KSC-Trainer Kauczinski: "In der 3. Liga ist es schwer"

DFB.de: Am kommenden Samstag empfangen Sie den Halleschen FC. Haben Sie Sorgen, dass Calhanoglu dann schon weg sein könnte?

Kauczinski: Es haben sich schon Vereine gemeldet, aber das war ja auch vor dem Heidenheim-Spiel der Fall. Es gibt jetzt keinen neuen Stand, im Moment ist es relativ ruhig. Die interessierten Klubs wissen, welche Forderungen wir haben. Aber Hakan hat auch betont, dass er sich vorstellen kann, die Saison bei uns zu spielen. Das Spiel in Heidenheim war doch der perfekte Beweis. Er hängt sich voll rein, er identifiziert sich mit dem Karlsruher SC. Es ist schon beachtlich, wie er mit dieser ganzen Situation und dem Interesse um seine Person umgeht. Wenn er weiß, dass er unter besonderer Beobachtung steht, kann er oft noch eine Schippe drauf legen. Das ist kein Druck für Hakan, sondern eine zusätzliche Motivation – er hat da eine besondere Einstellung zu den Dingen.

DFB.de: Wie hat er die beiden Tore verkraftet?

Kauczinski: Es waren seine ersten im Profifußball, deshalb ist es für ihn sicher ein besonderer Tag gewesen. Er hat sich sehr gefreut. Aber bei uns geht es nicht nur um Hakan Calhanoglu, es geht vor allem um den Karlsruher SC, um die Mannschaft. Die nächste schwere Aufgabe wartet schon auf uns am kommenden Samstag mit dem Halleschen FC.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Aufsteiger ein?

Kauczinski: Das ist ein gefährlicher Gegner. Die leben logischerweise noch von ihrer Euphorie, gerade nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Kickers Offenbach. Der Hallesche FC ist eingespielt und verfügt über eine sehr gute Defensive. Wir müssen uns weiter steigern.

DFB.de: Jeder erwartet vom KSC die schnelle Rückkehr in die 2. Bundesliga. Ist das auch Ihr Anspruch?

Kauczinski: Wie die anderen uns einschätzen, das können wir nicht beeinflussen. Aber da geht es uns nicht anders, als Aachen oder Rostock. Als Absteiger ist man immer in der Favoritenrolle. Mit dieser Bürde müssen wir umgehen können, das ist kein Problem. Aber natürlich ist es mein Anspruch, den Karlsruher SC möglichst schnell in die 2. Bundesliga zurückzuführen. Das ist jedoch ein verdammt langer und komplizierter Weg. Viele wollen nach oben, die 3. Liga ist stark besetzt. Wie müssen an den Dingen arbeiten, die uns in Heidenheim noch Probleme bereitet haben. Wenn wir das schnell in den Griff bekommen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen können.

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Ein 2:2 zum Auftakt beim 1.FC Heidenheim, der Karlsruher SC ist mit einem Unentschieden in die 3. Liga gestartet. Shootingstar Hakan Calhanoglu hatte den Zweitliga-Absteiger mit zwei sehenswerten Freistoßtreffern mit 2:0 in Führung gebracht. Obwohl es trotzdem nur zu einer Punkteteilung reichte, ist KSC-Trainer Markus Kauczinski zufrieden mit dem Start in die neue Serie. Im DFB.de-Gespräch mit Sven Winterschladen blickt der 42-Jährige zurück.

Aber vor allem schaut der Fußballehrer nach vorne. Er spricht über den Druck als Aufstiegsfavorit und das Duell gegen den Halleschen FC am kommenden Wochenende. Und Kauczinski sagt, warum er Hoffnung hat, dass Hakan Calhanoglu trotz zahlreicher Angebote noch eine weitere Spielzeit in Karlsruhe bleiben könnte.

DFB.de: Herr Kauczinski, Sie haben jetzt zwei Nächte über das 2:2 zum Auftakt beim 1.FC Heidenheim schlafen können. Wie haben Sie das Spiel rückblickend erlebt?

Markus Kauczinski: Vom Spielverlauf ist die Punkteteilung unglücklich, weil die beiden Gegentore so spät fallen, das 2:2 ja praktisch mit dem Abpfiff. Andererseits war Heidenheim ein Tick besser als wir. Deshalb können wir mit dem Unentschieden leben. Außerdem sah unser Torwart Dirk Orlishausen bei mindestens einem Gegentor nicht gut aus. Das weiß er auch selbst, aber auch das gehört zum Fußball dazu. Es geht weiter.

DFB.de: Ist es für Sie eine wichtige Erkenntnis, dass Ihre Mannschaft den Abstieg aus der 2. Bundesliga offenbar verarbeitet hat?

