Paderborns Piossek: "Viele werden mich nicht begeistert empfangen"

Mittelfeldspieler Marcus Piossek vom Drittligisten SC Paderborn 07 wollte in dieser Saison eigentlich einen neuen Anlauf Richtung 2. Bundesliga nehmen. Deshalb schloss sich der 27-Jährige nach einem Jahr beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor dem Ende der Transferperiode im Sommer dem Zweitliga-Absteiger und ehemaligen Bundesligisten aus Ostwestfalen an. Doch aktuell liegt der SCP schon wieder auf einem Abstiegsplatz und droht zum dritten Mal in Folge abzusteigen. Verhindern wollen das unter anderem der zurückgekehrte Präsident Wilfried Finke sowie der neue Cheftrainer Stefan Emmerling (zuvor 1. FC Köln U 21). Gefordert ist dabei aber vor allem die Mannschaft.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marcus Piossek mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Gründe für das bisherige Abschneiden, das bevorstehende Spiel bei seinem Ex-Verein SC Preußen Münster und die mögliche Trendwende.

DFB.de: Nach 17 Spieltagen belegt der SC Paderborn 07 als Zweitliga-Absteiger mit 18 Punkten einen Abstiegsrang. Warum läuft es alles andere als nach Wunsch, Herr Piossek?

Marcus Piossek: Wir befinden uns ohne Frage in einer schwierigen Situation. In sieben der vergangenen neun Meisterschaftspartien ist uns kein Tor gelungen. Das ist ein Bereich, in dem wir den Hebel ansetzen müssen. Unsere Mannschaft verfügt über hohe spielerische Qualität. Es gelingt uns aber nicht, sie auf den Platz zu bringen, weil ein Stück weit die Einstellung fehlt. In dieser ausgeglichenen 3. Liga geht es zunächst darum, über den Kampf ins Spiel zu finden und als Mannschaft aufzutreten. Erst dann kommen auch die spielerischen Fähigkeiten zum Tragen.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende gab es beim Aufsteiger und direkten Konkurrenten FSV Zwickau ein 0:3. Welche Schlüsse müssen Sie aus der Begegnung ziehen?

Piossek: Wir hatten von Beginn an keinen Zugriff. Zwickau wollte unbedingt den Rückstand von fünf Punkten auf uns verkürzen. Der FSV wusste, dass es bei einem Sieg von uns sehr schwer werden würde. Das hat man dem Gegner angemerkt. Jeder Zwickauer hat um jeden Zentimeter gekämpft - und uns damit den Schneid abgekauft. Am Ende waren wir mit dem 0:3 sogar noch gut bedient.

DFB.de: Hätten Sie geglaubt, dass es für Paderborn nach zwei Abstiegen in Folge auch in der 3. Liga so schwer wird?

Piossek: Definitiv nicht. Ich hatte mich zum Wechsel nach Paderborn entschlossen, weil ich überzeugt war, dass die Mannschaft oben mitspielen kann. Die Qualität dafür ist auch vorhanden. Davon bin ich nach wie vor überzeugt. Jeder Einzelne muss sich allerdings hinterfragen, ob er alles für den Erfolg der Mannschaft in die Waagschale wirft. Es interessiert niemanden, wo man schon einmal irgendwann gespielt hat. Entscheidend ist das Hier und Jetzt. Wenn einer geglaubt hat, es läuft in der 3. Liga von ganz allein, ist spätestens jetzt klar, dass es so einfach nicht funktioniert.

DFB.de: Einer der Tiefpunkte war sicher das 0:6 beim Neuling Sportfreunde Lotte. Kurz danach trennte sich der Verein von Trainer René Müller. Wie ist die Mannschaft mit dem Ergebnis umgegangen?

Piossek: Das war ein Schock. Keiner hatte mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Lotte war nicht in erster Linie fußballerisch besser. Aber die Sportfreunde sind als Einheit aufgetreten und haben die Grundtugenden abgerufen. Wenn wir ehrlich sind, wäre auch gegen Zwickau ein 0:6 möglich gewesen. Das zeigt, dass wir aus dem Lotte-Spiel nicht die richtigen Lehren gezogen haben. Der Blick in die Statistik zeigt, dass wir gegen alle drei Aufsteiger bei einer Tordifferenz von 0:12 verloren haben.

DFB.de: Was stimmt Sie dennoch optimistisch, dass es bald wieder nach oben geht?

