Paul Thomik: Praktikant und Kapitän

Für Paul Thomik hätten die ersten Wochen nach seiner Rückkehr zum VfL Osnabrück kaum besser laufen können. Der 27-jährige Abwehrspieler erzielte als frisch gebackener Kapitän beim jüngsten 1:0 im zweiten Saisonspiel in der 3. Liga beim 1. FC Saarbrücken den entscheidenden Treffer und schoss die Niedersachsen damit an die Tabellenspitze.

Nach zwei Partien stehen sechs Punkte und 3:0 Tore für den VfL zu Buche. Gemeinsam mit dem Erzrivalen Preußen Münster rangiert Osnabrück damit auf Rang eins. "Wir sollten nicht vergessen, dass erst zwei von 38 Spieltagen vorbei sind", rechnet Thomik im Gespräch mit DFB.de vor. "Selbstverständlich will ich mit dem Tabellenschlusslicht aber nicht tauschen."

Controlling statt Torschusstraining

Mit Zahlen und Tabellen kennt sich Paul Thomik, der vom polnischen Spitzenklub Górnik Zabrze an Osnabrück ausgeliehen ist, bestens aus. Der Rückkehrer hat nämlich an der Fernuniversität Hagen ein Wirtschaftsstudium begonnen und will dieses nun an der Hochschule Osnabrück fortsetzen.

Voraussetzung dafür ist ein sechswöchiges Praktikum, das Thomik aktuell in der VfL-Geschäftsstelle absolviert. Statt Torschusstraining stehen nun zusätzlich auch Marketing und Controlling auf dem Stundenplan des Rechtsverteidigers. "Ich versuche, die Zeit, die mir als Fußballer zur Verfügung steht, möglichst gut zu nutzen", so der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler. "Die Arbeit auf der Geschäftsstelle macht mir jedenfalls einen großen Spaß."

Siegtor in Saarbrücken

Die Stimmung beim ehemaligen Zweitligisten ist nach dem guten Start in die Saison 2012/2013 ohnehin blendend. Das erste Heimspiel hatte die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz 2:0 gegen Aufsteiger Borussia Dortmund II gewonnen, am vergangenen Wochenende folgte das 1:0 in Saarbrücken.

Paul Thomik erzielte dabei sein erstes und gleich auch ein entscheidendes Tor in der 3. Liga. "Nach einer Ecke ist mir der Ball vor die Füße gefallen", sagt der Defensivspezialist bescheiden. "Es war ein Abstaubertreffer, über den ich mich aber sehr gefreut habe. Denn für Abwehrspieler besitzen Tore doch eher Seltenheitswert."



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Für Paul Thomik hätten die ersten Wochen nach seiner Rückkehr zum VfL Osnabrück kaum besser laufen können. Der 27-jährige Abwehrspieler erzielte als frisch gebackener Kapitän beim jüngsten 1:0 im zweiten Saisonspiel in der 3. Liga beim 1. FC Saarbrücken den entscheidenden Treffer und schoss die Niedersachsen damit an die Tabellenspitze.

Nach zwei Partien stehen sechs Punkte und 3:0 Tore für den VfL zu Buche. Gemeinsam mit dem Erzrivalen Preußen Münster rangiert Osnabrück damit auf Rang eins. "Wir sollten nicht vergessen, dass erst zwei von 38 Spieltagen vorbei sind", rechnet Thomik im Gespräch mit DFB.de vor. "Selbstverständlich will ich mit dem Tabellenschlusslicht aber nicht tauschen."

Controlling statt Torschusstraining

Mit Zahlen und Tabellen kennt sich Paul Thomik, der vom polnischen Spitzenklub Górnik Zabrze an Osnabrück ausgeliehen ist, bestens aus. Der Rückkehrer hat nämlich an der Fernuniversität Hagen ein Wirtschaftsstudium begonnen und will dieses nun an der Hochschule Osnabrück fortsetzen.

Voraussetzung dafür ist ein sechswöchiges Praktikum, das Thomik aktuell in der VfL-Geschäftsstelle absolviert. Statt Torschusstraining stehen nun zusätzlich auch Marketing und Controlling auf dem Stundenplan des Rechtsverteidigers. "Ich versuche, die Zeit, die mir als Fußballer zur Verfügung steht, möglichst gut zu nutzen", so der ehemalige deutsche Juniorennationalspieler. "Die Arbeit auf der Geschäftsstelle macht mir jedenfalls einen großen Spaß."

Siegtor in Saarbrücken

Die Stimmung beim ehemaligen Zweitligisten ist nach dem guten Start in die Saison 2012/2013 ohnehin blendend. Das erste Heimspiel hatte die Mannschaft von Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz 2:0 gegen Aufsteiger Borussia Dortmund II gewonnen, am vergangenen Wochenende folgte das 1:0 in Saarbrücken.

