Maik Walpurgis: "Glaube fest an die Perspektive beim VfL"

Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Mit dem Traditionsverein VfL Osnabrück wollte Trainer Maik Walpurgis in der bevorstehenden Saison 2014/2015 der 3. Liga eigentlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstreben. Doch finanzielle Probleme und ein erneuter personeller Umbruch im Kader der Niedersachsen, die in der Vorsaison den fünften Tabellenplatz belegt hatten, sorgten für eine Kursänderung an der Bremer Brücke.

"Mit nur einer Ausnahme kommen unsere sämtlichen Zugänge von Drittliga-Absteigern oder aus der Regionalliga. Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, auf einem einstelligen Tabellenplatz zu landen", sagt der VfL-Trainer mit dem feuerroten Haar.

Wenige Tage vor dem offiziellen Eröffnungsspiel zwischen dem VfL Osnabrück und Zweitliga-Absteiger FC Energie Cottbus am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) spricht der 40-jährige Walpurgis im Drittliga-Interview der Woche mit DFB.de auch über die Existenzsicherung des Vereins, die Erwartungen an die neue Spielzeit und den zukünftigen Weg des VfL.

DFB.de: Herr Walpurgis, Sie gehen mit dem VfL Osnabrück in Ihre zweite Saison und mussten erneut einen personellen Umbruch einleiten. Kann die Mannschaft zum Saisonstart so überraschen wie in der Vorsaison (drei Siege ohne Gegentreffer)?

Maik Walpurgis: In dieser Beziehung wären wir gerne Wiederholungstäter, aber zum aktuellen Zeitpunkt ist das eher Wunschdenken. Alleine mit unserem Sturmduo Adriano Grimaldi und Pascal Testroet sowie Mittelfeldspieler Daniel Nagy haben wir drei wichtige Spieler verloren, die in der abgelaufenen Saison deutlich über dem Schnitt waren. Wie schnell wir diese Lücken schließen können, wird der Saisonstart zeigen.

DFB.de: Bei einer Umfrage von DFB.de nannten mehrere Trainer den VfL dennoch als Aufstiegskandidaten. Wie bewerten Sie diese Einschätzung?

Walpurgis: Das ist, gemessen an unseren Möglichkeiten, sicherlich etwas übertrieben. Wir versuchen selbstverständlich alles, um das Maximum aus dieser Saison herauszuholen. Doch durch die erneut drastischen Einschnitte in unserem Personaletat können wir allerhöchstens eine Außenseiterrolle spielen.

DFB.de: Der FC Energie Cottbus, VfL-Auftaktgegner im Eröffnungsspiel am Samstag, tritt ebenfalls mit einer rund erneuerten Mannschaft an!

Walpurgis: Es werden zwei Teams auf dem Platz stehen, die sich erst finden müssen. Da können Kleinigkeiten ausschlaggebend sein. Wenn die Kulisse stimmt, kann ein Duell zweier solcher Traditionsvereine zu einem Leckerbissen werden.

DFB.de: Sind aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Paul Thomik, Tom Merkens, Kim Falkenberg, Alexander Dercho und Florian Krebs noch nachträgliche Verstärkungen möglich?

Walpurgis: Wir schauen uns noch nach möglichen Alternativen für den Sturm um. Dennoch hoffen wir, dass der eine oder andere unserer Spieler in den nächsten Wochen durchstarten wird. Mit Alexander Dercho und Tom Merkens stehen uns in einigen Wochen zumindest zwei potenzielle Stammkräfte wieder zur Verfügung.

DFB.de: Wie schwierig war es in den vergangenen Wochen, den Kader trotz der zwischenzeitlich prekären Lizenzsituation zusammenzustellen?

Walpurgis: Da bei uns ganz klar die Existenz- und Lizenzsicherung im Vordergrund stand, war die Kaderzusammenstellung erschwert. Auf dem Spielermarkt haben wir oftmals den Kürzeren gezogen. Wir müssen auf entwicklungsfähige Spieler setzen. Dieser Weg bietet aber auch immer eine Chance.

DFB.de: Mit Christian Groß, Sofien Chahed und Kevin Freiberger holten Sie gleich drei Spieler von Ihrem Ex-Klub Sportfreunde Lotte ins benachbarte Osnabrück. Was erhoffen Sie sich von diesem Trio?

