Nach sechs Monaten "Flaute": Cannizzaro jubelt wieder

Großes Aufatmen bei Massimo Cannizzaro. Der Angreifer von Rot-Weiß Erfurt beendete beim 1:0 gegen den Wuppertaler SV Borussia seine persönliche Durststrecke in der 3. Liga und traf erstmals seit März wieder. So viel Durchsetzungsstärke hatte sich auch Trainer Mehmet Scholl bei Bayern München II gewünscht. Nach dem 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden monierte er den fehlenden „Killerinstinkt“ seiner Stürmer.

Ein gern gesehener Gast in fremden Stadien ist der FC Ingolstadt 04. Die Süddeutschen warten nach dem 1:2 in Braunschweig nun schon seit rund neun Monaten auf einen Auswärtserfolg. Da kann Ralph Hasenhüttl sicher mitfühlen. Denn auch der Trainer der SpVgg Unterhaching reist nicht unbedingt gerne, zumindest nicht nach Burghausen. Dort mussten die Münchner Vorstädter erneut eine Niederlage hinnehmen, warten seit zwölf Spielen auf einen Sieg im Derby. „Ausgerechnet in Burghausen liefern wir regelmäßig unsere schlechteste Saisonleistung ab“, ärgerte sich Hasenhüttl.

SSV Jahn Regensburg: Bei einem Zusammenprall zog sich Jahn-Kapitän Alexander Maul beim SV Sandhausen (1:2) eine Risswunde im Mund zu, die genäht werden musste. Trotzdem hielt der 32-jährige Innenverteidiger bis zum Spielende durch. Der Ausgang des Spitzenspiels hatte für die Jahn-Elf von Trainer Markus Weinzierl gleich in doppelter Hinsicht einen bitteren Beigeschmack. Der zweite Treffer des SVS-Mittelfeldspielers Sebastian Fischer in der Nachspielzeit machte die erste Saisonniederlage der Süddeutschen und damit auch den Verlust der Tabellenführung perfekt.

Rot-Weiß Erfurt: Die „Leidenszeit“ von Erfurts Torjäger Massimo Cannizzaro ist vorbei. Beim 1:0 gegen den Wuppertaler SV Borussia durfte der 28-jährige Deutsch-Italiener erstmals seit vielen Monaten wieder die Glückwünsche seiner Mitspieler entgegen nehmen. „Das Gefühl, den Ball im Netz zappeln zu sehen, tut gut. Ich habe aber nicht an mir gezweifelt. Denn ich weiß, was ich kann. Es war nur eine Frage der Zeit, wann ich wieder treffe“, sagte der ehemalige Torschützenkönig der Regionalliga Nord, der zuletzt im März beim 2:0 gegen Fortuna Düsseldorf erfolgreich war.

Bayern München II: Trotz des Aufwärtstrends von sieben Punkten aus den vergangenen drei Spielen war Münchens Reserve-Trainer Mehmet Scholl nach dem 0:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden nicht zufrieden. „Uns fehlt der Killerinstinkt. Wir waren gegen Wiesbaden zu brav und hatten Chancen für mehr“, ärgerte sich der Ex-Nationalspieler. In der dritten Partie innerhalb von neun Tagen hatte Scholl seine Mannschaft auf einigen Positionen umbauen müssen. David Alaba, Deniz Yilmaz und Björn Kopplin waren mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Dafür stand Mehmet Ekici nach überstandener Knieprellung wieder zur Verfügung.

SV Wehen Wiesbaden: Der SVWW hat den Vertrag mit Mittelfeldspieler Philipp Albert verlängert. Der 19-Jährige wird nun bis Sommer 2011 das Wehener Trikot tragen. Bisher kam Albert, der aus der eigenen Jugend stammt und seit 2003 für die Hessen am Ball ist, nur in der Regionalliga-Mannschaft zum Einsatz. Auf sein erstes Drittliga-Spiel muss Albert noch warten. Er gehörte gegen den SSV Jahn Regensburg (0:2), gegen den SV Sandhausen (2:1) und bei Bayern München II (0:0) zum Drittliga-Kader, wurde aber von Trainer Hans-Werner Moser nicht eingesetzt.

FC Ingolstadt 04: Nur eingefleischte Fans des FCI können sich wohl noch an den letzten Auswärtssieg der „Schanzer“ erinnern. Die Bayern warten nun schon seit 272 Tagen auf einen „Dreier“ in der Fremde, präsentierten sich seit dem 12. Dezember (1:0 bei der TuS Koblenz) als gute Gäste. Nur vier Zähler holten die Automobil-Städter seitdem in Auswärtsspielen. Die nächste Chance, die Serie reißen zu lassen, hat die Mannschaft von Trainer Horst Köppel bei Kickers Offenbach am Samstag, 19. September. Zuvor tritt Ingolstadt am kommenden Samstag ab 14 Uhr zu Hause gegen Werder Bremen II an.

SV Wacker Burghausen: Gegen die SpVgg Unterhaching spielt Wacker besonders gerne. Nach dem 3:0 ist Burghausen schon seit zwölf Spielen gegen die Münchner Vorstädter ungeschlagen, gewann sogar dreimal in Folge. Auch Gäste-Trainer Ralph Hasenhüttl konnte die erneute Niederlage im Bayern-Derby nicht erklären. „Warum wir unser schlechtes Saisonspiel ausgerechnet immer in Burghausen abliefern, kann ich nicht sagen. Wir haben alles vermissen lassen und keine Gefahr ausgestrahlt. Wir waren chancenlos.“ Da machte es den Gastgebern wohl nichts aus, dass diesmal eine andere Stimme die Wacker-Torschützen ankündigte. Martin Gruber fehlte aus dienstlichen Gründen, für ihn war Christian Riedl am Mikrofon zu hören.

Holstein Kiel: Verstärkung für die Kieler „Störche“. Der Holstein-Aufsichtsrat hat Jürgen Fandrey zum neuen Vize-Präsidenten für den Bereich Finanzen bestellt. Er tritt damit die Nachfolge von Andreas Raddatz an. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann ist seit über 50 Jahren Mitglied der KSV und trug selbst einige Jahre das Trikot der zweiten Kieler Mannschaft. „Für mich war es immer eine große Ehre, im blau-weiß-roten Trikot auflaufen zu dürfen“, sagte Fandrey.

Kickers Offenbach: Zu einem konstruktiven Gespräch trafen sich OFC-Präsident Dieter Müller, die Vizepräsidenten Thomas Kalt und Volker Eckrich, Schatzmeister Horst Zang, Sportmanager Andreas Möller, der kaufmännische Manager Jörg Hambückers und Trainer Hans-Jürgen Boysen, um entstandene Unstimmigkeiten auszuräumen. Vereinbart wurde dabei, alles dafür zu tun, um die Grundlage zu schaffen, den OFC in der Tabelle unter den ersten fünf Clubs zu etablieren. Zuletzt hatte Trainer Boysen auf Grund von Verletzungssorgen im Offensivbereich Verstärkungen gefordert. So muss Angreifer Mirnes Mesic wegen eines Zehenbruchs noch pausieren.

Borussia Dortmund II: Der Trainingsplatz bei der Dortmunder Reserve ist gut gefüllt. Trainer Theo Schneider kann fast aus dem Vollen schöpfen. So kehrten die Defensivspieler Lasse Sobiech, Sven Bender und David Vrzogic von ihren Länderspielreisen wieder zurück. Nur Abwehrspieler Julian Koch steht wegen eines Handbruchs nicht zur Verfügung.