Mainz II-Trainer Martin Schmidt: "Es kribbelt schon wieder"

Die U 23 des FSV Mainz 05 erweitert in der kommenden Saison die Riege der Reserve-Mannschaften in der 3. Liga. Neben Borussia Dortmund II und dem VfB Stuttgart II sind die Mainzer die dritte Zweivertretung in Liga drei. Für den FSV ist es dabei die erste Drittliga-Saison, die erst durch die Siege gegen den Nordost-Meister TSG Neustrelitz (2:0 und 3:1) möglich wurde. Einen erheblichen Anteil am Erfolg der Mainzer hat Trainer Martin Schmidt. Der Schweizer, der im vergangenen Jahr seine UEFA-Pro-Trainerlizenz erwarb, ist seit 2010 für die älteste Nachwuchsmannschaft des FSV verantwortlich.

Das Gros der Mannschaft konnte der 47-Jährige zusammenhalten. Als einziger Stammspieler der vergangenen Saison verließ Steven Lewerenz die "05er" in Richtung der Würzburger Kickers. "Die Mannschaft entwickelt sich jetzt bereits im dritten Jahr Stück für Stück weiter. Wir haben sie immer wieder punktuell verstärkt, so auch diesmal", sagt Schmidt.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Martin Schmidt über die Routiniers Michael Falkenmayer und Richard Weil, den "Kracher" zum Auftakt gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld und die Umgewöhnung von Regionalliga- auf Drittliga-Fußball.

DFB.de: Seit mehreren Wochen befindet sich Ihre Mannschaft in der Vorbereitung. Wird es so langsam Zeit, dass es losgeht, Herr Schmidt?

Martin Schmidt: Obwohl die Relegationsspiele um den Aufstieg noch gar nicht so lange her sind, kribbelt es schon wieder bei mir und der gesamten Mannschaft. Ein bis zwei Wochen mehr in der Vorbereitungszeit hätten uns unter dem Strich sicher ganz gut getan. Wir arbeiten aktuell an der Feinabstimmung.

DFB.de: Die Saison beginnt für Ihre Mannschaft mit einem Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld (26. Juli). Wie schätzen Sie das ein?

Schmidt: Die Arminia ist eine Art Wunschgegner von mir. Ich finde es besser, wenn wir direkt mit einem Knaller in die Saison starten. Dann wissen meine Jungs sofort, woran sie sind. Wenn wir zu Beginn zwei vermeintlich leichtere Gegner gehabt hätten, wäre meine junge Mannschaft vielleicht weniger fokussiert gewesen. So sind wir vom ersten Spieltag an gefordert.

DFB.de: Viele U 23-Mannschaften haben zum Saisonbeginn Anlaufschwierigkeiten. Befürchten Sie das auch bei Ihrer Mannschaft?

Schmidt: Davor habe ich weniger Angst. Zwar ist die Liga für uns neu, doch ich könnte am ersten Spieltag fast die gleiche Startelf wie in den Relegationsspielen aufbieten. Diese Eingespieltheit kann uns gerade zu Saisonbeginn zu Gute kommen.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein guter Start?

Schmidt: Ein guter Start ist für jede Mannschaft wichtig. Besonders als Aufsteiger würden wir viel aus einem guten Auftakt mitnehmen.

DFB.de: Trotz einiger Zugänge hat sich das Gesicht Ihrer Mannschaft nicht entscheidend verändert. Warum?

Schmidt: Wir konnten aus dem vergangenen Erfolgskader bis auf vier Spieler alle halten, hinzu kommen fünf interne Zugänge aus der eigenen Jugend. Sowohl die U 23 als auch die U 19 waren in der abgelaufenen Spielzeit sehr erfolgreich. Daher kommen wir mit vergleichsweise wenigen externen Zugängen aus.

DFB.de: Welche Rolle spielen die beiden Routiniers Michael Falkenmayer (31) und Richard Weil (26)?

Schmidt: Wir haben Michael und Richard vor einiger Zeit geholt, weil sie unsere junge Mannschaft in der Regionalliga stabilisieren und die Nachwuchsspieler in ihrer Entwicklung unterstützen sollten. Das haben sie eindrucksvoll geschafft. Nun müssen auch sie sich noch einmal entwickeln und den nächsten Schritt machen. Trotz ihrer Erfahrung wird es für beide eine Herausforderung.

DFB.de: Was wird - gerade für die jungen Spieler - die größte Schwierigkeit bei der Umgewöhnung von Regionalliga- auf Drittliga-Fußball sein?

Schmidt: Die Jungs müssen sich an die Robustheit in der 3. Liga gewöhnen. In der Regionalliga gab es noch einige Vereine mit Halb-Profitum. Das ist jetzt anders. Unsere Gegner werden um einiges professioneller sein und bewegen sich daher auf einem ganz anderen körperlichen Niveau.

