Marjan Petkovic: "Zum Glück für den Fußball entschieden"

Bei Eintracht Braunschweig läuft es rund. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht, die am Freitag in der Schlagerpartie des 16. Spieltages bei Kickers Offenbach (20.15 Uhr, live im Hessischen Fernsehen) antritt, stellt mit 36 Toren den treffsichersten Sturm und mit nur sieben Gegentreffern die stabilste Abwehr in der 3. Liga.

Maßgeblichen Anteil am „Braunschweiger Beton“ hat auch Torhüter Marjan Petkovic. Der 31-Jährige, der seit fast 16 Monaten Stammtorhüter der „Löwen“ ist, musste seit 447 Minuten nicht mehr in einem Spiel der 3. Liga hinter sich greifen. Hält seine Serie auch in Offenbach, könnten die Braunschweiger mit einem Sieg dem großen Ziel Zweitliga-Aufstieg ein Stück näher kommen. Mit dem zwölften Saisonsieg würde Eintracht Braunschweig auf einen sicheren Aufstiegsrang klettern.

Im exklusiven DFB.de-Interview der Woche sprach der Journalist Matthias Jansen mit dem gebürtigen Brackenheimer Marjan Petkovic, der unter anderem schon für 1899 Hoffenheim, den SV Sandhausen und den FSV Frankfurt aktiv war.

DFB.de: Hallo, Herr Petkovic! Seit 447 Minuten sind Sie mit Eintracht Braunschweig ohne Gegentor. Steht die Null auch in Offenbach?

Marjan Petkovic: Es wäre super, wenn wir unsere Serie ausbauen könnten. Wir wissen, dass es in Offenbach ein ganz schweres Spiel wird. Aber wir sind gut drauf und können auch beim OFC punkten. Die Vorfreude auf dieses Top-Spiel ist bei uns sehr groß. Wie in unseren Heimspielen wird auch die Atmosphäre am Bieberer Berg klasse sein, dazu ist es ein Flutlichtspiel. Da freut sich jeder Spieler noch mehr auf den Anstoß.

DFB.de: Mit einem Auswärtssieg in Offenbach würde die Eintracht auf einen Aufstiegsplatz springen. Ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga Ihr großes Ziel?

Petkovic: Ja, darauf arbeiten wir schon die gesamte Saison hin. Wir haben von Beginn an gesagt, dass wir vorne dabei bleiben und einen der ersten drei Plätze belegen wollen. Wir sind von unserem guten Start nicht überrascht, hatten uns schon einiges ausgerechnet.

DFB.de: Was macht die Eintracht in dieser Saison so stark? Und wie groß ist Ihr Anteil am Erfolg?

Petkovic: Unser Vorteil ist, dass wir als Mannschaft zusammengeblieben sind und an unsere starken Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnten. Weil wir den Aufstieg als gemeinsames Ziel haben, treten wir als Mannschaft auf. Jeder kämpft und spielt für den anderen. Ich fühle mich in Braunschweig sehr wohl, spüre das Vertrauen des Trainers und kann deshalb meine beste Leistung bringen.

DFB.de: Bei Ihrer letzten Station FSV Frankfurt kamen Sie in der 2. Bundesliga kaum zum Zug, bestritten nur zwei Punktspiele. Wünschen Sie sich auch deshalb den Aufstieg, um Ihre Qualitäten auch einmal in der 2. Bundesliga zeigen zu können?

Petkovic: Das ist einer meiner großen Wünsche. Ich möchte noch einmal in der 2. Bundesliga spielen. Am liebsten nehme ich mit Eintracht Braunschweig diese Herausforderung an. Bis zum Aufstieg ist es aber noch ein weiter Weg.

DFB.de: In Offenbach treffen Sie auf Robert Wulnikowski, Held des OFC im DFB-Pokal. Freuen Sie sich schon auf den Vergleich mit einem weiteren Klasse-Schlussmann der 3. Liga?

Petkovic: Ich verfolge die Leistung anderer Torhüter in der 3. Liga genau. Ich freue mich sehr auf das Aufeinandertreffen mit Robert Wulnikowski. Aber ich kann die Leistung des anderen Torhüters in einem Spiel nicht beeinflussen. Deshalb ist es für mich beinahe ein normales Spiel.

DFB.de: Warum sind Sie Torhüter geworden?

