Kevin Schindler: "Schwierig, einen Miro Klose zu verdrängen"

Auf Kevin Schindler vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden wartet ein ganz besonderes Spiel. Am Samstag (ab 14 Uhr) steht für den 27-Jährigen, zuletzt 1:0-Siegtorschütze für die Hessen gegen den Halleschen FC, die Partie bei seinem Ex-Klub SV Werder Bremen II auf dem Programm. Der gebürtig aus Delmenhorst, rund 15 Kilometer von Bremen entfernt, stammende Offensivspieler war im Nachwuchsbereich der Grün-Weißen ausgebildet worden und absolvierte dort auch für die U 23 sein erstes Spiel im Seniorenbereich. Darüber hinaus kam er fünfmal in der Bundesliga zum Einsatz. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Kevin Schindler mit dem Journalisten Filippos Kounelis über die Aufholjagd des SVWW, seine Rückkehr nach Bremen, ein Duell mit Weltmeister Miroslav Klose und das Ziel Aufstieg.

DFB.de: Mit vier Punkten aus den ersten beiden Partien ist der SV Wehen Wiesbaden in die Restrunde gestartet. Zufrieden, Herr Schindler?

Kevin Schindler: Nach dem torlosen Auftakt gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 wollten wir uns steigern und ein anderes Gesicht zeigen. Das ist uns mit dem Heimsieg gegen Halle gelungen. Mit der Punkteausbeute können wir daher gut leben.

DFB.de: Vor Saisonbeginn war vom Verein das Ziel ausgegeben worden, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen. Jetzt steht der SVWW erstmals auf dem achten Rang. Beginnt jetzt die Aufholjagd?

Schindler: Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Wir haben nach unten sieben Punkte Abstand, nach oben acht Zähler. Fest steht für mich: Wir besitzen viel Qualität in der Mannschaft. Wenn wir unsere Leistung Woche für Woche auf den Platz bringen, dann können wir noch einmal an den Aufstiegsrängen schnuppern.

DFB.de: Seit neun Begegnungen ist der SVWW ungeschlagen. Was sind aus Ihrer Sicht die Hauptgründe für den Positivlauf?

Schindler: Wir haben unsere Stärken vor allem im Kampfgeist und in der Verteidigung. Die Hintermannschaft ist in jeder Partie gewillt, die Null zu halten. Wir machen es den Gegnern schwer, Tore zu erzielen.

DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung in Wiesbaden im Laufe der Saison?

Schindler: Vor Beginn dieser Spielzeit hatten wir einen großen Umbruch im Kader. Es war deshalb klar, dass wir zu Saisonbeginn Probleme bekommen würden. Jetzt haben wir uns aber gefangen. Bestes Beispiel war der jüngste Erfolg gegen Halle. In der Hinrunde hätten wir uns in der Schlussphase wohl noch den Ausgleich gefangen. Jetzt sind wir in der Lage, eine Führung über die Zeit zu retten.

DFB.de: Am Samstag ist der SVWW bei der U 23 von Werder Bremen zu Gast. Da werden Erinnerungen wach, oder?

Schindler: Ja, das stimmt. Ich bin beim SV Werder groß geworden, habe viele Erfahrungen gesammelt. Besonders in Erinnerung bleibt natürlich meine erste Saison im Seniorenfußball bei der U 23, die wir auf dem vierten Rang abgeschlossen hatten. Unvergesslich ist auch mein erster Einsatz im Europapokal gegen Celta Vigo. Damals haben wir 2:0 gewonnen, ich habe eine Vorlage gegeben. Ein besonderes Erlebnis für mich war auch, dass ich in der Champions League gegen Real Madrid im Kader stehen durfte.

DFB.de: Fast zehn Jahre lang waren Sie für Bremen am Ball. Besteht noch Kontakt zu ehemaligen Spielern oder Verantwortlichen?

Schindler: Ja, auf jeden Fall. Besonders mit einigen Funktionären tausche ich mich noch regelmäßig aus. Während unseres Trainingslagers in der Türkei habe ich auch den SV Werder besucht, der sich dort gleichzeitig auf die Restrunde vorbereitete. Aber auch mit früheren Mitspielern wie Philipp Bargfrede oder Felix Kroos, der im Winter zum 1. FC Union Berlin gewechselt ist, stehe ich noch in Kontakt.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn waren Sie auch Juniorennationalspieler und kamen außerdem fünfmal in der Bundesliga zum Einsatz. Was hat für den Durchbruch in der höchsten Spielklasse gefehlt?

Schindler: Die damalige Mannschaft des SV Werder ist nicht mehr mit der von heute zu vergleichen. Es war schwierig, als 19-Jähriger Weltstars wie Miroslav Klose, Diego oder Hugo Almeida aus der Startformation zu verdrängen. Hinzu kam, dass ich mit einem Knorpelschaden im Knie und mehreren Bänderrissen immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hatte.

DFB.de: Sie waren vom SV Werder später an den MSV Duisburg, FC Augsburg und FC Hansa Rostock ausgeliehen, ehe die Wechsel zum FC St. Pauli und dann zum SV Wehen Wiesbaden folgten. Wie bewerten Sie Ihre bisherige Zeit als Profifußballer?

