Osnabrücks Kotuljac: "Jeder Einsatz gibt mir einen Kick"

Kotuljac: Ich hoffe, dass ich von Verletzungen verschont bleibe und noch einige Jahre auf hohem Niveau spielen kann. Der Fokus liegt ganz klar auf meiner sportlichen Karriere. Für den Fall der Fälle habe ich eine abgeschlossene Ausbildung in einem Lagerbetrieb eines Automobilherstellers in der Hinterhand.

DFB.de: Können Sie sich an ein Spiel in Ihrer Karriere besonders erinnern?

Kotuljac: Ich habe in der Regionalliga Nord in der Saison 2006/2007 für den 1. FC Magdeburg beim 3:1 in Wuppertal alle drei Treffer erzielt. Damals saß mein aktueller Trainer Uwe Fuchs beim WSV auf der Trainerbank. Er hat mir gesagt, dass er mir das bis heute übel nimmt. (lacht)

DFB.de: Was sind Ihre Hobbys neben dem Fußball?

Kotuljac: Die Zeit neben dem Fußball gehören meiner Freundin Annett und meinem fünfjährigen Sohn Konstantin, der längst jedem Ball hinterherjagt.

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Aleksandar Kotuljac ist wieder da - und wie. Der Stürmer des Drittligisten VfL Osnabrück hat sich nach fast halbjähriger Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses auf Anhieb wieder in den Blickpunkt gespielt. Gerade einmal 49 Minuten Einsatzzeit in drei Spielen reichten dem 29-Jährigen, um zwei entscheidende Tore zu erzielen.

Beim 1:0 im Derby gegen Preußen Münster und auch beim jüngsten 1:0 gegen Kickers Offenbach markierte er jeweils den Siegtreffer. Auch beim 2:0 in Heidenheim war "Kotte" auf dem Feld. "Für mich ist das überragend", sagt Kotuljac. Durch die neun Punkte aus den vergangenen drei Spielen verbesserte sich Zweitligaabsteiger Osnabrück vor dem Spiel bei der SpVgg Unterhaching am Samstag (ab 14 Uhr) auf Platz sechs.

Kotuljac, der in seiner Karriere auch schon für SpVgg Greuther Fürth, 1. FC Magdeburg, Eintracht Nordhorn und Hannover 96 am Ball war, spielt seit nicht einmal zwei Wochen wieder für die Niedersachen. Übers Training unter dem neuen Coach Uwe Fuchs empfahl er sich für einen neuen Vertrag, den er am 8. September unterschrieben hat - zwei Tage vor dem Tordebüt gegen Münster. Im exklusiven DFB.de-Interview spricht der Journalist Thomas Ziehn mit Aleksandar Kotuljac über seine Leidenszeit, die ersten Tore danach und weitere Ziele.

DFB.de: Herr Kotuljac, drei Spiele, 49 Minuten Einsatzzeit, zwei Tore, neun Punkte - keine schlechte Bilanz für Sie. Wie fühlt es sich an, der aktuell effektivste Joker der 3. Liga zu sein?

Aleksandar Kotuljac: Für mich ist das nach meiner langen Verletzungspause überragend. Es fühlt sich einfach nur gut an, wieder da zu sein. Das zeigt, dass ich in der Reha ordentliche Arbeit geleistet habe. Es freut mich, dass ich der Mannschaft mit meinen Toren helfen konnte.

DFB.de: Im Münster-Spiel hatten Sie sich bei Ihrem Siegtor eine Platzwunde am Kopf zugezogen und müssen seitdem einen "Turban" tragen. Wann kommt er ab?

Kotuljac: Der "Turban" war beim Offenbach-Spiel eigentlich nur eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Fäden noch drin waren. Sie werden jetzt gezogen, so dass ich den Verband eigentlich in Unterhaching ablassen könnte. Mal sehen, ob ich das mache. Schließlich hat es mit "Turban" sehr gut geklappt. Fußballer sind bekanntlich abergläubisch und haben ihre Macken. Vielleicht lasse ich ihn deshalb doch drauf. (grinst)

DFB.de: Was zeichnet Ihr Spiel derzeit aus, was macht Sie nach einer Einwechslung so gefährlich?

Kotuljac: Den Instinkt, an der richtigen Stelle zu stehen, habe ich nicht verlernt. Allerdings gehört auch immer eine Portion Glück dazu.

DFB.de: Sind Sie besonders motiviert, wenn Sie von der Bank ins Spiel kommen?

