Mario Erb: Mit Thomas Müller bei Bayern, in Erfurt Führungsspieler

Abstiegskampf auch in Erfurt

Seit Sommer 2015 steht Erb beim FC Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag. Auch dort gibt es nur ein Ziel: den Klassenverbleib. Die Thüringer stehen auf dem 15. Tabellenplatz, der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt nur einen Punkt. Am Samstag (ab 14 Uhr) steht ein wichtiges Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln an. Erb ist trotz der brisanten Situation zuversichtlich: "Natürlich würden wir lieber oben mitspielen. Trotzdem glaube ich, dass wir eine gute Truppe haben. Wir sind in der Rückrunde stabiler als in der Hinrunde."

Erb ist in Erfurt längst ein Führungsspieler. Abgesehen vom Auswärtsspiel in Wiesbaden, wo er aufgrund einer Gelbsperre zusehen musste, stand er in allen Ligaspielen 90 Minuten auf dem Platz. Kein Wunder: Er bringt Erfahrung mit, ist kopfball- und zweikampfstark, hat außerdem große Qualitäten im Spielaufbau. Auch neben dem Platz lebt er Professionalität vor. "Was Pflege und Regeneration betrifft, ist er sehr gewissenhaft", sagte Ex-Trainer Christian Preußer einmal der Thüringer Allgemeinen.

Der Traum vom Ausland

Mag es diese Saison lediglich um den Klassenverbleib gehen, so hat Erb für die nächsten Spielzeiten andere Pläne: "Es ist mein Ziel, noch einmal in die zweite Liga hineinzuschnuppern. Außerdem wäre es ein Traum, in den nächsten Jahren noch einmal im Ausland zu spielen."

Und was denkt Mario Erb, wenn er heute Thomas Müller und Co. in der Champions League und der Nationalmannschaft spielen sieht? "Ich freue mich, wenn ich meine ehemaligen Mitspieler heute bei den großen Spielen im Fernsehen sehe", antwortet er. Unzufriedenheit kommt nicht auf. "Natürlich würde ich auch gerne dort stehen. Alles andere wäre gelogen. Das sind eben ein paar Jungs, die es sehr weit gebracht haben und auf höchstem Niveau ihre Leistungen bringen. Aber man darf nicht vergessen, dass es auf der anderen Seite viele Spieler gibt, die komplett auf der Strecke geblieben sind."

Mario Erb hingegen hat es zu einem der besten Innenverteidiger der 3. Liga gebracht - und sieht seine Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen.

[oj]


Die 3. Liga ist voll von besonderen Akteuren. DFB.de stellt die "Gesichter der 3. Liga" in seiner Serie vor. Heute: Mario Erb, der von der F-Jugend an die komplette Jugendabteilung des FC Bayern München durchlief, an der Seite von Weltmeister Thomas Müller spielte und heute bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag steht. Die Thüringer gastieren am 32. Spieltag am Samstag (ab 14 Uhr) bei Fortuna Köln.

Heute heißen seine Mitspieler Carsten Kammlott, Christoph Menz und Luka Odak. Früher waren es Thomas Müller, Holger Badstuber und David Alaba. Mario Erb durchlief von der F-Jugend an die komplette Jugendabteilung des FC Bayern München. "Ich habe mit sechs Jahren dort mein Probetraining gemacht", verrät der Innenverteidiger, der heute bei Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag steht. "Als kleines Kind ist es nicht ganz so schwer, bei den Bayern aufgenommen zu werden."

Ein Selbstläufer war die Vereinszugehörigkeit beim Rekordmeister allerdings nicht. "Jedes Jahr mussten zwei, drei Spieler den Verein verlassen, weil neue Nachwuchsspieler hinzukamen", erinnert er sich. "Man musste immer etwas zittern, ob man in der Mannschaft bleiben darf. Aber bei mir lief die Jugend gut. Ich habe immer regelmäßig gespielt."

Trainingsspiele unter Bayern-Trainer van Gaal

Im Jahre 2007 feierte er die B-Juniorenmeisterschaft. Der mittlerweile verstorbene Stephan Beckenbauer war sein Trainer, Diego Contento und Mehmet Ekici zählten zu seinen Mitspielern. Noch namhafter war aus heutiger Sicht die A-Jugend, wo er gemeinsam mit Müller, Badstuber und Alaba auf dem Platz stand. "Damals war natürlich nicht absehbar, dass die drei es so weit bringen würden", erzählt Erb. Ansätze seien allerdings erkennbar gewesen - speziell bei Thomas Müller: "Er hat es damals schon so gemacht wie heute. Er hatte den Torinstinkt, stand einfach immer richtig und hat geknipst. Er war für uns ein sehr wichtiger Spieler."