Schindler: Ich habe gelernt, nie mit dem zufrieden zu sein, was ich bisher erreicht habe. Rückblickend betrachtet, wäre es vielleicht besser gewesen, auf das eine oder andere Leihgeschäft zu verzichten.

DFB.de: Welche der bisherigen Stationen bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?

Schindler: Ich hatte beim FC St. Pauli eine wunderschöne Zeit. Die Atmosphäre war einzigartig. Einmal gab es nach einer 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln von den Zuschauern trotzdem stehende Ovationen. Das kommt nicht so häufig im Fußball vor.

DFB.de: Beim Heimsieg gegen Halle haben Sie den Siegtreffer erzielt. Würden Sie auch gegen Ihren Ex-Klub jubeln?

Schindler: Ich hatte zweifellos eine schöne Zeit in Bremen. Jetzt bin ich aber in Wiesbaden. Von daher würde ich mich natürlich freuen, wenn ich denn einen Treffer erzielen würde.

DFB.de: Nach Ihrer Zeit in Bremen waren Sie innerhalb von sechs Jahren für vier Vereine am Ball. Im vergangenen Sommer haben Sie Ihren Vertrag bis 2017 verlängert. Planen Sie Ihre Zukunft jetzt beim SV Wehen Wiesbaden?

Schindler: Ich habe aktuell noch einen Vertrag bis 2017, außerdem habe ich keine Angebote vorliegen. Von daher spielen Wechselgedanken keine Rolle. Fußball ist aber ein schnelllebiger Sport. Ich kann nicht in die Zukunft blicken, kann aber auch nichts ausschließen.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem SVWW?

Schindler: Ich würde gerne wieder in der 2. Bundesliga spielen. Es wäre einmalig, wenn ich den Aufstieg mit Wiesbaden realisieren könnte.

DFB.de: Worauf wird es am Samstag in Bremen ankommen?

Schindler: Wir müssen als Mannschaft an die Leistungen aus dem Halle-Spiel anknüpfen. Wir haben vor allem eine hohe Laufleistung geboten. Auch wenn wir bislang auswärts noch nicht sehr erfolgreich waren, bin ich guter Dinge, dass wir gegen gegen Werder punkten können. Ich will nicht mit leeren Händen wieder nach Hause fahren.

[mspw]

Auf Kevin Schindler vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden wartet ein ganz besonderes Spiel. Am Samstag (ab 14 Uhr) steht für den 27-Jährigen, zuletzt 1:0-Siegtorschütze für die Hessen gegen den Halleschen FC, die Partie bei seinem Ex-Klub SV Werder Bremen II auf dem Programm. Der gebürtig aus Delmenhorst, rund 15 Kilometer von Bremen entfernt, stammende Offensivspieler war im Nachwuchsbereich der Grün-Weißen ausgebildet worden und absolvierte dort auch für die U 23 sein erstes Spiel im Seniorenbereich. Darüber hinaus kam er fünfmal in der Bundesliga zum Einsatz. Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Kevin Schindler mit dem Journalisten Filippos Kounelis über die Aufholjagd des SVWW, seine Rückkehr nach Bremen, ein Duell mit Weltmeister Miroslav Klose und das Ziel Aufstieg.

DFB.de: Mit vier Punkten aus den ersten beiden Partien ist der SV Wehen Wiesbaden in die Restrunde gestartet. Zufrieden, Herr Schindler?

Kevin Schindler: Nach dem torlosen Auftakt gegen die zweite Mannschaft des FSV Mainz 05 wollten wir uns steigern und ein anderes Gesicht zeigen. Das ist uns mit dem Heimsieg gegen Halle gelungen. Mit der Punkteausbeute können wir daher gut leben.

DFB.de: Vor Saisonbeginn war vom Verein das Ziel ausgegeben worden, um den Aufstieg in die 2. Bundesliga mitzuspielen. Jetzt steht der SVWW erstmals auf dem achten Rang. Beginnt jetzt die Aufholjagd?

Schindler: Auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Wir haben nach unten sieben Punkte Abstand, nach oben acht Zähler. Fest steht für mich: Wir besitzen viel Qualität in der Mannschaft. Wenn wir unsere Leistung Woche für Woche auf den Platz bringen, dann können wir noch einmal an den Aufstiegsrängen schnuppern.

DFB.de: Seit neun Begegnungen ist der SVWW ungeschlagen. Was sind aus Ihrer Sicht die Hauptgründe für den Positivlauf?

Schindler: Wir haben unsere Stärken vor allem im Kampfgeist und in der Verteidigung. Die Hintermannschaft ist in jeder Partie gewillt, die Null zu halten. Wir machen es den Gegnern schwer, Tore zu erzielen.

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DFB.de: Wie bewerten Sie die Entwicklung in Wiesbaden im Laufe der Saison?

