Kickers-Trainer Dirk Schuster: "Es darf so weiter gehen"

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Wenn Drittliga-Aufsteiger Stuttgarter Kickers am Samstag mit der Partie beim Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock (ab 14 Uhr, live im NDR Fernsehen) in die 3. Liga startet, dann liegt die letzte Niederlage der Schwaben in einem Ligaspiel exakt 238 Tage zurück. Am 19. Spieltag in der ehemaligen Regionalliga Süd hatte die Mannschaft von Kickers-Trainer Dirk Schuster gegen Waldhof Mannheim 0:1 verloren. Es war eine von nur zwei Niederlagen in der gesamten Aufstiegs-Saison.

"Wir hätten bestimmt nichts dagegen, wenn es auch in der 3. Liga so weitergehen würde", so der Ex-Profi Schuster im Gespräch mit DFB.de. "Aber wird sind alle Realisten und wissen, dass es gerade für einen Neuling phasenweise auch anders laufen kann."

Die Stuttgarter starten Samstag in Rostock in ihre zweite Saison in der eingleisigen 3. Liga. Als Gründungsmitglied war der Traditionsverein aus dem Süden als Tabellenschlusslicht der Saison 2008/2009 gleich wieder abgestiegen. Das soll sich diesmal nicht wiederholen. "Unser Ziel ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld", sagt der 44-jährige Trainer der Kickers, der in seiner Laufbahn unter anderem für den 1. FC Magdeburg, Eintracht Braunschweig, den Karlsruher SC und den 1. FC Köln sowie dreimal für die deutsche Nationalmannschaft aktiv war.

Aufstiegseuphorie soll möglichst lange tragen

Schuster hofft darauf, dass seine Mannschaft so lange wie möglich von der Euphorie des Aufstiegs, den der Klub bereits zwei Spieltage vor Schluss perfekt gemacht hatte, profitieren kann. "Das hängt insbesondere von den ersten Partien in der neuen Liga ab", weiß der ehemalige Abwehrspieler. "Wenn wir gut aus den Startlöchern kommen und uns ordentlich präsentieren, kann uns die Euphorie tragen."

Die Vorfreude auf das Gastspiel beim Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock ist bei den Kickers jedenfalls riesig. "Alle brennen darauf, dass es endlich losgeht", meint Schuster. "In den nächsten Tagen werden sich die Anspannung und die Nervosität sicher noch weiter steigern. Das ist positiv, denn so weiß ich, dass jeder meiner Spieler fokussiert in die Begegnung gehen wird. Wir haben in Rostock nichts zu verlieren, können nur gewinnen. Als Absteiger gehört Hansa die Favoritenrolle."

Fitness-Grundlage in der Vorbereitung erarbeitet

Die Grundlage für eine möglichst erfolgreiche Saison haben die "Stukkis" in der Vorbereitung gelegt. Trainer Schuster blickt jedenfalls zufrieden auf die zurückliegenden Wochen: "Niemand hat sich schwerer verletzt. Das war bei uns nicht immer so. Die Grundlage für unser Spiel ist eine exzellente Fitness. Daran haben wir gearbeitet und ab und zu musste ich meine Spieler auch einmal richtig quälen. Aber das gehört nun einmal dazu."

Bei den Zugängen wie zum Beispiel Tobias Rühle (21) vom 1. FC Heidenheim und Thorben Stadler (22) vom Karlsruher SC setzen die Kickers ausnahmslos auf junge Spieler. Keiner von ihnen ist älter als 24 Jahre. "Wir können die erfahrenen Routiniers einfach nicht bezahlen. Deshalb setzen wir bewusst auf junge Spieler, die wir weiterentwickeln wollen. Selbstverständlich sind wir uns darüber bewusst, dass dabei auch die Ergebnisse stimmen müssen", sagt Schuster, der mit Stürmer Peter Sprung (32) nur einen einzigen Spieler jenseits der 30 im Kader hat.

Über Verpflichtungen wird im Kollektiv entschieden

Über jeden Transfer wird bei den Kickers, DFB-Pokalfinalist von 1987 (1:3 gegen den Hamburger SV) immer im Kollektiv entschieden. Maßgeblich sind die Meinungen von Trainer Dirk Schuster, Co-Trainer Alexander Malchow sowie Ex-Nationalspieler Guido Buchwald. Der Weltmeister von 1990 ist bei seinem Ex-Klub als Präsidiumsmitglied für das Ressort "erste Mannschaft" zuständig. "Wir liegen bei fast allen Entscheidungen auf einer Wellenlänge. Die Zusammenarbeit ist harmonisch und vertrauensvoll", ist Schuster, der 1967 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren wurde, froh.

Bereits seit 2009 ist Schuster Trainer der Stuttgarter. Nach den Plätzen neun und zwei in der Regionalliga Süd klappte es in der abgelaufenen Saison mit der Rückkehr in die 3. Liga. Auf einige Duelle in der 3. Liga freut sich der Ex-Profi schon jetzt ganz besonders: "Die Derbys gegen Stuttgart II sowie die Duelle mit meinem ehemaligen Verein Karlsruher SC werden ganz sicher Höhepunkte."

