Multhaup vor Saarbrücken-Duell: "Spiel auf des Messers Schneide"

Nach dem Topspiel ist für Eintracht Braunschweig vor dem Topspiel. Auf das 3:0 beim SV Waldhof Mannheim folgt für den Tabellendritten der 3. Liga das Duell mit Verfolger 1. FC Saarbrücken am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im NDR und SR). Im DFB.de-Interview spricht Maurice Multhaup, 25 Jahre alter Doppeltorschütze in Mannheim, mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Aufstiegsrennen.

DFB.de: Ist Eintracht Braunschweig mit dem 3:0-Auswärtssieg in Mannheim eine Ansage an die Konkurrenz gelungen, Herr Multhaup?

Maurice Multhaup: Ich denke, dass jeder Aufstiegskandidat vor allem auf sich selbst schaut. Der Sieg war aber auf jeden Fall gut für unser Selbstvertrauen. Wir mussten zunächst eine schwierige Anfangsphase überstehen. Nach einem Gegentor, das wegen einer Abseitsposition zurückgenommen wurde, dann quasi im direkten Gegenzug selbst zum 1:0 zu treffen, war optimal. Wenn wir in Führung gehen, ist es für den jeweiligen Gegner sehr schwer, uns zu knacken. Die weiteren Treffer haben wir zu ebenfalls guten Zeitpunkten nachlegen können.

DFB.de: Beim Stand von 1:0 wurde Ihnen ein Handelfmeter zugesprochen, der dann zurückgenommen wurde. Wie haben Sie die Situation erlebt?

Multhaup: Ich stand nicht unmittelbar dabei, hatte aber mitbekommen, dass der Schiedsrichterassistent das Handspiel wohl nicht bestätigen konnte. Nachdem dann auch Spieler von uns gefragt wurden, ging es mit Eckball statt Elfmeter weiter. Wir haben uns nicht groß mit dem zurückgenommenen Handelfmeter beschäftigt und kurz nach der Halbzeitpause ja auch so das 2:0 nachlegen können.

DFB.de: Am Ende stand der erste Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top Acht zu Buche. Wieso hatte es nicht vorher schon geklappt?

Multhaup: Im Fußball ist das Momentum wichtig. Nach fünf Partien ohne Niederlage und zwei Siegen nacheinander sind wir mit Selbstvertrauen nach Mannheim gefahren. Den Schwung vom 6:0 bei Viktoria Berlin und dem 2:1 gegen den MSV Duisburg konnten wir mitnehmen. Wenn man - wie wir in den zurückliegenden Partien - als Einheit auftritt, erarbeitet man sich auch das nötige Glück. Von den bisherigen zehn Duellen mit den besten acht Mannschaften hatten wir siebenmal ein Unentschieden geholt. Wir sind also auch für die direkten Konkurrenten nur schwer zu besiegen. Im nächsten Schritt müssen wir jetzt lernen, solche Duelle noch häufiger für uns zu entscheiden. Das Spiel in Mannheim war hoffentlich der Anfang. Mit dem Monat März und den weiteren Partien gegen Saarbrücken sowie in Dortmund und Osnabrück beginnt die heiße Phase der Saison.

DFB.de: Durch Ihren Doppelpack in Mannheim kommen Sie in den zurückliegenden vier Partien auf vier Treffer. Warum läuft es bei Ihnen aktuell so rund?

Multhaup: Das ist eine gute Frage. Wenn es ein Rezept dafür gäbe, würde ich mich immer daranhalten. (lacht) Bei meinem ersten Tor in Mannheim habe ich den Ball optimal erwischt, der zweite Treffer ist mir gelungen, weil ich auf die Flanke von Lion Lauberbach spekuliert habe. Vielleicht spielt es eine Rolle, dass ich zuletzt häufiger auf dem linken Flügel zum Einsatz gekommen bin. Unser Trainer Michael Schiele will, dass wir als Außenbahnspieler nicht nur an der Seitenlinie kleben, sondern uns auch immer wieder im Zentrum anbieten. Als Rechtsfuß auf der linken Seite kann ich etwas häufiger den Torabschluss suchen.

DFB.de: Ein regelmäßiger Torschütze waren Sie auch bei der deutschen U 17-Nationalmannschaft. Zu Ihren damaligen Mitspielern gehörten unter anderem Timo Werner, Jonathan Tah und Thilo Kehrer. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit?

Multhaup: Nur gute. Durch die Spiele der EM-Qualifikation waren wir häufig zehn bis 14 Tage zusammen. Ich hatte mich jedes Mal darauf gefreut. Wir waren eine klasse Truppe und hatten eine Menge Spaß miteinander. Mittlerweile ist der Kontakt nicht mehr ganz so regelmäßig. Wenn man sich aber hin und wieder sieht, kommt man direkt ins Gespräch und wird an die tolle alte Zeit erinnert. Ich bin für die Erfahrungen sehr dankbar. Auch im Nachwuchs des FC Schalke 04 - unter anderem auch von Trainer Norbert Elgert - habe ich viel gelernt, von dem ich auch heute noch profitiere.