Schindler: Vor Beginn dieser Spielzeit hatten wir einen großen Umbruch im Kader. Es war deshalb klar, dass wir zu Saisonbeginn Probleme bekommen würden. Jetzt haben wir uns aber gefangen. Bestes Beispiel war der jüngste Erfolg gegen Halle. In der Hinrunde hätten wir uns in der Schlussphase wohl noch den Ausgleich gefangen. Jetzt sind wir in der Lage, eine Führung über die Zeit zu retten.

DFB.de: Am Samstag ist der SVWW bei der U 23 von Werder Bremen zu Gast. Da werden Erinnerungen wach, oder?

Schindler: Ja, das stimmt. Ich bin beim SV Werder groß geworden, habe viele Erfahrungen gesammelt. Besonders in Erinnerung bleibt natürlich meine erste Saison im Seniorenfußball bei der U 23, die wir auf dem vierten Rang abgeschlossen hatten. Unvergesslich ist auch mein erster Einsatz im Europapokal gegen Celta Vigo. Damals haben wir 2:0 gewonnen, ich habe eine Vorlage gegeben. Ein besonderes Erlebnis für mich war auch, dass ich in der Champions League gegen Real Madrid im Kader stehen durfte.

DFB.de: Fast zehn Jahre lang waren Sie für Bremen am Ball. Besteht noch Kontakt zu ehemaligen Spielern oder Verantwortlichen?

Schindler: Ja, auf jeden Fall. Besonders mit einigen Funktionären tausche ich mich noch regelmäßig aus. Während unseres Trainingslagers in der Türkei habe ich auch den SV Werder besucht, der sich dort gleichzeitig auf die Restrunde vorbereitete. Aber auch mit früheren Mitspielern wie Philipp Bargfrede oder Felix Kroos, der im Winter zum 1. FC Union Berlin gewechselt ist, stehe ich noch in Kontakt.

DFB.de: Während Ihrer Laufbahn waren Sie auch Juniorennationalspieler und kamen außerdem fünfmal in der Bundesliga zum Einsatz. Was hat für den Durchbruch in der höchsten Spielklasse gefehlt?

Schindler: Die damalige Mannschaft des SV Werder ist nicht mehr mit der von heute zu vergleichen. Es war schwierig, als 19-Jähriger Weltstars wie Miroslav Klose, Diego oder Hugo Almeida aus der Startformation zu verdrängen. Hinzu kam, dass ich mit einem Knorpelschaden im Knie und mehreren Bänderrissen immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen hatte.

DFB.de: Sie waren vom SV Werder später an den MSV Duisburg, FC Augsburg und FC Hansa Rostock ausgeliehen, ehe die Wechsel zum FC St. Pauli und dann zum SV Wehen Wiesbaden folgten. Wie bewerten Sie Ihre bisherige Zeit als Profifußballer?

Schindler: Ich habe gelernt, nie mit dem zufrieden zu sein, was ich bisher erreicht habe. Rückblickend betrachtet, wäre es vielleicht besser gewesen, auf das eine oder andere Leihgeschäft zu verzichten.

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DFB.de: Welche der bisherigen Stationen bleibt Ihnen besonders in Erinnerung?

Schindler: Ich hatte beim FC St. Pauli eine wunderschöne Zeit. Die Atmosphäre war einzigartig. Einmal gab es nach einer 0:3-Heimniederlage gegen den 1. FC Köln von den Zuschauern trotzdem stehende Ovationen. Das kommt nicht so häufig im Fußball vor.

DFB.de: Beim Heimsieg gegen Halle haben Sie den Siegtreffer erzielt. Würden Sie auch gegen Ihren Ex-Klub jubeln?

Schindler: Ich hatte zweifellos eine schöne Zeit in Bremen. Jetzt bin ich aber in Wiesbaden. Von daher würde ich mich natürlich freuen, wenn ich denn einen Treffer erzielen würde.

DFB.de: Nach Ihrer Zeit in Bremen waren Sie innerhalb von sechs Jahren für vier Vereine am Ball. Im vergangenen Sommer haben Sie Ihren Vertrag bis 2017 verlängert. Planen Sie Ihre Zukunft jetzt beim SV Wehen Wiesbaden?

Schindler: Ich habe aktuell noch einen Vertrag bis 2017, außerdem habe ich keine Angebote vorliegen. Von daher spielen Wechselgedanken keine Rolle. Fußball ist aber ein schnelllebiger Sport. Ich kann nicht in die Zukunft blicken, kann aber auch nichts ausschließen.

DFB.de: Welche Ziele verfolgen Sie mit dem SVWW?

Schindler: Ich würde gerne wieder in der 2. Bundesliga spielen. Es wäre einmalig, wenn ich den Aufstieg mit Wiesbaden realisieren könnte.

DFB.de: Worauf wird es am Samstag in Bremen ankommen?

Schindler: Wir müssen als Mannschaft an die Leistungen aus dem Halle-Spiel anknüpfen. Wir haben vor allem eine hohe Laufleistung geboten. Auch wenn wir bislang auswärts noch nicht sehr erfolgreich waren, bin ich guter Dinge, dass wir gegen gegen Werder punkten können. Ich will nicht mit leeren Händen wieder nach Hause fahren.