Jubilar Pfingsten-Redding: "Die 3. Liga wird immer stärker"

In der Zeit, die Nils-Pfingsten-Reddig von Rot-Weiß Erfurt bereits in der 3. Liga auf dem Platz aktiv war, könnte man 39-mal mit dem Auto von Hamburg nach München fahren. Exakt 16.385 Minuten oder umgerechnet 273 Stunden Einsatzzeit absolvierte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler in der dritthöchsten deutschen Spielklasse in bislang 199 Partien. Nun steht für Pfingsten-Reddig das nächste Jubiläumsspiel auf dem Programm. Am Samstag (ab 14 Uhr) in der Begegnung beim SV Wehen Wiesbaden könnte der Familienvater als erster Spieler die Marke von 200 Spielen in der 3. Liga erreichen.

Auch aus diesem Anlass gibt es beim thüringischen Traditionsverein eine weitere Premiere: Das Vereinsradio der Erfurter (www.radio.rot-weiss-erfurt.de), sonst nur an Spieltagen live auf Sendung, geht am Donnerstag (ab 17.30 Uhr) mit einer Extraausgabe an den Start, die sich auch mit Pfingsten-Reddigs Rekord beschäftigt. Weiterer Gesprächspartner ist im Rahmen einer Talkrunde Trainer Walter Kogler.

Begonnen hatte die Drittligalaufbahn von Nils Pfingsten-Redding am ersten Spieltag der Premierensaison 2008/2009. Im Trikot von Kickers Emden freute er sich über ein 1:0 gegen seinen Ex-Klub Wuppertaler SV. Weitere Stationen in Liga drei waren Kickers Offenbach und seit 2010 Rot-Weiß Erfurt. Im DFB.de-Interview spricht Nils Pfingsten-Reddig mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Bestmarke, die Entwicklung der 3. Liga und die Zukunftsplanungen.

DFB.de: Waren und sind Sie in dieser Woche im Training besonders vorsichtig, Herr Pfingsten-Reddig?

Nils Pfingsten-Reddig: Auf keinen Fall. Die kommende Partie ist für mich erst einmal ein Spiel wie jedes andere auch. Das war auch schon beim 3:3 in Münster so, als ich Robert Wulnikowski als Drittliga-Rekordspieler abgelöst habe. Das konnte ich gut ausblenden.

DFB.de: Sie werden am Samstag gegen Wehen Wiesbaden voraussichtlich als erster Spieler Ihren 200. Einsatz in der 3. Liga absolvieren. Was bedeutet Ihnen das?

Pfingsten-Reddig: Dass ich in der 3. Liga bisher so lange und vor allem konstant mitgehalten habe, freut mich sehr - und ich bin auch stolz darauf. Ich fühle mich mit meinen 31 Jahren immer noch topfit. Auch außerhalb des Sports bin ich viel in Bewegung. Ich fahre Fahrrad, gehe Joggen und unternehme lange Spaziergänge mit meiner Familie. Außerdem achte ich auf meine Ernährung. Andernfalls wären es wohl nicht so viele Einsätze geworden.

DFB.de: Können Sie sich noch an Ihren ersten Einsatz erinnern?

Pfingsten-Reddig: Die Erinnerung ist - ehrlich gesagt - schwach. Ich weiß eigentlich nur noch, dass ich damals für Kickers Emden am Ball war.

DFB.de: Stimmt! Gegen Ihren Ex-Verein Wuppertaler SV gelang am ersten Spieltag der 3. Liga überhaupt ein 1:0.

Pfingsten-Reddig: Die Saison war damals für uns sehr gut angelaufen. Im Laufe der Spielzeit hat allerdings die Ausdauer nachgelassen, der Verein ist in eine finanzielle Schieflage geraten und schließlich in der Insolvenz gelandet.

DFB.de: Hätten Sie damals geglaubt, dass Sie irgendwann einmal 200 Drittligapartien absolvieren würden?

Pfingsten-Reddig: Geglaubt schon. Ich war selbstbewusst genug, um davon auszugehen, dass ich in der 3. Liga auf Sicht eine gute Rolle spielen könnte. Allerdings hatte ich gehofft, dass auch einige Zweitligaeinsätze dazukommen würden.