Walpurgis: Ebenso wie mit der Rückkehr von Addy-Waku Menga vom VfB Oldenburg wollten wir bei unseren Kaderplanungen auch einen regionalen Bezug herstellen. Einige Spieler kennen mich und mein System, was die taktische Arbeit erleichtert.

DFB.de: Vom Fachmagazin kicker wurde der von der SV 07 Elversberg gekommene Milad Salem als Hoffnungsträger eingestuft. Wie sind Ihre Erwartungen an ihn?

Walpurgis: Trotz des Abstiegs von Elversberg hat Milad Salem persönlich eine gute Saison gespielt. Wenn er gesund bleibt und die nötigen Freiräume auf dem Platz bekommt, macht er Dinge, die viele andere Spieler nicht können.

DFB.de: Insgesamt war die Fluktuation im gesamten Verein seit Ihrem Amtsantritt im Juli 2013 auf sämtlichen Ebenen äußerst hoch. Wie sehr hat das Ihre sportliche Arbeit beeinflusst?

Walpurgis: Für die Mannschaft war es in der abgelaufenen Saison eine große Herausforderung, sich nicht von den Problemen ablenken zu lassen. Ursprünglich wollten wir im zweiten Jahr in Osnabrück ganz oben angreifen. Doch es gehört in diesem Geschäft dazu, dass sich Pläne schnell ändern können. Der Verein benötigt nun nach diesem turbulenten Jahr Ruhe, Geschlossenheit, Seriosität und strategisches Handeln aller Verantwortungsträger.

DFB.de: Muss sich der VfL Osnabrück vor diesem Hintergrund auch in Zukunft auf harte Jahre einstellen?

Walpurgis: Ich glaube fest an die Perspektive des Vereins und damit auch an eine mittelfristige Rückkehr in die 2. Bundesliga. Vieles hängt von der Sanierung des Klubs, der Weiterentwicklung der Marke VfL Osnabrück und dem Aufbau neuer professioneller Strukturen ab. Wir können dazu beitragen, indem wir zumindest eine sorgenfreie Saison spielen.

[mspw]

Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Mit dem Traditionsverein VfL Osnabrück wollte Trainer Maik Walpurgis in der bevorstehenden Saison 2014/2015 der 3. Liga eigentlich den Aufstieg in die 2. Bundesliga anstreben. Doch finanzielle Probleme und ein erneuter personeller Umbruch im Kader der Niedersachsen, die in der Vorsaison den fünften Tabellenplatz belegt hatten, sorgten für eine Kursänderung an der Bremer Brücke.

"Mit nur einer Ausnahme kommen unsere sämtlichen Zugänge von Drittliga-Absteigern oder aus der Regionalliga. Vor diesem Hintergrund ist es unser Ziel, auf einem einstelligen Tabellenplatz zu landen", sagt der VfL-Trainer mit dem feuerroten Haar.

Wenige Tage vor dem offiziellen Eröffnungsspiel zwischen dem VfL Osnabrück und Zweitliga-Absteiger FC Energie Cottbus am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD) spricht der 40-jährige Walpurgis im Drittliga-Interview der Woche mit DFB.de auch über die Existenzsicherung des Vereins, die Erwartungen an die neue Spielzeit und den zukünftigen Weg des VfL.

DFB.de: Herr Walpurgis, Sie gehen mit dem VfL Osnabrück in Ihre zweite Saison und mussten erneut einen personellen Umbruch einleiten. Kann die Mannschaft zum Saisonstart so überraschen wie in der Vorsaison (drei Siege ohne Gegentreffer)?

Maik Walpurgis: In dieser Beziehung wären wir gerne Wiederholungstäter, aber zum aktuellen Zeitpunkt ist das eher Wunschdenken. Alleine mit unserem Sturmduo Adriano Grimaldi und Pascal Testroet sowie Mittelfeldspieler Daniel Nagy haben wir drei wichtige Spieler verloren, die in der abgelaufenen Saison deutlich über dem Schnitt waren. Wie schnell wir diese Lücken schließen können, wird der Saisonstart zeigen.

DFB.de: Bei einer Umfrage von DFB.de nannten mehrere Trainer den VfL dennoch als Aufstiegskandidaten. Wie bewerten Sie diese Einschätzung?

