Nollenberger: "Zwickau ist nach dem 0:5 sicher alarmiert"

Beim 1:0-Heimsieg gegen den VfL Osnabrück schaffte die SpVgg Bayreuth am 4. Spieltag in der 3. Liga etwas "Historisches". Es war der erste Dreier des Aufsteigers aus Oberfranken in dieser Spielklasse überhaupt. Das entscheidende Tor erzielte Angreifer Alexander Nollenberger. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Erfolgserlebnis und das Duell heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim FSV Zwickau.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wie groß war die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg, Herr Nollenberger?

Alexander Nollenberger: Es war unser erster großer Moment in der 3. Liga, unser erstes Erfolgserlebnis. Von daher sind uns allen schon einige Steine vom Herzen gefallen. Entsprechend groß war auch die Freude in der Kabine. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir schon in den Partien zuvor mit unseren Gegnern durchaus auf Augenhöhe waren. Deshalb sind wir auch trotz der Niederlagen cool und bei unserer Linie geblieben.

DFB.de: Mit ihrem entscheidenden Treffer zum 1:0 gegen den VfL Osnabrück sorgten Sie gleichzeitig auch für den ersten Erfolg der SpVgg Bayreuth in der eingleisigen 3. Liga. War Ihnen diese "historische" Dimension gleich bewusst?

Nollenberger: Daran habe ich im Spiel überhaupt nicht gedacht. Es war unsere Devise, in der Defensive stabil zu stehen und unsere Konter möglichst gut auszuspielen. Das ist uns dann auch gelungen. Dass ich beim ersten Sieg der Torschütze war und damit vielleicht auch ein Eintrag in die Geschichtsbücher verbunden ist, nehme ich natürlich gerne mit. Im Vordergrund steht jedoch ganz klar der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Was hat aus Ihrer Sicht den Ausschlag gegeben, dass es im vierten Versuch mit dem ersten Dreier geklappt hat?

Nollenberger: Wie schon gesagt: Wir sind trotz der Negativerlebnisse und des zunehmenden Drucks nicht nervös geworden, sondern haben an unserer Taktik festgehalten. Das hat sich ausgezahlt, weil wir in der Defensive praktisch nichts zugelassen haben. Wenn hinten die Null steht, dann kommen die Siege von ganz alleine.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie insgesamt aus den ersten vier Saisonspielen?

Nollenberger: Uns wurde sofort vor Augen geführt, dass in der 3. Liga schon der kleinste Fehler umgehend bestraft wird. Das war in der Regionalliga noch anders. Daraus hat unsere Mannschaft aber sehr schnell gelernt. Die Defizite wurden intensiv angesprochen - und gegen Osnabrück konnten wir die Marschroute zum ersten Mal optimal umsetzen.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft noch verbessern, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Nollenberger: Es sind aus meiner Sicht vor allem zwei Punkte besonders wichtig: Die defensive Stabilität müssen wir beibehalten und möglichst noch stärker entwickeln. Dazu wollen wir uns künftig noch mehr Torchancen herausspielen. Wenn uns beides gelingen sollte, dann sind wir auf einem richtig guten Weg.

DFB.de: Was zeichnet das Team aus Ihrer Sicht besonders aus?

Nollenberger: Wir sind eine echte Einheit. Unser wichtigstes Credo lautet Harmonie. Die Erfolgserlebnisse schweißen das Team dann noch enger zusammen. Das war schon während der abgelaufenen Saison in der Regionalliga Bayern so und ist jetzt nicht anders. Wir haben den Sieg gegen den VfL Osnabrück als eine Art "Startschuss" angesehen, nach dem wir uns künftig in der Liga noch besser behaupten können.

DFB.de: Sehen Sie sich grundsätzlich in der 3. Liga als "Underdog"?

Nollenberger: Das kann man durchaus so sagen und ist meiner Meinung nach für einen Aufsteiger auch nicht die schlechteste Ausgangsposition. Statt sich ständig unter Druck zu setzen, freuen wir uns auf jedes Spiel. Auch unsere Fans sind trotz der Niederlagen immer ruhig geblieben, haben das Team weiter unterstützt. Das ist schon mal eine gute Basis.

DFB.de: Aufstiegstrainer Timo Rost hatte den Verein in Richtung des Ligakonkurrenten FC Erzgebirge Aue verlassen. Hatten Sie Verständnis für die Entscheidung?

Nollenberger: Wenn jemand den nächsten Schritt in seiner Karriere machen kann und sich sportlich verbessert, ist das zu respektieren. Um ganz ehrlich zu sein, hatten wir aber auch kaum Zeit, um uns mit diesem Thema groß zu beschäftigen. Der Verein hat die Nachfolge schnell geklärt und wir haben uns direkt wieder auf die neuen Aufgaben fokussiert.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie von seinem Nachfolger Thomas Kleine?

Nollenberger: Thomas ist ein anderer Typ, ein etwas ruhigerer Trainer. An unserer Spielphilosophie, mit der wir unter der Regie von Timo Rost sehr erfolgreich waren, hat er aber nicht viel verändert. Das kommt beim Team an und passt bisher ganz gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere positive Entwicklung fortsetzen werden.