DFB.de: Seit Saisonbeginn tragen Sie das Eintracht-Trikot. Was hatte Sie von einem Wechsel nach Braunschweig überzeugt?

Multhaup: Durch den Abstieg war mein Vertrag beim VfL Osnabrück ausgelaufen. Da ich wieder häufiger auch von Beginn an zum Einsatz kommen wollte, hatte ich mir einige Interessenten angehört. Es dauerte allerdings nicht lange, bis ich mich für Eintracht Braunschweig entschieden hatte. Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann hatte ich schnell ein gutes Gefühl.

DFB.de: Nach der kurzfristigen Absage soll das Spiel bei Ihrem Ex-Verein VfL Osnabrück jetzt während der Länderspielpause am Samstag, 26. März, nachgeholt werden. Freuen Sie sich schon auf das Wiedersehen an alter Wirkungsstätte?

Multhaup: Absolut. Ich habe während meiner Zeit beim VfL sehr gute Freunde gefunden. Wir haben noch regelmäßig über unsere WhatsApp-Gruppe Kontakt. Am ursprünglichen Termin waren wir ja schon in Osnabrück im Hotel, als dann die Absage wegen der Sturmschäden am Stadion kam. Es wird toll, die Jungs jetzt wiederzusehen.

DFB.de: Ist das ausstehende Nachholspiel ein Faustpfand gegenüber der Konkurrenz?

Multhaup: Es ist mit Sicherheit nicht schlecht, dass wir noch eine Partie in der Hinterhand haben. Durch die Neuansetzung haben wir dazu im Gegensatz zu anderen Teams keine längere Pause, können also in unseren Abläufen und im Wochenrhythmus bleiben. Ob es ein Vorteil wird, liegt an uns.

DFB.de: Was wird wichtig sein, um bis zum Saisonende ein Wörtchen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzureden?

Multhaup: Wir sind gut beraten, die Spiele genauso anzugehen, wie wir es schon zuletzt gemacht haben: Nicht zu viel nachdenken und stattdessen einfach nur Spaß auf dem Platz haben. Wozu es letztendlich reicht, werden wir dann sehen.

DFB.de: Mit der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken wartet nun das nächste Spitzenspiel. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Multhaup: Es wird ganz ähnlich wie in Mannheim: Ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem schon einzelne Aktionen den Unterschied ausmachen können. Da kann es schon ein wesentlicher Faktor sein, wie man in das Spiel hineinfindet. Tabellarisch und fußballerisch wird das sehr interessant. Wir hoffen auf ein Spitzenspiel vor großer Kulisse.

[mspw]

Nach dem Topspiel ist für Eintracht Braunschweig vor dem Topspiel. Auf das 3:0 beim SV Waldhof Mannheim folgt für den Tabellendritten der 3. Liga das Duell mit Verfolger 1. FC Saarbrücken am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im NDR und SR). Im DFB.de-Interview spricht Maurice Multhaup, 25 Jahre alter Doppeltorschütze in Mannheim, mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Aufstiegsrennen.

DFB.de: Ist Eintracht Braunschweig mit dem 3:0-Auswärtssieg in Mannheim eine Ansage an die Konkurrenz gelungen, Herr Multhaup?

Maurice Multhaup: Ich denke, dass jeder Aufstiegskandidat vor allem auf sich selbst schaut. Der Sieg war aber auf jeden Fall gut für unser Selbstvertrauen. Wir mussten zunächst eine schwierige Anfangsphase überstehen. Nach einem Gegentor, das wegen einer Abseitsposition zurückgenommen wurde, dann quasi im direkten Gegenzug selbst zum 1:0 zu treffen, war optimal. Wenn wir in Führung gehen, ist es für den jeweiligen Gegner sehr schwer, uns zu knacken. Die weiteren Treffer haben wir zu ebenfalls guten Zeitpunkten nachlegen können.

DFB.de: Beim Stand von 1:0 wurde Ihnen ein Handelfmeter zugesprochen, der dann zurückgenommen wurde. Wie haben Sie die Situation erlebt?

Multhaup: Ich stand nicht unmittelbar dabei, hatte aber mitbekommen, dass der Schiedsrichterassistent das Handspiel wohl nicht bestätigen konnte. Nachdem dann auch Spieler von uns gefragt wurden, ging es mit Eckball statt Elfmeter weiter. Wir haben uns nicht groß mit dem zurückgenommenen Handelfmeter beschäftigt und kurz nach der Halbzeitpause ja auch so das 2:0 nachlegen können.

DFB.de: Am Ende stand der erste Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top Acht zu Buche. Wieso hatte es nicht vorher schon geklappt?

Multhaup: Im Fußball ist das Momentum wichtig. Nach fünf Partien ohne Niederlage und zwei Siegen nacheinander sind wir mit Selbstvertrauen nach Mannheim gefahren. Den Schwung vom 6:0 bei Viktoria Berlin und dem 2:1 gegen den MSV Duisburg konnten wir mitnehmen. Wenn man - wie wir in den zurückliegenden Partien - als Einheit auftritt, erarbeitet man sich auch das nötige Glück. Von den bisherigen zehn Duellen mit den besten acht Mannschaften hatten wir siebenmal ein Unentschieden geholt. Wir sind also auch für die direkten Konkurrenten nur schwer zu besiegen. Im nächsten Schritt müssen wir jetzt lernen, solche Duelle noch häufiger für uns zu entscheiden. Das Spiel in Mannheim war hoffentlich der Anfang. Mit dem Monat März und den weiteren Partien gegen Saarbrücken sowie in Dortmund und Osnabrück beginnt die heiße Phase der Saison.

