Kurioses und jede Menge Rekorde: Die 3. Liga im Faktencheck

Die Hinrunde in der 3. Liga ist vorbei. Es gab jede Menge Rekorde, es kamen mehr Zuschauer denn je, es fielen so viele Tore wie noch nie. DFB.de fasst die wichtigsten Daten und Fakten zusammen.

Auf dem Weg zum Zuschauerrekord: Die stimmungsvolle Kulisse von 14.697 Besuchern im Audi-Sportpark beim 2:2 zwischen dem FC Ingolstadt und dem TSV 1860 München am Montagabend bildete den würdigen und passenden Abschluss der Hinrunde. Die 3. Liga steuert im zweiten Jahr in Folge auf einen Zuschauerrekord zu. 1,664 Millionen Fans sahen die 190 Partien in den Stadien, so viele wie noch nie. Im Schnitt sind es 8758 pro Partie.

Auf die gesamte Saison hochgerechnet wären das 3,28 Millionen Zuschauer. In der vergangenen Spielzeit hatte die 3. Liga mit 3,09 Millionen Besuchern zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Drei-Millionen-Marke geknackt.

36.766 Besucher bei Lautern gegen Mannheim

Am besten besucht war in der laufenden Saison der 14. Spieltag mit 115.713 Zuschauern in zehn Spielen. In der Liste der bestbesuchten Spieltage der Drittligageschichte bedeutet das Platz zwei hinter dem 38. Spieltag 2015/2016 (122.570 Zuschauer).

Das Spiel mit der höchsten Zuschauerzahl in der Hinrunde 2019/2020 war das Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und SV Waldhof Mannheim (1:1), das am 7. Spieltag 36.766 Besucher ins Fritz-Walter-Stadion lockte. Kaiserslautern hat auch den besten Zuschauerschnitt der 20 Drittligisten. Zu den Heimspielen des FCK kommen durchschnittlich 20.366 Fans. Fünfstellige Quoten haben auch Eintracht Braunschweig (18.508 Zuschauer im Schnitt), der 1. FC Magdeburg (16.854), TSV 1860 München (14.889), F.C. Hansa Rostock (14.024), MSV Duisburg (13.397) und SV Waldhof Mannheim (10.128). Die wenigsten Besucher zu Hause haben die SG Sonnenhof Großaspach (2.480), der FC Bayern München II (2.734) und Viktoria Köln (2.900).

Tore, Tore, Tore: Nie fielen mehr

Die 3. Liga erlebt stürmische Zeiten. 593 Treffer gab es in der Hinrunde zu bejubeln - Rekord! Der bisherige Bestwert aus der Hinrunde 2009/2010 (530 Tore) wurde pulverisiert. Auch ein Spieltagsrekord wurde aufgestellt: Am 6. Spieltag brachten es die 20 Teams auf insgesamt 47 Treffer. Im Schnitt fallen in der 3. Liga aktuell 3,12 Tore pro Spiel - mehr als in der 2. Bundesliga (2,93) und der 3. englischen Liga, der Sky Bet League One (2,69). Pro Spiel werden in der 3. Liga durchschnittlich 27 Torschüsse abgegeben, ebenso viele wie in der Bundesliga.

Die Torjäger: Albert Bunjaku vom Aufsteiger FC Viktoria Köln führt die Torschützenliste der 3. Liga mit 13 Treffern an. Er ist der erste Spieler seit Gründung der 3. Liga im Sommer 2008, der an den ersten beiden Spieltagen einer Saison jeweils doppelt traf. Duisburgs Moritz Stoppelkamp netzte sogar in jedem der ersten sechs Saisonspiele ein (insgesamt achtmal), das war zuvor noch niemandem in der 3. Liga gelungen. Mann der Stunde ist Deniz Undav. Der 23-Jährige brachte es in den vergangenen sieben Spielen auf acht Tore und einen Assist. Mit insgesamt zwölf Treffern und sechs Torvorlagen ist Undav der Topscorer der 3. Liga

Duisburger Effizienz: Der MSV nutzte 21 Prozent seiner Chancen zu Toren - Ligabestwert. Mit 40 Treffern stellt der Tabellenführer die gefährlichste Offensive, nur drei Klubs haben im Laufe einer Hinrunde in der 3. Liga häufiger getroffen, allen voran Eintracht Braunschweig (48 Tore in der Saison 2010/2011). Alles andere als effizient ist Duisburg bei Standardsituationen, aus denen nur drei MSV-Tore resultierten – Tiefstwert in der 3. Liga.