DFB.de: Ihre Torquote kann sich mit 37 Treffern durchaus sehen lassen. Besonders vom Elfmeterpunkt waren Sie häufig erfolgreich. Allein 26-mal haben Sie einen Strafstoß verwandelt und halten auch in dieser Statistik den Drittligarekord.

Pfingsten-Reddig: Die Ausbeute ist nicht so schlecht. Ich hätte aber nichts dagegen gehabt, wenn noch einige Treffer aus dem Spiel mehr dabei gewesen wären. Das nehme ich mir dann für die nächsten 200 Einsätze vor. (lacht)

DFB.de: Wie viele Einsätze in Liga drei sollen denn noch dazukommen?

Pfingsten-Reddig: Weitere 200 Einsätze sind wohl utopisch. Mein Ziel sind so viele Spiele wie möglich. Als Fußballer habe ich einen Traumjob, den ich noch einige Jahre ausüben möchte.

DFB.de: Sie sind ebenso wie Ihr Verein Gründungsmitglied der 3. Liga. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Klasse?

Pfingsten-Reddig: Die 3. Liga ist Jahr für Jahr stärker und ausgeglichener geworden. Es hat bis hierhin sehr viel Spaß gehabt, die Entwicklung mitzugehen. Duelle mit Traditionsvereinen wie Dynamo Dresden, Eintracht Braunschweig oder dem Karlsruher SC vor großen Kulissen waren Höhepunkte. Gerade bei Duellen mit dem VfB Stuttgart II und den anderen Zweitvertretungen habe ich gegen Talente gespielt, die mittlerweile den Sprung in die Bundesliga geschafft haben.

DFB.de: Theoretisch hätten Sie bisher auf 215 Spiele kommen können. Sie haben in all den Jahren also nur 16 Partien verpasst. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Pfingsten-Reddig: Ich versuche, in jedem Training und in jeder Partie, das Maximale aus mir herauszuholen. Ich denke, dass ich über die Jahre konstant und stabil gespielt habe. Ich bin froh darüber, dass die Trainer nur selten an mir vorbeikamen und dass ich bisher ohne schwerere Verletzungen ausgekommen bin.

DFB.de: Die Partie in Wehen ist für Erfurt sehr wichtig. Nach nur zwei von 15 möglichen Punkten aus den zurückliegenden fünf Partien muss Rot-Weiß aufpassen, nicht noch weiter nach unten abzurutschen, oder?

Pfingsten-Reddig: Das stimmt. Es geht darum, mal wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren, damit das Selbstvertrauen zurückkehrt. Beim jüngsten 2:3 in Duisburg war unsere Leistung ordentlich. Es wird entscheidend sein, noch stärker darauf zu achten, dass keine Fehler und einfache Gegentore passieren.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihre Erfahrung gerade für die jungen Spieler?

Pfingsten-Reddig: Ich bin der Meinung, dass ich ihnen auf und neben dem Platz weiterhelfen kann. Sie kommen auch von sich aus auf mich zu und nehmen meine Tipps an. Das freut mich.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Wie geht es danach weiter?

Pfingsten-Reddig: Ich befinde mich mit Rot-Weiß in Gesprächen. Ich denke, dass wir in den kommenden Wochen konkreter werden.

DFB.de: Werden Sie Ihren Mitspielern nach dem Wehen-Spiel zu Ihrem Jubiläum etwas spendieren?

