Kogler: "Deutscher Fußball in allen Bereichen Weltklasse"

In Deutschland ist sein Name noch weitgehend unbekannt, bei Rot-Weiß Erfurt will er das ändern. Der Österreicher Walter Kogler ist neuer Trainer des Drittligisten und will diesen langfristig zurück in die 2. Bundesliga führen. "Aber das geht nur Schritt für Schritt", sagt Kogler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die vergangene Saison schwierig war und lange im Zeichen des Abstiegskampfs stand."

Wie man erfolgreich arbeitet, hat der 45-Jährige zuletzt bei Wacker Innsbruck gezeigt. Kogler hatte den Verein aus Tirol nach dem Abstieg übernommen, zurück in die erste Liga geführt und dann sogar Kontakt zu den internationalen Plätzen hergestellt. Nach einer Negativserie zu Beginn der vergangenen Saison trennten sich jedoch die Wege nach über vier Jahren.

Auch als Spieler kann der frühere Defensivspezialist auf eine beeindrucke Vita zurückschauen. Kogler trug 28-mal das Trikot der österreichischen Nationalmannschaft, wurde fünfmal Meister und holte einmal den Pokal. In seinen 17 Profijahren spielte er 495-mal in der österreichischen Bundesliga, unter anderem für Austria Wien, Austria Salzburg, Sturm Graz und den FC Tirol Innsbruck.

DFB.de: Herr Kogler, sind österreichische Trainer in Deutschland im Moment besonders beliebt?

Walter Kogler: Ich glaube nicht, dass das eine Tendenz ist. Es ist wahrscheinlich einfach Zufall, dass erst Peter Stöger zum 1. FC Köln geht und dass ich ein paar Tage später einen Vertrag bei Rot-Weiß Erfurt unterschreibe. Der deutsche Fußball ist für uns sehr interessant und bietet immer tolle Möglichkeiten.

DFB.de: Was reizt Sie an der Aufgabe in Erfurt konkret?

Kogler: Ich sehe dort ein großes Potenzial, in jeder Hinsicht. Es gibt zum Beispiel mit Marco Engelhardt und Nils Pfingsten-Reddig einige sehr erfahrene Spieler. Dazu kommen zahlreiche interessante Nachwuchskräfte und Zugänge. Das ist eine spannende Mischung. Außerdem ist das Umfeld toll. Die Zuschauer in Thüringen unterstützen den Verein. Ich denke, da ist durchaus etwas möglich.

DFB.de: Wie sehen Sie den Stellenwert der 3. Liga?



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In Deutschland ist sein Name noch weitgehend unbekannt, bei Rot-Weiß Erfurt will er das ändern. Der Österreicher Walter Kogler ist neuer Trainer des Drittligisten und will diesen langfristig zurück in die 2. Bundesliga führen. "Aber das geht nur Schritt für Schritt", sagt Kogler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Sven Winterschladen. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die vergangene Saison schwierig war und lange im Zeichen des Abstiegskampfs stand."

Wie man erfolgreich arbeitet, hat der 45-Jährige zuletzt bei Wacker Innsbruck gezeigt. Kogler hatte den Verein aus Tirol nach dem Abstieg übernommen, zurück in die erste Liga geführt und dann sogar Kontakt zu den internationalen Plätzen hergestellt. Nach einer Negativserie zu Beginn der vergangenen Saison trennten sich jedoch die Wege nach über vier Jahren.

Auch als Spieler kann der frühere Defensivspezialist auf eine beeindrucke Vita zurückschauen. Kogler trug 28-mal das Trikot der österreichischen Nationalmannschaft, wurde fünfmal Meister und holte einmal den Pokal. In seinen 17 Profijahren spielte er 495-mal in der österreichischen Bundesliga, unter anderem für Austria Wien, Austria Salzburg, Sturm Graz und den FC Tirol Innsbruck.

DFB.de: Herr Kogler, sind österreichische Trainer in Deutschland im Moment besonders beliebt?

Walter Kogler: Ich glaube nicht, dass das eine Tendenz ist. Es ist wahrscheinlich einfach Zufall, dass erst Peter Stöger zum 1. FC Köln geht und dass ich ein paar Tage später einen Vertrag bei Rot-Weiß Erfurt unterschreibe. Der deutsche Fußball ist für uns sehr interessant und bietet immer tolle Möglichkeiten.