Sturm-Warnung bei Bayern-Spielen

Bayerisches Spektakel: In den 19 Spielen des FC Bayern II fielen 75 Treffer, das ist Drittligarekord für eine Hinrunde. Die bisherige Bestmarke hatte der SC Paderborn in der Saison 2017/2018 mit 71 Toren gehalten, diesen Wert haben 2019/2020 auch die Würzburger Kickers erreicht. Würzburg war auch an der spektakulärsten Partie in der laufenden Saison beteiligt. Bei der SpVgg Unterhaching führten die Kickers in der 88. Minute noch 4:2, um am Ende noch mit 4:5 zu verlieren. Es war das späteste Comeback eines Drittligisten nach einem Zwei-Tore-Rückstand. Gleichzeitig war es das torreichste Spiel der Saison. In der Geschichte der 3. Liga sind nur einmal mehr Treffer gefallen, beim 5:5 zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf am 10. Mai 2009.

Großaspacher Tristesse: Unglaublich, aber wahr - der Tabellenvorletzte SG Sonnenhof Großaspach gab in der Hinrunde die meisten Torschüsse aller Drittligisten ab (292). Nur 20 fanden ihr Ziel, einzig der FC Carl Zeiss Jena erzielte weniger Tore (19). Wie schon in der Vorrunde 2018/2019 hat die SG Sonnenhof damit die schwächste Chancenauswertung (neun Prozent). Den Großaspachern bleibt der Strohhalm, dass es vergangene Saison trotzdem noch zum Klassenerhalt reichte. Die meisten Schüsse aufs eigene Tor (312) ließ übrigens der SC Preußen Münster zu.

Kopfloses Jena: Nur einen Treffer erzielte der FC Carl Zeiss per Kopfball, keine Mannschaft war harmloser in der Luft. Das genaue Gegenteil sind der SV Waldhof Mannheim und der Chemnitzer FC. Den beiden Aufsteigern gelangen jeweils neun Tore mit dem Kopf, ebenso wie Eintracht Braunschweig.

Neuling SV Waldhof: Auswärts ungeschlagen

Nur 38 Prozent der Spiele in der Hinrunde 2019/2020 (73 von 190) endeten mit einem Heimsieg, noch nie war der Wert in der 3. Liga geringer. Höher als je zuvor ist die Quote der Auswärtserfolge (34 Prozent). Besonders ausgeprägt war die Auswärtsstärke am 19. Spieltag, als in sieben von zehn Spielen die Auswärtsmannschaft triumphierte und nur einmal das gastgebende Team drei Punkte verbuchte.

Extrem wohl fühlt sich in der Fremde der SV Waldhof Mannheim. Der Drittliganeuling ist mit 20 Punkten aus zehn Spielen die beste Auswärtsmannschaft und in gegnerischen Stadien ohne Niederlage. Das schafften zuvor in einer Hinrunde nur Dynamo Dresden (2015/2016) und der VfL Osnabrück (2018/2019). Beide stiegen am Saisonende jeweils in die 2. Bundesliga auf.

Ebenfalls eine Bestmarke stellte Eintracht Braunschweig auf: Als erster Klub in der 3. Liga gewannen die Niedersachsen die ersten vier Auswärtsspiele der Saison.

MSV auf den Spuren der Aufsteiger Osnabrück und KSC

Passquoten: Viktoria Köln spielte in der Hinrunde die meisten Pässe (im Schnitt 500 pro Spiel) und hatte am meisten Ballbesitz (58 Prozent). Eine ganz andere Herangehensweise pflegt der FSV Zwickau. Die Sachsen haben nur 43 Prozent Ballbesitz. Sie spielen 304 Pässe pro Partie, von denen lediglich 66 Prozent beim Mitspieler ankommen - alles Tiefstwerte. Dennoch steht Zwickau in der Tabelle als 14. zwei Plätze und zwei Punkte vor Viktoria Köln. Der beste Weg scheint also der Mittelweg. Insgesamt kommt die 3. Liga in der laufenden Saison auf eine Passquote von 76,3 Prozent, ein deutlich besserer Wert als in Englands 3. Liga (69,8). In der 2. Bundesliga sind es 77,5 Prozent, in der Bundesliga 79,5.