Petkovic: Gute Frage. Denn ich war lange Basketballer. Erst mit 16 Jahren habe ich mit dem Vereins-Fußball beim TSV Güglingen angefangen und bin eigentlich nur deshalb eingesetzt worden, weil zwei andere Torhüter verletzt waren. Eigentlich sollte ich nur eine Aushilfe sein, bin dann aber auf den Geschmack gekommen. Wir sind sofort in meiner ersten Saison aufgestiegen und ich habe Spaß daran gefunden, mich als Torhüter weiter zu entwickeln. Es ist eine besondere Position. Der Torhüter hat eine hohe Verantwortung, weil jeder Fehler bestraft wird.

DFB.de: Auf welcher Position wurden Sie im Basketball eingesetzt?

Petkovic: Ich war Aufbauspieler. Eine andere Position wäre auf Grund meiner vergleichsweise geringen Größe von 1,86 Metern nicht möglich gewesen. Ich habe als Kind lange Zeit im Verein gespielt, hätte sogar in die 3. Liga nach Neckarsulm wechseln können. Dann haben sich Basketball und Fußball zeitlich zu sehr überschnitten und zum Glück habe ich mich dann für den Fußball entschieden.

DFB.de: Hatten Sie Vorbilder, an denen Sie sich im Laufe Ihrer Fußball-Karriere orientiert haben?

Petkovic: Ich habe mir von Torhütern wie Oliver Kahn oder Jens Lehmann etwas abgeschaut. Aber ein Vorbild hatte ich eigentlich nicht. Ich habe sehr darauf geachtet, dass ich meinen eigenen Stil entwickeln kann.

DFB.de: Jetzt sind Sie selbst Vorbild für Jugendliche, absolvierten schon Trainingseinheiten mit Kindern aus dem Braunschweiger Umland. Was bedeutet Ihnen das Engagement mit und für die Kinder?

Petkovic: Das Training mit den Kindern und Jugendlichen bereitet mir eine große Freude. Diese Aufgabe ist mir besonders wichtig. Schließlich wurde ich auch von meinen ersten Trainern Savo Bozic, Dirk Wengert und Jürgen Stricker gefördert. Letztgenannter hat mich in meiner Entscheidung bestärkt und mir gesagt, dass ich das Zeug zu einem guten Torhüter habe.

DFB.de: Wie gefällt es Ihnen in Braunschweig? Was macht Ihren Verein besonders?

Petkovic: Ich fühle mich hier sehr wohl. Das gesamte Umfeld hat mir den Einstieg vor der vergangenen Saison leicht gemacht. In der Stadt ist immer etwas los, unsere Fans sind euphorisch. Mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern habe ich eine schöne Wohnung. Meine ältere Tochter Soley ist oft im Stadion mit dabei. Sie kann die meisten Lieder schon singen, klatscht mit. Aber das ist auch klar. Die Stimmung steckt an.

DFB.de: Wie hoch ist das Niveau in der 3. Liga?

Petkovic: Es ist eine sehr gute Liga. Der Abstand zur 2. Bundesliga ist wirklich gering. Gerade Traditionsvereine wie Braunschweig, Rostock oder Dresden sorgen dafür, dass hier Fußball auf hohem Niveau gespielt wird.

DFB.de: In Braunschweig zeigen Sie Woche für Woche Klasse-Leistungen. Gibt es Angebote aus den oberen Ligen? Bei welchem Verein würden Sie über einen Wechsel nachdenken?

Petkovic: Das kann man nie sagen. Mein Vertrag läuft im Sommer aus. Die Eintracht ist mein erster Gesprächspartner. Es kann gut sein, dass wir uns in der Winterpause zusammensetzen. Mein Traum ist es, auch einmal im Ausland zu spielen. Noch ein paar Jahre in Braunschweig kann ich mir aber ebenfalls sehr gut vorstellen.

DFB.de: Sie sind 31 Jahre jung. Wie lange möchten Sie noch spielen und haben Sie schon Ziele nach der aktiven Karriere?

Petkovic: Weil ich erst sehr spät in den Profi-Bereich eingestiegen bin, habe ich noch Luft nach oben. Ich kann mich immer noch weiter entwickeln. Nach meiner Karriere könnte ich in meinen Beruf zurückkehren. Während meiner Zeit bei 1899 Hoffenheim habe ich eine Umschulung im IT-Bereich in der Administration und Netzwerktechnik gemacht. Das gibt mir für die Zukunft Sicherheit.