Walpurgis: Das ist, gemessen an unseren Möglichkeiten, sicherlich etwas übertrieben. Wir versuchen selbstverständlich alles, um das Maximum aus dieser Saison herauszuholen. Doch durch die erneut drastischen Einschnitte in unserem Personaletat können wir allerhöchstens eine Außenseiterrolle spielen.

DFB.de: Der FC Energie Cottbus, VfL-Auftaktgegner im Eröffnungsspiel am Samstag, tritt ebenfalls mit einer rund erneuerten Mannschaft an!

Walpurgis: Es werden zwei Teams auf dem Platz stehen, die sich erst finden müssen. Da können Kleinigkeiten ausschlaggebend sein. Wenn die Kulisse stimmt, kann ein Duell zweier solcher Traditionsvereine zu einem Leckerbissen werden.

DFB.de: Sind aufgrund der verletzungsbedingten Ausfälle von Paul Thomik, Tom Merkens, Kim Falkenberg, Alexander Dercho und Florian Krebs noch nachträgliche Verstärkungen möglich?

Walpurgis: Wir schauen uns noch nach möglichen Alternativen für den Sturm um. Dennoch hoffen wir, dass der eine oder andere unserer Spieler in den nächsten Wochen durchstarten wird. Mit Alexander Dercho und Tom Merkens stehen uns in einigen Wochen zumindest zwei potenzielle Stammkräfte wieder zur Verfügung.

DFB.de: Wie schwierig war es in den vergangenen Wochen, den Kader trotz der zwischenzeitlich prekären Lizenzsituation zusammenzustellen?

Walpurgis: Da bei uns ganz klar die Existenz- und Lizenzsicherung im Vordergrund stand, war die Kaderzusammenstellung erschwert. Auf dem Spielermarkt haben wir oftmals den Kürzeren gezogen. Wir müssen auf entwicklungsfähige Spieler setzen. Dieser Weg bietet aber auch immer eine Chance.

DFB.de: Mit Christian Groß, Sofien Chahed und Kevin Freiberger holten Sie gleich drei Spieler von Ihrem Ex-Klub Sportfreunde Lotte ins benachbarte Osnabrück. Was erhoffen Sie sich von diesem Trio?

Walpurgis: Ebenso wie mit der Rückkehr von Addy-Waku Menga vom VfB Oldenburg wollten wir bei unseren Kaderplanungen auch einen regionalen Bezug herstellen. Einige Spieler kennen mich und mein System, was die taktische Arbeit erleichtert.

DFB.de: Vom Fachmagazin kicker wurde der von der SV 07 Elversberg gekommene Milad Salem als Hoffnungsträger eingestuft. Wie sind Ihre Erwartungen an ihn?

Walpurgis: Trotz des Abstiegs von Elversberg hat Milad Salem persönlich eine gute Saison gespielt. Wenn er gesund bleibt und die nötigen Freiräume auf dem Platz bekommt, macht er Dinge, die viele andere Spieler nicht können.

DFB.de: Insgesamt war die Fluktuation im gesamten Verein seit Ihrem Amtsantritt im Juli 2013 auf sämtlichen Ebenen äußerst hoch. Wie sehr hat das Ihre sportliche Arbeit beeinflusst?

Walpurgis: Für die Mannschaft war es in der abgelaufenen Saison eine große Herausforderung, sich nicht von den Problemen ablenken zu lassen. Ursprünglich wollten wir im zweiten Jahr in Osnabrück ganz oben angreifen. Doch es gehört in diesem Geschäft dazu, dass sich Pläne schnell ändern können. Der Verein benötigt nun nach diesem turbulenten Jahr Ruhe, Geschlossenheit, Seriosität und strategisches Handeln aller Verantwortungsträger.

DFB.de: Muss sich der VfL Osnabrück vor diesem Hintergrund auch in Zukunft auf harte Jahre einstellen?

Walpurgis: Ich glaube fest an die Perspektive des Vereins und damit auch an eine mittelfristige Rückkehr in die 2. Bundesliga. Vieles hängt von der Sanierung des Klubs, der Weiterentwicklung der Marke VfL Osnabrück und dem Aufbau neuer professioneller Strukturen ab. Wir können dazu beitragen, indem wir zumindest eine sorgenfreie Saison spielen.