Pfingsten-Reddig: Wenn wir gewinnen, lasse ich mir etwas einfallen.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich verfolge schon seit einigen Jahren die Spiele von Rot-Weiß Erfurt. Ich würde mich freuen, wenn am Sonnabend ein Sieg bei Wehen Wiesbaden gelingt. Pfingsten-Reddig wünsche ich eine tolle Leistung in diesem Spiel." (Horst Martin, Erfurt)

[mspw]

In der Zeit, die Nils-Pfingsten-Reddig von Rot-Weiß Erfurt bereits in der 3. Liga auf dem Platz aktiv war, könnte man 39-mal mit dem Auto von Hamburg nach München fahren. Exakt 16.385 Minuten oder umgerechnet 273 Stunden Einsatzzeit absolvierte der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler in der dritthöchsten deutschen Spielklasse in bislang 199 Partien. Nun steht für Pfingsten-Reddig das nächste Jubiläumsspiel auf dem Programm. Am Samstag (ab 14 Uhr) in der Begegnung beim SV Wehen Wiesbaden könnte der Familienvater als erster Spieler die Marke von 200 Spielen in der 3. Liga erreichen.

Auch aus diesem Anlass gibt es beim thüringischen Traditionsverein eine weitere Premiere: Das Vereinsradio der Erfurter (www.radio.rot-weiss-erfurt.de), sonst nur an Spieltagen live auf Sendung, geht am Donnerstag (ab 17.30 Uhr) mit einer Extraausgabe an den Start, die sich auch mit Pfingsten-Reddigs Rekord beschäftigt. Weiterer Gesprächspartner ist im Rahmen einer Talkrunde Trainer Walter Kogler.

Begonnen hatte die Drittligalaufbahn von Nils Pfingsten-Redding am ersten Spieltag der Premierensaison 2008/2009. Im Trikot von Kickers Emden freute er sich über ein 1:0 gegen seinen Ex-Klub Wuppertaler SV. Weitere Stationen in Liga drei waren Kickers Offenbach und seit 2010 Rot-Weiß Erfurt. Im DFB.de-Interview spricht Nils Pfingsten-Reddig mit dem Journalisten Thomas Ziehn über seine Bestmarke, die Entwicklung der 3. Liga und die Zukunftsplanungen.

DFB.de: Waren und sind Sie in dieser Woche im Training besonders vorsichtig, Herr Pfingsten-Reddig?

Nils Pfingsten-Reddig: Auf keinen Fall. Die kommende Partie ist für mich erst einmal ein Spiel wie jedes andere auch. Das war auch schon beim 3:3 in Münster so, als ich Robert Wulnikowski als Drittliga-Rekordspieler abgelöst habe. Das konnte ich gut ausblenden.

DFB.de: Sie werden am Samstag gegen Wehen Wiesbaden voraussichtlich als erster Spieler Ihren 200. Einsatz in der 3. Liga absolvieren. Was bedeutet Ihnen das?

Pfingsten-Reddig: Dass ich in der 3. Liga bisher so lange und vor allem konstant mitgehalten habe, freut mich sehr - und ich bin auch stolz darauf. Ich fühle mich mit meinen 31 Jahren immer noch topfit. Auch außerhalb des Sports bin ich viel in Bewegung. Ich fahre Fahrrad, gehe Joggen und unternehme lange Spaziergänge mit meiner Familie. Außerdem achte ich auf meine Ernährung. Andernfalls wären es wohl nicht so viele Einsätze geworden.

DFB.de: Können Sie sich noch an Ihren ersten Einsatz erinnern?

Pfingsten-Reddig: Die Erinnerung ist - ehrlich gesagt - schwach. Ich weiß eigentlich nur noch, dass ich damals für Kickers Emden am Ball war.

DFB.de: Stimmt! Gegen Ihren Ex-Verein Wuppertaler SV gelang am ersten Spieltag der 3. Liga überhaupt ein 1:0.

Pfingsten-Reddig: Die Saison war damals für uns sehr gut angelaufen. Im Laufe der Spielzeit hat allerdings die Ausdauer nachgelassen, der Verein ist in eine finanzielle Schieflage geraten und schließlich in der Insolvenz gelandet.

DFB.de: Hätten Sie damals geglaubt, dass Sie irgendwann einmal 200 Drittligapartien absolvieren würden?

Pfingsten-Reddig: Geglaubt schon. Ich war selbstbewusst genug, um davon auszugehen, dass ich in der 3. Liga auf Sicht eine gute Rolle spielen könnte. Allerdings hatte ich gehofft, dass auch einige Zweitligaeinsätze dazukommen würden.