DFB.de: Welche Vorteile kann der Verein aus der Zugehörigkeit der zweiten Mannschaft zur 3. Liga ziehen?

Schmidt: Es ist uns gelungen, viele Spieler zu halten, die sonst den nächsten Schritt zu einem Zweit- oder Drittligisten gemacht hätten. Nun besitzen diese Spieler die Möglichkeit, weiterhin in einem gewohnten Umfeld sich weiter zu entwickeln und trotzdem höher spielen zu können. Das hat dem einen oder anderen das Bleiben erleichtert. Natürlich kommt es uns als Verein auch entgegen, dass sich die U 23 als Reserve der Bundesliga-Mannschaft auf einem professionelleren Level als zuletzt befindet.

DFB.de: Können Sie in der 3. Liga besser ausbilden?

Schmidt: Ja, die Spieler werden mehr gefordert. Das kommt besonders den Top-Talenten entgegen. Sie können eine noch bessere Entwicklung nehmen.

DFB.de: Auf was freuen Sie sich in der 3. Liga besonders?

Schmidt: Es ist schon etwas anderes, ob wir vor 25.000 Zuschauer in Dresden antreten oder vor 100 Zuschauern gegen eine andere Reserve-Mannschaft in der Regionalliga spielen. Es gibt zahlreiche Traditionsvereine wie Arminia Bielefeld, MSV Duisburg oder Hansa Rostock, gegen die vor einigen Jahren noch unsere erste Mannschaft gespielt hat.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung aus?

Schmidt: Wir haben unsere Planungen nicht nur auf eine Drittliga-Saison ausgerichtet. Das bedingt, dass wir in dieser Spielzeit die Liga halten. Aber selbstverständlich ist es für uns auch wichtig, dass sich die Talente entwickeln und näher an den Profi-Kader heranrücken.

DFB.de: Welchen Mannschaften trauen Sie den Aufstieg zu?

Schmidt: Die 'üblichen Verdächtigen' wie die Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden und Energie Cottbus werden ein entscheidendes Wort um den Aufstieg mitreden. Hinzu kommen der VfL Osnabrück, die Stuttgarter Kickers und eine Überraschungsmannschaft. Jedoch denke ich, dass das Rennen um die Meisterschaft im Vergleich zur Vorsaison nicht so früh entschieden sein wird.

[mspw]

Die U 23 des FSV Mainz 05 erweitert in der kommenden Saison die Riege der Reserve-Mannschaften in der 3. Liga. Neben Borussia Dortmund II und dem VfB Stuttgart II sind die Mainzer die dritte Zweivertretung in Liga drei. Für den FSV ist es dabei die erste Drittliga-Saison, die erst durch die Siege gegen den Nordost-Meister TSG Neustrelitz (2:0 und 3:1) möglich wurde. Einen erheblichen Anteil am Erfolg der Mainzer hat Trainer Martin Schmidt. Der Schweizer, der im vergangenen Jahr seine UEFA-Pro-Trainerlizenz erwarb, ist seit 2010 für die älteste Nachwuchsmannschaft des FSV verantwortlich.

Das Gros der Mannschaft konnte der 47-Jährige zusammenhalten. Als einziger Stammspieler der vergangenen Saison verließ Steven Lewerenz die "05er" in Richtung der Würzburger Kickers. "Die Mannschaft entwickelt sich jetzt bereits im dritten Jahr Stück für Stück weiter. Wir haben sie immer wieder punktuell verstärkt, so auch diesmal", sagt Schmidt.

Im aktuellen DFB.de-Interview mit dem Journalisten Carsten Neuhaus spricht Martin Schmidt über die Routiniers Michael Falkenmayer und Richard Weil, den "Kracher" zum Auftakt gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld und die Umgewöhnung von Regionalliga- auf Drittliga-Fußball.

DFB.de: Seit mehreren Wochen befindet sich Ihre Mannschaft in der Vorbereitung. Wird es so langsam Zeit, dass es losgeht, Herr Schmidt?

Martin Schmidt: Obwohl die Relegationsspiele um den Aufstieg noch gar nicht so lange her sind, kribbelt es schon wieder bei mir und der gesamten Mannschaft. Ein bis zwei Wochen mehr in der Vorbereitungszeit hätten uns unter dem Strich sicher ganz gut getan. Wir arbeiten aktuell an der Feinabstimmung.

DFB.de: Die Saison beginnt für Ihre Mannschaft mit einem Heimspiel gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld (26. Juli). Wie schätzen Sie das ein?

Schmidt: Die Arminia ist eine Art Wunschgegner von mir. Ich finde es besser, wenn wir direkt mit einem Knaller in die Saison starten. Dann wissen meine Jungs sofort, woran sie sind. Wenn wir zu Beginn zwei vermeintlich leichtere Gegner gehabt hätten, wäre meine junge Mannschaft vielleicht weniger fokussiert gewesen. So sind wir vom ersten Spieltag an gefordert.