Piossek: Alle Voraussetzungen sind gegeben. Wir arbeiten mit unserem neuen Trainerteam in einem Topumfeld, haben ein hervorragendes Stadion und eine hohe Qualität in der Mannschaft. Es bleibt genügend Zeit, um den Hebel umzulegen. Schließlich befinden wir uns nicht drei Spieltage vor dem Saisonende und sind auch nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Wir können alles alleine regeln - wenn alle an einem Strang ziehen.



Mittelfeldspieler Marcus Piossek vom Drittligisten SC Paderborn 07 wollte in dieser Saison eigentlich einen neuen Anlauf Richtung 2. Bundesliga nehmen. Deshalb schloss sich der 27-Jährige nach einem Jahr beim 1. FC Kaiserslautern kurz vor dem Ende der Transferperiode im Sommer dem Zweitliga-Absteiger und ehemaligen Bundesligisten aus Ostwestfalen an. Doch aktuell liegt der SCP schon wieder auf einem Abstiegsplatz und droht zum dritten Mal in Folge abzusteigen. Verhindern wollen das unter anderem der zurückgekehrte Präsident Wilfried Finke sowie der neue Cheftrainer Stefan Emmerling (zuvor 1. FC Köln U 21). Gefordert ist dabei aber vor allem die Mannschaft.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Marcus Piossek mit Mitarbeiter Thomas Ziehn über die Gründe für das bisherige Abschneiden, das bevorstehende Spiel bei seinem Ex-Verein SC Preußen Münster und die mögliche Trendwende.

DFB.de: Nach 17 Spieltagen belegt der SC Paderborn 07 als Zweitliga-Absteiger mit 18 Punkten einen Abstiegsrang. Warum läuft es alles andere als nach Wunsch, Herr Piossek?

Marcus Piossek: Wir befinden uns ohne Frage in einer schwierigen Situation. In sieben der vergangenen neun Meisterschaftspartien ist uns kein Tor gelungen. Das ist ein Bereich, in dem wir den Hebel ansetzen müssen. Unsere Mannschaft verfügt über hohe spielerische Qualität. Es gelingt uns aber nicht, sie auf den Platz zu bringen, weil ein Stück weit die Einstellung fehlt. In dieser ausgeglichenen 3. Liga geht es zunächst darum, über den Kampf ins Spiel zu finden und als Mannschaft aufzutreten. Erst dann kommen auch die spielerischen Fähigkeiten zum Tragen.

DFB.de: Am vergangenen Wochenende gab es beim Aufsteiger und direkten Konkurrenten FSV Zwickau ein 0:3. Welche Schlüsse müssen Sie aus der Begegnung ziehen?

Piossek: Wir hatten von Beginn an keinen Zugriff. Zwickau wollte unbedingt den Rückstand von fünf Punkten auf uns verkürzen. Der FSV wusste, dass es bei einem Sieg von uns sehr schwer werden würde. Das hat man dem Gegner angemerkt. Jeder Zwickauer hat um jeden Zentimeter gekämpft - und uns damit den Schneid abgekauft. Am Ende waren wir mit dem 0:3 sogar noch gut bedient.

DFB.de: Hätten Sie geglaubt, dass es für Paderborn nach zwei Abstiegen in Folge auch in der 3. Liga so schwer wird?

Piossek: Definitiv nicht. Ich hatte mich zum Wechsel nach Paderborn entschlossen, weil ich überzeugt war, dass die Mannschaft oben mitspielen kann. Die Qualität dafür ist auch vorhanden. Davon bin ich nach wie vor überzeugt. Jeder Einzelne muss sich allerdings hinterfragen, ob er alles für den Erfolg der Mannschaft in die Waagschale wirft. Es interessiert niemanden, wo man schon einmal irgendwann gespielt hat. Entscheidend ist das Hier und Jetzt. Wenn einer geglaubt hat, es läuft in der 3. Liga von ganz allein, ist spätestens jetzt klar, dass es so einfach nicht funktioniert.

DFB.de: Einer der Tiefpunkte war sicher das 0:6 beim Neuling Sportfreunde Lotte. Kurz danach trennte sich der Verein von Trainer René Müller. Wie ist die Mannschaft mit dem Ergebnis umgegangen?

Piossek: Das war ein Schock. Keiner hatte mit einem solchen Ergebnis gerechnet. Lotte war nicht in erster Linie fußballerisch besser. Aber die Sportfreunde sind als Einheit aufgetreten und haben die Grundtugenden abgerufen. Wenn wir ehrlich sind, wäre auch gegen Zwickau ein 0:6 möglich gewesen. Das zeigt, dass wir aus dem Lotte-Spiel nicht die richtigen Lehren gezogen haben. Der Blick in die Statistik zeigt, dass wir gegen alle drei Aufsteiger bei einer Tordifferenz von 0:12 verloren haben.