DFB.de: Durch Ihren Doppelpack in Mannheim kommen Sie in den zurückliegenden vier Partien auf vier Treffer. Warum läuft es bei Ihnen aktuell so rund?

Multhaup: Das ist eine gute Frage. Wenn es ein Rezept dafür gäbe, würde ich mich immer daranhalten. (lacht) Bei meinem ersten Tor in Mannheim habe ich den Ball optimal erwischt, der zweite Treffer ist mir gelungen, weil ich auf die Flanke von Lion Lauberbach spekuliert habe. Vielleicht spielt es eine Rolle, dass ich zuletzt häufiger auf dem linken Flügel zum Einsatz gekommen bin. Unser Trainer Michael Schiele will, dass wir als Außenbahnspieler nicht nur an der Seitenlinie kleben, sondern uns auch immer wieder im Zentrum anbieten. Als Rechtsfuß auf der linken Seite kann ich etwas häufiger den Torabschluss suchen.

DFB.de: Ein regelmäßiger Torschütze waren Sie auch bei der deutschen U 17-Nationalmannschaft. Zu Ihren damaligen Mitspielern gehörten unter anderem Timo Werner, Jonathan Tah und Thilo Kehrer. Welche Erinnerungen haben Sie an die Zeit?

Multhaup: Nur gute. Durch die Spiele der EM-Qualifikation waren wir häufig zehn bis 14 Tage zusammen. Ich hatte mich jedes Mal darauf gefreut. Wir waren eine klasse Truppe und hatten eine Menge Spaß miteinander. Mittlerweile ist der Kontakt nicht mehr ganz so regelmäßig. Wenn man sich aber hin und wieder sieht, kommt man direkt ins Gespräch und wird an die tolle alte Zeit erinnert. Ich bin für die Erfahrungen sehr dankbar. Auch im Nachwuchs des FC Schalke 04 - unter anderem auch von Trainer Norbert Elgert - habe ich viel gelernt, von dem ich auch heute noch profitiere.

DFB.de: Seit Saisonbeginn tragen Sie das Eintracht-Trikot. Was hatte Sie von einem Wechsel nach Braunschweig überzeugt?

Multhaup: Durch den Abstieg war mein Vertrag beim VfL Osnabrück ausgelaufen. Da ich wieder häufiger auch von Beginn an zum Einsatz kommen wollte, hatte ich mir einige Interessenten angehört. Es dauerte allerdings nicht lange, bis ich mich für Eintracht Braunschweig entschieden hatte. Nach den Gesprächen mit den Verantwortlichen um Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann hatte ich schnell ein gutes Gefühl.

DFB.de: Nach der kurzfristigen Absage soll das Spiel bei Ihrem Ex-Verein VfL Osnabrück jetzt während der Länderspielpause am Samstag, 26. März, nachgeholt werden. Freuen Sie sich schon auf das Wiedersehen an alter Wirkungsstätte?

Multhaup: Absolut. Ich habe während meiner Zeit beim VfL sehr gute Freunde gefunden. Wir haben noch regelmäßig über unsere WhatsApp-Gruppe Kontakt. Am ursprünglichen Termin waren wir ja schon in Osnabrück im Hotel, als dann die Absage wegen der Sturmschäden am Stadion kam. Es wird toll, die Jungs jetzt wiederzusehen.

DFB.de: Ist das ausstehende Nachholspiel ein Faustpfand gegenüber der Konkurrenz?

Multhaup: Es ist mit Sicherheit nicht schlecht, dass wir noch eine Partie in der Hinterhand haben. Durch die Neuansetzung haben wir dazu im Gegensatz zu anderen Teams keine längere Pause, können also in unseren Abläufen und im Wochenrhythmus bleiben. Ob es ein Vorteil wird, liegt an uns.

DFB.de: Was wird wichtig sein, um bis zum Saisonende ein Wörtchen um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzureden?

Multhaup: Wir sind gut beraten, die Spiele genauso anzugehen, wie wir es schon zuletzt gemacht haben: Nicht zu viel nachdenken und stattdessen einfach nur Spaß auf dem Platz haben. Wozu es letztendlich reicht, werden wir dann sehen.

DFB.de: Mit der Partie gegen den 1. FC Saarbrücken wartet nun das nächste Spitzenspiel. Wie schätzen Sie die Aufgabe ein?

Multhaup: Es wird ganz ähnlich wie in Mannheim: Ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem schon einzelne Aktionen den Unterschied ausmachen können. Da kann es schon ein wesentlicher Faktor sein, wie man in das Spiel hineinfindet. Tabellarisch und fußballerisch wird das sehr interessant. Wir hoffen auf ein Spitzenspiel vor großer Kulisse.

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