Fehler in der 3. Liga werden brutal bestraft

Für den KSC absolvierte Schuster, der mit seiner Familie im Karlsruher Stadtteil Durlach wohnt, einst den Großteil (167) seiner insgesamt 200 Einsätze in der 1. Bundesliga. "Von unserem Wohnzimmer aus kann ich das Wildparkstadion sehen", sagt der ehemalige Verteidiger, der vor dem Auswärtsspiel beim KSC (letztes März-Wochenende) dennoch erst nach Stuttgart fahren wird, um mit seiner Mannschaft im Bus "zurück" nach Karlsruhe zu fahren. "Das gehört sich einfach so und das habe ich auch schon in der Vergangenheit vor den Auswärtsspielen bei der U 23 des KSC so gemacht."

Im Vergleich zur Regionalliga Süd hat Schuster seinen Spielern schon vor dem Saisonstart einige wichtige Unterschiede mit auf den Weg gegeben. "In der abgelaufenen Spielzeit waren wir in vielen Partien der Favorit. Diesmal werden wir fast durchweg in der Außenseiterrolle sein", sagt Schuster. "Außerdem werden Fehler in der 3. Liga noch brutaler bestraft. Es gibt abgezockte Stürmer, die auch einmal aus einer halben Chance ein Tor erzielen."

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Trio steht zum Start nicht zur Verfügung

Auf einen guten Auftritt seiner Mannschaft hofft Schuster nun zunächst Samstag in Rostock. Drei seiner Spieler kann er dabei nicht einsetzen. Zugang Rühle hat muskuläre Probleme und Abwehrspieler Simon Köpf benötigt nach seiner schweren Knieverletzung noch Zeit. Torhüter Günay Güvenc fehlt wegen eines Armbruches ebenfalls.

Die "Generalprobe" für das Rostock-Spiel verlief erfolgreich. Gegen den schottischen Spitzenverein Celtic Glasgow hatte Angreifer Omar Jatta vor 6800 Zuschauern zum 1:0-Heimsieg getroffen. Schuster: "Das war ein Sieg für das Selbstvertrauen. Wir können jedenfalls mit breiter Brust zum FC Hansa fahren", hofft Schuster darauf, dass die nächste Niederlage noch eine ganze Weile auf sich warten lässt.

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Wenn Drittliga-Aufsteiger Stuttgarter Kickers am Samstag mit der Partie beim Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock (ab 14 Uhr, live im NDR Fernsehen) in die 3. Liga startet, dann liegt die letzte Niederlage der Schwaben in einem Ligaspiel exakt 238 Tage zurück. Am 19. Spieltag in der ehemaligen Regionalliga Süd hatte die Mannschaft von Kickers-Trainer Dirk Schuster gegen Waldhof Mannheim 0:1 verloren. Es war eine von nur zwei Niederlagen in der gesamten Aufstiegs-Saison.

"Wir hätten bestimmt nichts dagegen, wenn es auch in der 3. Liga so weitergehen würde", so der Ex-Profi Schuster im Gespräch mit DFB.de. "Aber wird sind alle Realisten und wissen, dass es gerade für einen Neuling phasenweise auch anders laufen kann."

Die Stuttgarter starten Samstag in Rostock in ihre zweite Saison in der eingleisigen 3. Liga. Als Gründungsmitglied war der Traditionsverein aus dem Süden als Tabellenschlusslicht der Saison 2008/2009 gleich wieder abgestiegen. Das soll sich diesmal nicht wiederholen. "Unser Ziel ist ein Platz im gesicherten Mittelfeld", sagt der 44-jährige Trainer der Kickers, der in seiner Laufbahn unter anderem für den 1. FC Magdeburg, Eintracht Braunschweig, den Karlsruher SC und den 1. FC Köln sowie dreimal für die deutsche Nationalmannschaft aktiv war.

Aufstiegseuphorie soll möglichst lange tragen

Schuster hofft darauf, dass seine Mannschaft so lange wie möglich von der Euphorie des Aufstiegs, den der Klub bereits zwei Spieltage vor Schluss perfekt gemacht hatte, profitieren kann. "Das hängt insbesondere von den ersten Partien in der neuen Liga ab", weiß der ehemalige Abwehrspieler. "Wenn wir gut aus den Startlöchern kommen und uns ordentlich präsentieren, kann uns die Euphorie tragen."

Die Vorfreude auf das Gastspiel beim Zweitliga-Absteiger Hansa Rostock ist bei den Kickers jedenfalls riesig. "Alle brennen darauf, dass es endlich losgeht", meint Schuster. "In den nächsten Tagen werden sich die Anspannung und die Nervosität sicher noch weiter steigern. Das ist positiv, denn so weiß ich, dass jeder meiner Spieler fokussiert in die Begegnung gehen wird. Wir haben in Rostock nichts zu verlieren, können nur gewinnen. Als Absteiger gehört Hansa die Favoritenrolle."