DFB.de: Was stimmt Sie dennoch optimistisch, dass es bald wieder nach oben geht?

Piossek: Alle Voraussetzungen sind gegeben. Wir arbeiten mit unserem neuen Trainerteam in einem Topumfeld, haben ein hervorragendes Stadion und eine hohe Qualität in der Mannschaft. Es bleibt genügend Zeit, um den Hebel umzulegen. Schließlich befinden wir uns nicht drei Spieltage vor dem Saisonende und sind auch nicht auf fremde Hilfe angewiesen. Wir können alles alleine regeln - wenn alle an einem Strang ziehen.

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DFB.de: Was können und wollen Sie beitragen?

Piossek: Auch ich bin noch nicht da, wo ich gerne sein möchte. Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich in meine alte Form zu kommen. Dafür benötige ich die Mannschaft. Es gibt doch nichts Schöneres, als Erfolge mit dem Team zu feiern. Als Einzelner kannst du im Fußball nichts reißen. Es geht nur über das Kollektiv. Ich will in jedem Training und in jedem Spiel alles hineinwerfen und damit als gutes Beispiel vorangehen.

DFB.de: Am Samstag geht es zu Ihrem Ex-Klub SC Preußen Münster. Welche Erinnerungen verbinden Sie mit Ihrer Zeit dort?

Piossek: Ich habe mich in Münster sehr wohl gefühlt. Beim SC Preußen hatte ich meine stärkste Zeit. Ich freue mich auf die Rückkehr und darauf, einige bekannte Gesichter wiederzusehen.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner sportlich ein?

Piossek: Unter dem neuen Trainer Benno Möhlmann hat sich der SCP stabilisiert und den Sprung vom letzten auf den 14. Platz geschafft. Vier Siege in Folge sprechen für sich. Die Mannschaft zeichnen Disziplin und Kompaktheit aus. Deshalb kassiert Münster nur wenige Gegentore. Wir können uns den SC Preußen durchaus als Beispiel nehmen. Es hätte in Paderborn sicher niemand etwas dagegen, wenn wir unter Stefan Emmerling ebenfalls möglichst schnell die Wende schaffen.

DFB.de: Um Ihren Wechsel aus Münster zum 1. FC Kaiserslautern hatte es einigen Trubel gegeben, oder?

Piossek: Beide Seiten hatten damals um ihre Position gekämpft. Münster wollte mich nicht gehen lassen, ich wollte unbedingt die wohl einmalige Chance nutzen, im Alter von 26 Jahren in die 2. Liga zu wechseln. Dass dann daraus ein Hype entstanden ist, war nie meine Absicht. Ich bin mir darüber bewusst, dass mich viele am Samstag nicht begeistert empfangen werden. Für mich ist die Sache aber abgehakt.

DFB.de: Warum hat es beim FCK nicht mit einem längeren Engagement geklappt?

Piossek: Nach einem positiven Beginn habe ich mich verletzt. Ich bin dann nicht mehr in den Rhythmus gekommen. Trotzdem bereue ich den Schritt nicht. Hätte ich es nicht versucht, hätte ich nicht gewusst, ob es geklappt hätte.

DFB.de: Sie sind jetzt 27 Jahre alt. Wollen Sie noch einmal einen Angriff auf die 2. Liga starten?

Piossek: Ich bin in Kaiserslautern gescheitert, das wirft mich aber nicht um. Die Einsätze in der 2. Liga für den FCK haben Lust auf mehr gemacht. Ich spiele Fußball, um immer das Maximum zu erreichen. Ein Aufstieg in die 2. Liga mit einem Verein habe ich bisher noch nicht erlebt. Wenn ich das mit Paderborn erreichen könnte, würde mich das riesig freuen. Denn der Klub gehört - wie es Wilfried Finke gesagt hat - mindestens in die 2. Bundesliga.

DFB.de: Hand aufs Herz: Wieviel Spaß macht Training eigentlich bei Temperaturen jenseits von minus fünf Grad?

Piossek: Schon nach zwei bis drei Minuten merkt man von der Kälte so gut wie nichts mehr. Spaß macht es auch. Aber klar: Bei 22 Grad und Sonnenschein trainieren wohl fast alle Fußballer lieber.

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