Zweikampfwerte: Der SV Meppen befindet sich sportlich im Aufwind und ist der Gegenentwurf zur These, dass das Zweikampfverhalten Spiele entscheidet. Die Emsländer gewannen nur 46 Prozent ihrer Zweikämpfe, schwächster Wert der 3. Liga. Dafür foulte der SVM am häufigsten (296). Die besten Zweikämpfer der Liga kommen vom FC Ingolstadt (53 Prozent gewonnene Duelle).

Fingerzeig: Der MSV Duisburg ist mit 38 Punkten und einer Tordifferenz von +14 Herbstmeister der 3. Liga. Was daran so besonders ist? Die beiden führenden Teams der Vorsaison, VfL Osnabrück und Karlsruher SC, hatten nach der Hinrunde 2018/2019 die gleiche Bilanz. Beide stiegen am Rundenende auf.

Haching neunmal zu Null

Hachinger Bollwerk: Die SpVgg Unterhaching spielte so oft wie keine andere Mannschaft in der Hinrunde zu Null - neunmal in 19 Begegnungen. In der Schlussviertelstunde kassierte das Team um U 20-Nationaltorhüter Nico Mantl - ebenso wie der Hallesche FC - lediglich zwei Treffer.

Jenaer Negativrekorde: Zwölf Punkte nach 19 Spielen - so schlecht wie der FC Carl Zeiss Jena standen nach der Vorrunde nur der FC Rot-Weiß Erfurt (2017/2018) und der SSV Jahn Regensburg (2014/2015) in der 3. Liga da. Beide stiegen dann auch ab. Jena hält seit dieser Saison einige Negativrekorde. Die Thüringer sind der erste Drittligist, der mit sechs Niederlagen in eine Saison startete und nach elf Spieltagen erst einen Punkt auf dem Konto hatte. Das fragwürdige Privileg, am 14. Spieltag den ersten Sieg gefeiert zu haben, teilt sich der FC Carl Zeiss mit den Stuttgarter Kickers (2008/2009). Allerdings hatte Stuttgart zu diesem Zeitpunkt immerhin sechs Punkte auf dem Konto, Jena nur zwei.

Kartenspiele: 39 Platzverweise gab es in der Hinrunde. Das sind deutlich mehr als in der Vorsaison (29 nach 19 Spieltagen), aber weniger als in allen sonstigen Spielzeiten der 3. Liga zum gleichen Zeitpunkt. Fairster Drittligist ist Waldhof Mannheim mit 30 Gelben Karten und 219 Fouls. Einzige Mannschaft ohne Platzverweis ist Hansa Rostock. Felix Weber vom TSV 1860 München sah dagegen gleich zweimal Rot. Pro Spiel wurden in der 3. Liga in der aktuellen Saison 27 Fouls pro Spiel verübt, geringfügig mehr als in der 2. Bundesliga (26) und Bundesliga (25). Auch bei der Zahl der Gelben Karten (4,3 pro Spiel) liegt die 3. Liga vor der 2. Bundesliga (3,8) und Bundesliga (3,6). Gekuschelt wird eben woanders. Bei den Platzverweisen (0,2 pro Spiel) sind die Quoten von 3. Liga, 2. Bundesliga, Bundesliga und 3. englischer Liga identisch.

Piossek trifft immer

Piosseks Meilenstein: Marcus Piossek erzielte beim 4:2 in Chemnitz am 3. Spieltag sein erstes Saisontor. Damit hat der 30-Jährige, der aktuell in Diensten des SV Meppen steht, in zehn verschiedenen Drittligaspielzeiten getroffen. Das gelang sonst nur Tim Danneberg und Anton Fink.

Unglücksrabe Sarr: Marian Sarr feierte im Trikot des FC Carl Zeiss Jena eine Premiere, die man keinem wünscht. Ihm unterliefen beim 1:2 gegen den FC Ingolstadt gleich zwei Eigentore, das war zuvor in der 3. Liga noch keinem Spieler passiert.