Fitness-Grundlage in der Vorbereitung erarbeitet

Die Grundlage für eine möglichst erfolgreiche Saison haben die "Stukkis" in der Vorbereitung gelegt. Trainer Schuster blickt jedenfalls zufrieden auf die zurückliegenden Wochen: "Niemand hat sich schwerer verletzt. Das war bei uns nicht immer so. Die Grundlage für unser Spiel ist eine exzellente Fitness. Daran haben wir gearbeitet und ab und zu musste ich meine Spieler auch einmal richtig quälen. Aber das gehört nun einmal dazu."

Bei den Zugängen wie zum Beispiel Tobias Rühle (21) vom 1. FC Heidenheim und Thorben Stadler (22) vom Karlsruher SC setzen die Kickers ausnahmslos auf junge Spieler. Keiner von ihnen ist älter als 24 Jahre. "Wir können die erfahrenen Routiniers einfach nicht bezahlen. Deshalb setzen wir bewusst auf junge Spieler, die wir weiterentwickeln wollen. Selbstverständlich sind wir uns darüber bewusst, dass dabei auch die Ergebnisse stimmen müssen", sagt Schuster, der mit Stürmer Peter Sprung (32) nur einen einzigen Spieler jenseits der 30 im Kader hat.

Über Verpflichtungen wird im Kollektiv entschieden

Über jeden Transfer wird bei den Kickers, DFB-Pokalfinalist von 1987 (1:3 gegen den Hamburger SV) immer im Kollektiv entschieden. Maßgeblich sind die Meinungen von Trainer Dirk Schuster, Co-Trainer Alexander Malchow sowie Ex-Nationalspieler Guido Buchwald. Der Weltmeister von 1990 ist bei seinem Ex-Klub als Präsidiumsmitglied für das Ressort "erste Mannschaft" zuständig. "Wir liegen bei fast allen Entscheidungen auf einer Wellenlänge. Die Zusammenarbeit ist harmonisch und vertrauensvoll", ist Schuster, der 1967 in Karl-Marx-Stadt, dem heutigen Chemnitz, geboren wurde, froh.

Bereits seit 2009 ist Schuster Trainer der Stuttgarter. Nach den Plätzen neun und zwei in der Regionalliga Süd klappte es in der abgelaufenen Saison mit der Rückkehr in die 3. Liga. Auf einige Duelle in der 3. Liga freut sich der Ex-Profi schon jetzt ganz besonders: "Die Derbys gegen Stuttgart II sowie die Duelle mit meinem ehemaligen Verein Karlsruher SC werden ganz sicher Höhepunkte."

Fehler in der 3. Liga werden brutal bestraft

Für den KSC absolvierte Schuster, der mit seiner Familie im Karlsruher Stadtteil Durlach wohnt, einst den Großteil (167) seiner insgesamt 200 Einsätze in der 1. Bundesliga. "Von unserem Wohnzimmer aus kann ich das Wildparkstadion sehen", sagt der ehemalige Verteidiger, der vor dem Auswärtsspiel beim KSC (letztes März-Wochenende) dennoch erst nach Stuttgart fahren wird, um mit seiner Mannschaft im Bus "zurück" nach Karlsruhe zu fahren. "Das gehört sich einfach so und das habe ich auch schon in der Vergangenheit vor den Auswärtsspielen bei der U 23 des KSC so gemacht."

Im Vergleich zur Regionalliga Süd hat Schuster seinen Spielern schon vor dem Saisonstart einige wichtige Unterschiede mit auf den Weg gegeben. "In der abgelaufenen Spielzeit waren wir in vielen Partien der Favorit. Diesmal werden wir fast durchweg in der Außenseiterrolle sein", sagt Schuster. "Außerdem werden Fehler in der 3. Liga noch brutaler bestraft. Es gibt abgezockte Stürmer, die auch einmal aus einer halben Chance ein Tor erzielen."

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Trio steht zum Start nicht zur Verfügung

Auf einen guten Auftritt seiner Mannschaft hofft Schuster nun zunächst Samstag in Rostock. Drei seiner Spieler kann er dabei nicht einsetzen. Zugang Rühle hat muskuläre Probleme und Abwehrspieler Simon Köpf benötigt nach seiner schweren Knieverletzung noch Zeit. Torhüter Günay Güvenc fehlt wegen eines Armbruches ebenfalls.

Die "Generalprobe" für das Rostock-Spiel verlief erfolgreich. Gegen den schottischen Spitzenverein Celtic Glasgow hatte Angreifer Omar Jatta vor 6800 Zuschauern zum 1:0-Heimsieg getroffen. Schuster: "Das war ein Sieg für das Selbstvertrauen. Wir können jedenfalls mit breiter Brust zum FC Hansa fahren", hofft Schuster darauf, dass die nächste Niederlage noch eine ganze Weile auf sich warten lässt.