DFB.de: In der Saison 2019/2020 wurden Sie mit der U 23 des FC Bayern München sogar Meister der 3. Liga. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Nollenberger: Dabei kommt mir sofort in den Kopf, dass wir damals ebenfalls schlecht gestartet sind und in den ersten Spielen große Probleme hatten. Erst nach der damaligen Corona-Pause sind wir so richtig durchgestartet und sind mit einem riesigen Lauf noch ganz nach vorne gekommen. Die Gegner haben gegen uns keine Mittel mehr gefunden. Das zeigt, dass es in der 3. Liga nur geht, wenn das komplette Team funktioniert.

DFB.de: Wie sehr helfen Ihnen diese Erfahrungen in der aktuellen Situation?

Nollenberger: Jede Erfahrung hilft, aber die Unterschiede sind schon groß. Beim FC Bayern war ich damals noch deutlich jünger, hatte auch wesentlich geringere Einsatzzeiten. In Bayreuth gehöre ich zu den Führungsspielern im Team, habe nach unserer Topsaison in der Regionalliga Bayern wesentlich mehr Selbstvertrauen. Dadurch sind wir alle auch mit mehr Rückenwind in die neue Liga gestartet.

DFB.de: Was nehmen Sie sich persönlich für den weiteren Saisonverlauf vor?

Nollenberger: Ich kann mich da nur wiederholen: Wichtig ist mir, dass wir als gesamte Mannschaft funktionieren. Dazu kann jeder einzelne Spieler mit seiner bestmöglichen Leistung beitragen. Auch ich möchte dem Team möglichst mit Toren und Vorlagen dabei helfen, den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen.

DFB.de: Die nächste Partie steigt heute beim FSV Zwickau, einem direkten Konkurrenten. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Nollenberger: Im Gegensatz zu uns spielt der FSV Zwickau schon sehr lange in der 3. Liga. Das sollten wir nicht vergessen. Wir werden auch ganz bestimmt nicht den Fehler machen, uns vom 0:5 der Zwickauer in Elversberg blenden zu lassen. Dieses Ergebnis hat das Team sicherlich noch mehr alarmiert. Der FSV wird alles in die Waagschale werfen, um gegen uns einen Heimsieg einzufahren. Darauf müssen wir gefasst sein.

[mspw]

Beim 1:0-Heimsieg gegen den VfL Osnabrück schaffte die SpVgg Bayreuth am 4. Spieltag in der 3. Liga etwas "Historisches". Es war der erste Dreier des Aufsteigers aus Oberfranken in dieser Spielklasse überhaupt. Das entscheidende Tor erzielte Angreifer Alexander Nollenberger. Im DFB.de-Interview spricht der 25-Jährige mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Erfolgserlebnis und das Duell heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim FSV Zwickau.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wie groß war die Erleichterung nach dem ersten Saisonsieg, Herr Nollenberger?

Alexander Nollenberger: Es war unser erster großer Moment in der 3. Liga, unser erstes Erfolgserlebnis. Von daher sind uns allen schon einige Steine vom Herzen gefallen. Entsprechend groß war auch die Freude in der Kabine. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir schon in den Partien zuvor mit unseren Gegnern durchaus auf Augenhöhe waren. Deshalb sind wir auch trotz der Niederlagen cool und bei unserer Linie geblieben.

DFB.de: Mit ihrem entscheidenden Treffer zum 1:0 gegen den VfL Osnabrück sorgten Sie gleichzeitig auch für den ersten Erfolg der SpVgg Bayreuth in der eingleisigen 3. Liga. War Ihnen diese "historische" Dimension gleich bewusst?

Nollenberger: Daran habe ich im Spiel überhaupt nicht gedacht. Es war unsere Devise, in der Defensive stabil zu stehen und unsere Konter möglichst gut auszuspielen. Das ist uns dann auch gelungen. Dass ich beim ersten Sieg der Torschütze war und damit vielleicht auch ein Eintrag in die Geschichtsbücher verbunden ist, nehme ich natürlich gerne mit. Im Vordergrund steht jedoch ganz klar der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Was hat aus Ihrer Sicht den Ausschlag gegeben, dass es im vierten Versuch mit dem ersten Dreier geklappt hat?

Nollenberger: Wie schon gesagt: Wir sind trotz der Negativerlebnisse und des zunehmenden Drucks nicht nervös geworden, sondern haben an unserer Taktik festgehalten. Das hat sich ausgezahlt, weil wir in der Defensive praktisch nichts zugelassen haben. Wenn hinten die Null steht, dann kommen die Siege von ganz alleine.

DFB.de: Welche Schlüsse ziehen Sie insgesamt aus den ersten vier Saisonspielen?

Nollenberger: Uns wurde sofort vor Augen geführt, dass in der 3. Liga schon der kleinste Fehler umgehend bestraft wird. Das war in der Regionalliga noch anders. Daraus hat unsere Mannschaft aber sehr schnell gelernt. Die Defizite wurden intensiv angesprochen - und gegen Osnabrück konnten wir die Marschroute zum ersten Mal optimal umsetzen.