Quelle: Opta Sport

[jb]

Die Hinrunde in der 3. Liga ist vorbei. Es gab jede Menge Rekorde, es kamen mehr Zuschauer denn je, es fielen so viele Tore wie noch nie. DFB.de fasst die wichtigsten Daten und Fakten zusammen.

Auf dem Weg zum Zuschauerrekord: Die stimmungsvolle Kulisse von 14.697 Besuchern im Audi-Sportpark beim 2:2 zwischen dem FC Ingolstadt und dem TSV 1860 München am Montagabend bildete den würdigen und passenden Abschluss der Hinrunde. Die 3. Liga steuert im zweiten Jahr in Folge auf einen Zuschauerrekord zu. 1,664 Millionen Fans sahen die 190 Partien in den Stadien, so viele wie noch nie. Im Schnitt sind es 8758 pro Partie.

Auf die gesamte Saison hochgerechnet wären das 3,28 Millionen Zuschauer. In der vergangenen Spielzeit hatte die 3. Liga mit 3,09 Millionen Besuchern zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Drei-Millionen-Marke geknackt.

36.766 Besucher bei Lautern gegen Mannheim

Am besten besucht war in der laufenden Saison der 14. Spieltag mit 115.713 Zuschauern in zehn Spielen. In der Liste der bestbesuchten Spieltage der Drittligageschichte bedeutet das Platz zwei hinter dem 38. Spieltag 2015/2016 (122.570 Zuschauer).

Das Spiel mit der höchsten Zuschauerzahl in der Hinrunde 2019/2020 war das Derby zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und SV Waldhof Mannheim (1:1), das am 7. Spieltag 36.766 Besucher ins Fritz-Walter-Stadion lockte. Kaiserslautern hat auch den besten Zuschauerschnitt der 20 Drittligisten. Zu den Heimspielen des FCK kommen durchschnittlich 20.366 Fans. Fünfstellige Quoten haben auch Eintracht Braunschweig (18.508 Zuschauer im Schnitt), der 1. FC Magdeburg (16.854), TSV 1860 München (14.889), F.C. Hansa Rostock (14.024), MSV Duisburg (13.397) und SV Waldhof Mannheim (10.128). Die wenigsten Besucher zu Hause haben die SG Sonnenhof Großaspach (2.480), der FC Bayern München II (2.734) und Viktoria Köln (2.900).

Tore, Tore, Tore: Nie fielen mehr

Die 3. Liga erlebt stürmische Zeiten. 593 Treffer gab es in der Hinrunde zu bejubeln - Rekord! Der bisherige Bestwert aus der Hinrunde 2009/2010 (530 Tore) wurde pulverisiert. Auch ein Spieltagsrekord wurde aufgestellt: Am 6. Spieltag brachten es die 20 Teams auf insgesamt 47 Treffer. Im Schnitt fallen in der 3. Liga aktuell 3,12 Tore pro Spiel - mehr als in der 2. Bundesliga (2,93) und der 3. englischen Liga, der Sky Bet League One (2,69). Pro Spiel werden in der 3. Liga durchschnittlich 27 Torschüsse abgegeben, ebenso viele wie in der Bundesliga.

Die Torjäger: Albert Bunjaku vom Aufsteiger FC Viktoria Köln führt die Torschützenliste der 3. Liga mit 13 Treffern an. Er ist der erste Spieler seit Gründung der 3. Liga im Sommer 2008, der an den ersten beiden Spieltagen einer Saison jeweils doppelt traf. Duisburgs Moritz Stoppelkamp netzte sogar in jedem der ersten sechs Saisonspiele ein (insgesamt achtmal), das war zuvor noch niemandem in der 3. Liga gelungen. Mann der Stunde ist Deniz Undav. Der 23-Jährige brachte es in den vergangenen sieben Spielen auf acht Tore und einen Assist. Mit insgesamt zwölf Treffern und sechs Torvorlagen ist Undav der Topscorer der 3. Liga

Duisburger Effizienz: Der MSV nutzte 21 Prozent seiner Chancen zu Toren - Ligabestwert. Mit 40 Treffern stellt der Tabellenführer die gefährlichste Offensive, nur drei Klubs haben im Laufe einer Hinrunde in der 3. Liga häufiger getroffen, allen voran Eintracht Braunschweig (48 Tore in der Saison 2010/2011). Alles andere als effizient ist Duisburg bei Standardsituationen, aus denen nur drei MSV-Tore resultierten – Tiefstwert in der 3. Liga.