Kotuljac: Ganz ehrlich: Ich bin einfach nur froh, endlich wieder auf dem Fußballplatz zu stehen. Die lange Leidenszeit war nicht einfach. Jeder Einsatz gibt mir einen Kick. Der Trainer vertraut mir, und ich freue mich darüber, dieses Vertrauen mit entscheidenden Toren zurückzahlen zu können.

DFB.de: Wann werden die Osnabrücker Fans Aleksandar Kotuljac in der Startelf sehen?

Kotuljac: Ich bin mit meiner Rolle derzeit zufrieden. Es bringt mir nichts, dass etwas überstürzt wird. Langsam muss ich mich wieder an meine Topform heranarbeiten. Dabei hilft mir jeder Einsatz. Erst mal muss ich wieder 100-prozentig zu Kräften kommen, bevor an einen Startelf-Einsatz zu denken ist.

DFB.de: Wie kam es eigentlich zu Ihrer Rückkehr nach Osnabrück?

Kotuljac: Der Verein hatte mir nach dem Abstieg angeboten, mich nach meiner langen Pause beim VfL fit halten zu können. Das Angebot hatte ich gerne angenommen und versucht, mich in jedem Training wieder für einen neuen Vertrag zu empfehlen. Offenbar haben meine Leistungen den Trainer überzeugt.

DFB.de: Sie hatten noch vor einigen Wochen mit den Nachwirkungen einer Kreuzbandverletzung zu kämpfen. Wie fühlt sich das Knie jetzt an?

Kotuljac: Das Knie ist in Ordnung. Manchmal macht der Kopf nicht richtig mit, dann habe ich ein komisches Gefühl. Das volle Vertrauen in mein Knie wird aber mit der Zeit zurückkehren.

DFB.de: Was ist für den VfL Osnabrück in dieser Saison möglich?

Kotuljac: Für uns ist es wichtig, dass wir den Anschluss nach oben halten. Schließlich ist die Mannschaft neu zusammengestellt worden. Es wird noch ein wenig dauern, ehe bei uns ein Rädchen reibungslos in das andere greift. Wir haben das Potenzial, bis zum Ende oben mitzumischen. Was dann dabei herauskommt, müssen wir schauen.

DFB.de: Wie beurteilen Sie die Konkurrenz und die 3. Liga insgesamt?

Kotuljac: Die Liga ist extrem ausgeglichen. Ausreißer - wie in der abgelaufenen Saison Braunschweig und Rostock - wird es diesmal nicht geben. In jedem Spiel kann jede Mannschaft jeden Gegner schlagen. Das ist keine Floskel. Ich denke, dass der Aufstiegskampf erst am letzten Spieltag entschieden wird - und wir wollen dann zu den Kandidaten gehören. Ein Schlüssel dafür ist, dass wir unsere Heimstärke wiederfinden. Unser sensationelles Publikum hilft uns dabei.

DFB.de: Was ist nötig, um die Serie von drei Siegen auch Samstag in Unterhaching auszubauen?

Kotuljac: Es ist uns gelungen, dreimal hintereinander hinten die Null zu halten. Diese Defensivbilanz wollen wir ausbauen. Vorne sind wir immer für einen Treffer gut.

DFB.de: Sie sind jetzt 29 Jahre. Was haben Sie sich für die kommenden Jahre vorgenommen?

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Kotuljac: Ich hoffe, dass ich von Verletzungen verschont bleibe und noch einige Jahre auf hohem Niveau spielen kann. Der Fokus liegt ganz klar auf meiner sportlichen Karriere. Für den Fall der Fälle habe ich eine abgeschlossene Ausbildung in einem Lagerbetrieb eines Automobilherstellers in der Hinterhand.

DFB.de: Können Sie sich an ein Spiel in Ihrer Karriere besonders erinnern?

Kotuljac: Ich habe in der Regionalliga Nord in der Saison 2006/2007 für den 1. FC Magdeburg beim 3:1 in Wuppertal alle drei Treffer erzielt. Damals saß mein aktueller Trainer Uwe Fuchs beim WSV auf der Trainerbank. Er hat mir gesagt, dass er mir das bis heute übel nimmt. (lacht)

DFB.de: Was sind Ihre Hobbys neben dem Fußball?

Kotuljac: Die Zeit neben dem Fußball gehören meiner Freundin Annett und meinem fünfjährigen Sohn Konstantin, der längst jedem Ball hinterherjagt.