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Bei Eintracht Braunschweig läuft es rund. Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht, die am Freitag in der Schlagerpartie des 16. Spieltages bei Kickers Offenbach (20.15 Uhr, live im Hessischen Fernsehen) antritt, stellt mit 36 Toren den treffsichersten Sturm und mit nur sieben Gegentreffern die stabilste Abwehr in der 3. Liga.

Maßgeblichen Anteil am „Braunschweiger Beton“ hat auch Torhüter Marjan Petkovic. Der 31-Jährige, der seit fast 16 Monaten Stammtorhüter der „Löwen“ ist, musste seit 447 Minuten nicht mehr in einem Spiel der 3. Liga hinter sich greifen. Hält seine Serie auch in Offenbach, könnten die Braunschweiger mit einem Sieg dem großen Ziel Zweitliga-Aufstieg ein Stück näher kommen. Mit dem zwölften Saisonsieg würde Eintracht Braunschweig auf einen sicheren Aufstiegsrang klettern.

Im exklusiven DFB.de-Interview der Woche sprach der Journalist Matthias Jansen mit dem gebürtigen Brackenheimer Marjan Petkovic, der unter anderem schon für 1899 Hoffenheim, den SV Sandhausen und den FSV Frankfurt aktiv war.

DFB.de: Hallo, Herr Petkovic! Seit 447 Minuten sind Sie mit Eintracht Braunschweig ohne Gegentor. Steht die Null auch in Offenbach?

Marjan Petkovic: Es wäre super, wenn wir unsere Serie ausbauen könnten. Wir wissen, dass es in Offenbach ein ganz schweres Spiel wird. Aber wir sind gut drauf und können auch beim OFC punkten. Die Vorfreude auf dieses Top-Spiel ist bei uns sehr groß. Wie in unseren Heimspielen wird auch die Atmosphäre am Bieberer Berg klasse sein, dazu ist es ein Flutlichtspiel. Da freut sich jeder Spieler noch mehr auf den Anstoß.

DFB.de: Mit einem Auswärtssieg in Offenbach würde die Eintracht auf einen Aufstiegsplatz springen. Ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga Ihr großes Ziel?

Petkovic: Ja, darauf arbeiten wir schon die gesamte Saison hin. Wir haben von Beginn an gesagt, dass wir vorne dabei bleiben und einen der ersten drei Plätze belegen wollen. Wir sind von unserem guten Start nicht überrascht, hatten uns schon einiges ausgerechnet.

DFB.de: Was macht die Eintracht in dieser Saison so stark? Und wie groß ist Ihr Anteil am Erfolg?

Petkovic: Unser Vorteil ist, dass wir als Mannschaft zusammengeblieben sind und an unsere starken Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen konnten. Weil wir den Aufstieg als gemeinsames Ziel haben, treten wir als Mannschaft auf. Jeder kämpft und spielt für den anderen. Ich fühle mich in Braunschweig sehr wohl, spüre das Vertrauen des Trainers und kann deshalb meine beste Leistung bringen.

DFB.de: Bei Ihrer letzten Station FSV Frankfurt kamen Sie in der 2. Bundesliga kaum zum Zug, bestritten nur zwei Punktspiele. Wünschen Sie sich auch deshalb den Aufstieg, um Ihre Qualitäten auch einmal in der 2. Bundesliga zeigen zu können?

Petkovic: Das ist einer meiner großen Wünsche. Ich möchte noch einmal in der 2. Bundesliga spielen. Am liebsten nehme ich mit Eintracht Braunschweig diese Herausforderung an. Bis zum Aufstieg ist es aber noch ein weiter Weg.

DFB.de: In Offenbach treffen Sie auf Robert Wulnikowski, Held des OFC im DFB-Pokal. Freuen Sie sich schon auf den Vergleich mit einem weiteren Klasse-Schlussmann der 3. Liga?

Petkovic: Ich verfolge die Leistung anderer Torhüter in der 3. Liga genau. Ich freue mich sehr auf das Aufeinandertreffen mit Robert Wulnikowski. Aber ich kann die Leistung des anderen Torhüters in einem Spiel nicht beeinflussen. Deshalb ist es für mich beinahe ein normales Spiel.

DFB.de: Warum sind Sie Torhüter geworden?

