Patrick Funk: Nationalspieler im Wartestand

Patrick Funk gehört zur großen Riege der Talente beim VfB Stuttgart. Der 20-Jährige ist aktueller U 20-Nationalspieler und Kapitän der zweiten Mannschaft bei den Schwaben, die in der 3. Liga aktuell 17. ist. Ein Einsatz in der Bundesliga lässt indes noch auf sich warten.

Im aktuellen DFB.de-Interview verrät Funk Redakteur Gereon Tönnihsen, warum das so sein könnte und was er sich von der Zukunft verspricht.

DFB.de: Herr Funk, Sie haben beim DFB alle Juniorenauswahl-Mannschaften durchlaufen. Wie sehen Sie Ihre aktuelle Rolle in der U 20?

Funk: Ich will jedes Spiel mitmachen. Ich glaube, ich kann der Mannschaft durch meine Erfahrung von zwei Welt- und einer Europameisterschaft helfen. Ich bin immer stolz, für Deutschland spielen zu dürfen. Natürlich will ich Stammspieler werden, wenn ich schon dabei bin. Das ist doch ganz klar.

DFB.de: Wie ist Ihr erster Eindruck vom neuen DFB-Trainer Ralf Minge, der für die U 20 verantwortlich ist?

Funk: Sehr positiv. Er hat eine klare Linie, hat viel erlebt im Fußball. Er bringt uns weiter.

DFB.de: 2007 haben Sie die Fritz-Walter-Medaille als bester Jugendspieler bekommen. Was bedeutet das für Sie: Ehre, Motivation, Druck?

Funk: Zunächst mal ist es eine große Ehre und eine Bestätigung meiner Arbeit. In dem Jahr war alles super gelaufen für mich, ich war Kapitän der U 17 bei der EM und hatte das Vertrauen meines Trainers Paul Schomann. Der Preis hat mich motiviert, genau so weiterzumachen. Das tue ich bis heute. Druck? Der ist doch eigentlich immer da, wenn man Profifußballer ist. Das macht mir nichts aus. Druck kann ja auch leistungsfördernd sein.

DFB.de: Sie haben beim VfB Stuttgart einen Profivertrag bis 2012, haben aber noch kein Spiel in der ersten Mannschaft absolviert.

Funk: Stimmt, in der Sommer-Vorbereitung unter Markus Babbel habe ich mitgemacht, anschließend auch ab und an während der Vorrunde. Es war aber so abgesprochen, dass ich in der 3. Liga Spielpraxis sammeln sollte. Beim neuen Trainer Christian Gross war ich noch nicht oben dabei. Ich muss meine Leistung beim VfB II bringen, dann bekomme ich auch wieder die Chance.

DFB.de: Ist für nächste Saison der Sprung zur ersten Mannschaft schon eingeplant?

Funk: Es ist auf jeden Fall besprochen worden, dass ich in der nächsten Runde komplett oben dabei bin. Wenn die Perspektive anders ist, muss ich mir Gedanken machen.

DFB.de: Also den Verein wechseln?

Funk: Daran denke ich nicht. Erst mal will ich mich den Rest der Saison weiter empfehlen. Mein Traum ist es, mich beim VfB durchzusetzen. Ich spiele seit meinem zwölften Lebensjahr hier. Aber ich habe zwei Jahre in der 3. Liga gespielt und will im Sommer einen weiteren Schritt nach oben machen. Da muss ich auf mich selbst schauen.

DFB.de: Ist die 3. Liga denn ein gutes Sprungbrett für Sie?

Funk: Auf jeden Fall. Gerade für junge Spieler ist die Liga super. Wenn man sich da durchsetzen kann, wird man enorm abgehärtet. Im Jugendbereich läuft alles mehr über die Technik. Unsere gute Ausbildung ist sicher in diesem Bereich auch in der 3. Liga wichtig, aber generell ist der Fußball dort kampfbetonter.

DFB.de: Seit November vergangenen Jahres sind Sie Kapitän der Reserve. Was bedeutet Ihnen das?

Funk: Ich bin stolz darauf, das ist etwas Besonderes. Ich habe schon im Jugendbereich häufig die Kapitänsbinde getragen und glaube, dass ich ein gutes Standing innerhalb der Mannschaft habe.