DFB.de: In welchen Bereichen muss sich die Mannschaft noch verbessern, um den Klassenverbleib zu schaffen?

Nollenberger: Es sind aus meiner Sicht vor allem zwei Punkte besonders wichtig: Die defensive Stabilität müssen wir beibehalten und möglichst noch stärker entwickeln. Dazu wollen wir uns künftig noch mehr Torchancen herausspielen. Wenn uns beides gelingen sollte, dann sind wir auf einem richtig guten Weg.

DFB.de: Was zeichnet das Team aus Ihrer Sicht besonders aus?

Nollenberger: Wir sind eine echte Einheit. Unser wichtigstes Credo lautet Harmonie. Die Erfolgserlebnisse schweißen das Team dann noch enger zusammen. Das war schon während der abgelaufenen Saison in der Regionalliga Bayern so und ist jetzt nicht anders. Wir haben den Sieg gegen den VfL Osnabrück als eine Art "Startschuss" angesehen, nach dem wir uns künftig in der Liga noch besser behaupten können.

DFB.de: Sehen Sie sich grundsätzlich in der 3. Liga als "Underdog"?

Nollenberger: Das kann man durchaus so sagen und ist meiner Meinung nach für einen Aufsteiger auch nicht die schlechteste Ausgangsposition. Statt sich ständig unter Druck zu setzen, freuen wir uns auf jedes Spiel. Auch unsere Fans sind trotz der Niederlagen immer ruhig geblieben, haben das Team weiter unterstützt. Das ist schon mal eine gute Basis.

DFB.de: Aufstiegstrainer Timo Rost hatte den Verein in Richtung des Ligakonkurrenten FC Erzgebirge Aue verlassen. Hatten Sie Verständnis für die Entscheidung?

Nollenberger: Wenn jemand den nächsten Schritt in seiner Karriere machen kann und sich sportlich verbessert, ist das zu respektieren. Um ganz ehrlich zu sein, hatten wir aber auch kaum Zeit, um uns mit diesem Thema groß zu beschäftigen. Der Verein hat die Nachfolge schnell geklärt und wir haben uns direkt wieder auf die neuen Aufgaben fokussiert.

DFB.de: Welchen Eindruck haben Sie von seinem Nachfolger Thomas Kleine?

Nollenberger: Thomas ist ein anderer Typ, ein etwas ruhigerer Trainer. An unserer Spielphilosophie, mit der wir unter der Regie von Timo Rost sehr erfolgreich waren, hat er aber nicht viel verändert. Das kommt beim Team an und passt bisher ganz gut. Ich bin zuversichtlich, dass wir unsere positive Entwicklung fortsetzen werden.

DFB.de: In der Saison 2019/2020 wurden Sie mit der U 23 des FC Bayern München sogar Meister der 3. Liga. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Nollenberger: Dabei kommt mir sofort in den Kopf, dass wir damals ebenfalls schlecht gestartet sind und in den ersten Spielen große Probleme hatten. Erst nach der damaligen Corona-Pause sind wir so richtig durchgestartet und sind mit einem riesigen Lauf noch ganz nach vorne gekommen. Die Gegner haben gegen uns keine Mittel mehr gefunden. Das zeigt, dass es in der 3. Liga nur geht, wenn das komplette Team funktioniert.

DFB.de: Wie sehr helfen Ihnen diese Erfahrungen in der aktuellen Situation?

Nollenberger: Jede Erfahrung hilft, aber die Unterschiede sind schon groß. Beim FC Bayern war ich damals noch deutlich jünger, hatte auch wesentlich geringere Einsatzzeiten. In Bayreuth gehöre ich zu den Führungsspielern im Team, habe nach unserer Topsaison in der Regionalliga Bayern wesentlich mehr Selbstvertrauen. Dadurch sind wir alle auch mit mehr Rückenwind in die neue Liga gestartet.

DFB.de: Was nehmen Sie sich persönlich für den weiteren Saisonverlauf vor?

Nollenberger: Ich kann mich da nur wiederholen: Wichtig ist mir, dass wir als gesamte Mannschaft funktionieren. Dazu kann jeder einzelne Spieler mit seiner bestmöglichen Leistung beitragen. Auch ich möchte dem Team möglichst mit Toren und Vorlagen dabei helfen, den Klassenverbleib unter Dach und Fach zu bringen.

DFB.de: Die nächste Partie steigt heute beim FSV Zwickau, einem direkten Konkurrenten. Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Nollenberger: Im Gegensatz zu uns spielt der FSV Zwickau schon sehr lange in der 3. Liga. Das sollten wir nicht vergessen. Wir werden auch ganz bestimmt nicht den Fehler machen, uns vom 0:5 der Zwickauer in Elversberg blenden zu lassen. Dieses Ergebnis hat das Team sicherlich noch mehr alarmiert. Der FSV wird alles in die Waagschale werfen, um gegen uns einen Heimsieg einzufahren. Darauf müssen wir gefasst sein.

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