DFB.de: Ihre Torquote kann sich mit 37 Treffern durchaus sehen lassen. Besonders vom Elfmeterpunkt waren Sie häufig erfolgreich. Allein 26-mal haben Sie einen Strafstoß verwandelt und halten auch in dieser Statistik den Drittligarekord.

Pfingsten-Reddig: Die Ausbeute ist nicht so schlecht. Ich hätte aber nichts dagegen gehabt, wenn noch einige Treffer aus dem Spiel mehr dabei gewesen wären. Das nehme ich mir dann für die nächsten 200 Einsätze vor. (lacht)

DFB.de: Wie viele Einsätze in Liga drei sollen denn noch dazukommen?

Pfingsten-Reddig: Weitere 200 Einsätze sind wohl utopisch. Mein Ziel sind so viele Spiele wie möglich. Als Fußballer habe ich einen Traumjob, den ich noch einige Jahre ausüben möchte.

DFB.de: Sie sind ebenso wie Ihr Verein Gründungsmitglied der 3. Liga. Wie beurteilen Sie die Entwicklung der Klasse?

Pfingsten-Reddig: Die 3. Liga ist Jahr für Jahr stärker und ausgeglichener geworden. Es hat bis hierhin sehr viel Spaß gehabt, die Entwicklung mitzugehen. Duelle mit Traditionsvereinen wie Dynamo Dresden, Eintracht Braunschweig oder dem Karlsruher SC vor großen Kulissen waren Höhepunkte. Gerade bei Duellen mit dem VfB Stuttgart II und den anderen Zweitvertretungen habe ich gegen Talente gespielt, die mittlerweile den Sprung in die Bundesliga geschafft haben.

DFB.de: Theoretisch hätten Sie bisher auf 215 Spiele kommen können. Sie haben in all den Jahren also nur 16 Partien verpasst. Gibt es dafür einen bestimmten Grund?

Pfingsten-Reddig: Ich versuche, in jedem Training und in jeder Partie, das Maximale aus mir herauszuholen. Ich denke, dass ich über die Jahre konstant und stabil gespielt habe. Ich bin froh darüber, dass die Trainer nur selten an mir vorbeikamen und dass ich bisher ohne schwerere Verletzungen ausgekommen bin.

DFB.de: Die Partie in Wehen ist für Erfurt sehr wichtig. Nach nur zwei von 15 möglichen Punkten aus den zurückliegenden fünf Partien muss Rot-Weiß aufpassen, nicht noch weiter nach unten abzurutschen, oder?

Pfingsten-Reddig: Das stimmt. Es geht darum, mal wieder ein Erfolgserlebnis einzufahren, damit das Selbstvertrauen zurückkehrt. Beim jüngsten 2:3 in Duisburg war unsere Leistung ordentlich. Es wird entscheidend sein, noch stärker darauf zu achten, dass keine Fehler und einfache Gegentore passieren.

DFB.de: Wie wichtig ist Ihre Erfahrung gerade für die jungen Spieler?

Pfingsten-Reddig: Ich bin der Meinung, dass ich ihnen auf und neben dem Platz weiterhelfen kann. Sie kommen auch von sich aus auf mich zu und nehmen meine Tipps an. Das freut mich.

DFB.de: Ihr Vertrag läuft im Sommer aus. Wie geht es danach weiter?

Pfingsten-Reddig: Ich befinde mich mit Rot-Weiß in Gesprächen. Ich denke, dass wir in den kommenden Wochen konkreter werden.

DFB.de: Werden Sie Ihren Mitspielern nach dem Wehen-Spiel zu Ihrem Jubiläum etwas spendieren?

Pfingsten-Reddig: Wenn wir gewinnen, lasse ich mir etwas einfallen.

Das meinen DFB.de-User:

"Ich verfolge schon seit einigen Jahren die Spiele von Rot-Weiß Erfurt. Ich würde mich freuen, wenn am Sonnabend ein Sieg bei Wehen Wiesbaden gelingt. Pfingsten-Reddig wünsche ich eine tolle Leistung in diesem Spiel." (Horst Martin, Erfurt)