Petkovic: Gute Frage. Denn ich war lange Basketballer. Erst mit 16 Jahren habe ich mit dem Vereins-Fußball beim TSV Güglingen angefangen und bin eigentlich nur deshalb eingesetzt worden, weil zwei andere Torhüter verletzt waren. Eigentlich sollte ich nur eine Aushilfe sein, bin dann aber auf den Geschmack gekommen. Wir sind sofort in meiner ersten Saison aufgestiegen und ich habe Spaß daran gefunden, mich als Torhüter weiter zu entwickeln. Es ist eine besondere Position. Der Torhüter hat eine hohe Verantwortung, weil jeder Fehler bestraft wird.

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DFB.de: Auf welcher Position wurden Sie im Basketball eingesetzt?

Petkovic: Ich war Aufbauspieler. Eine andere Position wäre auf Grund meiner vergleichsweise geringen Größe von 1,86 Metern nicht möglich gewesen. Ich habe als Kind lange Zeit im Verein gespielt, hätte sogar in die 3. Liga nach Neckarsulm wechseln können. Dann haben sich Basketball und Fußball zeitlich zu sehr überschnitten und zum Glück habe ich mich dann für den Fußball entschieden.

DFB.de: Hatten Sie Vorbilder, an denen Sie sich im Laufe Ihrer Fußball-Karriere orientiert haben?

Petkovic: Ich habe mir von Torhütern wie Oliver Kahn oder Jens Lehmann etwas abgeschaut. Aber ein Vorbild hatte ich eigentlich nicht. Ich habe sehr darauf geachtet, dass ich meinen eigenen Stil entwickeln kann.

DFB.de: Jetzt sind Sie selbst Vorbild für Jugendliche, absolvierten schon Trainingseinheiten mit Kindern aus dem Braunschweiger Umland. Was bedeutet Ihnen das Engagement mit und für die Kinder?

Petkovic: Das Training mit den Kindern und Jugendlichen bereitet mir eine große Freude. Diese Aufgabe ist mir besonders wichtig. Schließlich wurde ich auch von meinen ersten Trainern Savo Bozic, Dirk Wengert und Jürgen Stricker gefördert. Letztgenannter hat mich in meiner Entscheidung bestärkt und mir gesagt, dass ich das Zeug zu einem guten Torhüter habe.

DFB.de: Wie gefällt es Ihnen in Braunschweig? Was macht Ihren Verein besonders?

Petkovic: Ich fühle mich hier sehr wohl. Das gesamte Umfeld hat mir den Einstieg vor der vergangenen Saison leicht gemacht. In der Stadt ist immer etwas los, unsere Fans sind euphorisch. Mit meiner Frau und meinen beiden Töchtern habe ich eine schöne Wohnung. Meine ältere Tochter Soley ist oft im Stadion mit dabei. Sie kann die meisten Lieder schon singen, klatscht mit. Aber das ist auch klar. Die Stimmung steckt an.

DFB.de: Wie hoch ist das Niveau in der 3. Liga?

Petkovic: Es ist eine sehr gute Liga. Der Abstand zur 2. Bundesliga ist wirklich gering. Gerade Traditionsvereine wie Braunschweig, Rostock oder Dresden sorgen dafür, dass hier Fußball auf hohem Niveau gespielt wird.

DFB.de: In Braunschweig zeigen Sie Woche für Woche Klasse-Leistungen. Gibt es Angebote aus den oberen Ligen? Bei welchem Verein würden Sie über einen Wechsel nachdenken?

Petkovic: Das kann man nie sagen. Mein Vertrag läuft im Sommer aus. Die Eintracht ist mein erster Gesprächspartner. Es kann gut sein, dass wir uns in der Winterpause zusammensetzen. Mein Traum ist es, auch einmal im Ausland zu spielen. Noch ein paar Jahre in Braunschweig kann ich mir aber ebenfalls sehr gut vorstellen.

DFB.de: Sie sind 31 Jahre jung. Wie lange möchten Sie noch spielen und haben Sie schon Ziele nach der aktiven Karriere?

Petkovic: Weil ich erst sehr spät in den Profi-Bereich eingestiegen bin, habe ich noch Luft nach oben. Ich kann mich immer noch weiter entwickeln. Nach meiner Karriere könnte ich in meinen Beruf zurückkehren. Während meiner Zeit bei 1899 Hoffenheim habe ich eine Umschulung im IT-Bereich in der Administration und Netzwerktechnik gemacht. Das gibt mir für die Zukunft Sicherheit.