentlich nur gewinnen. Das ist ein positiver Druck. Bielefeld will Rang zwei verteidigen und kann daher nur verlieren. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, nicht in Rückstand zu geraten und nicht mit zu offenem Visier aufzutreten. Im Hinspiel waren wir die klar bessere Mannschaft, hatten es aber versäumt, aus unserer Überlegenheit Kapital zu schlagen.

DFB.de: Was stimmt Sie zuversichtlich, dass Ihr Verein die Spitzenpartie in Bielefeld gewinnen wird?

Platins: Wir verfügen über ein sehr homogenes Team auf und außerhalb des Platzes. Die Gemeinschaft ist unsere große Stärke in dieser Saison - egal, wer auf dem Platz steht. Man kann uns nie ganz ausschalten und wir sind unberechenbar. Ich denke, dass am Ende die geringere Anzahl an individuellen Fehlern dieses Spiel entscheiden wird, da die Osnabrücker ja auch guten Fußball spielen.

Riemann: Vor dem 2:1 beim Halleschen FC Mitte April war uns allen bewusst, dass wir nur noch eine Aufstiegschance haben, wenn wir alle fünf verbleibenden Spiele gewinnen. Dreimal ist uns das bis jetzt gelungen, und diese Serie hat Selbstvertrauen erzeugt. Wir müssen ähnlich auftreten wie im Hinspiel, dann nur unsere Chancen nutzen. Ein Vorteil ist, dass wir kaum verletzte und gesperrte Spieler haben. Bei Arminia fehlt dagegen mit Fabian Klos ein Stürmer, der aus keiner Chance ein Tor machen kann.

DFB.de: Wieviel Einfluss können Sie als Torhüter nehmen? Wie ist das Gefühl zu wissen, dass schon ein Fehler die Arbeit einer gesamten Saison in Gefahr bringen kann?

Platins: Dem Torwart kommt immer eine besondere Rolle zu. Wir dirigieren, pushen und rütteln wach. Ich möchte der Mannschaft einfach das Gefühl geben, dass sie sich auf mich verlassen kann. Alles andere blende ich völlig aus. Ich ziehe einfach mein Ding auf dem Platz durch und will dabei den größtmöglichen Erfolg haben.

Riemann: Ich hoffe, dass ich als Kapitän viel Einfluss nehmen und die Jungs von hinten zusätzlich pushen kann. Mit dem Gedanken an Fehler darf man nicht in ein Spiel gehen. Wer so denkt, hat schon verloren. Es ist ähnlich wie beim Autofahren. Wenn man sich in das Fahrzeug setzt und nachdenken muss, wo Gas und Bremse sind, funktioniert das nicht. Man muss sich auf das verlassen, was man kann.

DFB.de: Torhüter und Linksaußen gelten im Fußball als ein ganz besonderer Menschenschlag. Wie macht sich das bei Ihnen bemerkbar?

Platins: Da müssen Sie jemand anderen fragen, der ihnen mehr Auskunft über mich geben kann. Aber ich kann nur sagen, dass es definitiv nicht normal ist, sich eventuell aus drei Metern an den Kopf schießen zu lassen.

Riemann: Ich gebe zu, dass bei mir ab und zu mal ein Ausraster vorkommen kann. Ein bisschen verrückter sind Torhüter bestimmt auch noch heute. Früher war das meiner Meinung nach aber extremer. Mittlerweile müssen Torhüter eine gewisse Ruhe ausstrahlen.

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DFB.de: Warum spielt Ihr Verein in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga?

Platins: Weil wir als Mannschaft die SchücoArena am Samstag rocken werden und unser Ding durchziehen.

Riemann: Die Mannschaft und der Verein haben es sich verdient. Es gab rund um den Klub einige Querelen, die wir sehr gut wegstecken konnten. Wir haben in dieser Saison Herausragendes geleistet und wollen uns jetzt mit dem Aufstieg unbedingt belohnen.