DFB.de: Gegen Wehen Wiesbaden haben Sie in einem Ihrer ersten Spiele als Kapitän gleich ein Traumtor geschossen.

Funk: Das war das schönste, das ich je geschossen habe. Freistoß von Sebastian Rudy, der eigentlich missglückt war, aber irgendwie kam der Ball dann zu mir, und ich habe aus 25 Metern von ziemlich weit links voll abgezogen. Volley. Und der Ball senkte sich genau ins Tor.

DFB.de: Stuttgart II steht nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Wie konnte es so weit kommen?

Funk: Wir hatten eine Serie, in der wir aus acht Spielen nur einen Punkt geholt haben. Damit war unser guter Saisonstart dahin. Schwer zu sagen, warum es so weit kam. Es war wohl eine Mischung aus Pech und Unvermögen.

DFB.de: Die Mannschaft besteht aus vielen Juniorenspielern, die beim VfB nie gegen den Abstieg spielen mussten. Haben manche vielleicht den Ernst der Lage nicht erkannt?

Funk: Vielleicht. Aber ich kann keinem in den Kopf schauen. Das würde jetzt auch nichts mehr bringen. Wir stehen unten drin, haben es aber in der eigenen Hand, da auch wieder herauszukommen. Ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen.

DFB.de: Hat der neue Trainer Jürgen Seeberger frischen Wind hereingebracht?

Funk: Er ist ein sehr guter und akribischer Trainer, der viel von uns verlangt: Disziplin, Taktik, Laufen. Wenn wir das hinbekommen, können wir auch unsere spielerischen Vorteile optimal ausspielen.

DFB.de: Sie sind eigentlich zentraler Mittelfeldspieler, werden aber auch rechts in der Viererkette eingesetzt. Was liegt Ihnen mehr?

Funk: Im Mittelfeld fühle ich mich am wohlsten, da kann ich meine Stärken Schuss, Dynamik und Zweikampf am besten ausspielen. Aber es klappt auch rechts hinten, da habe ich in der U 19 unter Heiko Herrlich ja gespielt.

DFB.de: Ist Christian Träsch, der über die Amateure zu den Profis kam und genau die gleichen Positionen spielt wie Sie, ein Vorbild?

Funk: Ich sehe da zumindest gewisse Parallelen. Wir sind uns in der Spielweise recht ähnlich. Auch er war mal kurz oben, kam dann wieder runter und hat sich anschließend wieder hochgekämpft. Ich hätte nichts dagegen, wenn es bei mir genau so laufen würde.

DFB.de: Dann werden Sie womöglich direkte Konkurrenten.

Funk: Das ist im Fußball eben so.

DFB.de: Macht es Ihnen Mut, dass so viele Stuttgarter Talente in der Bundesliga Fuß fassen?

Funk: Ja, absolut. Sie haben alle Ihre Chance bekommen, weil sie sich durch gute Leistungen angeboten haben. Ich hoffe, dass ich diese Chance auch bekomme - und dass ich sie nutze.

DFB.de: Am heutigen Dienstag spielen Sie in Erfurt, das noch mit dem Aufstieg liebäugelt.

DFB.de: Trotzdem wollen wir da etwas mitnehmen, am besten natürlich drei Punkte.

DFB.de: Warum bleibt der VfB in der Klasse?

Funk: Weil unsere Qualität ausreicht, um in der 3. Liga bestehen zu können.

Zur Person: Patrick Funk

Patrick Funk, geboren am 11. Februar 1990, ist seit seinem zwölften Lebensjahr beim VfB Stuttgart. Vorher spielte er beim FV 08 Unterkochen, beim SV Ebnat und beim SSV Ulm 1846. Von der U 15 an spielte Funk in allen deutschen Nachwuchsauswahlen. Derzeit spielt er in der U 20-Nationalmannschaft. Seine Turniere: U 17-WM in Südkorea (Platz drei), U 17-EM in Luxemburg (Platz fünf), U 20-WM in Ägypten (Viertelfinale). 2007 erhielt er die Fritz-Walter-Medaille als bester Nachwuchsspieler (U 17). Für den VfB Stuttgart hat er bislang 57 Spiele in der Regional- bzw. der 3. Liga bestritten (sieben Tore).