Sturm-Warnung bei Bayern-Spielen

Bayerisches Spektakel: In den 19 Spielen des FC Bayern II fielen 75 Treffer, das ist Drittligarekord für eine Hinrunde. Die bisherige Bestmarke hatte der SC Paderborn in der Saison 2017/2018 mit 71 Toren gehalten, diesen Wert haben 2019/2020 auch die Würzburger Kickers erreicht. Würzburg war auch an der spektakulärsten Partie in der laufenden Saison beteiligt. Bei der SpVgg Unterhaching führten die Kickers in der 88. Minute noch 4:2, um am Ende noch mit 4:5 zu verlieren. Es war das späteste Comeback eines Drittligisten nach einem Zwei-Tore-Rückstand. Gleichzeitig war es das torreichste Spiel der Saison. In der Geschichte der 3. Liga sind nur einmal mehr Treffer gefallen, beim 5:5 zwischen Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf am 10. Mai 2009.

Großaspacher Tristesse: Unglaublich, aber wahr - der Tabellenvorletzte SG Sonnenhof Großaspach gab in der Hinrunde die meisten Torschüsse aller Drittligisten ab (292). Nur 20 fanden ihr Ziel, einzig der FC Carl Zeiss Jena erzielte weniger Tore (19). Wie schon in der Vorrunde 2018/2019 hat die SG Sonnenhof damit die schwächste Chancenauswertung (neun Prozent). Den Großaspachern bleibt der Strohhalm, dass es vergangene Saison trotzdem noch zum Klassenerhalt reichte. Die meisten Schüsse aufs eigene Tor (312) ließ übrigens der SC Preußen Münster zu.

Kopfloses Jena: Nur einen Treffer erzielte der FC Carl Zeiss per Kopfball, keine Mannschaft war harmloser in der Luft. Das genaue Gegenteil sind der SV Waldhof Mannheim und der Chemnitzer FC. Den beiden Aufsteigern gelangen jeweils neun Tore mit dem Kopf, ebenso wie Eintracht Braunschweig.

Neuling SV Waldhof: Auswärts ungeschlagen

Nur 38 Prozent der Spiele in der Hinrunde 2019/2020 (73 von 190) endeten mit einem Heimsieg, noch nie war der Wert in der 3. Liga geringer. Höher als je zuvor ist die Quote der Auswärtserfolge (34 Prozent). Besonders ausgeprägt war die Auswärtsstärke am 19. Spieltag, als in sieben von zehn Spielen die Auswärtsmannschaft triumphierte und nur einmal das gastgebende Team drei Punkte verbuchte.

Extrem wohl fühlt sich in der Fremde der SV Waldhof Mannheim. Der Drittliganeuling ist mit 20 Punkten aus zehn Spielen die beste Auswärtsmannschaft und in gegnerischen Stadien ohne Niederlage. Das schafften zuvor in einer Hinrunde nur Dynamo Dresden (2015/2016) und der VfL Osnabrück (2018/2019). Beide stiegen am Saisonende jeweils in die 2. Bundesliga auf.

Ebenfalls eine Bestmarke stellte Eintracht Braunschweig auf: Als erster Klub in der 3. Liga gewannen die Niedersachsen die ersten vier Auswärtsspiele der Saison.

MSV auf den Spuren der Aufsteiger Osnabrück und KSC

Passquoten: Viktoria Köln spielte in der Hinrunde die meisten Pässe (im Schnitt 500 pro Spiel) und hatte am meisten Ballbesitz (58 Prozent). Eine ganz andere Herangehensweise pflegt der FSV Zwickau. Die Sachsen haben nur 43 Prozent Ballbesitz. Sie spielen 304 Pässe pro Partie, von denen lediglich 66 Prozent beim Mitspieler ankommen - alles Tiefstwerte. Dennoch steht Zwickau in der Tabelle als 14. zwei Plätze und zwei Punkte vor Viktoria Köln. Der beste Weg scheint also der Mittelweg. Insgesamt kommt die 3. Liga in der laufenden Saison auf eine Passquote von 76,3 Prozent, ein deutlich besserer Wert als in Englands 3. Liga (69,8). In der 2. Bundesliga sind es 77,5 Prozent, in der Bundesliga 79,5.