Paul Thomik erzielte dabei sein erstes und gleich auch ein entscheidendes Tor in der 3. Liga. "Nach einer Ecke ist mir der Ball vor die Füße gefallen", sagt der Defensivspezialist bescheiden. "Es war ein Abstaubertreffer, über den ich mich aber sehr gefreut habe. Denn für Abwehrspieler besitzen Tore doch eher Seltenheitswert."

Ein weiteres Erfolgserlebnis erhoffen sich die Osnabrücker nun auch am Sonntag (ab 14 Uhr) im Heimspiel gegen Kickers Offenbach. Die Hessen sind mit null Punkten und 1:4 Toren in den Startlöchern stecken geblieben. "Es ist entscheidend, dass wir den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen", so Thomik. "Wenn es uns gelingt, erneut souverän nach vorne zu spielen, bin ich auch fürs Offenbach-Spiel optimistisch. Auf die hervorragende Unterstützung unserer Fans können wir uns ohnehin verlassen."

Wechsel nach Berlin und Polen

Von Wollitz wurde er einst vom Mittelfeldspieler zum Rechtsverteidiger umgeschult. Die meisten VfL-Anhänger hatten Paul Thomik noch in bester Erinnerung. Der deutsche Fußballer polnischer Herkunft absolvierte zwischen 2007 und 2009 insgesamt 53 Einsätze (vier Tore) für die Niedersachsen in der 2. Bundesliga. Nach dem Abstieg trennten sich dann die Wege. "Ich wollte in der zweiten Liga bleiben", sagt Thomik. "Leider kam mir zunächst eine Verletzung aus den Relegationsspielen dazwischen."

Für wenige Monate war Thomik vereinslos. Zur Winterpause der Saison 2009/2010 schloss er sich dann dem 1. FC Union Berlin an. "Es war schwer für mich, ohne großartige Vorbereitung durchzustarten", sagt Thomik rückblickend. In eineinhalb Jahren bei den "Eisernen" kam er 25-mal (ein Tor) zum Einsatz, ehe er in seine Geburtsstadt Zabrze zum polnischen Rekordmeister Górnik wechselte.

Wegen der großen Konkurrenzsituation auf seiner Position auf der rechten Abwehrseite strebte Thomik nach knapp einem Jahr einen erneuten Wechsel an. "Als Fußballer ist es wichtig, ständig Wettkampfpraxis zu haben", so Thomik, der Górnik Zabrze erst einmal auf Leihbasis verlassen hat. "Bei meinem Weggang haben mir die Verantwortlichen mitgeteilt, dass sie um meine Qualitäten wissen. Momentan kann ich aber nicht absehen, wie sich die Situation am Ende der Saison gestalten wird."

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Familienzusammenführung in Osnabrück

Die Rückkehr nach Osnabrück brachte die Familie Thomik jedenfalls wieder zusammen. Denn Thomiks Ehefrau Ursula wohnt seit der ersten VfL-Zeit in der niedersächsischen 160.000-Einwohner-Stadt und hat die Stationen ihres Mannes in Berlin und Zabrze aus beruflichen Gründen nicht begleiten können.

Paul und Ursula Thomik kennen sich bereits aus München. Der 1,78 Meter große Rechtsfuß, der im Alter von zweieinhalb Jahren nach Deutschland, nach Ostwestfalen, gekommen war, hatte einst mehrere Jahre in der Nachwuchsabteilung des FC Bayern München gespielt und war später für die SpVgg Unterhaching am Ball. Damals durchlief Thomik die U 17- bis U 20-Nationalteams des DFB. "Ich durfte zwar ab und zu mal bei den Profis mittrainieren", sagt Thomik. "Der Weg nach oben war bei den Bayern aber zu weit für mich."

"In der 3. Liga weit oben mitmischen"

Mit dem VfL steht Thomik nun in der 3. Liga ganz oben. "Wir denken nur von Spiel zu Spiel", sagt er dennoch. "Die Saison ist noch ewig lang. Wenn wir aber von Verletzungen verschont bleiben und die Entwicklung weiter vorantreiben, dann bin ich überzeugt, dass wir weit oben mitmischen können."

Nebenher möchte Thomik, der in seiner Freizeit gerne Tennis spielt, sein Studium weiter vorantreiben. An das Ende seiner Karriere denkt der 27-Jährige deshalb noch lange nicht: "Für mich ist es ein Privileg, Fußballprofi sein zu dürfen. Ich achte sehr auf meinen Körper und will noch viele Jahre spielen."