DFB.de: Was reizt Sie an der Aufgabe in Erfurt konkret?

Kogler: Ich sehe dort ein großes Potenzial, in jeder Hinsicht. Es gibt zum Beispiel mit Marco Engelhardt und Nils Pfingsten-Reddig einige sehr erfahrene Spieler. Dazu kommen zahlreiche interessante Nachwuchskräfte und Zugänge. Das ist eine spannende Mischung. Außerdem ist das Umfeld toll. Die Zuschauer in Thüringen unterstützen den Verein. Ich denke, da ist durchaus etwas möglich.

DFB.de: Wie sehen Sie den Stellenwert der 3. Liga?

Kogler: Das ist eine hochinteressante Spielklasse mit vielen ambitionierten Klubs, die alle unter absoluten Profibedingungen arbeiten. Der Zuschauerzuspruch ist beachtlich. Die 3. Liga hat absolut ihre Daseinsberechtigung. Ich freue mich auf die Aufgabe.

DFB.de: Wie gut kennen Sie den deutschen Fußball bereits?

Kogler: In Österreich wird alles von der Bundesliga bis zur 3. Liga sehr genau verfolgt. Der deutsche Fußball ist ja in allen Bereichen Weltklasse. Das haben wir natürlich im Blick. Ich persönlich habe mit Wacker Innsbruck immer wieder Testspiele gegen Mannschaften aus Bayern bestritten, beispielsweise 1860 München, Wacker Burghausen, SpVgg Unterhaching oder FC Ingolstadt.

DFB.de: Warum haben Sie sich für den Wechsel nach Deutschland entschieden?

Kogler: Es ist eine neue Herausforderung, ein neues Land, eine neue Aufgabe. Das passt jetzt einfach. Ich wollte mal etwas Neues machen.

DFB.de: Fiel es Ihnen schwer, Innsbruck damals zu verlassen?

Kogler: Natürlich. Ich hatte mehr als vier tolle Jahre bei dem Verein. Ich hatte Innsbruck nach dem Abstieg übernommen und musste eine ganz neue Mannschaft mit vielen Spielern aus dem Umfeld aufbauen. Das hat enormen Spaß gemacht. Wir sind dann aufgestiegen und haben zweimal souverän die Klasse gehalten. Der Hype war riesig. Sogar die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb wäre möglich gewesen…

DFB.de: … und dann kam der Saisonstart mit zehn Niederlagen und nur einem Sieg. Was war da los?

Kogler: Wir mussten Leistungsträger abgeben. Die noch verbliebenen Führungsspieler waren verletzt oder nicht in Form. Es war eine schwierige Situation. Dann kam die Trennung. Aber ich wusste, dass der Klub den Klassenverbleib schaffen wird, wenn diese Probleme gelöst sind. Und so ist es ja dann auch gekommen.

DFB.de: Was ist jetzt in Erfurt möglich?

Kogler: Wir müssen Schritt für Schritt gehen. Die vergangene Saison war schwierig und stand lange im Zeichen des Abstiegskampfs. Zum Glück hat die Mannschaft rechtzeitig die Kurve bekommen. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass die Qualität im Kader zu hoch ist, um nur von der Vermeidung des Abstiegs zu sprechen.

DFB.de: Also Aufstieg?

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Kogler: Es ist schon mein Ziel, die Voraussetzungen zu schaffen, um eine Spitzenplatzierung zu erreichen. Langfristig können wir sicher über die 2. Bundesliga nachdenken. Aber wie gesagt: Es ist noch zu früh, um solche Ziele zu formulieren. Das braucht Zeit. Wir müssen jetzt erst mal zusehen, dass wir an die ordentlichen Leistungen aus der zweiten Hälfte der vergangenen Saison anknüpfen.

DFB.de: Für welche Art von Fußball stehen Sie?

Kogler: Wir wollen uns nicht nach dem Gegner richten. Wir wollen unseren eigenen Stil auf den Rasen bringen. Das ist meine Idee. Dazu müssen wir die Räume eng machen, schnell nach vorne spielen. Das geht nur mit kurzen Ballbesitzzeiten, vielen Pässen. Wir wollen modernen Fußball spielen, mit dem wir unsere Anhänger begeistern können.