Auch Erb ließ in der Jugend des FC Bayern München sein Talent aufblitzen. Anderenfalls hätte Trainer Louis van Gaal ihm kaum die Chance gegeben, gelegentlich bei den Profis mitzutrainieren. "Gerade wenn die erste Mannschaft nicht komplett war, wurden einige junge Spieler hochgezogen, um Trainingsspiele machen zu können", sagt Erb. "Das waren tolle Erlebnisse. Beim Ligacup auf Schalke dabei zu sein, war ebenfalls geil."

Vier Abstiege miterlebt

Doch Erb hat nicht nur schöne Momente im Fußball erlebt. Mit seinen 25 Jahren war er bereits an vier Abstiegen beteiligt. Im Jahre 2011 stieg er mit der zweiten Mannschaft des FC Bayern München in die Regionalliga ab. Er wechselte zum Zweitligisten Alemannia Aachen, wo er sich einen Meniskusschaden zuzog und den Abstieg in die 3. Liga miterlebte. In der Folgesaison musste der Traditionsverein sogar in die Regionalliga runter.

Auch bei der SpVgg Unterhaching fand Erb kein dauerhaftes Glück, 2015 erfolgte der Abstieg in die Viertklassigkeit. "Abstiege sind nie optimal", sagt er. "Bei der zweiten Mannschaft von Bayern München war kein ganz so großer Druck da. In Aachen hingegen stand die ganze Stadt hinter dem Verein. Die Abstiege waren sehr bitter. In Unterhaching war ohnehin klar, dass es immer gegen den Abstieg gehen würde. Leider haben die Ergebnisse nicht ganz gereicht."

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Abstiegskampf auch in Erfurt

Seit Sommer 2015 steht Erb beim FC Rot-Weiß Erfurt unter Vertrag. Auch dort gibt es nur ein Ziel: den Klassenverbleib. Die Thüringer stehen auf dem 15. Tabellenplatz, der Abstand zu den Abstiegsrängen beträgt nur einen Punkt. Am Samstag (ab 14 Uhr) steht ein wichtiges Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln an. Erb ist trotz der brisanten Situation zuversichtlich: "Natürlich würden wir lieber oben mitspielen. Trotzdem glaube ich, dass wir eine gute Truppe haben. Wir sind in der Rückrunde stabiler als in der Hinrunde."

Erb ist in Erfurt längst ein Führungsspieler. Abgesehen vom Auswärtsspiel in Wiesbaden, wo er aufgrund einer Gelbsperre zusehen musste, stand er in allen Ligaspielen 90 Minuten auf dem Platz. Kein Wunder: Er bringt Erfahrung mit, ist kopfball- und zweikampfstark, hat außerdem große Qualitäten im Spielaufbau. Auch neben dem Platz lebt er Professionalität vor. "Was Pflege und Regeneration betrifft, ist er sehr gewissenhaft", sagte Ex-Trainer Christian Preußer einmal der Thüringer Allgemeinen.

Der Traum vom Ausland

Mag es diese Saison lediglich um den Klassenverbleib gehen, so hat Erb für die nächsten Spielzeiten andere Pläne: "Es ist mein Ziel, noch einmal in die zweite Liga hineinzuschnuppern. Außerdem wäre es ein Traum, in den nächsten Jahren noch einmal im Ausland zu spielen."

Und was denkt Mario Erb, wenn er heute Thomas Müller und Co. in der Champions League und der Nationalmannschaft spielen sieht? "Ich freue mich, wenn ich meine ehemaligen Mitspieler heute bei den großen Spielen im Fernsehen sehe", antwortet er. Unzufriedenheit kommt nicht auf. "Natürlich würde ich auch gerne dort stehen. Alles andere wäre gelogen. Das sind eben ein paar Jungs, die es sehr weit gebracht haben und auf höchstem Niveau ihre Leistungen bringen. Aber man darf nicht vergessen, dass es auf der anderen Seite viele Spieler gibt, die komplett auf der Strecke geblieben sind."

Mario Erb hingegen hat es zu einem der besten Innenverteidiger der 3. Liga gebracht - und sieht seine Entwicklung noch längst nicht abgeschlossen.