Neu-Trainer Lettieri: "MSV meine bemerkenswerteste Station"

Ein "harter Hund" mit italienischem Temperament im Kohlenpott: Der in Zürich (Schweiz) geborene Deutsch-Italiener Gino Lettieri, seit wenigen Tagen neuer Trainer des Drittligisten MSV Duisburg, wird in seinem neuen Arbeitsumfeld keine große Zeit benötigen, um sich zu akklimatisieren. "Hier wird hart gearbeitet. Das passt zu meiner Art", sagt der 47-Jährige, der in der vergangenen Saison als Co-Trainer unter Norbert Meiert bei Arminia Bielefeld den Abstieg in die 3. Liga nicht verhindern konnte.

Mit dem traditionsreichen MSV, der vor knapp drei Jahren noch im DFB-Pokalfinale stand (0:5 gegen den FC Schalke 04 am 21. Mai 2011), soll Lettieri nach Platz sieben in der Vorsaison in Zukunft wieder im oberen Drittel der 3. Liga angreifen. Für den Familienvater (verheiratet, zwei Kinder), dessen aktive Karriere nach einem schweren Autounfall in der Jugend eher schnell beendet war, ist Duisburg bereits seine elfte Trainerstation.

Was für den neuen MSV-Trainer nach seiner Vorstellung Priorität hat, erklärt er im aktuellen DFB.de-Interview und spricht auch über den reizvollen Weg mit den Duisburger "Zebras", die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Ivica Grlic und das DFB-Pokal-Los 1. FC Nürnberg.

DFB.de: Ihre Vorstellung in Duisburg liegt erst wenige Tage zurück, am 15. Juni ist Trainingsauftakt. Wie groß ist schon jetzt das Kribbeln bei Ihnen, dass es wieder los geht, Herr Lettieri?

Gino Lettieri: Klar, ich freue mich ungeheuer, dass es jetzt bald wieder los geht. Es ist auch - zugegebenermaßen - eine sehr reizvolle Aufgabe, Trainer des MSV Duisburg zu sein.

DFB.de: Wo sehen Sie aktuell Ihre vorrangigen Aufgaben?

Lettieri: Derzeit befinden wir uns noch in der Phase der Zusammenstellung des Kaders. Das hat Priorität.

DFB.de: Ihr Vertrag gilt zunächst für ein Jahr. Wie sieht Ihre Zielsetzung mit dem MSV aus? Dürfen die Fans vom Aufstieg träumen?



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Ein "harter Hund" mit italienischem Temperament im Kohlenpott: Der in Zürich (Schweiz) geborene Deutsch-Italiener Gino Lettieri, seit wenigen Tagen neuer Trainer des Drittligisten MSV Duisburg, wird in seinem neuen Arbeitsumfeld keine große Zeit benötigen, um sich zu akklimatisieren. "Hier wird hart gearbeitet. Das passt zu meiner Art", sagt der 47-Jährige, der in der vergangenen Saison als Co-Trainer unter Norbert Meiert bei Arminia Bielefeld den Abstieg in die 3. Liga nicht verhindern konnte.

Mit dem traditionsreichen MSV, der vor knapp drei Jahren noch im DFB-Pokalfinale stand (0:5 gegen den FC Schalke 04 am 21. Mai 2011), soll Lettieri nach Platz sieben in der Vorsaison in Zukunft wieder im oberen Drittel der 3. Liga angreifen. Für den Familienvater (verheiratet, zwei Kinder), dessen aktive Karriere nach einem schweren Autounfall in der Jugend eher schnell beendet war, ist Duisburg bereits seine elfte Trainerstation.

Was für den neuen MSV-Trainer nach seiner Vorstellung Priorität hat, erklärt er im aktuellen DFB.de-Interview und spricht auch über den reizvollen Weg mit den Duisburger "Zebras", die Zusammenarbeit mit Sportdirektor Ivica Grlic und das DFB-Pokal-Los 1. FC Nürnberg.

DFB.de: Ihre Vorstellung in Duisburg liegt erst wenige Tage zurück, am 15. Juni ist Trainingsauftakt. Wie groß ist schon jetzt das Kribbeln bei Ihnen, dass es wieder los geht, Herr Lettieri?

Gino Lettieri: Klar, ich freue mich ungeheuer, dass es jetzt bald wieder los geht. Es ist auch - zugegebenermaßen - eine sehr reizvolle Aufgabe, Trainer des MSV Duisburg zu sein.

DFB.de: Wo sehen Sie aktuell Ihre vorrangigen Aufgaben?

Lettieri: Derzeit befinden wir uns noch in der Phase der Zusammenstellung des Kaders. Das hat Priorität.

DFB.de: Ihr Vertrag gilt zunächst für ein Jahr. Wie sieht Ihre Zielsetzung mit dem MSV aus? Dürfen die Fans vom Aufstieg träumen?

Lettieri: Träumen ist ja bekanntlich erlaubt. Ich bin allerdings Realist und orientiere mich lieber an den Fakten. Ohne einen endgültigen Kader sind alle Prognosen pure Kaffeesatzleserei. Das mache ich grundsätzlich nicht.