Zweikampfwerte: Der SV Meppen befindet sich sportlich im Aufwind und ist der Gegenentwurf zur These, dass das Zweikampfverhalten Spiele entscheidet. Die Emsländer gewannen nur 46 Prozent ihrer Zweikämpfe, schwächster Wert der 3. Liga. Dafür foulte der SVM am häufigsten (296). Die besten Zweikämpfer der Liga kommen vom FC Ingolstadt (53 Prozent gewonnene Duelle).

Fingerzeig: Der MSV Duisburg ist mit 38 Punkten und einer Tordifferenz von +14 Herbstmeister der 3. Liga. Was daran so besonders ist? Die beiden führenden Teams der Vorsaison, VfL Osnabrück und Karlsruher SC, hatten nach der Hinrunde 2018/2019 die gleiche Bilanz. Beide stiegen am Rundenende auf.

Haching neunmal zu Null

Hachinger Bollwerk: Die SpVgg Unterhaching spielte so oft wie keine andere Mannschaft in der Hinrunde zu Null - neunmal in 19 Begegnungen. In der Schlussviertelstunde kassierte das Team um U 20-Nationaltorhüter Nico Mantl - ebenso wie der Hallesche FC - lediglich zwei Treffer.

Jenaer Negativrekorde: Zwölf Punkte nach 19 Spielen - so schlecht wie der FC Carl Zeiss Jena standen nach der Vorrunde nur der FC Rot-Weiß Erfurt (2017/2018) und der SSV Jahn Regensburg (2014/2015) in der 3. Liga da. Beide stiegen dann auch ab. Jena hält seit dieser Saison einige Negativrekorde. Die Thüringer sind der erste Drittligist, der mit sechs Niederlagen in eine Saison startete und nach elf Spieltagen erst einen Punkt auf dem Konto hatte. Das fragwürdige Privileg, am 14. Spieltag den ersten Sieg gefeiert zu haben, teilt sich der FC Carl Zeiss mit den Stuttgarter Kickers (2008/2009). Allerdings hatte Stuttgart zu diesem Zeitpunkt immerhin sechs Punkte auf dem Konto, Jena nur zwei.

Kartenspiele: 39 Platzverweise gab es in der Hinrunde. Das sind deutlich mehr als in der Vorsaison (29 nach 19 Spieltagen), aber weniger als in allen sonstigen Spielzeiten der 3. Liga zum gleichen Zeitpunkt. Fairster Drittligist ist Waldhof Mannheim mit 30 Gelben Karten und 219 Fouls. Einzige Mannschaft ohne Platzverweis ist Hansa Rostock. Felix Weber vom TSV 1860 München sah dagegen gleich zweimal Rot. Pro Spiel wurden in der 3. Liga in der aktuellen Saison 27 Fouls pro Spiel verübt, geringfügig mehr als in der 2. Bundesliga (26) und Bundesliga (25). Auch bei der Zahl der Gelben Karten (4,3 pro Spiel) liegt die 3. Liga vor der 2. Bundesliga (3,8) und Bundesliga (3,6). Gekuschelt wird eben woanders. Bei den Platzverweisen (0,2 pro Spiel) sind die Quoten von 3. Liga, 2. Bundesliga, Bundesliga und 3. englischer Liga identisch.

Piossek trifft immer

Piosseks Meilenstein: Marcus Piossek erzielte beim 4:2 in Chemnitz am 3. Spieltag sein erstes Saisontor. Damit hat der 30-Jährige, der aktuell in Diensten des SV Meppen steht, in zehn verschiedenen Drittligaspielzeiten getroffen. Das gelang sonst nur Tim Danneberg und Anton Fink.

Unglücksrabe Sarr: Marian Sarr feierte im Trikot des FC Carl Zeiss Jena eine Premiere, die man keinem wünscht. Ihm unterliefen beim 1:2 gegen den FC Ingolstadt gleich zwei Eigentore, das war zuvor in der 3. Liga noch keinem Spieler passiert.

Quelle: Opta Sport

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