Kauczinski: Ja, sicherlich. Wir haben ja auch jetzt einen ganz anderen Kader zusammen. Wir wissen, wie schwer es in der 3. Liga ist. Heidenheim ist seit Jahren eingespielt. Das ist bei uns nach dem Umbruch anders. Wir versuchen, dieses Defizit durch viel Herz, Leidenschaft und guten Fußball auszugleichen. Außerdem ist Heidenheim sehr heimstark. Wir haben dort gezeigt, was wir können. Aber es ist natürlich noch mehr möglich. Jeder Wettkampf bringt uns weiter, das ist eine Entwicklung.

DFB.de: Eine große Geschichte des Auftakts ist auch Ihr Mittelfeldspieler Hakan Calhanoglu mit seinen beiden Freistoßtoren. Welches Potenzial hat er?

Kauczinski: Hakan hat richtig viel Potenzial. Er schießt tolle Freistöße, hat eine großartige Schuss- und Passtechnik. In engen Duellen kann er den Unterschied ausmachen, weil er etwas hat, das viele andere nicht haben. Aber bei all dem Lob darf man auch nicht vergessen, dass Hakan erst 18 Jahre alt ist und dass er ist im Winter mitten im Abstiegskampf aus unserem eigenen Nachwuchs in den Profikader aufgestiegen ist. Ein weiteres Jahr bei uns würde ihm sicher nicht schaden. Aber schon vergangene Saison hat er gezeigt, dass er cool ist und auch für die 2. Bundesliga Qualitäten hat. Er wird noch einmal einen Sprung machen, vor allem auch körperlich. Deshalb wundert es mich nicht, dass so viele Vereine interessiert sind.

DFB.de: Am kommenden Samstag empfangen Sie den Halleschen FC. Haben Sie Sorgen, dass Calhanoglu dann schon weg sein könnte?

Kauczinski: Es haben sich schon Vereine gemeldet, aber das war ja auch vor dem Heidenheim-Spiel der Fall. Es gibt jetzt keinen neuen Stand, im Moment ist es relativ ruhig. Die interessierten Klubs wissen, welche Forderungen wir haben. Aber Hakan hat auch betont, dass er sich vorstellen kann, die Saison bei uns zu spielen. Das Spiel in Heidenheim war doch der perfekte Beweis. Er hängt sich voll rein, er identifiziert sich mit dem Karlsruher SC. Es ist schon beachtlich, wie er mit dieser ganzen Situation und dem Interesse um seine Person umgeht. Wenn er weiß, dass er unter besonderer Beobachtung steht, kann er oft noch eine Schippe drauf legen. Das ist kein Druck für Hakan, sondern eine zusätzliche Motivation – er hat da eine besondere Einstellung zu den Dingen.

DFB.de: Wie hat er die beiden Tore verkraftet?

Kauczinski: Es waren seine ersten im Profifußball, deshalb ist es für ihn sicher ein besonderer Tag gewesen. Er hat sich sehr gefreut. Aber bei uns geht es nicht nur um Hakan Calhanoglu, es geht vor allem um den Karlsruher SC, um die Mannschaft. Die nächste schwere Aufgabe wartet schon auf uns am kommenden Samstag mit dem Halleschen FC.

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DFB.de: Wie schätzen Sie den Aufsteiger ein?

Kauczinski: Das ist ein gefährlicher Gegner. Die leben logischerweise noch von ihrer Euphorie, gerade nach dem 1:0-Auftaktsieg gegen Kickers Offenbach. Der Hallesche FC ist eingespielt und verfügt über eine sehr gute Defensive. Wir müssen uns weiter steigern.

DFB.de: Jeder erwartet vom KSC die schnelle Rückkehr in die 2. Bundesliga. Ist das auch Ihr Anspruch?

Kauczinski: Wie die anderen uns einschätzen, das können wir nicht beeinflussen. Aber da geht es uns nicht anders, als Aachen oder Rostock. Als Absteiger ist man immer in der Favoritenrolle. Mit dieser Bürde müssen wir umgehen können, das ist kein Problem. Aber natürlich ist es mein Anspruch, den Karlsruher SC möglichst schnell in die 2. Bundesliga zurückzuführen. Das ist jedoch ein verdammt langer und komplizierter Weg. Viele wollen nach oben, die 3. Liga ist stark besetzt. Wie müssen an den Dingen arbeiten, die uns in Heidenheim noch Probleme bereitet haben. Wenn wir das schnell in den Griff bekommen, dann bin ich sehr zuversichtlich, dass wir unsere Ziele erreichen können.