DFB.de: Im DFB-Pokal geht es gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FC Nürnberg. Zufrieden mit dem Los?

Lettieri: Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Einerseits freut es mich für die Fans, denn mit Nürnberg kommt ein immer noch großer und attraktiver Name. Das wird eine prickelnde Atmosphäre bei uns in der Arena. Andererseits ist es - sportlich betrachtet - auch nicht das leichteste Los, das man in einer ersten DFB-Runde erhalten kann. Aber ganz ehrlich: Für den MSV ist es wichtig und schön, dass er überhaupt dabei ist.

DFB.de: Sie haben gesagt, dass der MSV für Sie eine besondere Station sei. Wie haben Sie das genau gemeint?

Lettieri: Der MSV ist auf Grund seiner Tradition schon etwas Besonderes. Vom Stellenwert des Vereins allgemein sehe ich Duisburg als meine bis dato sicherlich bemerkenswerteste Station.

DFB.de: Konnten Sie sich im Vorfeld schon ein Bild Ihrer neuen Mannschaft machen, beispielsweise durch Videos oder persönliche Gespräche?

Lettieri: Es ist nicht so, dass ich den MSV und seine Spieler nicht auf dem Radar gehabt hätte. Eine grundsätzliche Einschätzung zum bisherigen Kader habe ich natürlich schon, hatte allerdings auch noch keine Gelegenheit, Einzelgespräche zu führen.

DFB.de: Für welche Positionen suchen Sie Verstärkungen? Wie läuft die Zusammenarbeit mit Manager Ivica Grlic?

Lettieri: Ivica Grlic und sein Team haben in vielen Bereichen schon intensiv an den Stellschrauben gedreht. Darüber hinaus glaube ich, dass Ivo und ich die gleiche Sprache sprechen, viele Dinge ähnlich beurteilen und deshalb auch gemeinsam passende Lösungen finden werden.

DFB.de: Auf welche Eigenschaften legen Sie bei Ihren Spielern und Mannschaften besonderen Wert? Was sehen Sie als wichtige Voraussetzung für Erfolg an?

Lettieri: Neben den grundsätzlichen Anforderungen wie Fleiß und taktischer Disziplin ist sicherlich Teamfähigkeit gefragt. Die Mannschaft steht immer im Mittelpunkt des Geschehens und nicht die Befindlichkeiten eines Einzelnen.

DFB.de: Die "Zebras" sind finanziell nach wie vor nicht auf Rosen gebettet. Könnte das Einfluss auf Ihre Arbeit nehmen?

Lettieri: Natürlich. Geld allein schießt zwar keine Tore, vereinfacht aber die Verhandlungen und schafft frühzeitig Planungssicherheit. Das sind aber Umstände, die mir vorher bekannt waren. Irgendwie macht diese Situation auch den Reiz aus: Den Weg des MSV, der vor einem Jahr vor einem absoluten Neubeginn stand, mitzugehen und erfolgreich zu gestalten.

DFB.de: Duisburg ist Ihre erste Station im Ruhrgebiet. Wie gefällt Ihnen der "Pott"?

Lettieri: Ich habe schon vorher mit "Ruhrpottlern" zu tun gehabt. (lacht) Mir gefällt die Art und Weise: Geradeaus und bloß nicht mit der Meinung hinter dem Berg halten. Mir sagen Leute nach, ich wäre ähnlich.

DFB.de: Als Co-Trainer von Arminia Bielefeld mussten Sie in einer dramatischen Relegation gegen Darmstadt 98 den Abstieg in die 3. Liga hinnehmen. Wie schwer ist es Ihnen gefallen, diese Enttäuschung wegzustecken?

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Lettieri: Das war ein Nackenschlag und ich hätte der Arminia einen glücklicheren Saisonabschluss gewünscht. Jetzt bin ich aber auf meine neue Aufgabe fokussiert. Die Vergangenheit ist abgehakt.

DFB.de: Freuen Sie sich trotzdem schon auf das Wiedersehen mit Arminia-Trainer Norbert Meier und einigen Ihrer ehemaligen Spieler in der kommenden Saison?

Lettieri: Ich freue mich immer auf alte Kollegen, solange meine Mannschaft die drei zu vergebenden Punkte mitnimmt.

DFB.de: Das Teilnehmerfeld der 3. Liga steht seit wenigen Tagen fest. Welchen Mannschaften trauen Sie in der kommenden Saison zu, ganz oben mitzuspielen?

Lettieri: Die Favoritenrolle würde ich gerne den Absteigern aus der 2. Bundesliga überlassen. Ich glaube, wir tun gut daran, uns auf unsere Aufgabe zu konzentrieren und nicht die Konkurrenten zu bewerten.

DFB.de: Zum Abschluss: Sie sind Italiener, in Zürich geboren und mit einer Deutschen verheiratet. Für welche Mannschaft schlägt Ihr Herz bei der Weltmeisterschaft in Brasilien?

Lettieri: Solange Italien und Deutschland nicht gegeneinander spielen, kann ich mich zu Hause gut aus der Affäre ziehen. Sollte dieses Szenario eintreten, muss ich mir einen neuen Plan machen (lacht).