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Patrick Funk gehört zur großen Riege der Talente beim VfB Stuttgart. Der 20-Jährige ist aktueller U 20-Nationalspieler und Kapitän der zweiten Mannschaft bei den Schwaben, die in der 3. Liga aktuell 17. ist. Ein Einsatz in der Bundesliga lässt indes noch auf sich warten.

Im aktuellen DFB.de-Interview verrät Funk Redakteur Gereon Tönnihsen, warum das so sein könnte und was er sich von der Zukunft verspricht.

DFB.de: Herr Funk, Sie haben beim DFB alle Juniorenauswahl-Mannschaften durchlaufen. Wie sehen Sie Ihre aktuelle Rolle in der U 20?

Funk: Ich will jedes Spiel mitmachen. Ich glaube, ich kann der Mannschaft durch meine Erfahrung von zwei Welt- und einer Europameisterschaft helfen. Ich bin immer stolz, für Deutschland spielen zu dürfen. Natürlich will ich Stammspieler werden, wenn ich schon dabei bin. Das ist doch ganz klar.

DFB.de: Wie ist Ihr erster Eindruck vom neuen DFB-Trainer Ralf Minge, der für die U 20 verantwortlich ist?

Funk: Sehr positiv. Er hat eine klare Linie, hat viel erlebt im Fußball. Er bringt uns weiter.

DFB.de: 2007 haben Sie die Fritz-Walter-Medaille als bester Jugendspieler bekommen. Was bedeutet das für Sie: Ehre, Motivation, Druck?

Funk: Zunächst mal ist es eine große Ehre und eine Bestätigung meiner Arbeit. In dem Jahr war alles super gelaufen für mich, ich war Kapitän der U 17 bei der EM und hatte das Vertrauen meines Trainers Paul Schomann. Der Preis hat mich motiviert, genau so weiterzumachen. Das tue ich bis heute. Druck? Der ist doch eigentlich immer da, wenn man Profifußballer ist. Das macht mir nichts aus. Druck kann ja auch leistungsfördernd sein.

DFB.de: Sie haben beim VfB Stuttgart einen Profivertrag bis 2012, haben aber noch kein Spiel in der ersten Mannschaft absolviert.

Funk: Stimmt, in der Sommer-Vorbereitung unter Markus Babbel habe ich mitgemacht, anschließend auch ab und an während der Vorrunde. Es war aber so abgesprochen, dass ich in der 3. Liga Spielpraxis sammeln sollte. Beim neuen Trainer Christian Gross war ich noch nicht oben dabei. Ich muss meine Leistung beim VfB II bringen, dann bekomme ich auch wieder die Chance.

DFB.de: Ist für nächste Saison der Sprung zur ersten Mannschaft schon eingeplant?

Funk: Es ist auf jeden Fall besprochen worden, dass ich in der nächsten Runde komplett oben dabei bin. Wenn die Perspektive anders ist, muss ich mir Gedanken machen.

DFB.de: Also den Verein wechseln?

Funk: Daran denke ich nicht. Erst mal will ich mich den Rest der Saison weiter empfehlen. Mein Traum ist es, mich beim VfB durchzusetzen. Ich spiele seit meinem zwölften Lebensjahr hier. Aber ich habe zwei Jahre in der 3. Liga gespielt und will im Sommer einen weiteren Schritt nach oben machen. Da muss ich auf mich selbst schauen.

DFB.de: Ist die 3. Liga denn ein gutes Sprungbrett für Sie?

Funk: Auf jeden Fall. Gerade für junge Spieler ist die Liga super. Wenn man sich da durchsetzen kann, wird man enorm abgehärtet. Im Jugendbereich läuft alles mehr über die Technik. Unsere gute Ausbildung ist sicher in diesem Bereich auch in der 3. Liga wichtig, aber generell ist der Fußball dort kampfbetonter.

DFB.de: Seit November vergangenen Jahres sind Sie Kapitän der Reserve. Was bedeutet Ihnen das?

Funk: Ich bin stolz darauf, das ist etwas Besonderes. Ich habe schon im Jugendbereich häufig die Kapitänsbinde getragen und glaube, dass ich ein gutes Standing innerhalb der Mannschaft habe.