DFB.de: Viele U 23-Mannschaften haben zum Saisonbeginn Anlaufschwierigkeiten. Befürchten Sie das auch bei Ihrer Mannschaft?

Schmidt: Davor habe ich weniger Angst. Zwar ist die Liga für uns neu, doch ich könnte am ersten Spieltag fast die gleiche Startelf wie in den Relegationsspielen aufbieten. Diese Eingespieltheit kann uns gerade zu Saisonbeginn zu Gute kommen.

DFB.de: Wie wichtig wäre ein guter Start?

Schmidt: Ein guter Start ist für jede Mannschaft wichtig. Besonders als Aufsteiger würden wir viel aus einem guten Auftakt mitnehmen.

DFB.de: Trotz einiger Zugänge hat sich das Gesicht Ihrer Mannschaft nicht entscheidend verändert. Warum?

Schmidt: Wir konnten aus dem vergangenen Erfolgskader bis auf vier Spieler alle halten, hinzu kommen fünf interne Zugänge aus der eigenen Jugend. Sowohl die U 23 als auch die U 19 waren in der abgelaufenen Spielzeit sehr erfolgreich. Daher kommen wir mit vergleichsweise wenigen externen Zugängen aus.

DFB.de: Welche Rolle spielen die beiden Routiniers Michael Falkenmayer (31) und Richard Weil (26)?

Schmidt: Wir haben Michael und Richard vor einiger Zeit geholt, weil sie unsere junge Mannschaft in der Regionalliga stabilisieren und die Nachwuchsspieler in ihrer Entwicklung unterstützen sollten. Das haben sie eindrucksvoll geschafft. Nun müssen auch sie sich noch einmal entwickeln und den nächsten Schritt machen. Trotz ihrer Erfahrung wird es für beide eine Herausforderung.

DFB.de: Was wird - gerade für die jungen Spieler - die größte Schwierigkeit bei der Umgewöhnung von Regionalliga- auf Drittliga-Fußball sein?

Schmidt: Die Jungs müssen sich an die Robustheit in der 3. Liga gewöhnen. In der Regionalliga gab es noch einige Vereine mit Halb-Profitum. Das ist jetzt anders. Unsere Gegner werden um einiges professioneller sein und bewegen sich daher auf einem ganz anderen körperlichen Niveau.

DFB.de: Welche Vorteile kann der Verein aus der Zugehörigkeit der zweiten Mannschaft zur 3. Liga ziehen?

Schmidt: Es ist uns gelungen, viele Spieler zu halten, die sonst den nächsten Schritt zu einem Zweit- oder Drittligisten gemacht hätten. Nun besitzen diese Spieler die Möglichkeit, weiterhin in einem gewohnten Umfeld sich weiter zu entwickeln und trotzdem höher spielen zu können. Das hat dem einen oder anderen das Bleiben erleichtert. Natürlich kommt es uns als Verein auch entgegen, dass sich die U 23 als Reserve der Bundesliga-Mannschaft auf einem professionelleren Level als zuletzt befindet.

DFB.de: Können Sie in der 3. Liga besser ausbilden?

Schmidt: Ja, die Spieler werden mehr gefordert. Das kommt besonders den Top-Talenten entgegen. Sie können eine noch bessere Entwicklung nehmen.

DFB.de: Auf was freuen Sie sich in der 3. Liga besonders?

Schmidt: Es ist schon etwas anderes, ob wir vor 25.000 Zuschauer in Dresden antreten oder vor 100 Zuschauern gegen eine andere Reserve-Mannschaft in der Regionalliga spielen. Es gibt zahlreiche Traditionsvereine wie Arminia Bielefeld, MSV Duisburg oder Hansa Rostock, gegen die vor einigen Jahren noch unsere erste Mannschaft gespielt hat.

DFB.de: Wie sieht die Zielsetzung aus?

Schmidt: Wir haben unsere Planungen nicht nur auf eine Drittliga-Saison ausgerichtet. Das bedingt, dass wir in dieser Spielzeit die Liga halten. Aber selbstverständlich ist es für uns auch wichtig, dass sich die Talente entwickeln und näher an den Profi-Kader heranrücken.

DFB.de: Welchen Mannschaften trauen Sie den Aufstieg zu?

Schmidt: Die 'üblichen Verdächtigen' wie die Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden und Energie Cottbus werden ein entscheidendes Wort um den Aufstieg mitreden. Hinzu kommen der VfL Osnabrück, die Stuttgarter Kickers und eine Überraschungsmannschaft. Jedoch denke ich, dass das Rennen um die Meisterschaft im Vergleich zur Vorsaison nicht so früh entschieden sein wird.