DFB.de: Gegen Wehen Wiesbaden haben Sie in einem Ihrer ersten Spiele als Kapitän gleich ein Traumtor geschossen.

Funk: Das war das schönste, das ich je geschossen habe. Freistoß von Sebastian Rudy, der eigentlich missglückt war, aber irgendwie kam der Ball dann zu mir, und ich habe aus 25 Metern von ziemlich weit links voll abgezogen. Volley. Und der Ball senkte sich genau ins Tor.

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DFB.de: Stuttgart II steht nur einen Punkt vor den Abstiegsrängen. Wie konnte es so weit kommen?

Funk: Wir hatten eine Serie, in der wir aus acht Spielen nur einen Punkt geholt haben. Damit war unser guter Saisonstart dahin. Schwer zu sagen, warum es so weit kam. Es war wohl eine Mischung aus Pech und Unvermögen.

DFB.de: Die Mannschaft besteht aus vielen Juniorenspielern, die beim VfB nie gegen den Abstieg spielen mussten. Haben manche vielleicht den Ernst der Lage nicht erkannt?

Funk: Vielleicht. Aber ich kann keinem in den Kopf schauen. Das würde jetzt auch nichts mehr bringen. Wir stehen unten drin, haben es aber in der eigenen Hand, da auch wieder herauszukommen. Ich bin überzeugt, dass wir das auch schaffen.

DFB.de: Hat der neue Trainer Jürgen Seeberger frischen Wind hereingebracht?

Funk: Er ist ein sehr guter und akribischer Trainer, der viel von uns verlangt: Disziplin, Taktik, Laufen. Wenn wir das hinbekommen, können wir auch unsere spielerischen Vorteile optimal ausspielen.

DFB.de: Sie sind eigentlich zentraler Mittelfeldspieler, werden aber auch rechts in der Viererkette eingesetzt. Was liegt Ihnen mehr?

Funk: Im Mittelfeld fühle ich mich am wohlsten, da kann ich meine Stärken Schuss, Dynamik und Zweikampf am besten ausspielen. Aber es klappt auch rechts hinten, da habe ich in der U 19 unter Heiko Herrlich ja gespielt.

DFB.de: Ist Christian Träsch, der über die Amateure zu den Profis kam und genau die gleichen Positionen spielt wie Sie, ein Vorbild?

Funk: Ich sehe da zumindest gewisse Parallelen. Wir sind uns in der Spielweise recht ähnlich. Auch er war mal kurz oben, kam dann wieder runter und hat sich anschließend wieder hochgekämpft. Ich hätte nichts dagegen, wenn es bei mir genau so laufen würde.

DFB.de: Dann werden Sie womöglich direkte Konkurrenten.

Funk: Das ist im Fußball eben so.

DFB.de: Macht es Ihnen Mut, dass so viele Stuttgarter Talente in der Bundesliga Fuß fassen?

Funk: Ja, absolut. Sie haben alle Ihre Chance bekommen, weil sie sich durch gute Leistungen angeboten haben. Ich hoffe, dass ich diese Chance auch bekomme - und dass ich sie nutze.

DFB.de: Am heutigen Dienstag spielen Sie in Erfurt, das noch mit dem Aufstieg liebäugelt.

DFB.de: Trotzdem wollen wir da etwas mitnehmen, am besten natürlich drei Punkte.

DFB.de: Warum bleibt der VfB in der Klasse?

Funk: Weil unsere Qualität ausreicht, um in der 3. Liga bestehen zu können.

Zur Person: Patrick Funk

Patrick Funk, geboren am 11. Februar 1990, ist seit seinem zwölften Lebensjahr beim VfB Stuttgart. Vorher spielte er beim FV 08 Unterkochen, beim SV Ebnat und beim SSV Ulm 1846. Von der U 15 an spielte Funk in allen deutschen Nachwuchsauswahlen. Derzeit spielt er in der U 20-Nationalmannschaft. Seine Turniere: U 17-WM in Südkorea (Platz drei), U 17-EM in Luxemburg (Platz fünf), U 20-WM in Ägypten (Viertelfinale). 2007 erhielt er die Fritz-Walter-Medaille als bester Nachwuchsspieler (U 17). Für den VfB Stuttgart hat er bislang 57 Spiele in der Regional- bzw. der 3. Liga bestritten (sieben Tore).